Wie sehr alte Dokumente archivieren?

vom 28.07.2014, 07:04 Uhr

Ich war in den letzten Tagen bei meinen Eltern und wir haben ein wenig in Fotos und alten Dokumenten meiner Vorfahren geschmökert. Dabei waren auch mehrere sehr alte Dokumente (Heimatschein, Taufurkunden, Geburtsurkunden, Zeugnisse und so weiter). Die Dokumente sind zum Teil noch aus 1850. Derzeit sind sie in Schutzhüllen in einer Mappe archiviert und dem alter entsprechend noch in einem sehr guten Zustand.

Wie archiviert man solche Dokumente am besten? Meine Mama meinte, dass sie die Dokumente gerne folieren möchte, aber das ist denke ich nicht so gut. Ich kann mir vorstellen, dass da auf der Innenseite ja eine Art Kleber ist, der dann das Papier und die Tinte angreift. Oder? Also jedenfalls hätte ich in noch keinem Museum folierte Papierstücke gesehen.

Die sind in einem Museum eigentlich "frei" in einer Vitrine. Oder sind diese alten Dokumente mit irgendetwas "behandelt"? Soll man die alten Dokumente einfach in einer Schutzhülle in einer Mappe lassen?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das einschweißen in Folie würde in meinen Augen deren Wert völlig ruinieren. Sicherlich würden sie damit gegen etliche Umweltfaktoren einen Schutzfaktor aufweisen, aber so ein altes Dokument lebt doch davon dass man es in die Hand nimmt und es fühlt. Auch ein einlegen in diese Klarsichtfolien ist nicht gut für das alte Papier, hier kann es sehr schnell zu Stockflecken kommen.

Ich kann dir nur empfehlen alle alten Dokumente die du archivieren möchtest in ein altes Comicheft zu legen wo das Papier noch wie richtiges Papier aussieht, also nicht dieses Hochglanzpapier. Ich habe für meine uralten Urkunden die teilweise noch 200 Jahre älter sind diese Aufbewahrungsmöglichkeit ausgewählt und bin sehr zufrieden damit. Du darfst natürlich keine schweren Gegenstände oder Bücher darüber stapeln und ich würde auch empfehlen sie nur liegend aufzubewahren.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Als allererstes würde ich die Dokumente alle Scannen. Und auch wenn ich sie betrachten würde, dann würde ich die gescannten Dokumente auf dem Rechner betrachten. Ich finde nicht, dass irgendetwas gegen das einschweißen in Folie spricht. Den Inhalt kann man sich doch dann immer anschauen.

Wenn man sich nicht wirklich sicher ist, kann man ja mal im Museum nachfragen, was der beste Kompromiss aus Schonung und Schutz ist. Die nehmen die Originaldokumente ja auch öfters in die Hand.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Scannen erscheint mir ebenfalls als das Sinnvollste, damit man noch lange etwas davon hat. Wenn diese bislang nicht richtig gelagert wurden, dann hat bereits der Zahn der Zeit daran genagt und wird es auch in Zukunft machen. Daher gehört das ganze trocken und dunkel verpackt, möglichst einzeln liegend ohne direktes aufeinander liegen, bei einer konstanten kühlen Temperatur aufgehoben. Ein häufiges heraus holen, anfassend und damit wedeln sorgt nur dafür, dass diese noch schneller kaputt gehen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Wenn es darum geht, das Material an sich zu erhalten sollten die Dokumente wohl wie bereits von Sorae beschrieben gelagert werden. Geht es auch darum auf den Inhalt zugreifen zu können und beliebig oft anzuschauen und lesen zu können, empfiehlt es sich die Dokumente vorher zu scannen oder einfach abzufotografieren.

Mein Freund fotografiert Dokumente und Schriftstücke mit seinem Smartphone und bearbeitet sie mit einer App, die dafür sorgt. dass das gemachte Bild mit ein bis zwei "Klicks" wie ein Scan aussieht. Das ist ganz praktisch, wenn man keinen extra Scanner hat.

» M. Mizere » Beiträge: 342 » Talkpoints: 172,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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