Als Mutter einem Orden beitreten

vom 15.08.2014, 18:11 Uhr

Wir diskutieren gerade im Freundeskreis darüber, ob eine Mutter einem Orden beitreten darf und als Nonne leben darf. Wenn man das im Fernsehen so sieht, bleiben Nonnen ja an sich kinderlos und haben auch keine Kinder.

Nun meinten ein paar Freunde, wenn das Kind erwachsen ist, die Frau nicht verheiratet ist, dann darf sie auch einem Orden beitreten und ihr Leben als Nonne fortführen. Ich frage mich allerdings, wie das bei einer unverheirateten Mutter mit dem Gebot keinen Geschlechtsverkehr vor der Ehe haben zu haben dürfen, zu vereinbaren ist.

Wie sieht das nun aber wirklich aus? Dürfen Mütter Nonnen werden und einem Orden beitreten? Welche Voraussetzungen müssen dann für den Beitritt zum Orden eingehalten werden?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich nehme an, dass sie dann die Beichte ablegen müsste und dann auf die Absolution warten müsste. Ich weiß nicht, wie die Beichte in Wirklichkeit abläuft, ich selbst bin nicht katholisch und ich kriege nur das mit, was durch die Medien so vermittelt wird. In den Medien ist ja auch oft die Rede davon, dass man beichtet, dann eine Art "Dienstleistung" zur Wiedergutmachung leisten muss und erst danach sind die Sünden vergeben und man kann als sündenfreier Mensch weiterleben.

Also nehme ich an, dass sie nach der Beichte irgendetwas tun müsste, um die Sünde (unehelicher Sex) reinzuwaschen. Wie diese Wiedergutmachung aussehen würde, kann nur ein katholischer Priester sagen, schließlich wird er abwägen müssen was er für angemessen hält. Aber ich gehe davon aus, dass auch eine Mutter nach der Absolution theoretisch Nonne werden könnte.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das hängt natürlich vor allem vom Orden ab. Es gibt unterschiedliche Orden und religiöse Gemeinschaften auch innerhalb der katholischen Kirche. Eine Vorbereitungszeit von etlichen Jahren (!) ist in der Regel Voraussetzung, damit die angehenden Ordensleute wirklich sicher sein können, den für sie richtigen Weg gewählt zu haben. Viele Mönche und Nonnen treten übrigens auch wieder aus ihren Orden aus und führen ein bürgerliches Leben. Es handelt sich hier nicht um ein lebenslängliches Gerichtsurteil, sondern immer noch um eine freie Entscheidung. Die Beichte ist übrigens kein einmaliges Ereignis, und die Absolution wird in Echtzeit geliefert, ohne dass man vorher irgendwelche Aufgaben erfüllen muss.

Man muss auch nicht zeitlebens Jungfrau geblieben sein, um Mönch oder Nonne werden zu können. Sonst könnte man die verbliebenen katholischen Orden wahrscheinlich sowieso gleich auflösen. Gerade Ordensleute wissen oft sehr genau, dass alle Menschen, sie selbst eingeschlossen, unvollkommen sind und nichts weiter tun können, als ihr Bestes zu geben, um das Leben zu führen, das sie für sich gewählt haben. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass die Leute, die wissen, was sie aufgeben, eher hinter ihrer Entscheidung stehen als die, die ein Problem mit Sex haben und die geistliche Laufbahn wählen, um diesem Problem aus dem Weg zu gehen.

» Gerbera » Beiträge: 11320 » Talkpoints: 49,94 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Wer katholisch ist und die Voraussetzungen erfüllt kann einer Ordensgemeinschaft beitreten. Er muss sich dem Ordensleben anpassen und wird geprüft, ob er geeignet für ein solches Leben ist. Ehelosigkeit, Gehorsam und Armut sind zu erfüllen. Es ist ein ständiger Wechsel zwischen Arbeit und Gebet in Abgeschiedenheit, meistens in einem Kloster. Warum sollte eine Mutter diese Anforderungen nicht erfüllen können? Wenn es ihre innerliche Leere ausfüllen kann, ein solches Leben, soll sie es versuchen. Warum sie das so möchte, obwohl sie ein Kind hat, bleibt ihr Geheimnis.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich kenne eine Mutter, die ins Kloster gegangen ist. Sie hat sich immer schon Gott verbunden gefühlt und als ihre Kinder aus dem Haus waren und ihr Mann verstorben ist, ist sie ins katholische Kloster gegangen und hat auch das Gelübde abgelegt. Sie ist Nonne mit Leib uns Seele geworden und hat dem "weltlichen" den Rücken gekehrt. Solange sie aber noch verheiratet war und ihr Mann noch gelebt hat, hätte sie zwar ins Kloster gehen können, aber sie hätte nicht das Gelübde ablegen können. Dann wäre sie zwar eine Klosterfrau gewesen aber keine Nonne.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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