Studium - Das Verfassen der ersten Hausarbeit
Ich stehe gerade zum ersten Mal in meiner Ausbildungslaufbahn vor der Herausforderung, eine Hausarbeit zu verfassen. Genau genommen sind es sogar vier. Wie das theoretisch funktioniert, weiß ich natürlich. Kleiner Arbeiten, die schon äußerlich wie eine Hausarbeit aussahen, habe ich bereits erfolgreich verfasst, aber jetzt geht es darum, eine ordentliche Hausarbeit zu verfassen und eine gute Note zu bekommen.
Am Anfang des Studiums dachte ich noch "Oh mein Gott, ich werde es nie schaffen, eine Hausarbeit zu schreiben". Der Gedanke ist natürlich dumm, denn jedes Jahr schreiben tausende von Studenten welche, also kann es ja kein Ding der Unmöglichkeit sein. Trotzdem fällt es mir schwer, ein geeignetes Thema zu finden und mit den Vorbereitungen zu beginnen. Die Zeit rennt, ich werde definitiv nicht alle vier Arbeiten zum ersten Termin fertigstellen können, aber mein Ziel ist es, wenigstens zwei davon pünktlich fertiggestellt zu haben.
Ich gehe momentan so vor, dass ich mir eine grobe Richtung überlege, in die meine Arbeit gehen soll. Einige Bücher habe ich mir auch schon besorgt. Damit bin ich jedoch noch weit von Struktur und dem wichtigen roten Faden entfernt. Aber ich denke, das ist normal für jemanden, der seine allererste Hausarbeit zu schreiben versucht.
Was habt ihr für Erinnerungen, wenn ihr an die erste Hausarbeit zurückdenkt? Fiel es euch auch ein wenig schwer, so wie mir? Oder hattet ihr davor schon Übung darin? Habt ihr euch vielleicht sogar Hilfe geholt? Was sind eure Tipps für mich?
Ich muss gestehen, meine erste richtige Hausarbeit habe ich damals auch im Studium geschrieben. Im Abitur mussten das teilweise auch die Leute aus dem Deutsch- oder Geschichtsleistungskurs, aber ich habe andere Schwerpunktfächer gehabt, in denen das nicht notwendig war. Dementsprechend schwer habe ich mich dann im Studium auch getan.
Mein Professor damals, bei dem ich fast alle Hausarbeiten geschrieben habe, war ein sehr strukturierter Mensch und hat uns eine klare Struktur, wie die Hausarbeit aufgebaut sein muss, vorgegeben. Das gliederte sich in Einleitung, Handlungsbedarf, Theorie, Methoden- und Hauptteil, Fazit und Zusammenfassung. Somit wusste man schon mal, welche Kapitel hineingehören. Die Themen waren auch recht einfach zu finden, da ich etwas mit Regionalentwicklung studiert habe und man das Thema immer auf seine Heimatstadt bezogen hat. Da hatte ich also einen leichten Vorteil im Gegensatz zu dir. Hast du denn kein Themenfeld in welchem Rahmen du schreibst? Kannst du vielleicht deine Mitstudenten fragen, welche Themen sie in Betracht ziehen?
Ich rate dir auf jeden Fall, wenn das Thema steht, eine Gliederung festzulegen und Inhaltspunkte zu den einzelnen Gliederungspunkten aufzuschreiben. Erst wenn du die große Struktur und deine Quellen hast, solltest du drauf los schreiben. Eine gute Struktur ist das A und O einer jeden Hausarbeit.
Mir fiel das Schreiben meiner ersten Hausarbeit auch sehr schwer. Ich hatte davor ja noch nie zuvor etwas in dieser Richtung geschrieben. In der Schule macht man so etwas ja gar nicht, wobei mir im Studium auch kaum gesagt wurde, wie so eine Hausarbeit aufgebaut sein muss. Von daher musste ich mir das Ganze mehr oder weniger selbst beibringen, was ich sehr schwer fand. Ich hatte eben noch gar keine Erfahrung in dieser Richtung und wusste nicht, wie ich anfangen soll, was alles rein muss und wie so die Formalitäten waren. Von daher hatte ich da auch richtig große Probleme.
Glücklicherweise gaben mir die entsprechenden Dozenten damals ein wenig Hilfe, als ich ihnen mein Problem schilderte und gaben mir einige Tipps. Die ersten Hausarbeiten waren im Nachhinein dennoch nicht besonders gut, wobei ich aber nach und nach immer besser darin wurde und mir auch immer sicherer darin wurde, wie so eine Hausarbeit aufgebaut sein muss. Mittlerweile habe ich auch schon meine Bachelorarbeit hinter mir und demnach zufolge auch keine Angst mehr, was Hausarbeiten angeht. Schwer finde ich es dennoch, Hausarbeiten verfassen zu müssen, da das Ganze eben auch extrem zeitaufwändig ist, je nachdem, wie lang so eine Hausarbeit sein muss.
Ich habe es bisher immer so gemacht, dass ich mir ein grobes Thema überlegt habe, zu was ich die Hausarbeit schreiben möchte. Zu diesem Thema habe ich mir dann eine sehr spezielle Fragestellung überlegt, die so noch nicht erforscht wurde. Anschließend habe ich mir jede Menge Bücher herausgesucht, die zu dem Thema passten und habe mir da eben Informationen heraus gesucht, die zu meiner Fragestellung passten. Mithilfe der ganzen Bücher konnte ich dann auch immer meine Fragestellung beantworten. Das hat auch immer gut geklappt und je mehr ich geschrieben habe, desto besser wurde ich dann auch darin.
Prinzessin_90 hat geschrieben:Von daher musste ich mir das Ganze mehr oder weniger selbst beibringen, was ich sehr schwer fand. Ich hatte eben noch gar keine Erfahrung in dieser Richtung und wusste nicht, wie ich anfangen soll, was alles rein muss und wie so die Formalitäten waren. Von daher hatte ich da auch richtig große Probleme.
Glücklicherweise gaben mir die entsprechenden Dozenten damals ein wenig Hilfe, als ich ihnen mein Problem schilderte und gaben mir einige Tipps.
Das überrascht mich ehrlich gesagt, dass andere damit solche Probleme haben und nicht wissen, wie man das macht und was man dabei beachten muss. Ich gebe die Schuld aber nicht den Studenten bzw. Schreibern an sich, sondern eher dem System. Scheinbar haben die Dozenten keine Zeit das zu erklären oder die Lehre ist bei euch so schlecht ausgebaut.
Sowohl an der alten Uni als auch an meiner jetzigen ist das so, dass es entsprechende Mentorate gibt, die sehr ausführlich erklären, wie man richtig zitiert, wie man korrekte Quellenangaben (je nach Monographie, Zeitschrift etc.) macht und wie man die Literatur richtig im Katalog der Bibliothek recherchiert. Es werden wirklich sehr viele Tipps gegeben und sogar in den Aufbau-Seminaren bei uns wird das noch einmal erklärt und durchgekaut, damit man nicht komplett ahnungslos in kalte Wasser geschmissen wird.
Noch dazu ist es so bei uns (und auch in der alten Uni), dass man sein Hausarbeitsthema bekommt und dann nach einiger Zeit der Literaturrecherche und Gliederung zu dem Dozenten in die Sprechstunde kommen muss um ihm die vorläufigen Ergebnisse zu präsentieren. Er sagt dann ganz genau, ob man in die richtige Richtung denkt oder ob man vielleicht falsche Schwerpunkte setzt. Auch gibt er Tipps, wenn man wichtige und nützliche Literatur bisher nicht aufgelistet hat. So vorbereitet kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen.
Ich hatte wie gesagt angenommen, dass das an jeder Uni und in jedem Fach mehr oder weniger Standard ist, dass man in Bezug auf die Lehre so gut darauf vorbereitet wird. Trotzdem waren meine ersten Hausarbeiten mal mehr, mal weniger gut. Es kommt eben immer auf das Thema an. Manche Themen liegen einem eben mehr mal weniger gut.
Ich bin gerade ziemlich irritiert, dass sich offensichtlich so viel verändert hat. Wir haben das damals alles in der Schule gelernt. Die Recherche von Quellen, Zitierfähigkeit, das Zitieren an sich, Aufbau und so weiter wurden bröckchenweise seit Anfang der Mittelstufe trainiert. Wir wurden seit der siebten Klasse systematisch auf das Studium vorbereitet.
Das normale Zitieren haben wir auch gelernt, aber nicht die korrekte Quellenangabe nach Monographie, Schriftreihe etc. Das war in der Uni definitiv neu. Außerdem meine ich unter "Recherche von Quellen" so etwas wie die Benutzung der Online-Suchkataloge der Uni, die mal mehr mal weniger kompliziert sind. Ich kann aber nicht sagen, dass man bei uns in der Oberstufe vernünftig auf das Studium vorbereitet wurde. Da musste jeder selbst zusehen wie er klar kommt.
Wie gesagt, das war bei uns normal. Aber spätestens ab der Siebten benötigten wir auch einen Ausweis der Universitätsbibliothek. Ohne wäre es gar nicht möglich gewesen, die Hausaufgaben und Referate zu bearbeiten. Aber wir hatten schließlich auch erheblich mehr Zeit, weil samstags und oft nachmittags Unterricht war bei einem Jahr mehr Schulzeit. Genauso wurde vorausgesetzt, dass man ab der 5. eine überregionale Tageszeitung liest.
Ich habe im Abitur meine erste Hausarbeit geschrieben, allerdings war diese vom Niveau her nicht ganz so anspruchsvoll wie meine erste im Studium. Ich lese häufig solche wissenschaftlichen Arbeiten, deshalb viel mir das Schreiben glücklicherweise von Anfang an nicht so schwer. Ich tue mich da eher mit mündlichen Prüfungen schwer, wo andere weniger Probleme damit haben. Ich kann auch wirklich jedem empfehlen einfach viele Arbeiten in der Art zu lesen, dass man ein Gefühl dafür bekommt, das hilft sehr und wenn es einen interessiert macht es auch noch Spaß.
Die Themenfindung ist natürlich immer eine heikle Sache, da man etwas finden muss wo es ausreichend Material gibt, was aber nicht jeder schon gemacht hat. Hier würde ich mich aber auch hauptsächlich daran orientieren was dich am meisten interessiert, denn dann fällt einem das Schreiben viel leichter. Musste letztens eine Hausarbeit zu einem festgelegten Thema schreiben und fand das fürchterlich mühsam mich dazu zu motivieren und hatte auch beim Schreiben das Gefühl ich rede nur um den heißen Brei herum, da das Thema einfach nicht mehr hergab.
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