Warum werden gute Serien mit der Zeit langweilig?

vom 09.08.2014, 16:42 Uhr

In den letzten Jahren habe ich viele Serien gesehen, welche ich sehr genoss. Serien wie The Walking Dead und Breaking Bad wurden jede Woche gespannt mitverfolgt. Bei The Walking Dead hat mich die erste Staffel vom Hocker gerissen. Ich bin eingefleischter Zombiefan und diese Serie war einfach perfekt für mich. Dann kam die 2. Staffel. Viel Gerede und kaum noch Action. Es wurde so langweilig, dass ich nach der Hälfte der Staffel einfach aufhörte es anzusehen. Mein Freund hat sich an die 3. Staffel herangewagt, dies aber auch Recht bald aufgegeben.

Breaking Bad hielt sich, meiner Ansicht nach, recht lange gut. Spätestens die letzte Staffel enttäuschte dann aber. Insbesondere die letzten finalen Folgen. Vor einigen Wochen haben wir angefangen Dexter zu schauen. Ich selbst habe damals schon die erste und zweite Staffel gesehen und es meinem Freund praktisch aufgeschwatzt, damit ich die letzten 6 Staffeln sehen kann. Im gefiel es glücklicherweise sehr gut. Mittlerweile sind wir bei der 4. Staffel angelangt und man merkt bereits, dass die Qualität deutlich nachlässt.

Ich könnte jetzt noch mehr Serien aufzählen, spare mir das allerdings. Ich denke das viele enttäuscht sind von ehemals guten Serien. Was denkt ihr, warum die Serien mit der Zeit so viel schlechter werden? Gibt es Serien, bei welchen es euch besonders stört, dass ihr diese irgendwann nicht mehr genießen konntet?

» xZombieKitten » Beiträge: 538 » Talkpoints: 13,88 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe bei vielen Serien den Eindruck, dass die Macher eine tolle Idee hatten, die sich etwa eine Staffel lang trägt. Wenn die Serie dann erfolgreich ist müssen sie schauen, wie sie die zweite Staffel füllen. Und einige werden wohl auf ähnliche Probleme treffen wie Musiker, die an ihrem zweiten Album arbeiten.

Dazu kommt gerade bei amerikanischen Serien teilweise noch die Tatsache, dass die einzelnen Staffeln unheimlich lang sind, was zwangsläufig dazu führt, dass man die einzelnen Folgen irgendwie füllen und auspolstern muss um so viel Material zu produzieren. "Supernatural" hat oder hatte 22 Episoden pro Staffel, da kann einfach nicht jede ein Knüller sein. Das ist übrigens eine der Serien, aus denen ich irgendwann ausgestiegen bin.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Das Leid kenne ich nur zu gut. Allerdings bin ich auch kein Verfechter erster Staffeln. Der Einstieg in die meisten neuen Serien ist oft holzig und sehr oft will ich nach den ersten 3 Folgen abbrechen. In der Regel lohnt es sich aber Serien zumindest bis zur Hälfte der ersten Staffel eine Chance zu geben.

Die Folgenden zwei bis drei Staffeln sind dann meist die besten, aber allerspätestens ab der siebten oder achten ist dann eigentlich immer die Luft raus. Ich frage mich dann auch immer, was man denn auch noch erzählen will?! Oft sind die Charaktere dann bis zum äußersten ausgereizt und jeder hatte mal was mit jedem. Ein schlimmes Beispiel dafür ist für mich "Grey's Anatomy". Da ist mittlerweile wirklich jedem schon alles passiert, was normalerweise in mindestens fünf Leben passt - und es wird immer noch weiter gedreht. Ich selbst breche dann aber auch irgendwann ab und gucke nur noch sporadisch weiter.

Man kann aber auch nicht alle Serien über einen Kamm scheren. Manchen geht eher früh die Luft aus, andere schaffen ein paar Staffeln mehr, bis es öde wird. Das hängt wohl vom Thema an sich ab, aber auch sehr vom Einfallsreichtum der Autoren. Ich glaube Fantasyserien haben da ganz allgemein mehr Möglichkeiten, noch ein bisschen Story dazu zu erfinden. Und am schönsten ist es natürlich, wenn die Serienmacher rechtzeitig die Kurve kriegen und lieber ein schönes Ende schreiben.

@ Cloudy24: Supernatural "hat" 22 Episodenpro Staffel und wurde gerade wieder verlängert. Allerdings war diese Serie ursprünglich auf exakt 5 Staffeln ausgelegt und das merkt man deutlich. Bis zur fünften war alles schön rund, aber die sechste Staffel musste schon mächtig rudern, um den Anschluss zu finden. Die Rahmenhandlung finde ich da auch immer noch gut und ich schaue fleißig weiter, aber einzelne Füllepisoden sind manchmal wirklich überflüssig.

» fireez » Beiträge: 258 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Serien, die Du nennst, sind ja sehr exotisch, um es nett zu sagen. Ich gucke seit fast 30 Jahren Nachbarn und hier sind die aktuellen Folgen so spannend wie nie. Wenn man Zombie Zeugs guckt, muss es ja mal langweilig werden. Es ist immer spannend, wenn Figuren aus der Vergangenheit auftauchen und Geschichten von über 15 Jahren eine neue Wendung bekommen. Im deutschen Fernsehen gab es auch noch nie gute Serien, aber das sieht man daran, dass die Sender diese selbst eingestellt haben. :lol:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



celles hat geschrieben:Die Serien, die Du nennst, sind ja sehr exotisch, um es nett zu sagen. Ich gucke seit fast 30 Jahren Nachbarn und hier sind die aktuellen Folgen so spannend wie nie. Wenn man Zombie Zeugs guckt, muss es ja mal langweilig werden. Es ist immer spannend, wenn Figuren aus der Vergangenheit auftauchen und Geschichten von über 15 Jahren eine neue Wendung bekommen. Im deutschen Fernsehen gab es auch noch nie gute Serien, aber das sieht man daran, dass die Sender diese selbst eingestellt haben. :lol:

Nun das ist wohl Geschmackssache. Mit Seifenopern kann ich persönlichen allerdings nichts anfangen. Aber ich kenne auch Leute die lieber den Geburtstag der Familie verpassen als eine Folge ihres geliebten Hollyoaks. Für mich haben diese doch sehr unwahrscheinlichen Handlungen keinen Unterhaltungswert. Da hat der Mann eine Affäre mit der Mutter seiner Frau, welche dann natürlich auch noch schwanger wird. Die Frau will sich trennen und versucht sich umzubringen aber, oh nein, die Mutter verliert das Kind und alle sind wieder glücklich. Ja, reizt mich echt überhaupt nicht. :lol:

» xZombieKitten » Beiträge: 538 » Talkpoints: 13,88 » Auszeichnung für 500 Beiträge


In den USA sehen sich so etwas auch Kinder an, weil dieser Müll auch untertags läuft. Ich habe nie verstanden, wer sich so etwas ansehen kann. Dort laufen seit Jahren schon die Leichen herum und es sieht immer langweilig und blutig aus. Natürlich ist dieses viel wertvoller, als sich unnötige Nachrichten anzusehen oder Kinder etwas von der Welt draußen zu erzählen, denn grindige Zombies sind natürlich viel spannender. :P

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


celles hat geschrieben:Die Serien, die Du nennst, sind ja sehr exotisch, um es nett zu sagen. Ich gucke seit fast 30 Jahren Nachbarn und hier sind die aktuellen Folgen so spannend wie nie.

Das sind eigentlich sehr bekannte und populäre Serien. Als "exotisch" würde ich eher solche Serien wie "Firefly", "Riget" oder "Lexx" bezeichnen, wenn ich diese Serien erwähne wissen viele Leute überhaupt nichts damit anzufangen, weil sie nie bei einem Mainstream Publikum bekannt waren.

Aber die Leute, die sich so etwas wie "The Walking Dead" oder "Game of Thrones" gerne anschauen gehören wahrscheinlich mehrheitlich zu einer anderen Generation als du und viele waren wahrscheinlich noch nicht mal geboren, als du deine Vorliebe für Soaps entwickelt hast, um es nett zu sagen. In einem gewissen Alter muss man sich wohl einfach damit abfinden, dass der eigene Geschmack nicht mehr so ganz "up to date" ist. Ich kann mit vielen schrillen, lauten Cartoons im Kinderprogramm auch nichts mehr anfangen, weil es in meiner Kindheit anders war.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich weiß nicht, ob nekrophile Serien zu einer anderen Generation gehören oder nicht. Mit der Lindenstraße konnte ich auch noch nie etwas anfangen. Ich weiß nicht, wie man sich mit so einem Schrott vollsieben kann, statt sich ein bisschen weiterzubilden. Natürlich haben die wenigsten Serien einen bildenden Charakter, aber wenn ich hier Figuren von The Walking Dead in den USA zum Kauf sehe, frage ich mich, was man Kindern damit sagen will?

Warum muss man sich in die Welt der Toten begeben, um sich zu begeistern. Ich habe auch The Walking Dead in den USA gesehen und fand dies alles nur doof. Dann gucke ich mir lieber die intriganten Weiber in den Serien an, weil die warnen wenigstens davor, wie falsch sich viele Leute im Alltag benehmen. :lol:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Gute Ideen sind nicht wie Kaugummi, den du am Kinositz findest: Sie sind nicht unendlich dehnbar. So gab sogar schon Serien, die ganz speziell auf eine bestimmte Laufzeit konzipiert wurden (Babylon 5 ist da ein bekanntes Beispiel) und inzwischen gibt es ja sogar den Trend, das mit jeder neuen Staffel eine neue Geschichte erzählt wird (siehe American Horrorstory).

Schwierig wird es bei Serien, die entweder auf sehr, sehr viel Vorlagenmaterial zurückgreifen können (True Blood, The Walking Death) oder die in einer Open End Welt angelegt wurden (jede Star Trek Serie, Dr Who). Einer Serie kann nämlich irgendwann der Stoff ausgehen, sie hat sich zu Ende erzählt.

In manchen Fällen erkennen das die Serienmacher selbst und sie beenden die Serie von selbst. Oftmals ist es jedoch so, das das die Leute hinter einer erfolgreichen Serie inzwischen mehrmals ausgetauscht wurden und und der Sender als alles gut lief recht gierig geordert hat. Und dann werden Serien weiter erzählt obwohl ihr natürliches Ende eigentlich hinter ihnen liegt. So hätte Akte X damals enden sollen, als sie das Rätsel um die Außerirdischen gelöst hatten.

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wir schauen auch sehr gerne Serien, darunter sind auch Genre aller Art. Von der bereits erwähnten Serie "The Walking Dead" bis hin zu "Supernatural", Dr. House oder auch lustige Sachen wie "The Big Bang Theory" findet man bei uns alles mögliche. Jedoch empfinde die die Serien selten als langweilig mit der Zeit, ich schaue viele immer noch gerne an.

Gerade bei "The Walking Dead" finde ich eben gut, dass es nicht nur Action gibt, das wäre unrealistisch. Wenn man sich das Szenario vor Augen führt, sollte doch dem Zuschauer auch klar werden, dass eine Gruppe, die so einer Situation über längere Zeit ausgesetzt ist, sich verändert und damit auch das was man zeigen kann und muss. Man muss, wenn man einen gewissen Anspruch an die Serie stellt, auch mit den psychischen Themen vorlieb nehmen, die damit einher gehen. Das wird gerade in den weiteren Staffeln von dieser Serie ganz klar. Da geht es nicht nur darum, Zombies zu killen und wie wild um sich zu schießen.

Ich verfolge auch Supernatural und muss sagen, dass sich die Serie ganz klar verändert hat. Gerade Staffel 6 war enttäuschend, bei Staffel 7 aber ging es wieder bergauf. Das lag sicherlich daran, dass die Serie ursprünglich nur auf 5 Staffeln angesetzt war und man sie verlängert hat. Aber sie langweilt mich nicht und ich bin immer daran interessiert wie es weiter geht.

So geht es mir eigentlich mit allen Serien, die ich bisher gesehen habe. Gelangweilt hat es mich nie. Game of Thrones schauen wir auch mit Begeisterung und es ist wirklich toll, wie sich die Figuren weiter entwickeln. Auch wenn es dazu natürlich eine Buchvorlage gibt, was anders ist, als wenn die Serie ohne Buchvorlage entwickelt wurde.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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