Frau denkt Stern wäre ihr toter Mann - wie kann man helfen?

Ich glaube nicht, dass sie die Hilfe braucht, denn so "verzweifelt" klingt das nicht. Sondern sie hat selbst einen Weg gefunden, wie sie diesen tragischen Vorfall verarbeiten möchte. Das ist sehr gut zu bewerten, denn das zeigt, dass sie keine Psychologen und Selbsthilfegruppen braucht, sondern sich selbst auf ihre eigene Art helfen kann.

Psychologische Beratungen sind ja auch nichts weiter als Hilfe zur Selbsthilfe und die braucht sie gar nicht. Dass sie nicht glücklich ist und lachend im Kreis springt, ist doch klar, wenn sie ihren Mann nicht vergessen kann. Ich könnte glaube auch über einen verstorbenen Partner nur drüber hinwegkommen, wenn ich eine neue hätte.

Ansonsten ist das Leben nicht mehr das gleiche, wenn man alles zusammen unternommen hat und dann plötzlich komplett alleine ist und keiner mehr abends zu Hause mit einem kuschelt, erzählt oder einfach nur gammelt. Das verkraften manche sehr gut, andere nie so richtig. Aber solange man Wege findet damit umzugehen, lass sie machen ...

Ich finde es eigentlich ganz schön, wenn man sich selbst einen Weg sucht, um mit dem Verlust eines geliebten Menschen umgehen zu können. Und wenn es der Frau hilft, daran zu glauben, ihr verstorbener Mann wäre ein Stern, dann finde ich das auch völlig in Ordnung und ich finde den Gedanken toll. Ich habe dabei schon öfters davon gehört, dass Menschen nach einem Verlust glauben, dass die verstorbene Person nun ein Stern wäre und von daher finde ich das gar nicht so ungewöhnlich.

Wenn jemand stirbt, dann glaubt man als Christ ja daran, dass die Person sich nun im Himmel befindet und über einen wacht. Von daher klammern sich auch viele Christen an die Vorstellung, ein lieber verstorbener Mensch hätte nun die Form eines Sterns. Das ist zwar nicht ganz logisch, aber auch nicht völlig ungewöhnlich und wenn es einem damit besser geht, dann sollte man auch daran festhalten. Immerhin hat man die geliebte Person dann am Abend quasi immer bei sich und sicherlich ist es auch beruhigend, zu wissen, dass die Person einen immer sehen kann.

Der Verlust des Mannes ist bei der Frau nun wirklich nicht so lange her, so dass es absolut verständlich ist, dass sie den Schmerz noch nicht überwunden hat. Immerhin brauchen manche Menschen Jahrzehnte dafür und manche überwinden den Schmerz nie. Dabei ist es ja auch so, dass die Frau auch noch nicht allzu alt ist, so dass sie eigentlich noch mehrere Jahre hätte gemeinsam mit dem Mann verbringen können und da ist das natürlich besonders traurig.

Solange die Frau ihr Leben auf die Reihe bekommt, einer Arbeit nachgeht und nicht mit dem Haushalt überfordert ist, braucht sie sicherlich auch keine Hilfe. Wichtig ist nur, dass sie sich nicht allzu sehr an den Gedanken klammert, ihr Mann wäre ein Stern, so dass sie alles andere vergisst und sich um nichts anderes mehr kümmert. Wenn das jedoch nicht der Fall ist, dann muss man sich auch keine Sorgen machen und man sollte auf keinen Fall versuchen, die Frau von ihrer Vorstellung abzubringen.

So einigeln kann die Frau sich ja nicht, da sie ja ansonsten nicht das Haus verlassen und deine Mutter in deren Laden treffen würde. Daher finde ich, dass du ein wenig übertreibst. Jeder Mensch hat sein eigenes Tempo, mit Verlust umzugehen und wenn die Beziehung fast das ganze Leben angedauert hat, ist es doch klar, dass man mit dem Tod des geliebtes Mannes nicht von heute auf morgen abschließen kann.

Ich würde mir da keine Gedanken machen und einfach abwarten. Außerdem geht es dich auch gar nichts an. Wenn die Frau gar nicht einsieht, dass sie Hilfe braucht, rennst du gegen eine Wand und kannst dir die Mühe auch gleich sparen.