Über hundert Jahre alte Flaschenpost auf Ebay versteigert

vom 27.07.2014, 21:42 Uhr

Konntet ihr schon eine Flaschenpost aus dem Meer fischen? In der Kieler Förde hat ein Fischer aus dem Wasser der Ostsee eine Flasche gefischt, mal etwas anderes, als nur Fische. Die Flasche hatte es in sich. Diese Bierflasche enthielt eine Postkarte aus dem Jahr 1913 aus Dänemark. Wer weiß, wie oft diese Flasche schon zwischen Dänemark und Deutschland hin und her geschaukelt wurde. Aber immerhin ist sie nicht an einem Felsen zerschellt.

Nun hat der Finder sie bei Ebay zum Kauf angeboten. Heute Nachmittag lag das Gebot schon bei 2.200 Euro. Diese älteste Flaschenpost wollte er versteigern, das waren schon seine Worte, als er sie aus dem Meer zog. Allerhand Geld schon jetzt für eine Flaschenpost. Hättet ihr sie behalten wollen? Oder wäre es euch lieber gewesen, sie zu Geld zu machen? Wie lange das Gebot noch läuft, weiß ich nicht. Quelle.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich hätte die Flaschenpost wohl auch versteigert. Da ich eh nicht wirklich viel Geld zur Verfügung habe, wäre das wohl der Glücksfall schlechthin gewesen. Gerade weil diese jetzt schon bei 2200€ steht, das wären einige Monate essen für eine ganze Familie. So wie ich gelesen habe, hat die Enkelin des Verfasser diese Flaschenpost aber nochmal sehen dürfen. Der Fischer hat die Flasche ja auch schon ende März aus dem Wasser gezogen. Aber für so einen Fund muss man wohl sehr viel Glück haben im Leben.

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» 19kitty90 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 2,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Behalten käme mir auch nicht unbedingt in den Sinn. Da würde sie im Regal verstauben. Naja, es macht sicherlich etwas her, aber das ist doch irgendwie sinnlos. Ich hätte sie vor allem von Experten untersuchen lassen. Aber gleich neben dem von dir verlinkten Artikel wird man auf einen weiteren hingewiesen.

Nachdem der Fischer die Flaschenpost im März aus der Ostsee gefischt hat, hat sich ein Ahnenforscher mit dem Absender beschäftigt und hat eine Enkelin ausfindig gemacht. Diese war sehr erstaunt und froh über den Fund. Sie hat die alten Tagebücher ihres Großvaters herausgesucht und hat so wohl einen neuen Zugang zu ihm gefunden. Außerdem war die Flaschenpost eine Zeitlang Ausstellungsstück im Internationalen Maritime Museum.

Und damit ist doch alles okay. Es wäre natürlich total nett gewesen, wenn der Fischer der Familie die Flasche einfach überlassen hätte und auch, wenn er sie dem Museum gespendet hätte. Aber das ist vielleicht auch ein bisschen viel verlangt. Als Fischer verdient der Mann bestimmt nicht sehr gut. Familie und Museum können ja mit bieten.

Hier ist der Link zur Auktion. Sie ist schon seit 10 Tagen drin und läuft in einigen Stunden aus. Das aktuelle Gebot liegt schon bei über 3.400 Euro. Also wer bei der Summe nicht verkauft, muss es echt auf der hohen Kante haben. Wie 19kitty90 schon sagte, davon kann eine Familie ein paar Monate leben. Ich könnte das Geld auch mehr als gut gebrauchen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Das ist ja toll. Jetzt steht sie schon 3460 Euro. Der Mann hat wirklich Glück gehabt. Aber ganz ehrlich, wer hätte die Flasche der Enkelin geschenkt? Das hätte nur jemand mit sehr viel Geld gemacht. Den anderen Artikel hatte ich nicht gesehen. Ich wunderte mich schon, dass nicht dabei stand, wann er die Flasche aufgefischt hatte. Ja, solch ein Glück hat man leider nicht. Vielleicht bringen ihm die letzten Stunden noch etwas mehr an Geld.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich habe bislang noch keine Flaschenpost gefunden und auch selbst noch keine ins Meer geworfen. Würde ich eine so alte Flaschenpost finden, würde ich auch gerne zunächst feststellen lassen, ob das Fundstück wirklich authentisch ist. Es könnte sich ja theoretisch auch um eine Mogelpackung handeln. Ich weiß allerdings nicht, an wen man sich in dieser Sache wenden kann und welche Kosten da unter Umständen auf einen zukommen würden. Großartig investieren würde ich in die Flaschenpost nämlich auch nichts.

Dass der Fischer diese alte Flaschenpost nun versteigert hat, kann ich gut nachvollziehen. Natürlich ist das alte Stück recht nett anzuschauen, aber wirklich viel kann man damit auch nicht anfangen. Ich halte nicht viel von Dekoration und auch wenn eine so alte Flaschenpost sicher deutlich dekorativer ist als der meiste Mist, der von vielen Leuten als Dekoration verstanden wird, würde ich sie mir nicht irgendwo hinlegen wollen. Ich würde sie wohl ebenfalls verkaufen.

Natürlich hätte der Fischer die Flaschenpost auch dem Museum spenden oder sie kostenlos der Familie des Absenders überlassen können. Aber warum sollte er das tun, wenn er durch die Ebay-Auktion sogar noch Geld für diesen Fund erhält? Falls man sich für eine dieser Varianten entscheidet, halte ich übrigens die Spende an das Museum noch am ehesten für nachvollziehbar.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Die Versteigerung der Flaschenpost wurde kurz vor Ende abgebrochen. Die Enkelin des Absenders, die in Berlin wohnt, hatte Einwände gegen die Versteigerung. Sie wünscht sich, dass die Flaschenpost dem Museum in Hamburg geschenkt wird. Ein frommer Wunsch, da das Gebot bei Abbruch bereits bei 3.660 Euro stand.

Nun soll die Flaschenpost bis Januar 2015 noch ausgestellt bleiben. Dann kann sie versteigert werden. Vielleicht erzielt der Fischer dann noch einen viel höheren Preis.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich finde, dass man so etwas nicht hätte ausstellen müssen. Es ist schon ein ganz schöner Fund und daran ein bisschen zu verdienen wäre sicherlich auch nicht schlecht gewesen, aber gut, da hat jemand den Bezug zur Heimat und das ist ja auch gut so, wenn Menschen mal nicht immer nur ans werte Geld denken. Ich selber hätte sie wohl eher behalten und dann irgendwann vielleicht auch verkauft.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Cid hat geschrieben:Die Versteigerung der Flaschenpost wurde kurz vor Ende abgebrochen. Die Enkelin des Absenders, die in Berlin wohnt, hatte Einwände gegen die Versteigerung. Sie wünscht sich, dass die Flaschenpost dem Museum in Hamburg geschenkt wird. Ein frommer Wunsch, da das Gebot bei Abbruch bereits bei 3.660 Euro stand.

Nun soll die Flaschenpost bis Januar 2015 noch ausgestellt bleiben. Dann kann sie versteigert werden. Vielleicht erzielt der Fischer dann noch einen viel höheren Preis.

Die Sachlage ist ein bisschen anders, wie hier beschrieben ist. Dass die Enkelin Einwände gehabt hat, ist richtig, aber diese führten zu nichts. Ebay hat die Auktion gestoppt, weil schon in der Artikelbeschreibung drin stand, dass die Ware erst im Januar 2015 verschickt wird, weil sie so lange noch im Museum ausgestellt ist. Und das ist laut den AGB unzulässig. Verkaufte Ware muss zeitnah versendet werden. Dass Ebay für diese formale Sache allerdings bis kurz vor Auktionsende gebraucht hat, obwohl sie 10 Tage Zeit hatten, ist schon seltsam.

Die Enkelin und ihre Familie sind entsetzt darüber, dass der Fischer die Flaschenpost einfach versteigern will. Sie hätten sie gerne geschenkt und wollen, dass sie im Museum bleibt. Aber wie rechtfertigen sie, dass der Fischer etwas spenden soll, was ihm über 3000 Euro bringen könnte? Das ist schon viel verlangt. Er möchte seinen fast 80 Jahre alten Kutter mit dem Geld reparieren lassen.

Da steht jetzt schon die Frage im Raum, was man mit geschichtsträchtigen Funden machen muss. Es kann ja immer mal passieren, dass man etwas ausgräbt, was sich dann als römisches Irgendwas herausstellt. Wobei man auch die Frage stellen sollte, ob eine Flaschenpost nur aufgrund ihres Alters schon "geschichtsträchtig" ist. An sich ist es ja nur eine Postkarte ohne Relevanz.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Auf der Postkarte stand wohl auch, dass der Finder die Flaschenpost an ihn zurückschicken sollte. Ob aus dieser Tatsache heraus die Familie nun klagen wird, das wird man sehen. Denn möglicherweise ist die Enkelin die Erbin und wenn um Rücksendung gebeten wurde, steht ihr eventuell die Flasche zu. Aber ich bin kein Experte.

Ich fände es nun sehr schade, wenn der Fischer seinen Kahn nicht reparieren lassen kann, weil sich vielleicht Rechtsstreitigkeiten daraus ergeben. Wenn die Familie die Flaschenpost haben will, soll sie dem Fischer das Geld dafür geben und sie kann damit machen, was sie will. Zu verlangen, dass er die Flasche verschenkt, ist etwas dreist.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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