Deutschtest zur Einwanderung soll abgeschafft werden
Ich habe im Fernsehen gesehen, dass der Deutschtest zur Einwanderung von Ausländern abgeschafft werden soll. Er soll nicht mehr durchgeführt werden. Dadurch kommt mir aber als erstes in den Sinn, dass wir bald nur noch Ausländer haben, die überhaupt nicht mehr gewollt sind, sich hier zu bemühen und der deutschen Sprache mächtig zu sein. Es kann doch nicht sein, dass die Regierung eine solche Änderung vornehmen will.
Wir haben hier schon Probleme mit Ausländern, weil sie die deutsche Sprache nicht verstehen oder sie nicht sprechen können, aber ein Deutschtest hat dies noch eingedämmt. Wenn er nun aber wegfällt, werden die Probleme nur noch größer. Ich denke da nur an die Behörden, wo sie etwas beantragen sollen.
Wie seht ihr die Änderung und die Tatsache, dass ein Deutschtest nicht mehr zulässig ist und auch nicht mehr durchgeführt wird? Wird sich dadurch die Anzahl der Ausländer erhöhen? Welche Probleme seht ihr durch den nicht durchgeführten Deutschtest bei Ausländern?
Wo hast du das denn gehört? Kannst du eine Quelle angeben? Ich habe nämlich etwas ganz anderes gehört. Soweit ich weiß soll doch nur der Deutschtest für Ehepartner aus dem Ausland abgeschafft werden, um die Familienzusammenführung zu erleichtern. Eine türkische Analphabetin hatte gegen diese Tests geklagt, weil sie auf Grund ihres Ananphabetismus nicht an diesem Deutsch-Test teilnehmen konnte.
Es kam vor einer gewissen Zeit im Fernsehen. Ich wollte gerade nach einem Link suchen, aber ich kann nichts finden. Dies war aber auf jeden Fall so dargestellt, wie ich es beschrieben habe. Komisch. Es hatte auch auf jeden Fall nichts mit den Ehepaaren zu tun, bei den die Eheleute, die nachziehen, kein Deutschtest mehr machen sollen.
Deutsch ist eine schwere (schwierige?) Sprache...
"Wir haben hier schon Probleme mit Ausländern, weil sie der deutschen Sprache nicht verstehen"
Mein Mann ist im Integrationskurs, in dem 600 Stunden Deutsch unterrichtet wird. Die Ausgangspositionen der Teilnehmer sind extrem unterschiedlich gewesen, die einen können mehrere Sprachen, sind Akademiker, andere können kaum das Alphabet. Jetzt, am Schluss werden voraussichtlich nur 3-5 der über 20 Teilnehmer die Sprachprüfung schaffen. Das B1 Zertifikat ist eine Voraussetzung zur Einbürgerung bzw. zur Erlangung einer .Niederlassungserlaubnis (unbefristeter Aufenthaltstitel).
Eine türkische Analphabetin hatte gegen diese Tests geklagt, weil sie auf Grund ihres Ananphabetismus nicht an diesem Deutsch-Test teilnehmen konnte.
Es gibt Alphabetisierungskurse, die dem Integrationskurs vorausgehen sollten. IMHO sollte es außer extrem hohem Alter keine Entschuldigung geben den Integrationskurs nicht machen zu müssen.
PS: Ich kenne diverse Seniorinnen in Kanada, die in ihrer Heimat (Indien) weder lesen noch schreiben konnten. In den Kursen dort wurde ihnen alles beigebracht, nun beherrschen sie Englisch in Wort und Schrift.
Ich möchte mal indirekt antworten. Die Latinos lernen in den USA auch kein Englisch, arbeiten dort und sprechen nur spanisch. Jetzt ist es auch schon so, dass in Texas, Kalifornien und Florida Spanisch an erster Stelle steht und alles im Alltagsleben sowieso auf spanisch ausgeschrieben wird. In Europa wird es auch so werden und ob das gut für ein Zusammenleben und eine gelungene Integration ist, wage ich zu bezweifeln.
celles hat geschrieben:Die Latinos lernen in den USA auch kein Englisch, arbeiten dort und sprechen nur spanisch.
Das ist sicher zu einem kleinen Teil richtig. Aber in der Verallgemeinerung kann das im Grunde nicht stehen gelassen werden. Allein die Tatsache, dass die Schulen immer noch in Englisch unterrichten, zeigt deutlich, wohin das Ganze geht.
celles hat geschrieben:Jetzt ist es auch schon so, dass in Texas, Kalifornien und Florida Spanisch an erster Stelle steht und alles im Alltagsleben sowieso auf Spanisch ausgeschrieben wird. In Europa wird es auch so werden
Du meinst es wäre also klug, so schnell wie möglich spanisch zu lernen? Oder aber was genau befürchtest du hinsichtlich der Sprache für Europa? Das man plötzlich nicht mehr "europäisch" spricht?
celles hat geschrieben:und ob das gut für ein Zusammenleben und eine gelungene Integration ist, wage ich zu bezweifeln.
Das berührt aber eben die alte Frage nach der Integration und wie es denn sein kann, auf der einen Seite Integration zu verlangen - auf der anderen Seite immer noch der "Blut-und-Boden" Ideologie zu folgen.
Ich würde keine Sprache lernen, die im Staat keine Amtssprache ist. Bei uns in Österreich sind in den Minderheitengebieten Ungarisch, Slowenisch und Kroatisch Amtssprachen und dies ist auch im Staatsvertrag zugesichert. Auch Tschechisch und Slowakisch gehören dazu. Dafür werden aber andere Sprachen mehr verwendet, als diese historisch bedingten Sprachen.
Ich könnte mir beispielsweise nicht vorstellen, nach Kroatien zu ziehen und dort nur deutsch sprechen zu wollen und keine Sprachprüfung machen zu wollen. Das wäre mehr als unangebracht und so könnte ich mich nie integrieren. Ob es klug ist, große Sprachzellen heranwachsen zu lassen, die nicht historisch bedingt sind, sei dahin gestellt. Am Beispiel Kosovo kann man gut sehen, was aus solchen Konstrukten geworden ist.
celles hat geschrieben:und dort nur deutsch sprechen zu wollen und keine Sprachprüfung machen zu wollen.
Aber ob du eine Sprache lernen willst oder nicht bzw. ob du dich in die Gesellschaft einbringen willst oder nicht kann doch nicht durch einen erzwungenen Test beeinflusst werden. Ich möchte mal den vielleicht nicht ganz passenden Vergleich wagen: zum Führerscheinerwerb wird der Nachweis eines Ersten-Hilfe-Kurses verlangt. Bedeutet dies jetzt wirklich, dass jede Autofahrerin und jeder Autofahrer willens und fähig ist, im Notfall entsprechend Erste-Hilfe zu leisten?
Ich glaube durch den Wegfall des Deutschtests, für Ehepartner, soll der Weg für eine Massenzuwanderung geebnet werden. Dies finde ich sehr schade. Jeder, der sich in Deutschland einbürgern lassen möchte, muss über
Deutschkenntnisse verfügen. Zusätzlich sollten diverse Sprachkurse unter Zwang stehen. Denn nur so ist gewährleistet, dass die deutsche Sprache erhalten bleibt. In anderen Ländern wird dies genauso gehandhabt. Deshalb verstehe ich die Entscheidung der Politiker auch nicht. Es ist doch völlig normal, das man sich dem Land anpasst, in dem man lebt. Schließlich sind es keine Touristen mehr. Wer Rechte haben möchte, hat auch Pflichten. Außerdem werden sie ja auch in unser Sozialsystem mit eingegliedert.
IamPirat hat geschrieben:Ich glaube durch den Wegfall des Deutschtests, für Ehepartner, soll der Weg für eine Massenzuwanderung geebnet werden.
Wobei hier anzumerken ist, dass dieser von dir formulierte "Glaube" noch weniger sinnvoll ist, als der Glaube an den Weltuntergang 2014 ist. Und dennoch wird es Menschen geben, die diesen "Glauben" teilen. Jedenfalls steht hier bei dem was du aussagst eigentlich nur ein wirklich dummer Ausspruch dahinter, ohne auch nur einen Moment mit Nachdenken zu verschwenden oder zu versuchen zu erläutern, was es wie mit den genannten "Massen" auf sich hat.
IamPirat hat geschrieben:Jeder, der sich in Deutschland einbürgern lassen möchte, muss über
Deutschkenntnisse verfügen.
Allein der Versuch, Zuwanderung mit Einbürgerung gleichsetzen zu wollen, zeugt schon von einer kleinkarierten Blockwart-Mentalität. Hoffe sehr, dass das nicht auch zum gewollten Bestandteil eines Deutschtests gehören soll.
IamPirat hat geschrieben:Zusätzlich sollten diverse Sprachkurse unter Zwang stehen.
Zu dieser Sicht bist du gekommen, weil klar ist, dass gerade Zwangsmaßnahmen im sozialen Bereich von Erfolg gekrönt sind und nur so eine nachhaltige Wirkung zu erreichen ist?
IamPirat hat geschrieben:Denn nur so ist gewährleistet, dass die deutsche Sprache erhalten bleibt.
Ich verstehe nicht genau, wohin du jetzt driften willst und was deine konkrete Befürchtung ist.
IamPirat hat geschrieben:Es ist doch völlig normal, das man sich dem Land anpasst, in dem man lebt.
Auch das ist wirklich eine dumme und falsche Sicht der Dinge. Was heißt denn bitte "anpassen"? Es ist "normal", wenn man sich an die Regel, die in einem Land herrschen, hält. Das hat mit "anpassen" nicht wirklich was zu tun. Das mit den Regeln gilt dann übrigens auch für Touristen. Aber mehr kann nicht verlangt werden. Zumal ich immer noch nicht wüsste, was es mit dem Anpassen auf sich haben sollte.
IamPirat hat geschrieben:Wer Rechte haben möchte, hat auch Pflichten.
Im konkreten Fall würde es um das Recht gehen, beim Partner zu sein. Der Schutz der Familie hat in Deutschland übrigens Verfassungsrang! Willst du da etwa differenzieren? Wie würde dies mit der Menschenwürde in Einklang gebracht werden können? Scheinbar ist dir das Deutsche wichtiger, als das, was hier als Rechtssystem etabliert ist. Fakt ist aber doch, dass die Pflichten automatisch durch den Aufenthalt entstehen. Welches ist die Pflicht, die ein zugewanderter Ausländer hier nicht hätte, die du aber hast? Mal von Deutschtest abgesehen?
IamPirat hat geschrieben:Außerdem werden sie ja auch in unser Sozialsystem mit eingegliedert.
Ja, zum einen müssen sie mit einzahlen zum anderen soll verhindert werden, dass Menschen in der Bundesrepublik verhungern. Ein ungerechtes System!
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