Schon wieder eine Panne bei einer Exekution in den USA

vom 24.07.2014, 11:10 Uhr

Eigentlich ist es ja schon gar keine wirkliche Überraschung mehr, dass es bei einer Exekution in den USA gerne auch mal zu einer "Panne" kommt. Gerade bei der umstrittenen Giftspritze wird die Dosierung oft falsch zusammengemixt. Ganz aktuell in den USA ist der Fall von Joseph Wood, dieser ist hier nachzulesen.

Der Doppelmörder kämpfte einen zweistündigen Todeskampf, bevor er schlussendlich verstarb. Nun wird wie jedes Mal darüber diskutiert warum eine solche Exekutionspanne nicht gestoppt wird. Auch die Verteidiger des Mannes erheben nun schwere Vorwürfe. Die Staatsanwalt sieht kein Problem mit dem Todeskampf des verurteilten Doppelmörders und die Angehörigen der Opfer haben sich für den Verurteilten sogar noch schlimmeres gewünscht.

Ich finde, dass man hier nicht darüber zu diskutieren braucht, ob der Tod für den verurteilten Doppelmörder nun in Ordnung geht oder er nicht unnötig hätte leiden müssen. Meiner Meinung nach verdienen Mörder genau den selben Tod, den sie auch ihren Opfern angetan haben und keine Spritze die sie einschlafen lässt und dann einen Herzstillstand auslöst. Ich finde, dass Mörder gar nicht genug gequält werden können und es auch nicht anders verdienen. Wer gewaltsam ein Leben nimmt hat in meinen Augen sein Leben eindeutig verwirkt. Auch wenn das hart klingen mag, aber ich würde mir als Angehöriger nichts anderes wünschen.

Was haltet ihr von der Todesstrafe? Teilt ihr meine Meinung oder seid ihr eher für einen schmerzlosen Tod? Habt ihr Mitgefühl für verurteilte Mörder die einen solchen Tod sterben?

» Horkrux » Beiträge: 564 » Talkpoints: 53,84 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich sehe es auch so, wie du es beschreibst. Wie haben wohl die Opfer von ihm leiden müssen? Eigentlich sollte der, der jemanden tötet, genauso leiden und es nicht besser haben. Wer jemanden ermordet, also wirklich einen geplanten Mord begeht, der hat es nicht verdient, dass man ihn sanft einschlummern lässt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Bei solchen Meinungen sieht man, um was es den Befürwortern der Todesstrafe wirklich geht - um Rache und die perverse Befriedigung, die sie empfinden, wenn sie jemanden leiden sehen, von dem sie denken, dass er das verdient hat. Und die perverse Logik des ganzen - der Staat will seinen Bürgern zeigen, dass Mord falsch ist, indem er Menschen ermordet. Wundert es wirklich jemanden, dass die Todesstrafe keinerlei abschreckende Wirkung hat?

Ich werde wohl nie verstehen, wie Menschen zu so einer Einstellung kommen. Ich finde es immer schrecklich wenn ein Mensch ermordet wird, auch wenn der Mörder der Staat ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich aus dem Leiden eines anderen Menschen jemals eine Befriedigung ziehen könnte. Wenn jemand in meinem Umfeld ermordet worden wäre würde der brutale Tod des Mörders daran auch absolut nichts ändern.

Die Todesstrafe ist unmenschlich, antiquiert und gehört abgeschafft. Wer diese Institution befürwortet soll sich einfach mal mit den Fehlurteilen in den USA beschäftigen. Selbst wenn ich den staatlich genehmigten Mord, die Menschenopfer im Namen der Gerechtigkeit, generell befürworten würde, würden diese Zahlen dazu führen, dass ich das in Frage stellen würde.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Das war groß im Fernsehen. In dem verlinkten Beitrag heißt es einmal, dass er lange nach Luft gerungen hat und ein anderes Mal, dass er schlief und geschnarcht hat. Vielleicht wäre erst einmal abzuwarten, was bei der Obduktion herauskommt, was richtig ist. Dass bei Hinrichtungen in den USA mehrere Pannen vorgekommen sind, steht fest. Meiner Meinung nach sollten solche Spritzen auch von Ärzten gesetzt werden. Hier scheint jeder mal zu versuchen, ob er es richtig kann oder nicht. Das mutet schon seltsam an.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Horkrux hat geschrieben:Meiner Meinung nach verdienen Mörder genau den selben Tod, den sie auch ihren Opfern angetan haben und keine Spritze die sie einschlafen lässt und dann einen Herzstillstand auslöst.

Willkommen im Mittelalter (wenn man es gut mit dir meint). Was du schreibst, kannst du eigentlich nicht ernst nehmen und ich kann nur hoffen, dass du in 4-5 Jahren (wenn du erwachsen bist) deine unkluge Sicht der Dinge revidieren konntest. Was du von dir lässt ist - wurde hier im Forum schon geschrieben - nicht als der Ausdruck perverser Fantasien. Es kann durchaus sein, dass direkte Angehörige tatsächlich "Rachepläne" haben und einem Mörder entsprechende Qualen wünschen. Wenn jetzt aber auch unbeteiligte so denken, dann geht es hier tatsächlich weit über "Rache" hinaus und diese Menschen haben offenbar Spaß und Freunde am Quälen. Vermutlich wird auch Folter zu Befragungszwecken unterstützt. Es wird auch klar, wie es im Mittelalter zu Hexenverbrennungen hat kommen können. Perverse Fantasien und die Macht, diese auszuleben. Weiß nun nicht, um wie viel solche Schläfer bessere Menschen sind, als die Mörder selbst.

Horkrux hat geschrieben:Ich finde, dass Mörder gar nicht genug gequält werden können und es auch nicht anders verdienen.

Da bin ich wirklich froh, hier den Rechtsstaat zu haben, der die Gesellschaft vor Menschen wie dir schützt. Eigentlich müsste der Schutz weiter gehen und ein Mensch mit solchen Gedanken (dem jede Form der Menschlichkeit abhandengekommen ist) sollte therapiert werden. Gerne dann auch gegen seinen Willen. Die Zeit ist eben nicht reif für einen neuen "Vernuftsmenschen".

Horkrux hat geschrieben:Wer gewaltsam ein Leben nimmt hat in meinen Augen sein Leben eindeutig verwirkt.

Hier beißt sich die Katze aber in den Schwanz. Wer über das Leben anderer bestimmt (also ein Mörder) soll sein Leben verwirkt haben - aber du der dann ebenfalls über das Leben Dritter bestimmen willst, soll weiter leben dürfen? Das wäre vermutlich das Ende der Menschheit, zumal du ja noch nicht mal (um wie du "moralisch" zu bleiben) den Grund für den Mord betrachten willst. Man stelle sich vor, eine Person zerstört das Leben der Familie A durch einen Unfall der zu verhindern gewesen wäre - und aus Rache bringt der letzte überlebende der Familie A diese Person kaltblütig und hinterhältig um. Damit ist die Person der Familie A ein Mörder. Kann dies gleichgesetzt werden, mit dem Mörder, der nur aus Habgier mordet? Oder wie stehst du zu Mördern, die sich als Soldaten verstehen?

Was du hier nur kurz vom Stammtisch aus ansprichst, ist ein komplexer Bereich und will man die Werte schützen, die dem Mörder egal sind, dann gilt es immer gegen die "Todesstrafe" anzukämpfen. Denn deren Nutzen gibt es nicht und stärkt nur ein System der Gewalt und Unmenschlichkeit, was alles was wir an Aufklärung gewonnen haben, wieder zunichtemacht.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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