Yoga eher ein alberner Frauensport?
Bei uns sind zwei Yogastudios und selten sieht man ein paar wenige Männer in dieses Studio gehen. Neulich hatten wir Besuch und der Mann meinte, dass Yoga doch ein alberner Frauensport wäre und er es lächerlich findet. Er meint, dass es kein Wunder ist, dass so wenig Männer da hin gehen, weil sich Frauen da eben eher lächerlich machen würden.
Ich muss zugeben, dass ich von Yoga keine Ahnung habe und ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es albern ist. Dennoch würde mich mal interessieren, was da so gemacht wird und warum eher Frauen dort hin gehen als Männer. Denkt ihr, dass es wirklich eher albern ist?
Wir haben einmal Yoga in der Schule im Rahmen des Sportunterrichts probiert und ich selbst muss auch gestehen, dass ich es als ein wenig albern empfunden habe. Für mich ist es kein Sport, sondern eher ein Entspannungsprogramm oder auch Dehnprogramm für den Körper. Es geht viel um das tiefe Einatmen und darum, dass man seinen Körper spürt. Man muss sich also voll und ganz auf die Übungen einlassen um wirklich das Ziel zu erreichen, welches Yoga verfolgt.
Mir fällt das ein wenig schwer, mich bei solchen Übungen zu entspannen, ich kann gedanklich nicht loslassen. Ich mache lieber Sport, der wirklich anstrengend ist und mich außer Atem bringt und damit gleichzeitig auch auf andere Gedanken.
Wahrscheinlich gibt es viele, die mir jetzt widersprechen werden, weil sie Yoga keineswegs als albern ansehen. Ich werte diese Sportart auch keineswegs ab, musste nur feststellen, dass sie absolut nichts für mich ist.
Ich hab als Mann eine Zeit lang Yoga gemacht und muss sagen das es verdammt anstrengend ist. Ich habe schon davor andere Sportarten durchgeführt, aber bei Yoga habe ich extrem geschwitzt, es ist sehr anstrengend wenn man es richtig macht. Es sieht von außen nur nicht so aus. Dementsprechend kann ich mir gut vorstellen, dass man es vom Sehen her als albern und nicht anstrengend ansieht, die Übungen selber werden aber nach einer Zeit und bei konstanter Wiederholung sehr anstrengend. Natürlich sind auch viele Übungen zur Entspannung dabei, die dann halt nicht so anstrengend sind, auch die Übungen zur Dehnung sind entspannter, es hat halt alles.
Dennoch habe ich Yoga nicht gerne gemacht und werde es auch nicht mehr machen. Ich war hinterher zwar immer komplett erschöpft, hatte aber irgendwie das Gefühl nicht wirklich Sport gemacht zu haben. Man ist halt praktisch gesehen auf seiner Matte und macht dort alle Übungen, es ist wenig explosive Belastung dabei, sondern alles ist langsam und auf Körperspannung ausgelegt. Ich kann mir gut vorstellen, dass Männer eher Dinge kaputt machen, springen und rennen möchten. Dafür ist Yoga halt eher ungeeignet. Nicht umsonst wird es auch als Form der Meditation gewertet.
Yoga ist kein alberner Frauensport! Es ist überhaupt kein Sport im sportlichen Sinne. Yoga soll Geist, Seele und Körper in Einklang bringen. Meditations-, Atem- und Entspannungsübungen haben das Ziel innerer Gelassenheit. Es ist kombiniert mit Bewegungsabläufen, Atemführung und Körperhaltungen. Es gibt Yogaformen, die den Schwerpunkt mehr auf körperliche Übungen legen und andere, die mehr die geistige Konzentration hervorheben. Yoga soll zur Selbsterkenntnis führen.
Heutiger Yoga ist mehr als Beitrag gedacht zur persönlichen Entwicklung und zur gesundheitsfördernden Wirkung. Er soll zu einer Linderung führen bei Schlafstörungen, Durchblutungsstörungen, Angst, Depression, chronischen Kopf- und Rückenschmerzen, sowie bei nervösen Beschwerden. Wer im Hinterkopf mit dem Bild eines albernen Frauensports zum Yoga geht, sollte lieber wegbleiben und dafür in einen Sportverein gehen. Für die sanften Bewegungen des Yoga haben Männer nicht viel übrig. Das ist wahrscheinlich dann nur für solche Männer gut, die sich aus ihrer Religion heraus – Buddhismus – dazu berufen fühlen, um Einszuwerden mit ihrem Bewusstsein. Das dürfte für westliche Männer kaum zu erreichen sein.
Ich mache selbst seit einiger Zeit Yoga und muss sagen, dass ich es ja nach Übungen auch wirklich sehr anstrengend finde. Aber es macht auch viel Spaß und bringt Entspannung. In dem Kurs zu dem ich gehe, sind nur Frauen. Aber es stünde auch Männern offen dorthin zu kommen. Ich kenne Yoga längst nicht als reinen Frauensport und albern finde ich es erst recht nicht.
Wenn man es richtig macht, kann es durchaus auch bei körperlichen Beschwerden helfen. Für den Rücken und die Gelenke ist es gut und auch für die Psyche. Ich denke, dass das auch immer mehr Männer feststellen. Bei einem Yoga Workshop sind auch viele Männer dabei. Ich denke, dass es eher Vorurteile sind, dass Yoga nur spirituell und albern ist und nur Frauen dies machen.
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