Beamtenversorgung in der Realität wirklich so toll?
Im Allgemeinen herrscht ja wohl die Meinung vor, dass Beamte sich gerade im Alter sehr gut bei ihren Pensionsbezügen stellen. Ich habe mir mal sagen lassen, dass dem in der Realität gar nicht unbedingt so wäre und Bedienstete des öffentlichen Dienstes, sich bedingt durch ihre Zusatzversorgungskasse sogar mitunter besser stellen würden. Habt ihr da ein wenig Einblick in die aktuelle Beamtenversorgung und wie würdet ihr diese bewerten?
Ich denke schon, dass die Beamtenversorgung besser ist als die eines normalen Arbeiters. Denn wenn die Beamtenversorgung so schlecht wäre, würde man ja das Beamtensystem nicht nach und nach abschaffen. Das Beamtensystem kostet sehr viel Geld. Geld, das man sich bei normalen Arbeitnehmern einsparen kann. So werden beispielsweise Professoren mittlerweile nur noch auf Zeit eingestellt und nicht mehr als Beamte. Mit einem Jahresvertrag wird so eine Stelle als Professor oder Dekan dann sehr schnell unattraktiv. Auch ist die Bezahlung mittlerweile schlechter ohne Beamtensystem als das eben früher der Fall war.
Ich habe mich neulich mit der Cousine meines Partners unterhalten. Sie ist etwa so alt wie ich und hat vor kurzem eine Ausbildung bei der Stadtverwaltung einer Großstadt abgeschlossen. Ich habe sie mal aus Neugier gefragt, ob sie demnächst verbeamtet wird und ob ihre Stelle ihr denn sicher ist, oder ob sie mit befristeten Verträgen zu kämpfen hat. Sie meinte daraufhin nur, dass sogar in der Stadtverwaltung niemand mehr verbeamtet wird. Zeiten ändern sich eben.
Ich bin gerade auf diesen Artikel gestoßen, den ich sehr interessant finde. Ich finde, er zeigt ganz deutlich, wie viel Geld der Staat für die Pensionen der ehemaligen Staatsdiener ausgeben muss. Hier wird ausdrücklich gezeigt, dass der Staat fast eine halbe Billionen Euro für die Gesundheitsvorsorge und die Pensionen der ehemaligen Beamten ausgeben muss. Allein bei solchen Zahlen kann ich sehr gut verstehen, dass das dem Staat auf Dauer zu teuer wird und dass als Folge davon immer weniger Menschen verbeamtet werden sollen.
Jeder der von diesen angeblich so hohen Pensionsansprüchen im Rentenalter hört sollte aber wissen dass sie voll versteuert werden, und das ist echt deftig. Sie sind in der Höhe mit den Steuern die ich jetzt bereits zahle identisch und sie werden sogar noch höher liegen weil dann alle Senkungsmöglichkeiten wie zum Beispiel mit den Werbungskosten nicht mehr möglich sind.
Es gibt genügend Kollegen die nur in den untersten Gehaltsgruppen jahrelang tätig waren und durch den geringen Verdienst ist es einfach nicht möglich großartige Pensionsansprüche aufzubauen. Das ist genau wie bei den Rentnern die nie viel in die Rentenkasse eingezahlt haben. Die werden es später echt schwer haben ihren Lebensstandard auch nur annähernd zu halten falls sie nicht anderweitig vorgesorgt haben oder über einen Partner verfügen der sie mit versorgen kann. Dazu kommen dann auch oft noch horrende Versicherungsbeiträge für die private Krankenkasse die leider auch fast jedes Jahr steigen.
Mittlerweile ist es bei den Beamten auch wie in der freien Wirtschaft geregelt dass bis zum 67. Lebensjahr gearbeitet werden muss, dieser Vorteil fällt also auch weg. Wer eher gehen möchte der hat große Abschläge hin zu nehmen und das lebenslänglich. Viele von meinen Kollegen können sich das überhaupt nicht leisten, obwohl sie natürlich davon träumen Altersteilzeit zu machen oder ein paar Jahre eher aufzuhören. So arbeiten sie also bis zum letzten Tag und es gibt sogar Leute die einen Antrag auf Verlängerung des Dienstes um ein Jahr stellen weil sie das Geld brauchen.
Ein Vorteil darf natürlich nicht verschwiegen werden und das ist die private Krankenversicherung. Natürlich ist sie teuer, aber dafür stimmen die Leistungen. Es ist absehbar dass mit einem höheren Lebensalter auch die Frequenzen beim Arztbesuch steigen und auch die aufwendigen Behandlungen zunehmen. Gut wer da nicht so viel zuzahlen muss. Leider ist es aber auch hier so dass einige meiner ehemaligen Mitstreiter vor einiger Zeit in einen preiswerteren Tarif wechselten weil sie sich die Vollkaskoverträge nicht mehr leisten konnten. Die kosten dann auch deutlich weniger, allerdings sind die Leistungen dann auch nur noch identisch wie bei den öffentlichen Krankenkassen. Das bedeutet unter anderem dass der Arzt dann immer noch den Privattarif mit dem 2,7-fachen Satz abrechnet und der Patient auf der Differenz zum allgemein üblichen Satz einfach sitzen bleibt oder zusätzliche Leistungen nicht mehr erstattet werden. Ein Zurück gibt es da leider nicht oder nur mit sehr hohen Aufschlägen.
Bei den Kosten für die Krankenversicherung sollte man auch nicht vergessen dass jede einzelne Person die im Haushalt ohne eigenes Einkommen (Kinder, Hausfrau) lebt zu einem gewissen Prozentsatz privat zu versichern ist. Das kostet richtig, besonders wenn man mehrere Kinder hat. Auch sollte nicht vergessen werden dass die Aufschläge bei der privaten Krankenversicherung für eigentlich harmlose Vorerkrankungen oder ständige Leiden exorbitant sind. Damit wollen sich die Krankenkassen „kranke“ Leute die wahrscheinlich höhere Kosten produzieren vom Halse halten oder dafür sich gut bezahlen lassen.
hooker hat geschrieben:Jeder der von diesen angeblich so hohen Pensionsansprüchen im Rentenalter hört sollte aber wissen dass sie voll versteuert werden, und das ist echt deftig. Sie sind in der Höhe mit den Steuern die ich jetzt bereits zahle identisch und sie werden sogar noch höher liegen weil dann alle Senkungsmöglichkeiten wie zum Beispiel mit den Werbungskosten nicht mehr möglich sind.
Das trifft aber auf den gewöhnlichen Rentner genauso zu, da auch er seine Rente versteuern muss. Die höhere Versteuerung liegt im allgemeinen in der Praxis daran, dass das Pensionsniveau höher liegt als das allgemeine Rentenniveau. Denkbar sind ja Niveaus von über 70%. Sowas erreicht ein normaler Rentner nie. Zumal der gemeine Rentner auch noch über Lohnabgaben selber für seine Rente gesorgt hat und der Beamte gar nichts eingezahlt hat.
Es gibt genügend Kollegen die nur in den untersten Gehaltsgruppen jahrelang tätig waren und durch den geringen Verdienst ist es einfach nicht möglich großartige Pensionsansprüche aufzubauen. Das ist genau wie bei den Rentnern die nie viel in die Rentenkasse eingezahlt haben. Die werden es später echt schwer haben ihren Lebensstandard auch nur annähernd zu halten falls sie nicht anderweitig vorgesorgt haben oder über einen Partner verfügen der sie mit versorgen kann. Dazu kommen dann auch oft noch horrende Versicherungsbeiträge für die private Krankenkasse die leider auch fast jedes Jahr steigen.
Auch hier schreibst du ja schon selber, dass es praktisch keinen Unterschied zwischen Beamten und Angestellten gibt. Wer zu Lebzeiten wenig verdient hat, der wird auch wenig Rente oder Pension bekommen. Wobei man hier aber noch einschränken muss, dass der Beamte durch Beförderungen kurz vor Laufbahnende seine Pension deutlich steigern kann, da die Pension ja nicht durch eingezahlte Beiträge berechnet wird sondern prozentual vom letzten Gehalt (sofern man 3 Jahre in der Gehaltsstufe war). Der Angestellte guckt da dumm aus der Wäsche, da sich bei ihm die Rente auf diese Weise nur geringfügig steigern lässt, da sie ja durch alle eingezahlten Beiträge bestimmt wird.
Zudem hat man auch als privat versicherter Beamter noch immer Beihilfeanspruch und das mit 70% recht ordentlich. Man kann sich also noch immer vergleichsweise günstig privat versichern. Ebenso sollte man auch nicht unerwähnt lassen, dass auch die Beiträge für die gesetzliche Krankenkassen steigen können und in der Vergangenheit auch tendenziell deutlich gestiegen sind. Anfang der 80iger Jahre kam man noch mit einem Beitragssatz von 1% als Rentern aus. Seitdem gab es eine Steigerung bis auf aktuell 8,2%. Auch die Beitragsbemessungsgrenzen werden stetig erhöht und führen dann bei gut betuchten Rentner ebenfalls zu Beitragssteigerungen obwohl der Beitragssatz prozentual gleich bleibt.
Auch sollte nicht vergessen werden dass die Aufschläge bei der privaten Krankenversicherung für eigentlich harmlose Vorerkrankungen oder ständige Leiden exorbitant sind. Damit wollen sich die Krankenkassen „kranke“ Leute die wahrscheinlich höhere Kosten produzieren vom Halse halten oder dafür sich gut bezahlen lassen.
Auch hier wieder ein Kritikpunkt. Bei der privaten Kasse wird das Ausgangsrisiko bewertet. Wer also jung und gesund einsteigt, wird mit einem günstigen Tarif versichert und darin bleibt er dann auch wenn er krank und gebrächlich wird. Sofern man also nicht erst als alter Mensch in den Genuss des Beamtentums kommt, trifft einen das jetzt gar nicht mal so.
Insgesamt denke ich, dass Beamte im Alter schon deutlich besser versorgt sind als Angestellte. Sie erhalten in der Regel auch gemessen an ihrem letzten Lohn eine deutlich höhere Pension als ein Angestellter bei gleichem gehalt Rente bekommen würde. Sie kommen auch im Alter weiterhin in den Genuss der vergünstigten privaten Krankenversicherung dank Beihilfeanspruch. Und das obwohl sie zu Lebzeiten nie für ihre Pension vorsorgen mussten. Sicherlich sinken die Leistungen und man versucht irgendwann auf dem Angestelltenstatus anzukommen, aber derzeit stehen Pensionäre doch noch deutlich besser da als gewöhnliche Rentner.
Das wäre schön wenn es mit den Beförderungen so wäre, ich bin seit 1993 Beamter und noch nie befördert wurden. Auch meine Kollegen nicht und schon gar nicht die jetzigen Pensionäre kurz vor ihrer Verabschiedung. Selbst die zwei Kollegen die eine entsprechende Ausbildung für höherwertige Tätigkeiten abgeschlossen sind erst zwei Jahre nach ihrem Abschluss befördert wurden. Obwohl sie schon lange auch diese anspruchsvolleren Arbeiten durchführen hat sich an ihrer Bezahlung nichts geändert, sie arbeiten also gratis mehr und schwieriger.
Es ist kein Geld dafür da ist der Standardspruch, auch für anderen Beamten in unserem Haus gilt das. Selbst die wegen Ausscheiden anderer Kollegen zum Amtsleiter aufgestiegenen Personen werden nicht entsprechend großzügiger bezahlt. Und da ist der Mehraufwand an Arbeit und Verantwortung erheblich. Möglich dass in anderen Bundesländern die Welt für Beamte noch in Ordnung ist, im armen Sachsen-Anhalt auf jeden Fall nicht.
Anders würde es aussehen wenn man als Angestellter im öffentlichen Dienst arbeitet. Dort ist man nach zehn Jahren auch nicht mehr kündbar und es gibt dort den sogenannten Bewährungsaufstieg. Das heißt, falls man nicht gerade die berühmten goldenen Löffel geklaut hat, wird man automatisch alle paar Jahre eine Gehaltsstufe nach oben gesetzt. So war es jedenfalls noch vor einigen Jahren hier in unserem Bundesland.
Bei der Bezahlung als Angestellter und Beamter gibt es auch Unterschiede, als vergleichbarer Angestellter bekommt man deutlich mehr. So ist zum Beispiel die Gehaltsstufe IVa bei den Angestellten mit der A11 der Beamten identisch, dort stehen aber ein paar hundert Euro mehr auf der Brutto-Seite. Der geringere Betrag bei den Beamten wird damit begründet dass sie ja auch weniger an Abzügen bei den Sozialabgaben haben. Diese Differenz entspricht auch ungefähr diesen Zahlungen und das empfinde ich auch als korrekt. Leider bekommen die Angestellten auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld, das wurde den Beamten schon lange gestrichen. Ich will aber nicht auf hohem Niveau jammern, ich bin zufrieden so wie es ist weil ich mit meinem Verdienst gut auskomme.
Ich habe auch noch einmal nachgeschaut, die Angestellten müssen seit 2014 ihre Renten nur zu 68 Prozent versteuern, vorher waren das gerade einmal 50 Prozent.
Bei der privaten Krankenversicherung ist es so dass man nach der Verbeamtung einen Tarif und die Zusatzleistungen wählt die man gerne haben möchte. Dafür bezahlt man einen bestimmten Betrag der sich hauptsächlich nach dem Lebensalter richtet und der festgelegt ist und der sich im Laufe der Zeit auf Grund der normalen Preissteigerungen alle Jahre erhöht. Wer jetzt nach zehn oder zwanzig Jahren plötzlich auf die Idee kommt noch extra die Zahnarztleistungen versichern zu wollen der kann das machen, die Kosten sind aber sehr hoch weil man ja nach dem aktuellen Alter dann bezahlen muss. Wer so etwas nicht hat der muss also die hohen Privathonorare aus eigener Tasche bezahlen und das ist richtig teuer weil jeder Arzt laut Gebührenordnung deutlich höhere Sätze als bei den normalen Krankenkassen abrechnen kann. Auch wer inzwischen in einen preiswerteren Tarif mit abgespeckten Leistungen gewechselt ist weil er sich das nicht mehr leisten konnte bezahlt deutlich mehr bei den Ärzten ohne sein Geld je wieder zu sehen.
hooker hat geschrieben:Das wäre schön wenn es mit den Beförderungen so wäre, ich bin seit 1993 Beamter und noch nie befördert wurden. Auch meine Kollegen nicht und schon gar nicht die jetzigen Pensionäre kurz vor ihrer Verabschiedung. Selbst die zwei Kollegen die eine entsprechende Ausbildung für höherwertige Tätigkeiten abgeschlossen sind erst zwei Jahre nach ihrem Abschluss befördert wurden. Obwohl sie schon lange auch diese anspruchsvolleren Arbeiten durchführen hat sich an ihrer Bezahlung nichts geändert, sie arbeiten also gratis mehr und schwieriger.
Was aber am ursprünglichen Argument, dass Beamte mit Gehaltserhöhungen bis kurz vor Pensionseintritt ihre Pension noch deutlich steigern können und der normale Angestellte kaum nichts ändert. Zudem wird auch nicht jeder Angestellte automatisch befördert oder höher gestuft. Selbst im öffentlichen Dienst kann es sein, dass du als Angestellter 20 oder 30 Jahre lang in der gleichen Gehaltsstufe bleibst. Genauso gibt es mehr als genug Beamte die entsprechend ihrer Beförderung entlohnt werden.
Dein geschilderter "Fakt" hat also in meinen Augen eher weniger mit dem Beamtentum und Angestelltenverhältnis zu tun, sondern mit der praktischen Umsetzung in eurem Haus. Dass der Mehraufwand bei Beförderung im öffentlichen Dienst in der Regel in keinem Verhältnis zur Gehaltssteigerung steht ist ja meist so und gilt sowohl für Beamte als auch für Angestellte.
Bei der Bezahlung als Angestellter und Beamter gibt es auch Unterschiede, als vergleichbarer Angestellter bekommt man deutlich mehr. So ist zum Beispiel die Gehaltsstufe IVa bei den Angestellten mit der A11 der Beamten identisch, dort stehen aber ein paar hundert Euro mehr auf der Brutto-Seite. Der geringere Betrag bei den Beamten wird damit begründet dass sie ja auch weniger an Abzügen bei den Sozialabgaben haben. Diese Differenz entspricht auch ungefähr diesen Zahlungen und das empfinde ich auch als korrekt. Leider bekommen die Angestellten auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld, das wurde den Beamten schon lange gestrichen. Ich will aber nicht auf hohem Niveau jammern, ich bin zufrieden so wie es ist weil ich mit meinem Verdienst gut auskomme.
Auch hier gilt wieder, dass am Ende beim Nettolohn beide Seiten recht ähnliche Vergütungen bekommen. Dabei allerdings mit dem gewaltigen Unterschied, dass der Beamte bei Altersvorsorge und Krankenvorsorge dank höhere Pension und privater Krankenversorgung deutlich besser gestellt ist. Der Angestellte kann froh sein, wenn sein Rentenniveau im Alter um die 40 Prozent liegt, Beamte liegen da im Schnitt 10 bis 20 Prozent drüber und das die private Krankenversicherung mehr Leistungen bietet als die gesetzliche müssen wir wohl nicht diskutieren.
Ebenso gibt es auch im öffentlichen Dienst auch für Angestellte kein Urlaubsgeld mehr. Weihnachtsgeld erhalten viele noch in Form einer Jahressonderzahlung. Wobei man hier aber sagen muss, dass bei höherer Entlohnung da teilweise nur noch 45 bis 60 Prozent des Monatsgehaltes gezahlt werden und dass muss dann auch noch versteuert werden. Auf den Monat bleibt da nun auch nicht mehr soviel über. Aber davon abgesehen gibt es auch Angestellte im öffentlichen Dienst, die nicht mal mehr das bekommen und damit 1:1 auf Beamtenniveau liegen.
Ich habe auch noch einmal nachgeschaut, die Angestellten müssen seit 2014 ihre Renten nur zu 68 Prozent versteuern, vorher waren das gerade einmal 50 Prozent.
Und im Jahr 2040 sind es 100 Prozent, also auch hier eigentlich kein Grund zu jammern. Wer also heute 40 Jahre alt ist wird seine komplette Rente versteuern dürfen, da jedes Jahr der Anteil um zwei Prozent erhöht wird.
Bei der privaten Krankenversicherung ist es so dass man nach der Verbeamtung einen Tarif und die Zusatzleistungen wählt die man gerne haben möchte. Dafür bezahlt man einen bestimmten Betrag der sich hauptsächlich nach dem Lebensalter richtet und der festgelegt ist und der sich im Laufe der Zeit auf Grund der normalen Preissteigerungen alle Jahre erhöht. Wer jetzt nach zehn oder zwanzig Jahren plötzlich auf die Idee kommt noch extra die Zahnarztleistungen versichern zu wollen der kann das machen, die Kosten sind aber sehr hoch weil man ja nach dem aktuellen Alter dann bezahlen muss. Wer so etwas nicht hat der muss also die hohen Privathonorare aus eigener Tasche bezahlen und das ist richtig teuer weil jeder Arzt laut Gebührenordnung deutlich höhere Sätze als bei den normalen Krankenkassen abrechnen kann. Auch wer inzwischen in einen preiswerteren Tarif mit abgespeckten Leistungen gewechselt ist weil er sich das nicht mehr leisten konnte bezahlt deutlich mehr bei den Ärzten ohne sein Geld je wieder zu sehen.
In meinen Augen ist man da aber selber Schuld. Was hindert einen denn daran sich schon zeitig privat zu versichern. Schon als Anwärter kann man sich ganz klassisch privat mit Beihilfe versichern und erhält damit sein vermeindlich geringes Gesundheitsrisiko. Und auch ob man eine Zahnzusatzversicherung braucht, weiß man doch von Anfang an. Wer bewusst bei Abschluss einer privaten Krankenversicherung Leistungen ausklammert ist eben selber Schuld. Dafür drückt man dann ja eben auch seine Beiträge. Das ist ja eben das Grundprinzip der PKV. Neben deinem individuellen Gesundheitsrisiko richtet sich der Beitrag eben maßgeblich nach der versicherten Leistung. In der GKV dagegen zahle ich immer den gleichen Beitrag, selbst wenn ich weiß, dass ich gewisse Leistungen gar nicht hätte haben wollen.
Dabei darf eben nicht vergessen, dass man eben neben der PKV auch noch Beihilfeberechtigt ist und das eben auch als Pensionär. Man bezahlt damit also für die gleiche Leistung die ein nicht verbeamteter privat Versicherter auch erhalten würde, nochmal weniger.
Für mich ist das also sicherlich in weiten Teilen eine gewisse Verschlechterung im Vergleich zu den Beamtenverhältnissen vor 10 oder 20 Jahren, am Ende aber immer noch Jammern auf hohem Niveau und überwiegend Meckern über eine einsetzende Verschlechterung, weil Beamtenvergütungen (mit ihren Sozialleistzungen) auf Angestelltenniveaus reduziert werden sollen.
So genial ist die Beihilfe nun auch nicht. Zwar übernimmt der Dienstherr über die Beihilfe zu einem gewissen Prozentsatz die Kosten, aber die Versorgung über die Beihilfe ist auch nicht besser als in der GKV. Ohne einen privaten Ergänzungstarif sieht das übel aus. Und den wiederum muss kein Versicherer anbieten, er muss nur die Grundleistungen versichern und auch das nur bei einer Erstverbeamtung.
Wer also schon bei Dienstbeginn chronisch krank ist oder mal eine Gesprächstherapie hatte, der schaut in die Röhre. Dazu kommen die hohen Vorleistungen, denn in der Regel benötigt erst die Beihilfe und dann die PKV so lange, dass die Rechnung schon bezahlt sein muss. In den niedrigen Besoldungsstufen ist das heftig. Und die GKV ist keine Alternative, da die im Vergleich zur Leistung zu teuer ist, schließlich entfällt der Arbeitgeberanteil. Das Paradies ist das Beamtenland sicherlich nicht.
Da ist für mich die Künstlersozialkasse reizvoller. Ich schätze mein Einkommen, zahle meinen Beitrag, erhalte einen Zuschuss und muss bei höheren Einnahmen nichts nachzahlen. Damit kann ich mein Leben besser gestalten als mit einem Beamtenstatus.
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