Fühlt ihr euch ohne das gewohnte Auto eingesperrt

vom 29.07.2014, 12:47 Uhr

Mein Auto ist seit gestern in der Werkstatt weil ich vor einiger Zeit einen unverschuldeten Unfall hatte und der Schaden, was ein reiner Blechschaden war, wird jetzt repariert. Die Reparatur wird vermutlich einige Tage dauern, daher stelle ich mich schon mal auf eine Woche ohne Auto ein. Aber bereits jetzt fehlt es mir. Nicht das ich jetzt dringend weg müsste, aber einfach die Möglichkeit zu haben ist sehr angenehm. Wenn ich wirklich etwas brauchen sollte sind Arzt, Apotheke und Geschäfte ohne Probleme zu Fuß zu erreichen und in ein paar Minuten bin ich zu Fuß am Bahnhof. Aber es ist halt Gewohnheit dass das Auto vor der Türe steht und das fehlt irgendwie.

Wie gesagt hier ist es ja kein Problem und im Schlimmsten Fall habe ich auch noch Freunde die ich anrufen kann und die dann als Taxi zur Verfügung stehen, aber bei meinem alten Wohnort wäre es zum Beispiel ohne Auto nicht möglich gewesen. Ich wäre nicht in die Arbeit gekommen und auch Einkaufen oder sonstiges wäre nicht möglich gewesen. Die öffentlichen Verkehrsmittel waren hier ein paar Kilometer entfernt.

Wie geht es euch wenn ihr an das Auto gewöhnt seid und es dann für einige Zeit nicht habt weil es zum Beispiel kaputt ist oder aus sonst irgendeinen Grund nicht zur Verfügung steht? Ist es euch egal weil ihr sagt es geht auch ohne oder stört es euch schon und habt das Gefühl das man ein wenig eingesperrt ist ohne Auto, auch wenn es nicht so ist weil ja eh alle anderen Möglichkeiten offen sind?

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,90 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Mir bangt auch schon davor. Es steht bald TÜV wieder an. Dabei muss ich mein Auto für zwei Tage abgeben. Dies sperrt mich dann auch ein. Das Einkaufen ist nicht das Problem. Es sind genau Discounter vor Ort, die ich bequem per Fuß oder Fahrrad erreichen könnte. Dennoch überlegt man es sich mehrmals, ob man wirklich diesen Gegenstand oder dieses Lebensmittel benötigt. Meist wäge ich dann ab und gehe doch nicht mehr los. Man ist dann bequem.

Verkehrsmittel stellen im Grunde auch kein Problem dar, aber ich hasse die überfüllten kleinen Bahnen, mit denen ich dann zur Arbeit muss. Man ist doch eingeengt. Auto ist dort wesentlich bequemer und besonders angenehmer. Aber diese zwei Tage gehen ja in aller Regel schnell vorbei und ich freue mich dann auch, wenn ich mein Auto schnell wieder habe. An solchen Tagen merke ich dann auch, wie sehr ich an das Auto gewöhnt bin und dass ich nicht ohne es könnte.

» Sipres » Beiträge: 161 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich hasse es kein Auto mehr zu haben, wenn ich lange Zeit eines hatte. Es nimmt mir einfach das Gefühl jeden Augenblick losfahren zu können um dies oder jenes zu machen. Obwohl mir rein objektiv klar ist, dass ich das Auto nicht zwangsweise benötige, fehlt mir einfach alleine schon die Möglichkeit.

Mir ist es einfach wichtig, mich jederzeit beliebig bewegen zu können und nicht eingeschränkt zu sein. Die Substitution mit Bus und Bahn ist für mich in dem Fall absolut nicht ausreichend.

» thumper » Beiträge: 819 » Talkpoints: 0,54 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wir hatten immer zwei Autos, als wir dann mal in die Nähe meiner Arbeitsstätte gezogen sind, habe ich ein Auto abgegeben, weil ich die drei Kilometer mit dem Fahrrad fahren oder eben zu Fuß gehen wollte, wenn das Wetter es mal nicht zu ließ. Ich dachte, so eine Menge Geld sparen zu können, zumal meine Frau damals gerade in Elternzeit war und wir nur ein Einkommen hatten.

Eine Zeit lang ging das auch, aber irgendwann störte es mich enorm, kein Auto zur Verfügung zu haben, wenn meine Frau damit unterwegs war. Eine Busverbindung gab es zwar, aber nur jede Stunde einmal und dann eben auch nur in zwei Richtungen. Ich musste zwar nicht zwingend irgendwo hin, aber allein der Gedanke, dass ich mehr oder weniger gezwungen war, zu hause zu bleiben, machte mich nervös.

Das Ende vom Lied war dann, dass ich mir ein neues Auto zulegte. Zur Arbeit fuhr ich dann trotzdem mit dem Fahrrad, das nagelneue Auto stand nun unter dem Carport und wurde seltenst bewegt. Ich hätte dann zwar irgendwo hinfahren können, aber ich musste und wollte gar nicht. Allein die Tatsache, dass ich mobil bin, wenn ich es sein will, reichte schon. Völlig bescheuert, aber so ist es eben.

Nach einem erneuten Umzug fahre ich nun auch mit dem Auto zur Arbeit, den Rest des Tages steht es aber nun auch nur rum. Ich überlege daher schon wieder, eines der Autos abzugeben.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



@Squeeky: Das scheint ja ein Regelkreis zu sein. Einerseits kann man sich das Geld für das Zweitauto sparen, andererseits wird man es vermissen, wenn man es nicht hat. Aber so oder so gibt man Geld aus. Weil wenn man ein neues Auto kauft, dass ja nicht unbedingt wenig Geld kostet und es dann nur stehen hat, bekommt man es nicht ordentlich gut verkauft. Entscheide dich deswegen gut, was du machst.

Ich denke, dass man sich bei diesem Verhalten aber auch mal mit sich selbst auseinander setzen müsste. Man muss deswegen ja nicht gleich zu Hause bleiben. Eine Freundin von mir hat mit ihren Freund auch nur ein Auto und es klappt echt gut, keiner fühlt sich da unterlegen oder schlecht, weil er nicht mobil sein kann.

» Sipres » Beiträge: 161 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kenne das, mein Auto kann wochenlang in der Garage stehen und ich bin glücklich, weil es ist da und ich habe überhaupt keine Lust, irgendwo hin zu fahren. Sobald es aber in der Werkstatt ist, werde ich hibbelig und mir fallen spontan achttausend Dinge ein, für die ich halt das Auto bräuchte. Geht mir aber nicht nur beim Auto so. :lol:

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Früher, also noch vor wenigen Jahren, hätte ich diese Aussage sicher auch bejaht, weil ich wirklich ständig mit dem Auto gefahren bin. Mittlerweile liebe ich es immer noch, Auto zu fahren, aber ich fahre durchaus auch gerne mal zwischendurch mit der Bahn. Gerade langweilige Fahrten mit dem Auto reizen mich eigentlich nicht mehr so sehr. Aus Bequemlichkeit fahre ich zwar meistens mit dem Auto zum einkaufen. Ich hätte grundsätzlich aber auch nichts dagegen, solche Fahrten dann mit der Bahn zu erledigen, wenn ich zum Beispiel die Getränke anschließend nicht weit tragen müsste.

Auf dem Weg zur Universität nutze ich gerne Park&Ride, so dass ich ein Stückchen mit dem Auto fahre und den Rest des Weges mit der Bahn zurücklege. In einer größeren Stadt mit einem gut ausgebauten öffentlichen Personennahverkehr würde ich noch häufiger mit der Bahn fahren. Busse finde ich wirklich zum abgewöhnen, aber gegen U- und S-Bahnen sowie Straßenbahnen habe ich eigentlich nichts einzuwenden und in Zukunft würde ich auch niemals mehr in einer kleineren Großstadt wohnen wollen, in der man nicht jederzeit problemlos mit der Bahn unterwegs sein kann, sondern nur noch in einer schönen, großen Stadt.

Wenn mein Auto zwischendurch mal in der Werkstatt ist, was aufgrund des fortgeschrittenen Alters doch häufiger mal der Fall ist, macht es mir auch nichts aus, die notwendigen Wege mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß zu erledigen. Meistens geht es da ja auch um überschaubare Zeiträume von wenigen Tagen bis hin zu einer Woche. Die kurze Zeit kann man auch gut ohne Auto zurechtkommen.

Dennoch ist es mir wichtig, so gut wie immer ein Auto vor dem Haus stehen zu haben. Ich fahre einfach sehr gerne Auto und nutze es als nettes Spielzeug vor allem weil mir das Fahren Spaß macht. Solche Fahrten kann ich aber meistens problemlos verschieben und es ist dann auch kein Drama, wenn mein Auto mal in der Werkstatt steht. Solange es wiederkommt ist alles in Ordnung.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Dann frag mal wie mir es im Moment geht. Auto steht vor der Tür und ich darf zur Zeit aus medizinischen Gründen nicht fahren. Ist ist für mich persönlich irgendwie schlimmer, als wenn das Auto in der Werkstatt ist. Denn da weiß ich, wann ich es wieder nutzen kann. Im Moment ist aber nicht absehbar, wann ich wieder selbst fahren darf und mein Mann geht ab morgen wieder arbeiten, so dass er mich auch nicht chauffieren kann.

Aber die wichtigsten Dinge kann ich eben auch zu Fuß erreichen und vom Einkaufen auch mit dem Bus nach Hause fahren. Trotzdem werde ich einen Bekannten aus der Nachbarschaft mal fragen, wo er zum Wochenende immer einkauft und ob er mich halt mitnimmt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich kenne das Gefühl sehr gut. Ich nutze mein Auto hauptsächlich, um damit zur Arbeit zu fahren. Ich könnte zwar öffentliche Verkehrsmittel nehmen, damit würde die Fahrt aber mehr als dreimal so lange dauern. Darum finde ich alleine das schon nervig, wenn ich mal auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bin, weil das Auto in der Werkstatt ist. Aber auch allgemein ist es einfach das Gefühl der Mobilität, was dann fehlt, wenn das Auto in der Werkstatt ist. Das finde ich auch immer komisch, weil ich bis auf den Arbeitsweg gar nicht so viele Strecken mit dem Auto zurücklege.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Obwohl ich den Bus quasi vor der Haustüre habe, geht es mir exakt so wie dir. Und gerade dann, wenn man das Auto einmal nicht hat, hat man das Gefühl, es gerade jetzt unbedingt zu brauchen, obwohl man sich das sicher nur einbildet. Ich kann dich da sehr gut verstehen, mir geht es immer gleich, wenn mein Auto in der Werkstatt ist.

Es ist eben so, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist und sich schnell an gewisse Dinge- allem Voran den Luxus- gewöhnt. Und ein Auto ist eben Luxus. Allerdings ist es oft unumgänglich, wenn man zum Beispiel ein Großeinkauf machen muss. Das kann man dann unmöglich alles im Bus transportieren und man muss wieder mehrere kleinere Einkäufe planen.

Ich hoffe also für dich, dass du dein Auto bald heil wieder zurück bekommst. Wenn der Unfall unverschuldet war, ist so etwas natürlich noch ärgerlicher und unangenehmer. Aber wenn du dein Auto wieder hast, dann schätzt du nachher wieder umso mehr, was du vorher als eine Selbstverständlichkeit empfunden hast. Von dem her hat es ja auch eine positive Seite, oder was meinst du?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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