Wie lerne ich Kleinkind feste Schlafenszeiten

vom 02.08.2014, 16:29 Uhr

Meine kleine Tochter hat, wie meine Große auch schon, ein sehr geringes Schlafbedürfnis, sehr zu meinem Leidwesen. Im Moment sieht es so aus das sie um sechs Uhr in der Früh spätestens aufsteht und am Abend um zehn Uhr noch immer herumturnt. Mittagsschlaf gibt es keinen. Das sie um diese Zeit aufsteht macht mir nichts aus, ich bin um diese Zeit eh schon längst wach und auf, aber am Abend hätte ich gerne mal ein wenig Zeit für mich beziehungsweise als Eltern für uns. Und das ist kaum möglich.

Ich habe schon alles Mögliche probiert. Sie hat ein eigenes Schlafzimmer das wir für sie echt toll eingerichtet haben. Sogar das Bett hat der Papa selber gebaut. Dieses Zimmer mag sie überhaupt nicht zum Schlafen und will bei uns schlafen. Hier hat sie noch ein Gitterbett stehen, wo sie auch die meiste Zeit drinnen schläft. Ihr Zimmer verwendet sie eigentlich nur zum Spielen am Tag. Ich habe mich am Abend mit ihr ins Bett gelegt, wir haben ein Buch angeschaut, hören Musik und so weiter. Ich dachte mit einem festen Abendritual merkt sie dass es jetzt Abend ist und sie wird ruhiger und geht schlafen. Aber weit gefehlt.

Sie ist ein richtiger Wirbelwind und der zieht durchs Haus. Ich habe auch schon probiert die Zimmertüre zu schließen, aber das Gebrüll hören vermutlich noch die Nachbarn. Sie spielt und rennt bis sie wirklich so müde ist das sie nicht mehr kann und dann geht sie von selber ins Bett. Aber das kann auch mal um elf in der Nacht sein und das geht einfach nicht. Habt oder hattet ihr auch so einen kleinen Wirbelwind und wie habt ihr ihn zum Schlafen gebracht? Ich würde ihr gerne feste Schlafenszeiten angewöhnen, doch ich bin mit meinem Latein am Ende. Wer hat ein paar gute Tipps für mich?

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Wie alt ist denn der kleine Wirbelwind? Bei uns hat es eigentlich ganz gut funktioniert, die Kleine selbst entscheiden zu lassen, wann sie ins Bett geht. Am Anfang ist das wirklich anstrengend, da die Mäuse natürlich diese Freiheit bis aufs Äußerste ausreizen, aber das wird echt ganz schnell besser.

Das Ergebnis dieser Art damit umzugehen ist, dass unsere Tochter immer von selbst zu einer vernünftigen Zeit ins Bett geht und das nun bereits seit 11 Jahren. Sie wird jetzt 15 und kann ganz genau einschätzen, wann es für sie reicht.

Auch wenn es anstrengend ist - versuche nicht, die innere Uhr deines Kindes zu verfälschen, denn sowas endet früher oder später in unschönen Schlafstörungen. Vielleicht ist deine Tochter tagsüber auch nicht gefordert? Legt doch vor dem Abendessen noch eine Actionstunde ein - geht noch mal auf den Spielplatz, tobt im Garten herum und lass sie sich richtig auspowern. Danach geht's in die Badewanne, dann Abendessen und mit der Zeit sollte das funktionieren.

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» eselchen » Beiträge: 973 » Talkpoints: 2,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kann verstehen, dass man als Elternteil vor allem am Abend gerne mal etwas mehr Zeit für sich hätte oder eben etwas mehr Zeit für sich und den Partner hätte. Aber, wenn man Kinder hat, ist das gar nicht so einfach und oft auch nicht möglich. Ich habe auch drei Kinder und kenne solche Situationen einfach nur zu gut. Vor allem, wenn die kleinsten Kinder im Haus nicht schlafen wollen, weil sie noch in der Wohnung am Abend herumturnen wollen. Manchmal ist das echt schwierig und vor allem anstrengend, wenn die beiden größeren Kinder schlafen wollen. Und eigentlich nicht schlafen können, weil unser kleiner Sohn abhaut und sich unsrer Obhut innerhalb von zwei Sekunden entwendet und mitten im Kinderzimmer meiner Tochter steht und sie anspricht.

Meine Tochter war früher auch ein echter Wirbelwind. Sie hatte damals auch keine richtig festen Schlafenszeiten. Aber ich bin auch der Meinung, dass man das Kind nicht direkt an Schlafenszeit gewöhnen sollte. Damit meine ich, man sollte das Kind nicht einfach um sieben Uhr am Abend in das Bett stecken, weil es schlafen soll. Letztendlich aber gar nicht schlafen kann und dann der Terror beginnt. Das ist nicht gut für das Kind und auch nicht gut für die Eltern. Wir haben die Kinder immer dann schlafen lassen, als sie müde war. Die Schlafenszeiten meiner Kinder haben sich selber eingependelt, da habe ich nicht so viel zu beigetragen.

Da meine Tochter als kleines Kind auch so ein richtiger Wirbelwind war und sie am Abend auch nicht schlafen wollte, obwohl wir schon müde waren, da es schon sehr spät war. Haben wir versucht, sie am Tage auszupowern. Sie ist am Morgen auch relativ spät aufgestanden, das heißt, sie ist so zwischen acht und zehn wach geworden und ist aber zwischen zwölf und zwei noch einmal zur Mittagsstunde in das Bett. Wir haben die Mittagsstunde einfach weglassen und waren eben nach dem Mittag den ganzen Nachmittag unterwegs. Wie Wind und Wetter. Da waren wir auf dem Spielplatz oder bei der Oma zu besuch oder eben einkaufen in der Stadt. Das haben wir zu Fuß bewältigt und mein Kind ist am Abend kaputt in das Bett gefallen. Bis sich die Zeiten eben selber eingependelt haben.

Bei meinem mittleren Sohn hatte ich keine Schwierigkeiten. Aber bei meinem kleinen Sohn, der fast zwei Jahre alt ist, kann ich sagen, dass er auch so ein kleiner Wirbelwind ist. Er braucht es am Tage auch, dass er viel unterwegs ist. Er muss viel laufen und viel herumtoben und am Ende des Tages ein warmes Bad genießen, was nach einem Spielplatzaufenthalt auch manchmal ziemlich nötig ist. Aber danach geht er pünktlich um sieben in das Bett und schläft friedlich ist. Aber ich habe ihn halt nicht in diese Schlafenszeit hinein gezwungen, sondern eher alles dafür getan, damit er am Abend zu dieser Uhrzeit schön kaputt und müde ist und eben freiwillig in das Bett geht. Und so gewöhnen die Kleinen sich an die Schlafenszeiten.

Zu dem muss man auch sagen, dass ein Ritual vor dem Schlafengehen auch ziemlich wichtig ist, für die Kleinen. Bei meinen beiden Großen gibt es nach dem Abendbrot und nach dem Waschen und Zähneputzen, eine Gutenacht-Geschichte. Danach wissen meine Großen, dass es Zeit ist, in das Bett zu gehen. Mein Kleinster weiß eben, dass es nun gleich ins Bett geht, wenn er baden war, Abendbrot gegessen hat und Zähne geputzt hat. Dann gibt es noch eine Kuschelrunde mit Mama und, dann geht er zufrieden in das Bett. Leider kann er noch keine Gutenacht-Geschichte mitlesen, da er nicht still sitzen und zuhören möchte, sondern lieber herumtobt und seine Geschwister ärgert. Dann ist er am Ende so aufgedreht, dass er dann wieder nicht in das Bett will. Weshalb er eine exklusive Kuschelrunde mit Mama bekommt.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



@eselchen: Das hat vielleicht bei dir funktioniert, weil du ein Kind hattest, bei dem das geklappt hat. Natürlich kann man das nicht bei allen Kindern machen- wenn es so geht, dann ist es natürlich auch so.

@torka: Bei uns hat es auch einmal eine Phase gegeben, wo meine Kleine fit war morgens um sechs und noch nicht um elf Uhr abends müde, so wie bei dir. Allerdings bin ich drauf gekommen, dass ich sie wirklich zu wenig gefordert habe. Wir sind zwar viel hinaus gegangen, allerdings niemals mit körperlichen Anstrengungen verbunden.

Dann habe ich angefangen, mit ihr wirklich lange Laufen zu gehen und auf Berge zu steigen, das hat dann meistens geholfen und hat ihr auch sehr gut getan. Außerdem, und was noch ganz wichtig ist, habe ich dann ein Stockbett angeschafft und quasi den Raum in eine Schlaf- und Spielecke unterteilt.

Also wir haben dann ihr ganzes Spielzeug unter dem Stockbett verstaut- es war also aus den Augen, wenn sie im Bett war und sie konnte auch nicht abgelenkt werden. Es ist sehr wichtig, dass man eine Ruheecke und eine Spielecke im Kinderzimmer hat.

Auch fixe Schlafrituale haben bei unserem Wirbelwind immer geholfen. Du kommst zwar eine Woche auf dem Zahnfleisch daher, aber probiere, deinen Wonneproppen immer um dieselbe Zeit mit demselben Ritual in derselben Reihenfolge ins Bett zu bringen.

Am besten du lässt dein Kleines vor dem zu Bett gehen baden, denn das macht auch sehr müde. Dann vielleicht noch eine kleine Geschichte oder ein Lied- am besten noch jeden Abend dasselbe- dann klappt es bestimmt, wenn sich das eingespielt hat.

Kinder lieben Rituale und werden irgendwie auch schon automatisch müde, wenn man immer denselben Tagesrhythmus und Ablauf hat. Und scheinbar scheinst du eines dieser besonderen kleinen Wunder zu haben, die so etwas dringend brauchen!

Ich wünsche dir viel Kraft in der ersten Zeit der Umstellung und nachher angenehme erholsame Abende voller Zweisamkeit mit deinem Göttergatten!

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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