Nach der Ausbildung gerne im Betrieb bleiben oder wechseln?
Sagen wir mal ihr habt eine Ausbildung gerade beendet und ihr bekommt das Angebot dort auch übernommen zu werden. Nun hat es euch dort vielleicht gefallen, vielleicht nicht. Würdet ihr den Betrieb wechseln, das Angebot auf gut Glück ablehnen oder erst mal annehmen und dann wechseln oder gleich da bleiben weil man ja schon alles kennt? Ich sehe es als große Möglichkeit an, weil das heute leider nicht mehr normal ist und würde sicherlich erst mal bleiben.
Ramones hat geschrieben:Würdet ihr den Betrieb wechseln,
Wie geschrieben: das hängt sehr von den persönlichen aber auch von den betrieblichen Umständen ab. Hat man noch die Möglichkeit, in dem Betrieb was zu lernen und sich weiter zu entwickeln? Wie sieht es mit der Bezahlung für einen Anfänger aus? Wie sehr unterstützen die Kollegen bzw. wie ernst wird man nun genommen?
Ramones hat geschrieben:das Angebot auf gut Glück ablehnen
Das ist sicher die dümmste Möglichkeit, auf ein Ausbildungsende zu reagieren. Wobei man schon auch sagen muss, dass das Ende der Ausbildung weder plötzlich noch überraschend über einen herfällt. Vielmehr hat man vermutlich schon Jahre vorher das genaue Datum vor sich liegen.
Wenn man also - aus welchen Gründen auch immer - nicht davon ausgeht, übernommen zu werden oder bleiben zu wollen, dann ist zu erwarten, dass man sich schon mehrere Wochen vor dem Abschluss bei anderen Unternehmen bewirbt. Ist das nicht passiert und hat man keinen Folgearbeitsplatz sicher, sollte man auf keinen Fall so ein Angebot "ausschlagen". Was würde man sich auch davon versprechen?
Ramones hat geschrieben:oder erst mal annehmen und dann wechseln
Das ist die "normale" Option. Natürlich ist es immer gut, aus einem festen Angestelltenverhältnis heraus zu wechseln und das ist letztlich auch der Normalfall. Es ist nichts anrüchiges, sich auf dem Arbeitsmarkt immer wieder umzusehen und bei passender Gelegenheit auch zu wechseln.
Ramones hat geschrieben:oder gleich da bleiben weil man ja schon alles kennt?
Da bleiben bedeutet doch keine lebenslange Verbindung einzugehen. Wenn man aber zufrieden ist, dann kann man sich ja vornehmen, die ersten 1-2 Jahre auch nicht intensiv an Alternativen zu suchen.
Diese Fragestellung habe ich mit meiner Freundin schon oft genug diskutiert. In ihrem Betrieb werden die Auszubildenden nicht auf der gleichen Station übernommen. Dies aber gerade die Station, in der sie sich gut auskennen würden. Ich kann es verstehen, dass sie ihren Horizont erweitern sollen, aber keinesfalls sieht die Ausbildung wie die spätere Arbeit aus. Es wird eher damit begründet, dass die Auszubildenden, die dann später Pflegekräfte wären, nicht von den Bewohnern und den Kollegen als solches anerkannt werden würden. Viele Kollegen und auch Bewohner sehen dies aber anders. Aber letztendlich entscheidet die Geschäftsleitung und sie denken so.
Meine Freundin weiß noch nicht, ob sie bleiben würde. Sie fühlt sich dort wohl. Aber auf einen anderen Wohnbereich würde sie wohl ungern geben. Die einzige Möglichkeit sind andere Häuser, aber die gleiche Firma. Wenn man schon einen Neustart hat, kann man ihn auch gleich woanders nutzen. Es wird die Zeit zeigen, wie es laufen wird. Auf jeden Fall weiß ich, dass sie einen Job dort erst einmal annehmen würde. Das Wechseln wäre dann nebensächlich.
Es wäre auch doof, ein solches Angebot abzulehnen. Arbeitslosengeld erhält man aber dennoch, weil man ist nicht gezwungen, am Ausbildungsbetrieb später anzufangen. Dort kann es eben zu Diskrepanzen kommen. Aber letztendlich muss es auch wieder jeder selbst in der Situation entscheiden. Ein Pauschalisieren kann man da nicht machen.
Bei mir käme es auch auf mehrere Faktoren an. Ich wurde in meinem Ausbildungsbetrieb nicht übernommen, was ich erst sehr schade fand, was mich jetzt aber gar nicht mehr so stört. Wenn man das Angebot erhält, dass man auf Wunsch übernommen wird, dann finde ich das erst mal gut, weil es für die berufliche Zukunft auch wichtig ist, dass man nach der Ausbildung schnell eine neue Stelle findet. Wenn es zudem im Ausbildungsbetrieb schön war, man gut mit den Kollegen zurecht kam und man dort auch beruflich gefördert wird und weiterkommen kann, dann wäre es für mich schon eine gute Option, erst mal dort zu bleiben.
Wenn man es in dem Betrieb nicht so gut angetroffen hat, dann wird man sich ja vor dem Ende der Ausbildung sicher schon um eine andere Stelle bemüht haben und dann würde ich diese auch annehmen. Vielleicht findet man es dann trotzdem bequemer, dort zu bleiben, weil man die Abläufe und Menschen dort schon kennt, aber gerade nach der Ausbildung würde ich eher danach gehen, wo ich mich wohlfühlen kann und wo ich gefördert werde. Wenn das in dem Betrieb nicht gegeben ist, würde ich wechseln.
Pauschal lässt es sich bestimmt nicht sagen, ob man im Ausbildungsbetrieb weiter beschäftigt werden möchte oder auch kann. Denn es ist gar nicht so selten, dass eine Ausbildung zwar ermöglicht wird, die Übernahme aber nicht wirklich angedacht ist.
Hätte man aber ein Übernahmeangebot, wäre es ratsam, es zunächst anzunehmen. Voraussetzung für mich wäre aber ehrlich gesagt, dass man sich generell dort wohlfühlt und dass man auch nicht mehr als Auszubildender wahrgenommen wird, sondern eben als ein Mitarbeiter, dem man dann auch entsprechende Aufgaben übertragen kann.
Ich hätte unter Umständen immer die Befürchtung, dass ein ehemaliger Auszubildender klein gehalten, also nicht ernst genommen wird. Ich muss sagen, dass bei mir eine andere Ausbildung zu Tage kam und ehrlich gesagt wäre ich auch gern dort geblieben, jedoch war es nicht möglich, da alle Plätze besetzt waren. Während meines letzten Ausbildungsabschnittes wurde ich auch mit immer mehr Verantwortung ausgestattet, sodass eine Übernahme mir mehr als entgegen gekommen wäre.
Man muss es also selbst für sich immer abwägen und auch die Chancen auf dem sonstigen Arbeitsmarkt berechnen. Als erste Wahl wäre es jedoch am sinnvollsten, man bliebe im Ausbildungsbetrieb, solange nichts anderes zur Auswahl steht und man nicht woanders einen Arbeitsvertrag bekommt.
Wenn jemand ein solches Angebot erhält, im Ausbildungsbetrieb bleiben zu können, wäre er schön dumm, wenn er es nicht machen würde. Voraussetzung ist natürlich, dass ihm der Betrieb gefällt und keine Bedenken für weitere Arbeit bestehen. Im Ausbildungsbetrieb ist man zwar für einige Mitarbeiter stets der Auszubildende. Aber das ist eine Sache, die man selbst ändern muss.
Man hat ja die Wahl, wenn man weiter in dem Ausbildungsbetrieb arbeitet, sich umzusehen, wie es bei anderen Firmen aussieht und sich eventuell anderweitig bewerben. Aber zuerst finde ich es einfach sehr wichtig, dass man eine feste Arbeitsstelle hat, denn das ist heute leider nicht immer Fall.
Dass man im gleichen Betrieb als Auszubildender angesehen wird, ist doch nicht normal. Es ist schließlich ein Kollege. Diese Aussage regt mich so dermaßen auf. Dies ist ja auch die Begründung der Geschäftsleitung meiner Freundin. Zudem will die oberste Chefin des Hauses dies nicht. Dies bedeutet wieder herum, dass immer die Auszubildenden in ein anderes Haus gehen, obwohl sie sich dort auskennen.
Meine Freundin hat in den letzten Tagen sich mit ihren Kollegen unterhalten. Sie wird dort toleriert und sie fühlt sich wohl. Der Gedanke, dass die oberste Chefin sie aber nicht will, würde sie belasten. Aber dennoch hat sie nun von mehreren gehört, dass sie es nervt, dass die Auszubildenden weggeschickt werden. Zum einen begründen sie es damit, dass sie sich wohl fühlen, weil sie alles schon kennen, somit wäre die Einarbeitung wesentlich geringer und auch die Bewohner würden es toll finden, weil auch in der Theorie gesagt wird, dass es schön wäre, wenn immer die gleichen Bezugspersonen vorhanden sind.
Würde sich aber ein Auszubildender nicht wohl fühlen, ist es kein Problem. Aber bisher wollten immer alle dort bleiben, aber wurden halt in andere Häuser versetzt. Man wird sehen, wie es mit ihnen der Fall sein wird.
Grundsätzlich würde ich die Übernahme möglichst annehmen, wenn nicht ganz starke Gründe (z.B. mieses Betriebsklima) dagegen sprechen. Im Lebenslauf sieht es besser aus, wenn man übernommen wird. Es macht einfach einen guten Eindruck, weil der Ausbildungsbetrieb damit impliziert, dass man für fähig gehalten wird, um in seinem Beruf auszuüben.
Längerfristig würde ich aber dennoch einen Wechsel anstreben. Wenn man sein ganzes Arbeitsleben nur in einem Betrieb verbracht hat, wird man irgendwann für unflexibel gehalten. Und meiner Meinung nach ist da etwas dran. Irgendwann wird man einfach betriebsblind. Wenn man dann nach 10 oder 20 Jahren im Unternehmen wechseln muss, egal ob aus privaten oder betrieblichen Gründen, wird man es sicher schwerer bei der Suche nach einer neuen Stelle haben.
Längerfristig würde ich aber dennoch einen Wechsel anstreben. Wenn man sein ganzes Arbeitsleben nur in einem Betrieb verbracht hat, wird man irgendwann für unflexibel gehalten. Und meiner Meinung nach ist da etwas dran. Irgendwann wird man einfach betriebsblind.
Ich finde es eigentlich gut, wenn man ein alter Hase in seinem Betrieb hat. Es kann durchaus auch Nachteile haben. Man kann aber auch schon betriebsblind werden, wenn man ein paar Jahre im Betrieb arbeitet. Ich denke, dass ein neuer potentieller Arbeitgeber niemals etwas negatives daraus macht.
Wenn ich daran denke, dass viele schon nach einen oder zwei Jahren oder sogar noch schneller wechseln, denn denke ich, dass ein Arbeitgeber hier auch nachfragen wird. Dies sieht aus meiner Sicht aber noch schlimmer aus. Es scheint so, als wäre man nirgends wirklich angekommen. Ein Arbeitgeber möchte ja keinen einstellen, der dann nicht lange für das Team da ist.
In meinem Ausbildungsbetrieb wäre ich für kein Geld der Welt geblieben. Generell würde ich das aber davon abhängig machen, was mir geboten wird. Wenn Gehalt, Urlaub etc. weit unter dem Schnitt der Branche liegen, würde ich mich doch anderweitig bewerben. Aber auch das Betriebsklima ist überaus wichtig. Mir hat es in meinem Ausbildungsbetrieb aus diesem Grund absolut nicht gefallen.
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