Trennung und gemeinsam wohnen - wann ausziehen?

vom 08.08.2014, 19:02 Uhr

Ein Kumpel hat sich vor Kurzem getrennt. Er hat mit seiner Freundin viele Jahre zusammengewohnt, er steht im Mietvertrag, sie nicht. Nun hatten wir beim letzten Mal reden wenig Zeit, aber er meinte, dass sie wohl noch eine Weile bei ihm wohnen bleiben muss, weil sie eigentlich nichts verdient und so erst mal schauen muss, wie sie das macht. Das ist natürlich nicht gerade lustig.

Bisher hatte ich noch nicht solche Probleme. Mein Ex Partner und ich haben nicht zusammengewohnt, meinen jetzigen Partner sehe ich als meinen Traummann an, wir werden heiraten also denke ich nicht, dass mich da so etwas erwartet. Wie habt ihr das bisher gemacht? Einfach sofort vor die Tür gesetzt oder wart ihr fair und habt gewartet bis eine neue Wohnung bei dem Ex da ist?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Das kommt schon wirklich sehr auf die Art der Trennung an. Manche verlaufen ja durchaus einvernehmlich und zivilisiert ab. Auch hängt es davon ab, wie viele Möglichkeiten derjenige hat, der ausziehen muss. In diesem Fall fehlt das Geld. Man könnte für eine Weile zurück zu den Eltern ziehen, aber auch das ist nicht immer möglich, wenn die Eltern zu weit weg wohnen oder es sie gar nicht mehr gibt. Also meiner Meinung nach ist das sehr situationsabhängig.

Ich bin mit meinem damaligen Freund zusammen in eine andere Stadt gezogen, um zu studieren. Blöderweise habe ich mich schon kurz danach von ihm getrennt, was mir auch sehr leid tat. Immerhin waren wir gerade erst zusammen in die Welt hinausgezogen. Aber in dem ganzen Trubel und wegen des Neuanfangs hab ich wohl irgendwie gemerkt, dass etwas nicht passt.

Jedenfalls wollte ich erst mal für ein paar Wochen zurück in die Heimat fahren, um ihm Zeit und Raum zu geben. Aber er wollte das nicht. Es hat sich dann so ergeben, dass wir einfach beide dort wohnen geblieben sind. Wir kannten immerhin sonst noch niemanden in der neuen Stadt und es war ihm so lieber. Wir haben uns auch einigermaßen gut verstanden. Natürlich gab es unangenehme Situationen als ich dann schneller Freunde fand als er und darunter auch männliche Freunde waren. Aber im Großen und Ganzen lief es wirklich gut. Nach einem Semester ist er zurück in die Heimat gegangen, weil er auch mit seinem Studium nicht zufrieden war. Er hat mir die Wohnung und ein paar Möbel überlassen und wir haben uns freundschaftlich getrennt.

Eigentlich fand ich das so ganz schön, aber es zeigt auch, dass natürlich weder er meine große Liebe war, aber ich auch sicher nicht die seine. Nach dem anfänglichen Schock der Trennung hat er es schnell überwunden. Wenn die Beziehung natürlich für einen absolut traumhaft ist und die Gefühle bestehen bleiben, ist es sicherlich hart, den anderen ständig um sich zu haben. Und der andere ist froh, wieder frei zu sein und will das voll auskosten. Das wäre richtig beschissen.

Aber immerhin hat man den anderen doch mal geliebt oder es zumindest gedacht. Ich finde nicht, dass man sich dann ab dem Tag der Trennung total fies verhalten muss. Wenn der andere wirklich das Dach überm Kopf braucht, kann man ihn doch nicht vor die Tür setzen. Dann muss man eben schauen, dass man sich so viel Freiraum wie möglich gibt und noch eine Weile zusammen klar kommt.

Um einen langen Zeitraum kann es doch auch gar nicht gehen. Wenn sie wirklich zu wenig Geld hat, muss sie sich ans Amt wenden. Denn daran wird sich ja ansonsten in absehbarer Zeit nichts ändern und man kann ja trotz Trennung nicht ewig Mitbewohner bleiben. Es sollte schon eine vorübergehende Notlösung bleiben. Wenn eine Veränderung der finanziellen Situation absehbar ist, weiß man wenigstens wie lange man es noch schaffen muss und dann kriegt man das doch auch hin.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Meine Nachbarin und ihr Mann haben sich Anfang letzten Jahres auch getrennt. Sie haben noch eine ganze Weile in einer Wohnung gelebt, bis er eine neue Wohnung in der Nähe gefunden hatte. Damit hat es auch das gemeinsame Kind wesentlich einfacher, vor allem weil die beiden sich halt auf freundschaftlicher Ebene getrennt haben.

Kurz nach dem Auszug vom Ehemann ist dann auch der neue Partner der Nachbarin schon eingezogen. Aber ich Nochgatte, denn soweit ich weiß haben sie die Scheidung noch nicht vollzogen, hat auch noch einen Schlüssel. Der neue Partner ist nur am Wochenende da und der Vater des Kindes wohnt halt gleich um die Ecke, wenn eine Betreuung notwendig ist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Es kommt ja darauf an, weshalb man sich trennt. Wenn mein Partner fremdgehen würde, dann würde ich versuchen, ihn so schnell wie möglich vor die Tür zu setzten oder selbst so schnell wie möglich auszuziehen. Ich hätte unter solchen Umständen gar keine Lust, noch weiter in einer Wohnung mit meinem Partner zu wohnen und würde die Wohnsituation dementsprechend schnell ändern wollen.

Wenn man jedoch im Freundschaftlichen auseinander geht, weil man sich vielleicht auseinandergelebt hat und mehr eine platonische Liebe füreinander empfindet, dann kann man doch auch noch ruhig ein paar Monate zusammen wohnen bleiben, bis wenigstens einer eine eigene Wohnung gefunden hat. Immerhin ändert sich dann ja auch wieder nicht so viel an der gesamten Situation und wenn beide damit zurechtkommen und es für beide kein Problem ist, erst einmal noch eine Weile zusammen zu wohnen, kann man das doch machen.

In meiner Stadt ist es unheimlich schwer, eine Wohnung zu finden. Die Mieten sollen momentan angeblich die teuersten in ganz Deutschland sein und generell gibt es zu wenige Wohnungen für zu viele Menschen. Sofern man sich noch mit dem Ex-Partner versteht, spricht ja nichts dagegen, sich gegenseitig bei der Wohnungssuche zu unterstützen und dann auch Verständnis für die Situation des anderen zu zeigen. Das muss aber natürlich jeder für sich entscheiden und kommt eben auch immer darauf an, wie das Verhältnis zueinander nach der Trennung ist und ob man sich innerhalb der Wohnung vielleicht auch aus dem Weg gehen kann oder nicht.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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