Der Überwachungsstaat ist im Kommen
Eine kleine Anfrage aus der Reihe der Opposition an den Bundestag (siehe hier) hat ergeben, dass allein im ersten Halbjahr 2014 die Zahl der sogenannten "stillen SMS" welche von Behörden genutzt werden, um Mobiltelefone bzw. deren Nutzer ausfindig zu machen, sich im Verhältnis zu 2013 verdoppelt hat. Dabei ist ja in keinem Fall klar, dass das Mobiltelefon auch zu der Zielperson gehört!
Wer hätte schon mal vor 20 Jahren daran gedacht, dass der Überwachungsstaat über diesem Wege zustande kommt? Immerhin ist es nicht so, dass ein allmächtiger Staat die Bürger gezwungen überwacht. Vielmehr ist es so, dass die Bürger ihre "Wanzen" selbst mit sich herumtragen und die Überwachungsinfrastruktur eben von den Bürgern bezahlt und von privaten Unternehmen zur Gewinnerzielung genutzt wird. Das hier der Bürger überwacht, abgehört und ausspioniert werden kann, ist bloß ein Abfallprodukt.
Ich glaube, so schlimm hätte es der gern zitierte George Orvell auch nicht erwartet. Vor allem wenn man bedenkt, dass er solche Szenarien gerne den totalitären Systemen zugeschrieben hatte. Ist diese Entwicklung, der sich praktisch keine Bewegung wie es z.B. "die 68er" mal war, ernsthaft entgegensetzt, wirklich nur hinzunehmen?
Es ist doch egal, wo man sich in dieser Welt bewegt, man wird überwacht. Dem System kann man nicht entgehen und müsste schon in eine Höhle ziehen. Es werden ja auch nicht nur die Handys überwacht, sondern auch unsere Internetnutzung, alles was wir mit Smartphones machen und so weiter und wenn wir selber darauf achten, sind es die Freunde die uns hereinreiten.
Vor ein bisschen mehr als 20 Jahren hatten wir ja auch schon mal einen Überwachungsstaat mit Wanzen in den Wohnungen, so plötzlich kommt das doch alles nicht. Als ob man wirklich nichts über seine Bürger wissen will, wir sind alle gläserne Menschen, in einem System, den man nicht entkommen kann.
Dem kann ich meinem Vorredner nur zustimmen. Heutzutage sind wir der Überwachung hilflos ausgeliefert, ohne dagegen auch nur das Geringste tun zu können. Sei es durch unsere Nutzung des Internet, unsere Handys, die überall zu orten sind, oder beim Autofahren auf der Autobahn, wo wir von den vielen Mautmasten gefilmt werden.
Aber mal ganz ehrlich, mir ist es völlig egal, ob irgendwelche staatlichen Institutionen genau wissen, was ich mache, wo ich mich im Internet "rumtreibe" und wo ich gerade bin. Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen und muss mich vor der Polizei nicht verstecken.
Wenn diese ganze Überwachung hilft, eine Menge Straftäter zu erwischen, bitte, dann sollen sie machen. Ich bin ein unbescholtener Bürger, der Nichts zu verheimlichen hat
Man hört ja momentan immer mehr von solchen Überwachungsaktionen. Ich selbst sage mir auch immer, dass es mir egal ist und ich nichts zu verheimlichen habe. Auf diese Weise werden auch viele Straftaten verhindert beziehungsweise aufgedeckt, was ja wiederum gut ist. Ich finde es aber dennoch nicht löblich, dass es unter solchen Vorwänden ausgenutzt wird und man auf Schritt und Tritt "verfolgt" wird. Schließlich hat man vor 20 Jahren gesehen wohin eine solche Überwachung führt.
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