Bei Familienstreit überwiegend Frauen die Auslöser?
Ich kenne eine Familie, wo schon seit Jahren der reinste Krieg herrscht. Die Kinder haben sich von den Eltern abgesagt und die Geschwister reden auch nicht mehr miteinander. Ich habe mich mir einem dieser Familienmitglieder, mit dem ich gut bekannt bin unterhalten und da kam das Gespräch darauf, dass überwiegend Frauen an solchen Familienstreits Schuld sind.
Ich kann mir das nicht vorstellen und denke, dass es doch eher klischeebehaftet ist, wenn man denkt, dass überwiegend Frauen daran Schuld sind. Aber mein Bekannter hat wohl mit einem Psychologen über diesen Familienstreit gesprochen und dieser hat ihm dann wohl gesagt, dass überwiegend Frauen solche Streits in der Familie auflösen. Denkt ihr, dass da was Wahres dran ist? Oder ist es eher Zufall?
Pauschal lässt sich das wohl eher weniger sagen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass Männer häufiger in Rollenbilder denken und davon ausgehen, dass Frauchen halt schön am Herd steht und abends ein Bier holt (übertrieben). Dementsprechend also die Richtung der Beziehung vorgeben möchten. Das dann natürlich der suppressive Part sich das nicht für immer gefallen lässt ist ja klar. Dementsprechend wird es dann halt, von dem unterdrückten oder unzufriedenen Teil der Beziehung, zum Streitgespräch kommen. Durch die veralteten Rollenbilder kann ich mir auch vorstellen, dass dies häufiger Frauen sind.
Hier ist aber denke ich keinesfalls eine Wertung drin. Ich kann mir nur zu gut vorstellen, dass Männer in der gleichen Situation irgendwann nicht mehr können und eine Bombe platzen lassen.
Bei uns in der Verwandschaft tritt diese Theorie definitiv zu. Es gibt so einige Streithähne bei uns und komischerweise sind die alle weiblich. Alle Damen haben gemeinsam, dass sie nicht das typische Heimchen am Herd sind und auch berufstätig sind. Oftmals sind sie sogar dominanter als ihre Ehemänner (manchmal direkt, manchmal indirekt durch gezielte Manipulationsversuche). Man kann also definitiv nicht sagen, dass diese Frauen sich pausenlos anpassen und alles in sich hineinfressen und deswegen dann irgendwann "explodieren".
Klassisches Beispiel ist immer noch meine Mutter. Es gab schon immer Probleme zwischen uns, bis es mir irgendwann gereicht hat. Es gab einen riesigen Krach und anstatt, dass sie das als "Lehre" sieht und sich wirklich aussprechen will, hetzt sie meine Schwester gegen mich auf. Interessanterweise benutzt meine Schwester exakt dieselbe Wortwahl wie meine Mutter, wie unter so einer Art Gehirnwäsche. Jede Form von Reflexion und Selbstkritik absolut ausgeblendet, als wäre meine Mutter eine Heilige. Mit meiner Schwester bin ich durch meine Mutter komplett verkracht und wir reden auch nicht mehr miteinander. Meine Mutter hat auch schon versucht, diverse Tanten, Onkel und sogar meine Cousine gegen mich aufzuhetzen. Komischerweise ist ihre Mutter, also meine Oma genauso. Die verkracht gerne ihre Kinder untereinander oder auch mit anderen. Teilweise sprechen die Kinder untereinander schon jahrelang nicht miteinander und halten es auch nicht im selben Raum miteinander aus.
Auf der anderen Seite der Verwandschaft sieht es ähnlich aus. Da hat auch eine angeheiratete Tante meinen Vater mit dessen Bruder absolut verkracht, die beiden sprechen schon seit 13 Jahren nicht miteinander und halten es auch nicht im selben Raum miteinander aus.
Ich finde so etwas echt traurig und ich frage mich, woran das liegen könnte. Interessanterweise scheinen wirklich die Frauen der gemeinsame Nenner zu sein. Natürlich kann ich da nur für meinen Bekannten- und Verwandtenkreis sprechen und weiß nicht, wie es bei anderen Familien aussieht. Aber bei uns trifft das definitiv zu.
Mich ärgert das immer, wenn Frauen als streitsüchtig und stutenbissig dargestellt werden. In meinem Umfeld sind viele, auch Frauen und nicht nur die Männer der Ansicht, dass mehrere Frauen nicht zusammenarbeiten können, weil es da immer Streit gibt. Frauen seien nun einmal zänkisch. Seltsamerweise habe ich schon viel mit Frauen zusammengearbeitet und nie Probleme dieser Art erlebt. es kommt also vielleicht doch auf den Menschen an und nicht auf das Geschlecht? Ich denke, Männer sind nicht besser, aber sie gehen Unannehmlichkeiten aus dem Weg und tragen Differenzen nicht so offen, sondern mehr hinten herum aus.
Das gilt in meinen Augen auch für Familienstreitigkeiten. Sind Männer etwa alle dämlich und lassen sich gegen ihren Willen von der eigenen Familie entfremden? Ich denke nicht. Selbst der der offene Streit von den Frauen aus geht, wer weiß denn schon, was die dazu gehörigen Männer in ihren eigenen vier Wänden für Ansichten von sich geben? Ich persönlich habe in meinem Umfeld schon alles erlebt: zänkische Frauen, streitsüchtige Männer, Männer wie Frauen die meinen, alles müsse nach ihrer Nase gehen oder sie seien benachteiligt und die deswegen angriffslustig sind und Streit herauf beschwören. Ich habe aber auch schon erlebt, dass sich Männer nicht riechen können und die Frauen dazwischen stehen und ständig zu vermitteln versuchen. Davon spricht dann aber niemand.
Ich glaube nicht, dass man das einfach am Geschlecht ausmachen kann. Es wird wohl auf beiden Seiten, bei Frauen und Männern Menschen geben, die gerne streiten und sich bekriegen. Gerade in Familien gibt es den einen oder anderen Anlass, den man normalerweise in Ruhe ausdiskutieren könnte, aber dafür sind nicht alle Menschen geschaffen.
Nichtige Anlässe werden genommen und aufgebauscht, bis alle am Streiten sind. Es ist tatsächlich so, dass manche Menschen keine Ruhe vertragen und immer Streit herrschen muss. Auslöser dürfte der Streitpunkt sein, den jemand zum Anlass nimmt, um einen Streit anzufangen. Das kann die Frau sein, aber auch der Mann. Beide können es ganz gut.
Wenn in so einem Fall so vielfältige Probleme vorherrschen, dann verstehe ich nicht mal im Ansatz, wie man darauf kommen kann, so eine simple Ursache (die "Frauen") für die Probleme ausfindig machen zu wollen. Immerhin ist es doch so, dass in dem Fall die Eltern mit den Kindern im Streit sind (sind jetzt die weiblichen Kinder schuld, die Frauen der Söhne oder aber die Mutter). Und dann sind die Geschwister untereinander auch im Streit, was eben noch nicht mal den Eltern anzukreiden ist, weil die ja sowieso keinen Einfluss auf die Kinder nehmen können.
Das Problem hier schein ein Problem darin zu sein, Konflikte zu lösen! Mehr nicht und hier kann man nicht einfach die Schuld bei den "Frauen" suchen. Dazu reicht es ja auch aus zu versuchen, hier die Wirkung und Ursache aufzulösen und zu schauen, wie sich die Beteiligten im Zusammenhang zueinander verhalten. Wenn wirklich nur Frauen Familienmitglieder sind (alle Kinder sind Töchter und bei den Eltern ist der Vater verstorben), dann könnte man für den Fall in der Familie aber tatsächlich die Ursache bei den "Frauen" sehen.
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