Als Paar gemeinsam abnehmen oder ist es alleine besser?

Sagen wir mal ihr findet euch nicht mehr hübsch und möchtet abnehmen. Nun habt ihr einen Partner, der es auch gut vertragen könnte ein bisschen weniger zu wiegen. Würdet ihr es als Paar versuchen gemeinsam abzunehmen oder würdet ihr es alleine versuchen? Was wäre wohl der bessere Weg? Ich selber war noch nie in so einer Situation, aber ich denke, dass es gemeinsam sinnvoller ist, weil man die Ernährung ja komplett umstellen soll und da zwei mal zu kochen macht eh keinen Sinn. Was denkt ihr darüber? Was sind eure Erfahrungen?

Ich könnte mir vorstellen, dass der gemeinsame Weg der beste wäre, aber das funktioniert wahrscheinlich auch nur, wenn Beide sich wirklich einig sind und an einem Strang ziehen und nicht weil jemand meint, der Partner könne es auch mal gebrauchen. Wenn der Partner da nicht mit eigenem Willen hintersteht, sollte man es lieber allein versuchen.

Also wir haben beide nach den Urlauben immer ein paar Kilo zu viel auf den Hüften. Dann wollen wir abnehmen. Das will ich, bis die Chips am Tisch liegen und ich nicht widerstehen kann. Auch wird zu zweit immer die Abnehmerei auf den Herbst verschoben und nie ein richtiges Datum genannt. Kurzum, bis jetzt hat es nie gemeinsam geklappt.

Man kann sich ja gegenseitig unterstützen, aber man ist am Ende immer für sich allein verantwortlich. Mit dieser Partnersache kann man sich auch gegenseitig herunter ziehen oder man schiebt dann den Misserfolg auf den anderen. Und das finde ich reichlich sinnfrei. Vielmehr kann man für sich selbst den Entschluss fassen und vielleicht gemeinsam Sport machen oder die Absprache treffen, dass der eine sich halt nicht am Abend mit einer Tafel Schokolade hinsetzt.

Wobei man auch das abkönnen muss, finde ich. Wenn ich für mich abnehmen will, weil ich mir selbst nicht gefalle, dann kann ich auch auf Schokolade verzichten. Und wenn der andere meint, er könne das gut vertragen, dann soll er halt. Ich mache das ja für mich, also ist es egoistisch, wenn ein anderer verzichten muss wegen mir.

[Gio]

Leichter ist es sicher, wenn man zusammen abnimmt, weil man dann nicht so leicht in Versuchung kommt, wenn der Partner, der normal weiter isst, etwas zu sich nimmt, was man selber nicht essen sollte. Allerdings kann es auch ein Vorteil und ein Zeichen von Stärke sein, wenn man es überwindet, was der Partner isst.

Also wenn es einem nichts ausmacht, wenn der Partner neben einem ein fettes Schnitzel mit Kräuterbutter verdrückt, wenn man selber nur einen grünen Salat vor sich hat. Oder wenn der Partner gerade eine Tafel Schokolade verdrückt und man selber trotzdem in der Lage ist, genüsslich an einer Karotte zu knabbern.

Dann beweist man sich auch selber, dass man der Versuchung wiederstehen kann. Also ich bewundere jeden, der das schafft. Wie macht ihr das? Falls es auch hier Menschen gibt, die das können, also denen es nichts ausmacht. Was ist euer Geheimnis, um den inneren Schweinehund zu überwinden?

Ich kann es nicht. Wenn mein Partner sich neben mir ungesund ernährt, mache ich automatisch mit. Es ist auch mit dem Rauchen dasselbe. Ich wollte schon so oft aufhören, bin aber zu schwach, weil ich es nicht ertrage, wenn er neben mir raucht, schrecklich so was. Ich bin dann richtig sauer auf mich selber, dass ich nicht stärker bin.

Hübsch sein hat also immer etwas mit weniger Gewicht zu tun? Interessant. Wie dem auch sei, die eigentliche Fragestellung lautet ja nun eher, ob man in einer Partnerschaft besser zusammen abnimmt. Schwierig zu sagen, denn wenn einer der Partner absolut keinen Grund hat, um abzunehmen, warum sollte dieser denn abnehmen, wenn der andere Partner wirklich Gewicht verlieren möchte? Das macht in meinen Augen keinen Sinn. Es kommt also auf die Konstellation an und weniger darauf an, dass man zusammen viel mehr schaffen könnte.

Sicherlich kann der nicht abnehmwillige Partner eine Stütze sein, aber ich finde nicht, dass dieser unbedingt eine Diät einhalten muss, wenn es dazu keinen Anlass gibt. Man wird ja auch "draußen", also außerhalb der eigenen vier Wände Versuchungen ausgesetzt werden und da wird man auch widerstehen müssen, je nachdem, wie sich die Diät letztendlich gestaltet. Sollte der Partner dann weiterhin "normal", also nach seinem Ermessen essen, dann halte ich das eher als eine Chance oder Übung, das Ganze selbst einhalten zu können.

Man kann sich aber auch außerhalb der Partnerschaft einen Sportpartner oder Abnehmgruppen suchen, wenn man es allein nicht schaffen möchte oder auch nicht kann. Aber ein bereits schlanker Partner muss da nicht auch Diät halten, es sei denn, es dient der Gesundheit.

Gemeinsam abzunehmen kann so eine Sache durchaus erheblich erleichtern. Man muss sich dann nicht dem aussetzen, dass der Partner sich abends mit einer Packung Chips oder einer Tafel Schokolade vor den Fernseher setzt.

Will man es aber wirklich, schafft man es auch alleine. Klar, es erfordert ein gewisses Maß Selbstbeherrschung sich mit einer Schale Weintrauben vor den TV zu setzen, während der Partner ein paar Cookies oder so genießt, aber es funktioniert auch so.

Ich denke es kommt da definitiv auf den Charakter beider Parteien an, ob abnehmen alleine oder zu zweit sinnvoller ist. Es gibt ja durchaus Menschen, die kaum Selbstdisziplin haben und die sich sehr schnell zu Chips und Süßkram verleiten lassen, obwohl sie den Konsum derselben eigentlich runterfahren wollten. In so einem Fall wäre es natürlich sinnvoll, wenn der Partner den Konsum dieser Sachen vor den Augen des Abnehmwilligen einschränkt und sie dann eben isst, wenn er alleine ist. Oder aber auch auf diese Sachen vorübergehend zu verzichten.

Ich weiß zum Beispiel, dass es meiner Schwester im Elternhaus immer sehr schwer gefallen ist, abzunehmen, weil meine Eltern kaum auf gesunde Ernährung wert gelegt haben und im Prinzip jeder so viel Schokolade und Chips und anderes ungesunde Zeug gegessen hat, wie er wollte. Da ist es natürlich schwer, bei Obst und Gemüse zu bleiben, wenn man mit einem derartigen Verhalten tagtäglich konfrontiert wird. Es hat bei ihr auch erst mit dem Abnehmen geklappt, als sie ausgezogen ist und sie niemand mehr von ihren Zielen ablenken kann. So hat sie seit ihrem Auszug vor 2 Jahren insgesamt 15kg abgenommen.

Wenn man eine Partnerschaft hat in der man regelmäßig zusammen kocht, einkauft, sich den Kühlschrank teilt und die Freizeit verbringt, macht es natürlich Sinn, wenn man sich einig ist. Da Diäten eh unsinnig sind und die einzig wirksame Methode eine Änderung der Ernährung und des Freizeitverhalten ist, ist das nämlich kein Projekt, das in ein paar Wochen abgehakt ist.

Wenn sich also mein ganzer Lebensstil ändern würde und zwar dauerhaft, würde ich irgendwann sicher nicht mehr klar kommen mit einem Partner, der an alten Gewohnheiten hängt. Essen ist da ja nur ein Aspekt, ein anderer ist die aktive Freizeitgestaltung. Wenn man einen Partner hat, dessen Freizeit aus Fernsehen oder Computer besteht verträgt sich das dauerhaft sicher nicht mit einer neu entdeckten Begeisterung für Bewegung und Ausflüge in die Natur.

Wenn sich beide in dieser Hinsicht einig sind und beide eben abspecken wollen, spricht sicherlich nichts dagegen. Da kann es sogar sinnvoll sein, wenn beide das Projekt angehen, die Ernährung und die Lebensumstände anpassen, um eben dauerhaften Erfolg zu haben. Oft ist es aber so, dass man sich eben uneins ist und sich zum Beispiel nur einer dazu entschließen möchte, abzunehmen, während der andere gar keinen Bedarf sieht und eigentlich zufrieden mit sich ist, auch wenn etwas mehr auf den Rippen ist. Wie will man dann agieren? Soll man den Partner "zwingen" abzunehmen oder was? Das ist doch auch nicht Sinn der Sache und ein Erwachsener wird sich da bestimmt keine Vorschriften machen lassen.