Hund wartet ein Jahr lang auf Besitzer- was bewegt ihn dazu?
Es gibt die abenteuerlichsten Geschichten, diesmal die eines Hundes. Er wartet ein Jahr lang unter dem Schuppen eines Hauses auf sein Herrchen, was aber schon längst verstorben war. Der Hund ist blind, und musste aufwendig befreit werden, weil er einfach nicht aus seinem Versteck herauswollte. Eine Tierschutzorganisation hat sich dann um das Tier gekümmert. Es geht ihm jetzt auch wieder entsprechend gut, aber für mich stellen sich da einige Fragen. Der Hund muss seinen Menschen bedingungslos geliebt haben, sonst hätte er niemals so lange auf ihn gewartet, dass ist klar.
Wieso aber hat er das gemacht? Der Hund wäre dort sicherlich bald gestorben, hätte man ihn nicht gefunden und befreit. Wieso reagiert der Hund so, und stellt das Leben des Mannes über sein eigenes Leben, indem er wartet, bis er kommt? Wie findet ihr solche Geschichten, und glaubt ihr, dass es sich um eine einmalige Geschichte handelt, oder ob es solche Geschichten immer wieder gibt? Der Hund muss sehr auf den Mann fixiert sein, ist es bei euren Hund auch so, und hättet ihr Angst, dass eurer Hund einmal sehr leiden wird, wenn ihr irgendwann einmal nicht mehr da seid? Habt ihr euch darüber überhaupt schon einmal Gedanken gemacht?
Einmalig sind solche Geschichten auf jeden Fall nicht. Ich meine mich daran erinnern zu können, in eine Artikel gelesen zu haben, das ein Hund immer wieder in die selbe Kirche gegangen ist, wo er sein Herrchen oder Frauchen zum letzten mal gesehen hat um dort auf ihn/sie zu warten.
Über die Hintergründe dazu lässt sich wohl nur spekulieren. Elefanten verharren meine ich nach Jahren noch an den Stellen wo sie Herdenmitglieder verloren haben, man könnte meinen um ihnen zu Gedenken. Beim blinden Hund könnte man auch davon ausgehen, dass er einfach hilflos ist. Er ist blind, kann sich also nur spärrlich selber essen besorgen und ist in der Welt orientierungslos. Er könnte also auch einfach nur so verängstigt vor den ganzen fremden Menschen ohne sein Herrchen gewesen sein, dass er sich verschanzte. Vielleicht war der Hunderasse aber die Loyalität zum Rudel auch so wichtig, dass es ihr niemals in den Sinn gekommen wäre das Rudel eigenständig zu verlassen, also wartete der Hund bis das Rudel ihn abholt, eventuell war es ja sogar eintrainiert.
Hunde oder generell Tiere zeigen halt teilweise einfach Verhaltensweisen über die man als Mensch nur staunen, aber halt zu großen Teilen auch nur interpretieren kann, was gerade in dem Tier vorgeht und welche Instinkte gerade einsetzen.
Da verstehe ich die Frage nicht ganz. Immerhin werden Hunde konditioniert, so dass sie doch selbstverständlich auf das Herrchen fixiert sind. Dann stellt sich die Frage nach einer alternativen Handlungsmöglichkeit - insbesondere wenn das Tier schon alt und gebrechlich ist. Der Hund hätte doch gar nicht anders handeln können! Zumal da ja auch die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Geschichte gestellt werden muss. Zumal ja von dir nicht angegeben wurde, wie der Hund dieses Jahr hat überleben können (Fressen/Wasser) und wieso der Schuppen innerhalb des Jahres nicht abgerissen oder anderweitig genutzt wurde, so dass das Tier jemandem aufgefallen wäre.
derpunkt hat geschrieben: Zumal da ja auch die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Geschichte gestellt werden muss. Zumal ja von dir nicht angegeben wurde, wie der Hund dieses Jahr hat überleben können (Fressen/Wasser) und wieso der Schuppen innerhalb des Jahres nicht abgerissen oder anderweitig genutzt wurde, so dass das Tier jemandem aufgefallen wäre.
Der Hund wurde von den Nachbarn versorgt. Ich weiß nicht, wie regelmäßig dies geschah und warum die Nachbarn ein Jahr gewartet haben, bis sie mal den Tierschutz kontaktiert haben. Aber ich halte die Geschichte in den Grundzügen für glaubwürdig. Hier sind mal ein paar Bilder von dem Pudel, der als solcher gar nicht mehr zu erkennen ist.
Warum er dort geblieben ist, lag wohl zum größten Teil an seiner Blindheit und seinem Alter. Wo hätte er denn sonst hingehen sollen. Die Geschichte ist übrigens in den USA passiert, wo es überraschend viele Straßenhunde gibt, die sehr verwahrlost auf Müllhalden und ähnlichem leben. Unter diesem Schuppen war er wenigstens in vertrauter Umgebung und wie gesagt, wurde er ja auch versorgt.
Aber natürlich sind Hunde oft sehr anhänglich und treu. Ich denke schon, dass er eine ganze Weile auf die Rückkehr seines Herrchens gewartet hat. Mein Hund würde das womöglich auch machen. Ich bin öfter mal für eine Woche weg und in der Zeit isst mein Hund kaum etwas und jedes Mal, wenn mein Mann nach Hause kommt, läuft sie an ihm vorbei und zum Auto, in der Hoffnung, dass er mich wieder mitgebracht hat. Ich weiß nicht, wie lange sie dieses Verhalten beibehalten würde, falls ich mal gar nicht mehr nach Hause zurückkehre.
Ich habe vor etwa einem Jahr einen Film gesehen. Die Geschichte soll eine wahre Begebenheit sein. Da ist ein Welpe gewesen, der von einem Mann auf der Straße gefunden wurde. Der Mann hat ihn mit zu sich nach Hause genommen und sich gut um ihn gekümmert.
Der Mann musste jeden Tag zum Bahnhof, um mit dem Zug zur Arbeit zu fahren. Und der Hund ist immer wieder hinter seinem Besitzer her gelaufen und erst wieder zurück gelaufen, wenn sein Besitzer in den Zug gestiegen ist. Wenn der Hund das Pfeifen des Zuges gehört hat, ist er wieder zum Bahnhof gelaufen und hat seinen Besitzer angesprungen, wenn er aus dem Zug gestiegen ist.
Eines Tages wollte der Mann wieder zur Arbeit gehen und der Hund hatte seinem Besitzer einen Ball gebracht. Dabei hatte der Hund das nie getan. Als hätte der Hund schon gewusst, dass sein Besitzer nicht mehr zurück kommt. Aber der Mann musste schnell zur Arbeit, um nicht zu spät zum Zug zu kommen.
Auf der Arbeit ist der Mann zusammen gebrochen und später gestorben. Am Bahnhof, als der Mann eingestiegen war, hatte der Hund den Besitzer das letzte Mal gesehen. Am selben Tag von dem Tod des Besitzers ist der Hund wieder mal zum Bahnhof gelaufen. Doch sein Besitzer ist nicht aus dem Zug gestiegen. Der Hund saß dann so lange auf der Stelle, wo er immer saß, bis sein Besitzer ausgestiegen war, bis er von der Frau des Besitzers abgeholt wurde.
Jeden Tag, wenn der Hund das Pfeifen hört, ist er zum Bahnhof gelaufen und hat auf seinen Besitzer gewartet. Bis in die Nacht hat der Hund dann dort gewartet. Und jedes Mal kam der Besitzer natürlich nicht, da er ja tot war.
Wie die Geschichte ausging, weiß ich jetzt nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass auf der Stelle, wo der Hund immer gewartet hatte, ein Denkmal aufgestellt wurde. Zur Frage, wie wir solche Geschichten finden: Ich finde solche Geschichten sehr emotional, da man dadurch sieht, dass der Mensch der beste Freund für den Hund ist. Zur Frage, wieso der Hund das gemacht hat: Ich glaube, dass Hunde, wie auch wir Menschen sich wünschen, dass der verstorbene Mensch wieder zurück kommt. Und so warten sie, bis der Besitzer wieder zurück kommt.
Domino98 hat geschrieben:Wie die Geschichte ausging, weiß ich jetzt nicht mehr.
Wie soll sie schon ausgegangen sein. Der Hund ist auch gestorben. 10 Jahre lang ist er noch jeden Tag zum Bahnhof gegangen, um auf seinen Menschen zu warten. Ein Student dieses Menschen - er war Professor an einer Universität - forschte über die Hunderasse Akita und wurde so auf den Hund aufmerksam. Er veröffentlichte mehrere Artikel über ihn und so wurde er landesweit bekannt. Er gilt heute in Japan als Inbegriff der Treue. Es wurde ihm sogar eine Statue auf dem Bahnhof errichtet.
Es gibt auch immer wieder Berichte, dass Hunde auf den Gräbern ihrer Menschen wachen und sich nicht davon abbringen lassen, dort zu verharren. Vor kurzem hat hier im Forum jemand geschrieben, dass sich Tiere unter anderem durch ihr Unvermögen Empathie zu empfinden vom Menschen unterscheiden. Solche Geschichten widerlegen das doch sehr eindrucksvoll.
Hunde haben mehr Empathie als Menschen. Das merkt man öfter. Weil immer wieder solche rührenden Geschichten zu lesen sind. Hunde sind nicht so oberflächlich und herzlos, wie viele Menschen. Sie sind und bleiben ihren Kontaktpersonen treu. Man merkt ihnen die Traurigkeit auch an, obwohl sie nichts sagen können. Aber ihre Augen, ihre Körperhaltung sagen viel aus. Auf einen Hund kann man sich genauso gut oder besser verlassen, als auf einen Menschen.
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