Was kann sich meine Freundin leisten?

vom 16.05.2008, 12:59 Uhr

Ich denke auch, dass ich eher die günstigere Wohnung nehmen würde, zumal ich meine, dass beide sicherlich nicht mit der Zusage eine gleichzeitige Verpflichtung eingehen, in dieser Wohnung auch ihr Leben lang wohnen zu bleiben, sodass sie durchaus die Aussicht haben, in einigen Jahren, wenn ihre finanzielle Situation sich weiterhin entspannt und eingependelt hat, etwas ganz anderes anzumieten, das auch wirklich dem Traum beider entspricht. Zunächst würde ich mich auf die günstigere Wohnung fixieren, wenn sie mir ein Einsparpotential bringt, das ich gut gebrauchen kann, da wäre ich doch eher vernünftig.

Allerdings denke ich auch, dass Deine Freundin schon selbst wissen sollte, welche Kosten sie von ihren Einnahmen abzudecken hat und was ihr demnach an Mietzahlung möglich ist. Je knapper es wird, von ihrem Budget noch eine Miete zu stemmen, desto eher wird sie wohl in Richtung der günstigeren Wohnung tendieren, da bin ich mir ziemlich sicher. Da sie außerdem ohnehin schon aus rationalen Gründen zur günstigeren Wohnung tendiert, gehe ich davon aus, dass sie ihre Fixkosten im Verhältnis zu den Einnahmen berechnet haben wir und sich eben nicht sicher ist, ob die günstigere Wohnung allein mit den variablen Kosten zusammen machbar ist, die ihr Lebensstandard sonst noch so mit sich bring. Im Endeffekt wird aber doch sie den tatsächlichen Einblick in alle Kosten haben, die in ihrem Leben anfallen, also wird sie auch in der Lage sein, eine einigermaßen richtige Einschätzung dieser Kosten und dessen, was nach deren Abzug möglich ist, abzuschätzen und sich dann auch richtig zu entscheiden.

Ich selbst würde sicherlich nicht das Risiko eingehen, eine Wohnung anzumieten, die mir eventuell mittel- oder längerfristig zu teuer ist und mir mehr Probleme verursacht als Freude. Auch würde ich nicht die teurere Wohnung anvisieren, wenn ich zuvor noch bei den Eltern gewohnt habe und mich erst einmal an das Leben außerhalb meines Elternhauses gewöhnen muss, weil tatsächlich viele Lebenshaltungskosten anfallen, die eher verdeckt und weniger offensichtlich laufen und die man daher als noch zu Hause Wohnender schwer einschätzen kann. Ich denke da vor allem an solche Dinge wie eine Hausratversicherung oder eben auch Einkäufe, von denen ein Teil sich aus Dingen zusammensetzt, die man im Haushalt braucht. Deine Freundin sollte all das berücksichtigen und ich denke, dass im Endeffekt die vernünftigere Entscheidung wäre, die günstigere Wohnung zu nehmen. Wie gesagt: es soll ja nicht für immer gelten. Aber als Sprungbrett wäre diese Wohnung sicherlich ganz gut, wenn sie von allen Gegebenheiten her passt und die teurere Wohnung eben nur einen Tick schöner ist.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich kenne die Mietpreise in dieser Gegend nicht und weiß auch nicht welche Abstriche man hinsichtlich der Wohnqualität machen muss wenn man monatlich einhundert Euro weniger an Miete bezahlen möchte. Rein aus meinen Erfahrungen heraus kann ich aber nur davor warnen von der Hand in den Mund zu Leben. Jede kleine Nachzahlung bei den Nebenkosten oder die normalen größeren Reparaturen die immer regelmäßig anfallen bringen eine Einbuße an Lebensqualität und oft genug leider auch Stress mit dem Partner.

So wie ich das herauslese handelt es sich nicht unbedingt um sichere Einnahmequellen die immer jeden Monat pünktlich zum Ersten kommen. Solche Vereinbarungen können schnell gekündigt werden oder man wird plötzlich krank oder das Zeitbudget lässt es nicht mehr zu noch neben dem Studium zu arbeiten. Dann bleibt nur der Auszug oder das Anpumpen der Eltern. Ich würde wahrscheinlich auch eher die preiswertere Variante zumindest für eine Übergangszeit wählen oder auch ganz auf eine gemeinsame Wohnung verzichten.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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