Kann ein Vermieter eine Wohnungskündigung ablehnen?

vom 23.07.2014, 13:22 Uhr

A hat schon viel mit ihrem Vermieter mitgemacht, dass sie nun Angst hat, dass dieser die Wohnungskündigung nicht annehmen wird. Denn A hat gehört, dass ein Vermieter auch hingehen kann und sagen kann, dass er eine Kündigung nicht akzeptiert. A hat vorher noch nie darüber nachgedacht. Aber ein Bekannter meinte, dass sie froh sein kann, wenn der Vermieter eine Kündigung, die fristgerecht ist, auch anerkennt.

Muss ein Vermieter wirklich eine Kündigung annehmen und anerkennen oder kann er da keinen Widerspruch einlegen? Gibt es wirklich Fälle, wo ein Vermieter eine Kündigung nicht anerkannt hat und nicht akzeptiert hat?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ein Vermieter kann eine Kündigung als solche nicht ablehnen. Jeder hat das Recht, mit der ordentlichen Kündigungsfrist, eine Wohnung wieder zu verlassen. Viele Vermieter, die Angst haben, keine neuen Mieter zu finden oder einfach dem Stress aus dem Weg gehen wollen, einen neuen Mieter zu finden, wären natürlich froh, wenn alles beim Alten bleibt. Wenn der zahlende Mieter einfach dort wohnen bleiben würde. Aber ihm die Kündigung zu verweigern, macht ihn ja zu einem Gefangenen. Der für sein Gefängnis auch noch zahlt. Also das geht gar nicht.

Es könnten sich höchstens Probleme mit der Frist ergeben. Dass man eben die falsche Zustellungsart gewählt hat und der Vermieter die Kündigung erst so bekommen hat, dass er einen Monat länger Miete will. In deinem anderen Thread hab ich ja schon die zwei unterschiedlichen Arten von Einschreiben erklärt. Wenn man ein normales Einschreiben wählt und der Postbote den Empfänger nicht antrifft, wird der Brief nicht zugestellt.

Ein Vermieter kann das sogar ausnutzen, wenn er weiß, dass der Mieter kündigen will. Einfach die Kündigung absichtlich verpassen und nicht vom Postamt abholen. Dann wird das Monatsende überschritten und die drei Monate Kündigungsfrist beginnen erst vier Wochen später. Dann muss der Mieter eine Monatsmiete mehr bezahlen. Aber ausziehen darf er in jedem Fall.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Gibt es wirklich Fälle, wo ein Vermieter eine Kündigung nicht anerkannt hat und nicht akzeptiert hat?

Natürlich gibt es die: immer dann, wenn die Kündigung dem Mietvertrag widerspricht. So z.B. bei Zeitmietverträgen welche noch laufen. Hier aber muss der Vermieter einer "Kündigung" nicht mal widersprechen - und braucht sich bloß auf den bestehenden Vertrag zu berufen. Der kann nicht einseitig gekündigt werden. Anders bei gewöhnlichen Mietverträgen. Hier können ja explizit die Frist zur Kündigung vereinbart werden - oder es gelten die gesetzlichen Fristen. Alles andere wird der Vermieter als Geschäftsrisiko hinnehmen müssen.

Sollte wirklich jemand meinen, eine solche Kündigung nicht akzeptieren zu müssen, können die Mieter ja die Mietzahlung einstellen. Sollten sie dann Angst vor einer fristlosen Kündigung des Mietverhältnisses haben?

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ein Vermieter kann dies nicht verweigern. Mit dem Einschreiben wäre es natürlich so eine Sache, aber ich muss sagen, dass ich das Kündigungsschreiben persönlich in den Briefkasten des Vermieters geworfen habe, weil sich meine Schule in der Nähe befindet. Er hat sie somit bekommen. Zeugen gab es nicht, aber ich habe scheinbar mit diesem Vermieter ein gutes Händchen. Mit dem Vermieter ließ sich immer reden, wenn man mal was hatte.

Selbst in der Kündigung ist uns ein Fehler unterlaufen. Wir haben falsch gerechnet, sodass der Vermieter die Kündigung anerkannt hat, aber in der Bestätigung einen Monat darauf gerechnet hat, weil dies eben fristgerecht war. Dies ist für uns verkraftbar, auch wenn es ärgerlich war. Aber dennoch hat er sie angenommen.

Wenn der Fall eintreten würde, dass mich mein Vermieter nicht aus dem Vertrag lassen sollte, würde ich mir Beistand durch einen Rechtsanwalt nehmen. Er kann da bestimmt rechtlich mehr sagen, wie man den Vermieter dazu veranlasst, die Kündigung anzunehmen, als gleich die Miete einzustellen. Denn ich denke, dass dies Konsequenzen haben könnte.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Warum sollte ein Vermieter eine Kündigung nicht akzeptieren, wenn diese den im Mietvertrag vereinbarten Bedingungen entspricht? Wenn ich einen Mietvertrag unterschreibe muss es doch auch immer die Möglichkeit geben aus dem Mietvertrag wieder auszusteigen, wer würde denn sonst überhaupt so einen Vertrag unterschreiben, wenn er sich damit sein Leben lang eine Wohnung ans Bein binden würde?

Und vor allem, was sollte dann bitte passieren, wenn dein Vermieter die Kündigung nicht akzeptiert? Du wirst ausziehen und keine Miete mehr überweisen, die könnte er wohl einklagen, aber auf welcher Grundlage? Du kannst doch mit deinem alten Mietvertrag und einer Kopie deiner Kündigung beweisen, dass du nichts falsch gemacht hast.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Du hast doch einen Mietvertrag, in dem genau steht, wann du kündigen kannst und wie lange die Kündigungsfrist läuft. Warum sollte der Vermieter dann die Kündigung nicht annehmen? Nein, so geht das nicht. Er muss sich schon an den Mietvertrag halten.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Wenn du einen unbefristeten Mietvertrag hast, dann kann der Vermieter auch nicht gegen eine fristgerechte Kündigung angehen. Es steht ja Mieter, wie Vermieter frei das Mietverhältnis entsprechend zu kündigen. Solange alle Fristen eingehalten werden, muss sich der Mieter also keine Sorgen machen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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