Sich als Frau beschweren, wenn man etwas ausgegeben bekommt?
Sagen wir mal ihr bekommt als Frau etwas ausgegeben, also sagen wir mal ein Getränk oder einen Eintritt. Würdet ihr euch dann beschweren, weil ihr lieber selber zahlen wollt oder würdet ihr es immer dankend annehmen? Eine Bekannte von mir hat sich tatsächlich mal beschwert, weil mein Verlobter ihr Popcorn gekauft hat, weil sie kein Geld mehr hatte und darüber geschwärmt hat. Sie hat das dann eher feministisch gesehen. Ich lass mich gerne auch mal einladen, aber dann bitte von meinem Partner.
Wenn es dein Verlobter war, der deiner Bekannten das Popcorn gekauft hat, hat das doch überhaupt nichts mit den Geschlechtern zu tun. Es war einfach eine freundschaftliche Geste, die auch von einer Freundin hätte kommen können. Es hat überhaupt nichts mit Sex oder Aufreißen zu tun. Daher finde ich die Reaktion reichlich übertrieben.
Wenn Männer Frauen auf etwas einladen, die sie näher kennenlernen wollen und auf kürzere oder längere Sicht gerne ins Bett kriegen wollen, ist das problematisch. Man könnte sich gekauft fühlen und als ob man ihnen etwas schuldet. Und dass es immer die Männer sind, die in solchen Situationen den Geldbeutel zücken dürfen und die Frauen auf keinen Fall, macht die Sache sexistisch.
Aber in dem beschriebenen Beispiel spielt das alles keine Rolle. Entweder man nimmt von Freunden solche Geschenke an oder man hält Geld komplett aus der Freundschaft raus. Aber der Bezahlende könnte hier höchstens etwas Dankbarkeit erwarten oder auch mal eine Gegenleistung, wenn er mal ohne Geld dasteht. Aber da es nichts mit Sex zu tun hat, sehe ich auch nichts Sexistisches daran. Wie gesagt, er hätte auch gut eine Frau sein können, sie ein Mann. Es war einfach nur freundschaftlich.
Also in dieser Situation hätte ich mich sicherlich nicht beschwert sondern mich irgendwann revanchiert. So, wie man es unter Freunden eben macht. Aber ich kann es auch teilweise nachvollziehen. Ich bin selber auch eine Person, die sich nicht aushalten lassen will. Frauen, die sich beim Ausgehen nur durchschnorren und sich alles ausgeben lassen, sind mir ein Graus. Und auch in einer Beziehung muss ich das nicht haben. Ich brauche keinen Mann, der den Versorger oder spendablen Macker spielt. Nicht nur weil ich für mich selber sorgen kann sondern auch, weil ich sonst ständig das Gefühl haben würde ihm furchtbar dankbar sein zu müssen.
Ich lebe mit meinem Freund in einem Haus. Am Ende jedes Monats überweise ich die Hälfte der Miete sowie Nebenkosten auf sein Konto, weil sie von dort aus abgebucht werden. Und ich möchte auch gar nicht, dass er alles bezahlt sondern es wird aufgeteilt. Das heißt jetzt nicht, dass wir alles auf den Cent genau berechnen. Nein, jeder von uns übernimmt die Kosten für die Einkäufe und Aktivitäten für zwei Wochen. Da schauen wir dann auch nicht wer wann wieviel bezahlt hat und der Andere muss sich beim Bepacken des Einkaufswagens auch nicht einschränken. Jeder trägt seinen Beitrag bei und damit können wir beide gut leben. Das Futter, Steuern, Haftpflichtversicherung sowie die Tierarztkosten der Tiere, die ich mit in die Beziehung gebracht habe, übernehme ich jedoch komplett. Auch wenn mir mein Freund bei höheren Rechnungen mal anbietet die Hälfte zu übernehmen möchte ich das nicht.
Es kommt darauf an, wer was ausgibt und in welcher Situation. Von einem Fremden lasse ich mir nichts ausgeben. Irgendwie verpflichtet das immer so und das will ich nicht. Man muss sich ja zumindest bedanken, dann flache Gespräche führen und vermutlich gab es dann auch einen Hintergedanken, denn eine fremde Person gibt nicht so einfach jemandem was aus, nur weil er nett ist.
Und wenn einem der Eintritt bezahlt wird, dann habe ich das Gefühlt, als müsste mich das dazu verpflichtet, mich nochmal zu treffen und denjenigen dann einzuladen. Irgendwie ist man demjenigen dann ja was schuldig. Das funktioniert bei uns im Freundeskreis zumindest so, nur will ich diese Personen ja wirklich wieder sehen - bei anderen ist das eben nicht unbedingt so.
Wenn mich der Freund einer Freundin zu einem Popcorn eingeladen hätte, weil ich kein Geld mehr hatte und ich kenne den Freund, dann hätte ich mich gefreut. Beim nächsten Mal hätte ich ihm dann halt eine Packung Popcorn spendiert. So läuft das.
Das einladen der Frauen kommt ja nun mal doch eher aus einem Zeitalter, in dem man die Frauen einladen musste, weil sie selber kein Geld hatten. Deswegen ist es an sich auch kein Wunder, wenn einige Frauen es nicht gut finden, wenn Mann dauernd glaubt er müsse sie einladen, weil das mitunter schon so wirken kann, als könne Frau sich das alleine nicht leisten oder so.
Ich selbst kenne viele Paare, wo das inzwischen abwechselnd übernommen wird, also einmal zahlt der Mann und dann wieder die Frau. Auch mein Freund und ich machen das so und ich verstehe auch gar nicht, warum das anders sein sollte. Wenn man als Frau gleichberechtigt sein möchte, sollte man sich auch so verhalten und nicht in alte Muster verfallen und verlangen, dass der Mann alles bezahlt.
Ich denke, dass es immer ganz darauf ankommt, in welcher Situation man sich gerade befindet und von wem man etwas spendiert bekommt. So würde ich mich sicherlich nicht beschweren, wenn mein Freund mich spontan auf ein Eis einladen würde. Immerhin handelt es sich ja um meinen Partner und da ist es doch völlig selbstverständlich, dass man auch hin und wieder etwas für den anderen bezahlt. Außerdem ist so ein Eis ja verhältnismäßig gesehen auch alles andere als teuer und von daher würde ich mir da auch keine Gedanken darüber machen und es wäre mir die Diskussion auch ganz einfach nicht wert. Von daher würde ich das spendierte Eis gerne annehmen, mich aber irgendwann auch dafür revanchieren, auch wenn es in anderer Form wäre.
Wenn mein Freund jedoch der Meinung wäre, mir ständig alles bezahlen zu müssen, wobei es sich auch um teure Eintritte und um teure Gegenstände handeln würde, dann würde ich mich auf jeden Fall beschweren. Auch wenn es nett gemeint wäre, würde ich das einfach nicht gut finden und ich würde das auch nicht annehmen wollen. Ich verdiene doch schließlich mein eigenes Geld und ich könnte es daher nicht nachvollziehen, weshalb mir mein Freund alles zahlen würde. Dabei hätte ich einfach kein gutes Gefühl und ich möchte mein Leben nicht von einem Mann finanzieren lassen. Von daher würde ich mich da auf jeden Fall auch beschweren.
Auch nicht gut fände ich es, wenn ich beispielsweise in einer Disco wäre und mich spontan irgendein wildfremder Mann an der Bar auf ein Getränke einladen würde. Wenn davor nicht einmal ein Gespräch stattgefunden hätte, dann würde ich auch sicherlich kein Getränk annehmen wollen. Immerhin finde ich es doch ein wenig armselig, wenn ein Mann auf diese Weise versucht, eine Frau um den Finger zu wickeln und ehrlich gesagt braucht es bei mir dann doch etwas mehr Initiative. Von daher würde ich dann auch nichts annehmen und ich würde dann auch gleich sagen, dass ich meine Getränke selbst bezahlen kann.
Wenn man jedoch seinen Geldbeutel zu Hause vergessen hat oder wenn man ganz einfach nur kein Geld mehr hat, so wie in deinem Beispiel, dann ist das ja eine völlig andere Situation und ich würde da auch immer Geld von einem Mann annehmen, wenn ich es brauchen würde. Immerhin hätte ich dann ja auch vor, das Geld wieder zurück zu geben oder mich auf irgendeine andere Weise zu revanchieren und von daher würde ich das auch gar nicht als Spendieren ansehen, sondern als Ausleihen.
Es kommt natürlich darauf an, in welcher Beziehung ich zu dem Mann stehe. Wenn ein Mann, den ich nicht kenne oder nicht sehr gut kenne, mir ein Getränk kauft und damit dann ganz offensichtlich den Zweck verfolgt sich meine Aufmerksamkeit zu erkaufen lehne ich natürlich dankend ab. Wenn ich mich mit jemandem unterhalten will dann, weil ich die Person interessant finde und nicht, weil sie sich das irgendwie "erkauft" hat.
Wenn es sich allerdings um meinen Partner, einen guten Freund oder Verwandten handelt fände ich es extrem albern darauf zu bestehen, dass ich selber bezahle, wenn der Mann die Rechnung schon übernommen hat. Es kommt schließlich auch vor, dass ich im Kino für alle Popcorn kaufe oder bei einem Konzert ein Getränk mitbringe oder etwas in der Art, und da ist es ja dann auch normal, dass ich die Rechnung übernehme und nicht hinterher das Geld verlange.
Ich finde es immer etwas erbärmlich, wenn eine Frau sich regelmäßig einladen lässt, selbst aber keine Einladungen ausspricht. Solche Frauen gibt es ja durchaus einige und ich halte sie für einen Schlag ins Gesicht jeder emanzipierten Frau, welche ihr eigenes Geld verdient und sich nicht dazu berufen fühlt, sich von Männern aushalten zu lassen.
Allgemein halte ich nicht viel von Frauen, die diese klassische, untergeordnete Rolle ausleben. Dabei geht es nicht nur darum, dass die Frau sich von Männern immer alles spendieren lässt, sondern auch um andere Bereiche, in denen sie ihre Unselbstständigkeit zeigt – zum Beispiel beim Wechseln der Reifen oder beim Tragen ihrer eigenen Einkäufe, die sie dann lieber ihrem männlichen Begleiter aufbürdet.
Ich finde es wichtig und erstrebenswert, dass Frauen auf eigenen Beinen stehen (Männer natürlich auch). Ich kann ich es auch gut nachvollziehen, wenn eine normale junge Frau mit halbwegs moderner Einstellung dann eben nicht so gerne etwas von Männern ausgeben lässt. Das betrifft diesen von dir geschilderten Fall aber nur bedingt. Grundsätzlich finde ich es aber ganz normal, dass man solche Einladungen nicht einfach annimmt. Dadurch würde die Frau in eine Art Abhängigkeit geraten, unselbstständig dastehen und sie muss auch noch das Gefühl haben, irgendwie dankbar zu sein. Das finde ich schon recht schäbig.
Im Fall deiner Bekannten wäre es in Ordnung gewesen, wenn einer von euch beiden ihr etwas Geld geliehen hätte. Ich habe es aber so verstanden, dass dein Freund ihr einfach welches gekauft hat. Das finde ich recht unangenehm, weil er damit einfach eine Entscheidung über ihren Kopf getroffen hat. Warum hat er ihr nicht einfach angeboten, ihr das benötigte Geld zu leihen? Auf der anderen Seite finde ich es auch dämlich, wenn jemand vom Popcorn schwärmt, obwohl er kein Geld dabei hat. Da ist es besser, einfach den Mund zu halten und sich damit abzufinden, dass es eben kein Popcorn gibt.
Ich finde, dass man deinen Fall nicht damit vergleichen kann, dass es Frauen gibt, die sich beschweren, wenn sie eingeladen werden. Wenn es fremde Männer sind, die das machen oder versuchen, finde ich es auch nicht richtig und würde es ablehnen. Zu deinem Verlobten hätte ich wahrscheinlich gesagt, dass es lieb von ihm ist und ich mich bei Gelegenheit revanchiere. Dann hätte ich mich bedankt.
Ich persönlich lasse mich nie gerne einladen oder mir etwas ausgeben. Nicht von meinem Freund und auch nicht von sonst wem, denn ich bekomme dann immer ein richtig schlechtes Gewissen. Gut, es gab da mal so eine gewisse Ausnahme, aber generell mag ich es nicht.
Ich hab mich daher auch schon beschwert, wenn man mir etwas ausgegeben hat. Mir ist es einfach unangenehm. Aber ich bin nicht unfreundlich geworden oder so. Manchmal habe ich im Vorfeld noch dafür sorgen können, dass ich selber bezahle und sonst habe ich eben gesagt, dass ich es nicht so gerne habe, wenn man meine Kosten übernimmt.
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