Was kann sich meine Freundin leisten?
Hallo,
meine Freundin möchte mit ihrem jetzigen Freund zusammenziehen. Sie sind beide Mitte zwanzig, beide Studenten und suchen nun in der Nähe von Frankfurt eine neue bleibe. Beide wohnen zur Zeit noch zu Hause.
Sie arbeitet neben dem Studium und verdient ca 1500€ netto im Monat, mal 100 Euro weniger, mal 100€ mehr. Er arbeitet nur auf 400€ Basis neben dem Studium, bzw. hat einen geringen Vertrag da er viel Zeit zum lernen benötigt und nicht allzu oft arbeiten gehen kann. Insgesamt hat er rund 600€ netto zur Verfügung.
Jetzt überlegen beide natürlich, was sie sich an Wohnungskosten Warmmiete überhaupt leisten können. Im Frankfurter Bereich sind die Kosten für eine Wohnung natürlich unheimlich hoch, aber da beide von ihren jetzigen Unis recht weit entfernt wohnen, wäre diese Lösung ungefähr auf der Hälfte des Weges, und beide könnten dadurch immens Spritkosten sparen, da die Unis sehr gut mit dem Zug erreichbar sind.
Insgesamt hätten sie also rund 2000€ pro Monat zur Verfügung, wobei jeder ja auch noch Eigenbedarf hat. Sprich Handyverträge, Tiere, Autos, Versicherungen und so weiter. Sie haben sich jetzt mehrere Wohnunge angesehen, und es stehen drei in der engeren Auswahl. Die Kosten für Warmmiete inclusive aller Kosten betragen monatlich zwischen 650 und 750€.
Ihrem Freund gefällt die 750€ Wohnung besser und er würde sie unglaublich gerne nehmen, meine Freundin meint aber, sie müssten auf jeden Cent achten und 100€ Einsparungen in der Miete wären wahnsinnig viel Geld, sodass sie lieber die billigere Wohnung nehmen würde. Die Ausstattung der Wohnungen ist ähnlich, alle haben eine Einbauküche und liegen unweit des nächsten Bahnhofes entfernt.
Ich bin ja auch der Meinung, dass 650€ bei dem Einkommen und den finanziellen Aussichten mehr als genug für reine Mietkosten sind. 100€ Einsparungen sind ja schonmal 2 Wochen Lebensmittel, die sie sich davon kaufen können, oder eine Woche der ganzen Nebenkosten für den Lebensunterhalt.
Was denkt ihr? Meint ihr, auch die teurere Wohnung wäre bei den beiden noch im Budget?
LG.H
Hallo QN!
Man rechnet , dass eine Wohnung nicht mehr als ein Drittel des Gesamteinkommens ausmachen darf , um gut über die Runden kommen zu können. Da rechnet man Warmmiete incl. Nebenkosten. Also bei ca 1800 Nettoeinkommen sollte die Wohnung nicht teurer als 600 Euro sein (Ich habe jetzt mal 1800 Euro genommen, weil man das glatter ausrechnen kann. )
Hallo Diamante,
ich befürchte aber, dass dieser Grundsatz hier im Frankfurter Raum wohl nicht gelten kann, denn bei diesen horrenden Miet- und Kaufpreisen für Immobilien müsste man ja schon reich sein, um das Durchhalten zu können.
Ich finanziere meine Wohnung hier ja auch selbst, und die hat mehr als ein Drittel meines Einkommens eingespannt, dennoch komme ich sehr gut mit den Kosten sonst hin.
Man muss in dem Fall hire ja auch sehen, dass sie mindestens 200€ pro Monat an Spritkosten sparen würden, als wenn sie weiterhin so wohnen bleiben, wie sie das bisher tun. Das heißt, dass sie ja durch den Umzug auch in manchen Hinsichten einsparen könnten - also 650€ für eine 3 Zimmer Wohnung sind in Frankfurt wirklich mehr als günstig, es geht jetzt nur um den Vergleich 650 zu 750€, und nicht um den generellen Mietpreis.
Danke und LG
Ich würde auch sagen, dass man das nicht mehr sagen kann mit dem 1/3 vom Gehalt ist noch tragbar alles andere nicht. Es kommt halt auch noch auf den restlichen Lebensstil und die fixen Ausgaben drauf an. Ich würde durchaus eine teurere Wohnung anmieten, wenn ich mir dadurch Spritkosten sparen kann und am Ende weniger Ausgaben habe. Da muss man sich einmal gemeinsam hinrechnen und die fixen Ausgaben zusammen rechnen und dann schauen, wieviel jeder von den beiden noch beisteuern kann. Und danach halt die Wohnung ausuchnen.
Es ist sehr schwer hier eine Entscheidung zu erwirken ob die teure oder die günstigere Wohnung, da wir deine Freundin und ihren Lebensgefährten nicht kennen und auch nicht die finanzielle Situation. Grundsätzlich ist es aber nicht verkehrt zu sagen, dass man eine günstige Wohnung nimmt auch wenn man gerade erst zusammen zieht. Denn sollte es zum Krach kommen und einer ausziehen, dann muss das auch erst mal geregelt sein und notfalls einer sich alleine die Wohnung leisten könne. Und für unvorhergesehene Dinge sollte man auch immer etwas zurück legen, denn die Nebenkostennachzahlung etc. überraschen dann schon einige Leute, die damit gar nicht gerechnet haben und dann in der Klemme stecken. Deswegen macht es auch keinen Sinn, wenn man zwar eine große schöne Wohnung hat, diese aber gerade so bezahlen kann und nichts für solche Fälle übrig hat.
Übrigens finde ich die Summe die sie neben einem Studium verdienen soll etwas utopisch, ein solches Gehalt verdienen andere nicht einmal die Vollzeit arbeiten und es nicht "nur nebenbei" machen. Vielleicht ziert sie sich deswegen ein bisschen, da es falsche Zahlen sind die dir und ihrem Freund vorliegen ?
Was ich mir auch denke, ihr Freund verdient nicht genug um die Wohnung bezahlen zu können und wäre dann wohl weitestgehend auf sie angewiesen bzw. lässt sie die Miete bezahlen. Das würde ich mit ihm auch einmal durchsprechen denn eine faire 50/50 Regelung ist immer noch das gerechteste und danach sollte man aussuchen und wenn sich einer das nicht leisten kann, dann muss man halt Abstriche hinnehmen. Ich würde aber nicht von meinem Freund mein Gehalt ausgeben lassen, damit er eine große schöne Wohnung bekommt, denn das endet nur im Streit über kurz oder lang ... So etwas hatte ich auch schon im Bekanntenkreis, junger Mann nichts verdient seine Freundin sehr gut verdient und er hat ihr Geld ausgegeben und sie in Schulden gestürzt. Am Ende gab es dann Ärger und er hat es so hingedreht, als wenn sie die teure Wohnung haben wollte etc. Jetzt hat sie den meisten Ärger am Hals und das nur weil sie zu gutgläubig in der Richtung war.
Noch etwas, nachdem du hier gerade die Frankfurter Mietpreise anführst - das ist im Vergleich zu München noch ein Schnäppchen und wenn du 50 km weiter südlich von Frankfurt gehst, da sind die Mietpreise für eine 3 Zimmer Wohnung bei mindestes 700 Euro Warmmiete. Deswegen finde ich es jetzt nicht überdurchschnittlich viel, denn gerade 1-3 Zimmer Wohnungen sind sehr gefragt und die Nachfrage bestimmt den Preis.
Liebe Grüße
Sorae
Hallo!
Wie ich das so sehe, sind die 2000 Euro, die die beiden im Monat zur Verfügung haben, ja hauptsächlich ihr Geld. Wenn also sie um die 1500 Euro beisteuert und er 400 Euro. Das klingt vielleicht etwas gemein, aber ich denke im Hinblick darauf sollte auch sie zum größten Teil entscheiden, welche Wohnung nun genommen wird. Und recht hat sie: 100 Euro im Monat mehr oder weniger macht schon etwas aus.
Auch wenn das vielleicht etwas egoistisch klingen mag, es ist schließlich IHR Geld, von dem es im Endeffekt abgezogen wird, daher finde ich, hat sie auch mehr zu sagen, was die Wohnungswahl angeht. Und wenn auch noch die Ausstattung nahezu gleich ist und auch sonst alles stimmt, würde ich schon zu der günstigeren Wohnung raten!
Gruß,
B.
Hallo,
sie arbeitet Teilzeit mit mir in der selben Firma und hat 50 Stunden pro Monat weniger als ich, daher weiß ich sehr gut, was sie verdient Außerdem studiere ich doch auch und Arbeite 140 Stunden pro Monat, das ist gar kein Problem, ich habe super Zensuren im Jurastudium und komme klasse mit.
Der Betrag stimmt also, das weiss ich 100%ig.
Der Weg würde sich bei beiden Wohnungen nicht viel nehmen. Die billigere Wohnung liegt einen Ort weiter, aber an der selben Bahnlinie und dort fährt wohl auch die selbe Sbahn. Genau weiß ichs nicht, so haben sie es aber beide erzählt.
LG,H
Hi,
wenn die teurere Wohnung nicht beiden ausgesprochen gut gefällt und sie nicht gerade eine Ausnahmeerscheinung der Art "einmalige Gelegenheit" ist, würde ich ja zur günstigeren Wohnung raten.
Erstens kann man mit den gesparten 100 Euro meistens was brauchbares anfangen, zweitens hat man es während des Studiums meistens eher mal einen finanziellen Engpaß, als zuviel übrig und dann ist es schon praktisch, wenn die fixen Kosten niedriger sind. Drittens, auch wenn's blöd klingt, ist es nun mal sie, die den größeren Teil zur Lebenshaltung beisteuert - und warum sollte sie dann nicht auch das Veto-Recht bei einer 50/50-Entscheidung haben.
Und nicht zum Schluß: Wenn ich mal von mir auf andere schließe: Die Wohnung, die man während des Studiums bewohnt, behält man ja meistens nicht lebenslänglich. Oft ist ein Wohnungswechsel schon zum Studienende hin in Sicht, wenn's darum geht, sich einen Job zu suchen - und daß ggf. nicht nur an diesem einen Ort. Da kann man dann für die jetzt gesparten Taler vielleicht den notwendigen Makler bezahlen, oder, oder, oder...
Was sich auch immer wieder gut macht: Einfach mal die Pro und Contras für jede Wohnung aufschreiben. Dann kann man meistens schon sehen oder diskutieren, ob die Punkte einem bzw. beiden die 100 Euro wert sind...
Gruß, M.
Bei einfachen Durchschnittsgehältern ist es sicher zutreffend, dass man ungefähr ein Drittel des Einkommens für eine Wohnung ansetzt. Allerdings passt diese Rechnung am unteren und oberen Rand oft nicht mehr. Bei geringen Einkommen wird dann oft mehr als ein Drittel für die Miete ausgegeben, während bei höheren Einkommen manchmal auch weniger dafür drauf geht, sofern man nicht auf eine besonders große oder ausgesprochen teure Wohnung Wert legt. Abgesehen davon kann der Freund alleine für ein Drittel seines Einkommens so gut wie keine Wohnung bekommen – auch nicht anteilig. Allein bei ihm wird die Regelung an ihre Grenzen stoßen.
Ich denke auch, dass die gerechteste Aufteilung immer noch die 50/50-Teilung aller Kosten ist. Deine Freundin kann ja nichts dafür, dass ihr Partner so wenig Geld mit nach hause bringt und ich fände es auch nicht fair, wenn sie einen höheren Anteil zu tragen hätte als er. Die beiden sind noch Studenten und haben beide kein großes Einkommen. Die Mehrarbeit, die deine Freundin leistet, sollte sich auch für sie lohnen und nicht primär dafür gut sein, dass sie das fehlende Gehalt ihres Freundes ausgleicht.
An Stelle der beiden würde ich die günstigste Wohnung nehmen, die sie finden. Für eine Mietwohnung, die vermutlich noch dazu einen Kompromiss darstellt aus Preis und Uni-Nähe, würde ich wirklich so wenig Geld wie möglich in die Wohnung stecken. Die beiden werden doch sicher noch mal umziehen, meistens bleibt man doch nicht in der ersten gemeinsamen (Studenten-)Bude wohnen. Ich kann deine Freundin gut verstehen, wenn sie nicht einfach aus emotionalen Gründen eine größere und vielleicht auch hübschere Wohnung nehmen will, die aber noch einmal 100 Euro teurer ist als eine vergleichbare Bleibe.
Vielleicht hat deine Freundin selbst schon erkannt, dass sie nicht die Dumme sein will, die sich aufreibt, damit der Freund seine Wunschwohnung bekommt. Sie hat ja auch Recht, wenn sie sagt, dass sie auf jeden Cent achten sollten, da ja gerade ihr Freund nicht so viel Geld hat. Ich würde nun nicht davon ausgehen, dass ihr Einkommen nicht richtig sein könnte. Für studentische Jobs bekommt man bei uns meistens zwischen 10 und 15 Euro, je nach vorhandener Qualifikation und Tätigkeit. Damit muss man oft noch nicht einmal 40 Stunden in der Woche arbeiten, um ein Gehalt zu erzielen, mit dem man trotz Studium über die Runden kommt. Es gibt genug Studenten, die nicht an der Armutsgrenze leben, hier muss man also nicht direkt annehmen, dass die Frau lügt - das würde ja auch keinen Sinn machen.
Falls deine Freundin bereit ist, mehr Geld in die Wohnung zu investieren als ihr Freund, sollte sie entscheiden, welche Wohnung es wird. Falls sie mehr zahlt, ist das das Mindeste, was sie dafür erwarten kann. Ich fände es nicht gerecht, wenn sie ihrem Freund eine tolle Wohnung finanzieren würde, die sie vielleicht gar nicht besonders mag und sich schlussendlich jeden Monat darüber ärgert, dass sie so viel Geld da hineinsteckt.
Ich würde mal behaupten, dass der Monatsverdienst von 2000 Euro als Student schon recht enorm ist und man sich lieber für die günstigere Wohnung entscheiden sollte. Dann hat man auch noch etwas Luft nach oben und man kann einiges auf die hohe Kante legen. Gerade am Anfang muss man sich vieles neu anschaffen, denn ich denke, dass eine Waschmaschine oder diverse Küchengeräte noch nicht vorhanden sind.
Man muss ja auch daran denken, dass einer der beiden vielleicht mal den Job verliert und mit einem Verdiener dürfte es schwer sein, die Lebenshaltungskosten zu decken, auch wenn man im Frankfurter Raum relativ schnell wieder an einen Job kommen sollte.
Ich tendiere auch zur günstigeren Wohnung und dazu, das deine Freundin die Hauptentscheidung dazu treffen sollte. Immerhin hat sie auch die Kosten dafür zum großen Teil zu tragen. Und bei den 400 Euro, welche der Freund mit nach Hause bringt und dann Handy, Tiere und anderen persönlichen Bedarf abgezogen, frage ich mich, welche Kosten er überhaupt übernehmen will bzw. kann.
Wobei man auch mal überlegen sollte, das sie jetzt 200 Euro für Fahrtkosten haben, aber zu Hause wohnen und dann haben sie schon mehr als das dreifache für die Miete und noch nichtmal was zu Essen im Haus. Ob das wirklich so sinnvoll ist in der Situation zu Hause auszuziehen?
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