Etwas, was man erreicht hat einem anderen Menschen widmen

vom 15.07.2014, 13:31 Uhr

Ich musste eben doch staunen, als ich gelesen habe, dass die Spieler der deutschen Mannschaft wohl einzeln ihren Titel "Weltmeister" jemanden widmen. So widmet Toni Kroos "seinen" WM Titel seiner Freundin und dem gemeinsamen Sohn. Im Radio wurde auch gesagt, dass andere Spieler ihren Titel jemanden widmen. Ich habe darüber eigentlich nur den Kopf geschüttelt, weil ich nicht weiß, was das soll. Wie kann ich jemanden etwas widmen, was ich erreicht habe? Und wie kann ich als Einzelperson einer Mannschaft einen Titel jemanden widmen, den ich mit einer Mannschaft zusammen erreicht habe.

Wie findet ihr es, wenn man einem Menschen etwas widmet, was man erreicht hat und was bringt diese Widmung? Ist es nicht einfach ein überhöhtes Geltungsbedürfnis sich von der Mannschaft ein wenig abzuheben? Würdet ihr einen Titel jemanden widmen?

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Mit so einer Widmung drückt man ja eigentlich bloß die Dankbarkeit aus, dass das was erreicht wurde, eben auch deshalb erreicht wurde, weil die Hilfe der Person der die Widmung gilt, vorhanden war. So widmen Autoren ihre Bücher gerne entweder Familienmitgliedern (der Frau oder dem Mann), weil damit zum Ausdruck gebracht wird, dass der Autor eben ohne die Unterstützung es nicht so weit gebracht hätte. Ebenso kann es ja bei Kroos sein, der damit nur sagen will, dass er ohne seine Freundin wohl in den WM-Wochen selbst auf sein Kind hätte aufpassen müssen, so dass er nicht an der WM hätte teilnehmen können.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Für mich drückt eine Widmung auch die Dankbarkeit aus, die man einer Person entgegen bringt, eben weil ohne diese Person diese Leistung nicht möglich gewesen wäre. Dabei spielt es auch keine Rolle, welche Unterstützung das ist, ob Verständnis, vielleicht auch Zuspruch, tatkräftige Unterstützung oder zeitlicher oder finanzieller Verzicht. Gerade wenn es um eine WM geht investieren die Spieler viel mehr Zeit in Training, Ernährung etc. und ohne den Rückhalt der Familie / Freundin funktioniert das einfach nicht, denn Vorwürfe weil man z.B. keine Zeit hat oder sich eine bestimmte Zeit nicht sieht, auf Grund von Trainingslagern sind da mehr als nur fehl am Platz.

Ich kann eine solche Widmung absolut verstehen, denn vieles kann man in seinem Leben ohne die Unterstützung von anderen Personen nicht erreichen. Ich habe z.B. meine Diplomarbeit auch meinen Eltern und meinem Bruder gewidmet, weil ich ohne ihre Unterstützung nicht hätte studieren können und weil diese eben z.B. auch Korrekturgelesen haben und mich damit sogar auch aktiv bei meiner Diplomarbeit unterstützt haben.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Eine Widmung ist immer ein Ausdruck von Dankbarkeit und das finde ich auch schön so. Man selber hat damit kein Geltungsbedürfnis, sondern drückt damit aus, dass man es ohne die Person vielleicht nicht so weit geschafft hätte. Gerade in einer Beziehung ist es doch so, dass man schon auf vieles verzichtet, wenn man mit einem Profisportler oder auch Schriftsteller zusammen ist. Derjenige ist damit ja sehr beschäftigt, was auch Verzicht bedeutet und das kann man dann auch ehren.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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