Warum wird überschüssige Ernte tonnenweise entsorgt?

vom 08.08.2014, 12:53 Uhr

Wie heute berichtet wurde, gibt es ein Problem mit den Einlegegurken in Niederbayern. Durch das extrem schwüle Wetter und die warmen Nächte wachsen die Gurken so schnell wie noch nie. Hier, in dem größten Anbaugebiet Europas dieser Art, fehlt die Kapazität, um diese ungeheure Menge verarbeiten zu können. Tonnenweise wird die Ernte entsorgt. Die Entsorgung ist mit hohen Kosten verbunden. Quelle.

Das tut mir in der Seele weh, so etwas zu hören. Warum werden sie nicht verschenkt oder für wenig Geld verkauft? Könnt ihr verstehen, warum man die überschüssigen Gurken entsorgt?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich habe auch Probleme mit der Verschwendung von Lebensmitteln, aber diese und ähnliche Aktionen sind bei uns ja leider an der Tagesordung. Da werden beispielsweise Unmengen Kartoffeln vernichtet, weil sie nicht perfekt oval sind und daher für die industrielle Verarbeitung ungeeignet. Mittlerweile gibt es schon verschiedene Initiativen, die darum bemüht sind, auch unperfekte Produkte und Lebensmittel nicht zu verschwenden, sondern sinnvoll weiter zu verarbeiten. Aber für die Produzenten muss es sich eben auch lohnen. Die bauen ihre Nahrungsmittel ja auch nicht zum Spaß an.

Aus rein ökonomischen Gründen ist mir daher auch vollkommen klar, warum die Gurken zum Großteil untergepflügt werden. Man kann sie ja nicht ewig lagern, sondern muss sie zeitnah verarbeiten. Und außerdem reden wir ja nicht von ein bisschen Überschuss, der rein spaßeshalber entsorgt wird. An wen soll man denn tonnenweise (!) Einlegegurken verschenken? Die paar Kilo, die Privatpersonen abnehmen können, sind bestimmt schon abgezogen. Könntest du oder irgendjemand hier 500 kg Einlegegurken selbst verbrauchen oder verarbeiten, bevor sie vergammeln? 5 Kilo vielleicht, aber das würde meine Kapazitäten auch schon beinahe sprengen.

Außerdem müssen ja auch die Preise stabil bleiben, damit es sich überhaupt noch lohnt, Gurken anzubauen. Wie gesagt, ich bin damit auch nicht wirklich glücklich, aber eine sinnvolle Alternative fällt mir leider auch nicht ein.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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