Geiz, obwohl man genug Geld hat?
Mein Vater hat, als Inhaber einer eigenen Firma, ein sehr angenehmes, finanzielles Auskommen. Seine Villa hat richtig viel Geld gekostet, er fährt mehrere exklusive Autos und hat auch sonst fürs Leben sehr viel Geld zur Verfügung. Dennoch ist mein Vater ein furchtbar geiziger Mensch und ich kann das nicht nachvollziehen.
Wenn ich mit ihm in ein Cafe gehe und wir z.B. eine Rechnung haben, in Höhe von 12,50 Euro, würde ich selbstverständlich 15,00 Euro übergeben und sagen: "es stimmt so". Mein Vater hingegen, der sehr viel mehr Geld hat als ich, würde maximal 13,00 Euro geben, zwei Euro würde er sich zurückgeben lassen. Er achtet auch in teuren Restaurants sehr penibel darauf, nicht mehr als 5 Prozent Trinkgeld zu geben, was mich regelmäßig empört.
Ich könnte es verstehen, wenn er sein gespartes Geld für gute Zwecke verwenden würde, denn überflüssige Ausgaben müssen schließlich wirklich nicht sein. Aber es ist für mich auch ein guter Zweck, wenn ich einer hart arbeitenden Kellnerin etwas mehr Trinkgeld gebe.
Versteht ihr, warum Menschen mit viel Geld dennoch geizig sind? Woran könnte es liegen und haltet ihr es für eine gute oder schlechte Charaktereigenschaft? Wie kann man einen geizigen Menschen überzeugen, dass es manchmal auch schön sein kann, anderen Menschen etwas zu gönnen oder zu schenken?
Der Geiz liegt in der Natur des Menschen. Ich glaube nicht das es böse Absicht ist, welche dahinter steckt. Vielmehr ist es möglich, da dein Vater das Geld selbst hart erwirtschaftet hat, dass er vielleicht bedenken hat, zu großzügig damit umzugehen. Vielleicht denkt er auch, dass Menschen, die eben nicht so viel Geld haben, etwas dafür machen sollten, sich eben mehr bemühen müssen um auch erfolgreich zu sein.
Eine andere Ursache kann allerdings sein das er früher, vielleicht in der Jugend immer sparsam sein musste und deshalb einfach gewohnt ist, mit Geld sorgsam umzugehen. Die Sache mit dem Trinkgeld obliegt jedem selbst, obwohl laut meiner Erfahrung 10% meist angemessen sind, wenn man mit dem Service zufrieden war.
Eventuell haben geizige Menschen auch Verlustängste und übertragen diese auch auf ihr Geld. Sie wollen eben nicht irgendwann ohne ihr finanzielles Polster dastehen.
Eventuell wäre es doch möglich, wenn ihr ein gutes Verhältnis zueinander habt, dass du deinen Vater mal direkt auf seinen Umgang mit dem Geld ansprichst. Dann wird sicher einiges klarer für dich und es kann auch sein das ihm solche Details bisher gar nicht aufgefallen sind, oder er diese nicht bewusst wahrgenommen hat.
Ich kann deinen Vater durchaus verstehen und wenn er das Geld, welches er hat auch noch mit eigener Hände Arbeit verdient hat, dann ist es noch mehr zu verstehen. Wenn er jedes Mal so viel Trinkgeld gegeben hätte, hätte er wahrscheinlich nicht so viel Geld. Sicher sind das erst mal nur wie in deinem Beispiel 2,50 Euro. Aber das ist bei einem Betrag von 12,50 Euro schon recht viel und wo käme man denn da hin, wenn man immer 20 Prozent Trinkgeld gibt. Legt man dieses Geld weg, kann man auch sparen .
Die Leute, die viel Geld haben sind oft geizig, weil sie auch ohne diesen gewissen Geiz nie so weit gekommen wären. Diese Leute halten ihr Geld zusammen. Nur so kann man auch zu Geld kommen. Das ist durchaus verständlich. Die Kellner haben zwar einen harten Job, bekommen aber Geld dafür und man muss keine 20 Prozent Trinkgeld geben, nur weil man es hat und man muss es auch keinem guten Zweck geben. Geld zusammen halten ist das Zauberwort um reich zu werden.
Ich sage, dass ich auf keinen Fall 20 Prozent Trinkgeld geben würde. Kellner verdienen ihr Geld genauso gut wie Paketboten und die müssen teils auch sehr viel schleppen und bekommen bestimmt nicht von jedem Trinkgeld. Dein Vater hat bestimmt für seine Firma hart arbeiten müssen, dass er es so weit gebracht hat und nun viel Geld zur Verfügung hat. Warum sollte er das Geld nun wieder so verschleudern? Das würde ich auch nicht machen.
Du hast nicht viel Geld zur Verfügung und musst es zusammen halten. Vielleicht verdienst auch du später mal viel Geld und wirst erst dann merken, dass du ebenso handelst wie dein Vater und versuchst, das Geld zusammen zu halten.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nicht finde, dass dein Vater geizig ist, nur weil er in deinen Augen so wenig Trinkgeld gibt. In meinen Augen ist das Trinkgeld völlig angemessen und ich würde genauso viel geben. Mehr als zwei Euro Trinkgeld zu geben, wenn man nur um die zehn Euro zahlen muss, finde ich dann doch sehr extrem, auch wenn man viel Geld hat. Ich finde, dass das einfach übertrieben ist und das hat nichts mit Geiz zu tun. Geizig würde ich deinen Vater dann bezeichnen, wenn er überhaupt kein Trinkgeld geben würde. Das wäre nun wirklich nicht unbedingt angemessen und vor allem dann, wenn man mehr als genug Geld hat, dann sollte zumindest ein kleines Trinkgeld drin sein.
Nur weil man viel Geld besitzt, muss das ja noch lange nicht heißen, dass man deshalb gleich mit Geld um sich schmeißen muss. Ich finde, dass es gerade dann sehr wichtig ist, nicht verschwenderisch zu werden. Immerhin besteht die Gefahr, dass man einfach den Wert des Geldes nicht mehr richtig zu schätzen weiß, wenn man reich ist und dann plötzlich dazu neigt, ständig unnötig Geld zu verschwenden. Da besteht dann natürlich auch die Gefahr, dass man irgendwann völlig den Bezug verliert und auch viel Geld verliert, weil man einfach nicht darauf achtet. Von daher finde ich es gut, dass dein Vater auch kleine Beträge wertschätzt und nicht mit Geld u sich schmeißt.
Ein gewisser Geiz ist auch einfach wichtig, wie ich finde. Sicherlich sollte man sich nicht vor lauter Geiz selbst einschränken und sicherlich sollte man nicht ganz darauf verzichten, Trinkgeld zu geben. Allerdings muss man bedenken, dass man einfach Unmengen an Geld ausgibt, wenn man ständig so ein hohes Trinkgeld ausgibt, wie du es dir vorstellst. Gerade dann, wenn dein Vater öfters auswärts isst oder trinkt, würden da ja monatlich mehrere hundert Euro allein an Trinkgeld zusammen fallen und das ist nun wirklich übertrieben. Von daher sehe ich kein Problem am Verhalten deines Vaters.
Gerade dann, wenn man viel im Leben aus eigener Arbeit geschafft hat und sich selbst etwas aufgebaut hat, dann weiß man ja, wie schwer es ist, Geld zu haben und zu bekommen. Da hat man dann ja auch einen anderen Blick darauf und man möchte nicht unnötig Geld ausgeben. Von daher ist es normal, dass man auch etwas sparsamer ist, weil man genau weiß, wie viel man für diesen Luxus getan hat. Da möchte man ihn sich natürlich auch nicht gleich wieder kaputt machen.
Er scheint mir nur geizig zu sein, wenn das ausgegebene Geld ihm kein Vergnügen verspricht. Uns geht es finanziell mittlerweile wieder richtig gut und wir sparen auch gerne. Dinge wie Villa oder dutzende Autos würden wir als überflüssig empfinden. Ein Haus in angemessener Größe und Familienauto reichen völlig aus. Sowas kann nur von reichen Leuten kommen. Sie leben in Saus und Braus, aber wenn ihr Geld anderen zugute kommen und eine Freude machen könnte, dann sind sie plötzlich geizig.
Ich finde mehrere Euro ganz schön viel Trinkgeld und auch wenn ich mir das leisten könnte, würde ich das nicht bezahlen wollen. Generell bin ich gegen Trinkgeld. Einem Maurer, einer Tankstellenmitarbeiterin oder einem Lehrer würde man ja auch nicht noch extra Geld geben, dafür, dass die ihren Job machen. Warum wird das dann in der Gastronomie erwartet?
Man muss Geld nicht unnütz ausgeben und es anderen Leuten dafür zu geben, dass die ihren ohnehin bezahlten Job machen, finde ich unnütz. Wenn man immer alles zum Fenster herausschmeißt, dann schwindet der Reichtum auch irgendwann mal und das kann schon bei so kleinen Ausgaben anfangen.
Ich bin wirklich nicht geizig, aber ich habe mit dem Trinkgeld auch so meine Probleme. Das Geld kommt ja in der Regel nicht komplett der Person zugute, die mich bedient hat, sondern wird unter allen Angestellten geteilt. Da der Chef wahrscheinlich bei der Abrechnung dabei ist sieht er dann natürlich wie viel Trinkgeld durchschnittlich rein kommt und nimmt das unter Umständen zum Anlass um eine schlechte Bezahlung seiner Angestellten zu rechtfertigen.
Trinkgeld sollte ja ein Bonus, ein Extra sein, aber es wird heute im Niedriglohnbereich oft genug als Teil des Lohns von vorne herein mit eingeplant. Deshalb halte ich mich hier auch zurück, weil ich denke, dass ich den Angestellten mit einem höheren Trinkgeld längerfristig gesehen eben keinen Gefallen tue, weil es irgendwann gegen sie verwendet werden kann, wenn eine Gehaltserhöhung zur Diskussion steht.
Ganz davon abgesehen finde ich es auch nicht verkehrt, wenn man als Firmeninhaber sein Geld zusammen hält. Die Tatsache, dass es der Firma jetzt gut geht heißt ja nicht, dass das ewig so bleiben wird, und je nach Rechtsform haftet man dann auch mit seinem Privatvermögen.
Wo bitte ist das denn Geiz, wenn er auf den vollen Euro aufrundet bei einem so geringen Betrag? Das ist dann noch immer ein gutes Trinkgeld, weil hier für den Umsatz gar nicht so viel getan werden musste. Aber wenn ich dann lese, was du geben würdest, ist es ja ein leichtes Unterfangen, da es wohl Geld ist, was du nicht selbst verdienen musstest. Muss man selbst hart dafür arbeiten, dann sieht man die Ausgaben doch mit anderen Augen.
Und nur weil dein Vater eben nicht übermäßige Summen an Trinkgeld gibt, ist er in deinen Augen geizig. Weißt du denn, wie viel Arbeit es deinen Vater gekostet hat, damit der vorhandene Wohlstand erreicht und auch gehalten werden kann? Denn selbst wenn man eine Firma hat, die gut läuft, geht das eben auch nicht ohne sich wirklich dafür einzusetzen.
Bei einer Rechnung von 12,50 Euro empfinde ich 15 Euro auch als ein wenig viel Geld. Ich selbst runde auch nur auf 13 Euro auf. Je nach Leistung gebe ich auch mal noch 20 oder 30 Cent drauf. Da muss die Leistung aber gut gewesen sein und das Essen ebenfalls.
Trinkgeld ist ja in Deutschland eine freiwillige Leistung. Bei zwei Personen in einem Cafe gehe ich von zwei Stück Kuchen und zwei Getränken aus. Wenn man dann mal anfängt zu überlegen, was die Sachen im Einkauf kosten, verdient doch das Cafe genug Geld an diesem Verzehr oder nicht? Warum regt man sich hier auf?
Wenn ich eingeladen werde, interessiert es mich nicht wirklich, wie viel Trinkgeld mein Gastgeber gibt. Gelegentlich achte ich da mal drauf, eben weil ich auch schon gekellnert habe. Allerdings noch zu DM-Zeiten. Damals war ein Euro Trinkgeld schon viel Geld. Und fünfzig Cent sind ja im Endeffekt eine DM.
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