Ehemann wegen plötzlichem Veganismus verlassen?

vom 15.08.2014, 15:23 Uhr

Die Dame ist ernsthaft der Meinung, dass eine Trennung auf Zeit weniger belastend ist, als einmal am Tag Gemüse in pflanzlichem Fett anstelle in Butter zu kochen?

Wenn sie alleine einkaufen geht und er sein Gemüse abgepackt aus dem Discounter kauft gehen die beiden also sowieso getrennt einkaufen? Wobei ich nicht recht verstehe, was beim Einkauf dagegen spricht abgepacktes nach Einkaufsliste mitzubringen. Er weiß ja scheinbar, was er essen möchte, ansonsten sollte er dies kommunizieren können. Somit fällt eine stundenlange Suche im Internet völlig weg.

Ich sehe ganz klar, dass die Probleme irgendwo anderswo versteckt sind. Ich kenne keine Veganer, deren Ernährung nun viel aufwendiger ist, als die von Fleischessern. Eher im Gegenteil ist die Zubereitung von Gemüse in der Regel schneller und einfacher als viele Fleischgerichte. Und viele Fitnessfreak ersetzen zumindest zeitweise Gerichte durch Eiweißshakes, essen kleine Obstsnacks, Fitnessriegel, Salat etc.

Würde er nun verlangen, dass sie einen eigenen Gemüsegarten anlegt, Sojamilch selbst produziert und aus Tufo ein Grillhähnchen formt, wenn die Familie Hähnchen isst, so könnte ich bedingt verstehen, wenn sie darauf keine Lust hat. Dass der eigene Ehemann beispielsweise Spargel hasst, Erbsen in jeglicher Form liebt und eher scharfes Essen mag zum Beispiel, sollte man nach einigen Jahren Ehe doch eigentlich wissen. Und ob und wenn welchen Milchersatz er von welcher Marke mag, wird er schon selbst entscheiden können.

Ein wenig erinnert mich das an meine Mutter früher als ich als Teenager erklärte, kein Fleisch mehr essen zu wollen. Ich wurde erst nicht ernst genommen und als klar wurde, dass ich es ernst meine, gab es eine größere Krise.

Selbst als ich vor Jahren erstmal Valess (vegetarische Schnitzel) mitbrachte, hieß es gleich wieder sie könne so was nicht kochen. Ich erklärte also, dass es genauso geht, wie andere Schnitzel. Daraufhin bekam ich als Antwort von meiner Mutter zu hören, dass sie normale Schnitzel selbst paniert. Bei meiner Familie geht es ganz klar nicht darum, dass sie nicht in der Lage sind etwas vegetarisches zu kochen, sondern man möchte mir auch nach vielen Jahren manchmal wieder aufzeigen, dass man meine Ernährung für nicht normal hält und betont dies deshalb regelmäßig. Und das obwohl ich nie irgendwas spezielles gefordert habe.

Ich frage mich gerade, was die Frau wohl macht, wenn eines ihrer Kinder irgendwann vegan leben möchte. Droht sie dann mit Rauswurf und Erziehungsheim?

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» Trisa » Beiträge: 3271 » Talkpoints: 20,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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