Kein Interesse mehr an Promis - wie geht man damit um?

Sagen wir mal jemand ist berühmt, wird in höchsten Zügen gelobt und ist in der Presse immer wieder vertreten. Die Jahre vergehen und man kann beispielsweise keinen guten Film mehr drehen, man gerät in Vergessenheit. Aus dem ehemaligen Promi ist also ein vergessener Promi geworden, aber wie geht man selber damit um? Wie kann man sich selber aus so einem Tief ziehen?

Ich kann da nicht aus Erfahrung sprechen, allerdings denke ich, dass man dann entweder nur einen Erfolg gelandet hat und kein "wirklicher" Promi war oder man es absolut selbst zu verschulden hat.

Ich denke schon, dass man dann in ein sehr tiefes Loch fallen kann, aus dem man schwer wieder rauskommt, gerade wenn dann plötzlich Geld - und nicht minder zu bewerten die Aufmerksamkeit fehlt.

Du meinst wie ich damit umgehen würde, wenn ich praktisch ein Promi wäre, deren Karriere nicht mehr läuft?

Beruflich müsste ich mich natürlich umorientieren und nach anderen Aufgaben und Möglichkeiten suchen. Das Problem haben ja nicht nur die Prominenten, das kann alle berufstätigen Menschen treffen. Der Beruf, für den man mal ausgebildet wurde, ist vielleicht nicht mehr gefragt auf dem Arbeitsmarkt oder wenn man selbständig ist, sind die Produkte oder Dienstleistungen, die man anbietet nicht mehr so beliebt wie früher.

Den anderen Aspekt, die Berühmtheit mit all ihren vermeintlichen Vorteilen, kann ich schlecht nachvollziehen und ich kann mir auch nicht vorstellen, warum jemand so etwas überhaupt erstrebenswert findet. Für mich wäre das wohl eher eine unangenehme Nebenwirkung eines Berufs, der mir Spaß macht. Wenn sich jemand nur dann bestätigt und geliebt fühlt wenn die Leute sie auf der Straße erkennen und die Zeitungen voll mir ihren Bildern sind ist das sicher eine schlimme Situation, weil die schlechte berufliche Situation ja auch nicht gerade das Selbstbewusstsein stärkt, aber wie gesagt, ich kann mich nicht wirklich in so eine Situation hinein versetzen.

Dieses Hochleben lassen einer berühmten Persönlichkeit bzw. eines Promis, geht auch nur so lange gut, bis diese Person keine Aufgaben mehr bekommt, also keine Filme mehr erhält oder Sonstiges. Warum, das ist nebensächlich. Wichtig ist nur, dass in dem Moment alles aus ist, dieser Person nicht mehr zugejubelt wird, sie keine Fanpost mehr bekommt und niemand mehr ein Autogramm haben will.

Dann wird es schwierig und die Person fühlt sich tatsächlich, als ob sie in ein tiefes Loch gefallen ist. Das Bad in der Menge fehlt. Es kommt auf die Charakterstärke der Person an. Wie wir es von vielen ehemaligen Prominenten kennen, beginnt der eine, dem Alkohol zu frönen und der andere nimmt Drogen. Beides wird immer mehr ausgebaut, bis sie in einer Entzugsklinik landen. Aus diesem tiefen Loch wieder unbeschadet herauszufinden, gelingt nur wenigen Promis. Für mich wäre so ein Leben nichts.

[Gio]

Ich denke auch, dass es eine Art Sucht ist, die Bestätigung von anderen zu bekommen, wenn man berühmt war. Wenn es dann nicht mehr so ist und einem keiner mehr großartig Beachtung schenkt, suchen sich viele eine andere Sucht, wie Alkohol, Drogen oder beides. Es gibt auch Leute, meistens Männer, die ihre Bestätigung in der Sexualität suchen und dann durch ständig wechselnde Geschlechtspartner auch wieder auffallen in den Medien.

Wenn ich selber so ein Promi wäre, könnte ich wahrscheinlich auch nicht gleich mit diesem Wechselbad der Gefühle umgehen. Ich würde eben hoffen, dass ich trotz meiner Prominenz noch gute Freunde oder Verwandte und Bekannte habe, denen ich mich anvertrauen kann. Denn ich denke, die meisten Promis wissen irgendwann nicht mehr, wer die wahren Freunde sind und wer nur hinter ihrem Geld her ist.

Abgesehen davon wäre so ein Leben, wo ich immer in der Öffentlichkeit stehen würde, für mich gar nicht erstrebenswert, alleine schon der Kinder und der Familie wegen. Deshalb bin ich froh, nicht in so einer Promi- Haut zu stecken und mich lieber mit den normalen Alltagsproblemen wie Geldsorgen, Nachbarschaftstwistigkeiten und Kinderbetreuung auseinander zu setzen.