Teure Geschenke an den Partner annehmen oder ablehnen?
Angenommen eine Frau trifft auf einen Mann, und die beiden sind auch bald ein Paar. Der Freund hat durch seine Familie viel Geld, und möchte seiner Freundin daher jeden Wunsch erfüllen. Da sie gerne reitet, schenkt er ihr ein Pferd, er hat keine Ahnung von Pferden, deshalb lässt er einen Fachmann entscheiden, und die Entscheidung fällt auf ein besonders teures Pferd. Nun kommt die Freundin aber aus ärmeren Verhältnissen, und hat gelernt, sich auch über die kleinen Dinge zu freuen, sie ist deshalb sehr überrascht, als sie dieses teure Geschenk bekommt. Sie weiß nicht wie sie reagieren soll, und entschließt sich dann, das Geschenk abzulehnen, weil sie sich so ein Pferd lieber selbst erarbeiten möchte. Dann kommt es zum Streit, weil der Freund das nicht verstehen möchte, und droht mit dem Aus in der Beziehung.
Wie würdet ihr anstelle der Freundin reagieren? Doch das Geschenk des Freundes annehmen, weil dieser so unglaublich enttäuscht ist? Gibt es überhaupt eine Zukunft für die beiden, wenn beide aus so unterschiedlichen Welten kommen? War es überhaupt die richtige Idee des Freundes ihr ein so teures Geschenk zu machen, auch wenn es nur gut gemeint war?
Mal ehrlich so etwas sollte man verstehen können und wenn man dann mit dem Aus droht ist es doch die ganze Beziehung nicht wert. Wer ist denn schön käuflich? Nichts anderes wäre es ja, wenn man das Geschenk nun noch annimmt. Immerhin würde man es nur machen, weil man mit dem Beziehungsende bedroht wurde. Ich würde nun einfach sagen, dass er das Pferd behalten kann, aber man es als Freundin ja nutzen kann. Dennoch würde ich das Pferd an sich nicht annehmen, weil es teuer ist und man als Besitzer auch dafür sorgen muss, was man aus bestimmten Verhältnissen kommend nicht machen kann. Der Freund muss es akzeptieren, sonst ist er es nicht wert.
Dass die beiden aus verschiedenen Welten kommen, haben sie mit der Aktion wirklich bewiesen. Das muss aber doch gar kein Problem sein. Man muss sich nur auf die andere Welt einlassen und Verständnis zeigen. Das tut der Mann hier allerdings gar nicht. Er versucht es nicht mal zu verstehen und wirft gleich mit Drohungen um sich. In einer vernünftigen Partnerschaft sollte man mit sich reden können.
Also die Idee, der Freundin ein Pferd zu schenken, ist wirklich süß. Aber wenn er sich ihre Bedenken nicht mal wirklich anhört, ist das schon sehr engstirnig. Also zumindest für mich klingt es so, als ob die beiden da gar kein vernünftiges Gespräch drüber führen konnten. Und da frag ich mich dann schon, ob das daran liegt, dass er reich und sie arm ist oder daran, dass er einfach nicht zuhören will. Letzteres würde dann wirklich gegen eine glückliche Beziehung sprechen.
Ich würde es jedenfalls nicht so sehr an dem Reich-Arm-Aspekt festmachen. Seine Reaktion sagt einfach viel über seinen Charakter aus und mit dem muss man in einer Beziehung klarkommen. Aber das kann letztlich nur sie entscheiden, wie ernst ihm das war und wie er auf Gesprächsversuche tatsächlich reagiert hat. Sie muss ihm ihre Gedanken dazu auch wirklich auseinandersetzen, weil er halt schon anders aufgewachsen ist und das nicht ohne Erklärung verstehen können muss.
Ich finde, dass im Prinzip nichts dagegen spricht, teure Geschenke anzunehmen, wenn man wirklich weiß, dass diese von Herzen kommen und wenn man wirklich weiß, dass der Partner auch das Geld dafür hat. Wenn ich nun wüsste, dass mein Freund die nächsten Monate nur Nudeln mit Ketchup essen könnte, weil er mir einen teuren Wunsch erfüllt hätte und wenn er nun ein riesiges Loch auf dem Konto hätte, dann würde ich das Geschenk sicherlich nicht annehmen. Genauso würde ich das Geschenk nicht annehmen wollen, wenn ich das Gefühl hätte, dass mich mein neuer Partner mit dem Geschenk nur an sich binden oder quasi kaufen wollen würde. Wäre das aber nicht der Fall und ich könnte mir sicher sein, dass meinen Freund dieses Geschenk nicht sonderlich finanziell belasten würde, dann hätte ich kein Problem damit, das Geschenk auch anzunehmen, auch wenn ich es doch sehr überraschend und übertrieben fände. Allerdings würde für mich nichts dagegen sprechen, das Geschenk anzunehmen.
Im Prinzip sollte man auch nicht nach dem Wert der Geschenke in einer Beziehung gehen, wie ich finde. Stattdessen sollte jeder das schenken, was er schenken möchte, unabhängig davon, wie teuer das Geschenk nun ist. Und wenn man sich sicher ist, dass der Partner sich über ein ganz bestimmtes Geschenk sehr freuen würde, dann spricht doch nichts dagegen, das auch zu verschenken. Man meint es ja nur gut und man möchte dem anderen doch eine Freude damit machen. Und wenn einen das finanziell nicht sonderlich belastet, dann kann man das doch machen. Wichtig ist nur, dass man nicht automatisch eine entsprechende Gegenleistung, also ein Geschenk im gleichen Wert erwartet. Ist das nicht so, dann kann man jedoch schenken, was man möchte und von daher kann ich den Freund durchaus verstehen, der seiner Freundin mit einem Pferd eine große Freude machen wollte. Ich finde die Idee sogar sehr niedlich und ich finde, dass der Freund sehr aufmerksam war.
Möchte die Frau das Geschenk jedoch nicht annehmen, weil ihr das zu viel erscheint, dann kann ich das aber auch verstehen. Immerhin ist es verständlich, dass sie mit so einem teuren Geschenk überfordert ist, wenn sie selbst nicht so viel Geld hat. Darauf sollte der junge Mann jedoch auch Rücksicht nehmen und er sollte es dann auch verstehen, dass die Frau das Geschenk nicht annehmen kann. Dabei ist es jedoch verständlich, dass er sehr enttäuscht ist und ich denke, dass jeder enttäuscht wäre, wenn sein Partner das eigene Geschenk nicht annehmen wollen würde.
Ich finde es generell sehr kindisch, wenn man meint, eine Beziehung wegen jeder Kleinigkeit gleich beenden zu müssen. Immerhin müssen die beiden doch akzeptieren, dass sie aus unterschiedlichen Verhältnissen kommen und unterschiedliche Ansichten haben. Das ist jedoch keine unüberwindbare Kluft und ich denke, dass beide einfach mehr Rücksicht auf den anderen nehmen sollten, anstatt wegen einem einzigen Geschenk gleich an einer ganzen Beziehung zu zweifeln.
Diese Situation ist für beide Seiten natürlich nicht so schön. Ich denke, dass vielleicht ein Stück weit das Verständnis für den jeweils anderen fehlt, eben weil die beiden aus so unterschiedlichen Verhältnissen stammen. Ich kann beide Seiten ein Stück weit verstehen. Natürlich war es von dem Mann nur gut gemeint und er hat sich ja richtig große Mühe gegeben, indem er den Rat eines Experten eingeholt und dann nicht eben ein günstiges Pferd erstanden hat. Darum ist für mich die Enttäuschung auch verständlich, die er empfunden haben muss, als sein Geschenk abgelehnt wurde.
Aber ich verstehe die Frau auch sehr gut, dass sie das Pferd als Geschenk nicht annehmen wollte. Ein Pferd, dazu noch ein teures Tier, ist vielleicht wirklich etwas zu viel. Zumal ja auch nicht nur der Kaufpreis eine Rolle spielt, sondern auch noch die Stall- und Tierarztkosten. Wenn der Mann diese ganzen Folgekosten auch für seine Freundin bezahlen möchte, dann ist das sehr großzügig, aber es gibt seiner Partnerin einfach das Gefühl, dass sie von ihm abhängig ist, was sie sicher einfach nicht sein will.
Bei aller Enttäuschung über sein verschmähtes Geschenk sollte er eben auch verstehen, dass es des Guten einfach zu viel war. Und so sollte er eben auch Verständnis dafür aufbringen, dass das Geschenk nicht angenommen wurde und zuhören, warum die Frau es nicht haben wollte. Dass direkt bei der Ablehnung von der Beendung der Beziehung geredet wird, das finde ich übertrieben. Aber wenn das Verständnis für die grundlegenden Dinge fehlt, dann ist eine Beziehung sicher schwierig zu führen.
Ich glaube der reiche Bonzenjunge hat noch nicht gelernt, dass man sich mit Geld keine Beziehungen einkaufen kann. Wenn die Freundin nun dieses Geschenk nicht annehmen möchte, weil sie es selber erarbeiten möchte, ist dies durchaus verständlich. Mir kommt da immer der Spruch in den Sinn, den mir meine Mutter immer gesagt hat: "Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft- große zerstören sie.", in diesem Fall ist dieses Zitat wohl ziemlich zutreffend.
Wenn ich die betreffende Freundin wäre, würde ich auf meine Entscheidung bestehen und auf gar keinen Fall auf dieses kindische Getue des reichen Snobs drein fallen. Entweder die beiden lieben sich bedingungslos, oder sie machen es von Geld und Gut abhängig. Dann würde ich aber als Frau auch gleich die Finger davon lassen, denn das ist dann erst der Anfang vom Ende.
Also das Geschenk an sich finde ich schon keine gute Idee. Ein Pferd ist kein Auto, dass man dann einfach mal in die Garage stellt und für ein paar Monate vergisst. Aber wenn er dann auch nicht einmal verseht, warum sie das Geschenk nicht annehmen will, findet sie bestimmt einen neuen Freund mit weniger Geld und mehr Hirn.
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