Vor Zusammenziehen nochmals Zeit getrennt verbringen
Ich und mein Freund haben uns jetzt noch mal besprochen. Bis zum 1.8.14 hat er noch Strom in seiner Wohnung. Bis dahin möchte er noch mal so viel Zeit wie möglich allein verbringen. Er kann dann an seinen Geschichten schreiben und auch in Ruhe zocken. Er argumentierte gestern, dass uns diese Zeit vielleicht vor dem Einzug bei mir ganz gut tun würde.
Somit kann jeder noch mal seinen Hobbys und Interessen nachgehen, bevor man sich aufeinander einspielen muss. Ich habe nun auch noch zwei Wochen Urlaub und möchte mich auch noch entspannen. Mir kommt der Vorschlag echt zu gute, dennoch werde ich ihn ein Tag in der Woche in seiner Wohnung besuchen.
Wie findet ihr diesen Vorschlag? Würdet ihr auch noch einmal getrennt voneinander vor einem Einzug bei den anderen Partner Zeit für euch selbst haben wollen? Oder würdet ihr die Zeit lieber zusammen verbringen wollen?
Ich persönlich würde das eher als Unsicherheit werten, dass man sich eben doch nicht so sicher ist, ob die gemeinsame Wohnung der richtige Weg ist. Denn dein Freund scheint doch der Meinung zu sein, dass seine Interessen nach dem Umzug zu dir, zu kurz kommen werden. Sonst würde er das jetzt nicht noch mal so extrem ausleben wollen.
iggiz18 hat geschrieben:Wie findet ihr diesen Vorschlag?
Solche Gedanken müssen jedem durch den Kopf gehen, der einen Termin zum Haftantritt hat. Wenn der tatsächlich die gemeinsame Zeit als Last empfindet, unter der er sich nicht entwickeln kann, dann sollte er versuchen, seine Wohnung doch noch zu behalten. Ansonsten ist es nur eine Frage der Zeit, bis wann er sich wieder den jetzigen Status wünscht. Ich meine doch, dass das Zusammenziehen mit Freude erfüllt sein sollte (sofern man nicht nur der Kostenersparnis wegen zusammen zieht!).
Wenn man schon vor dem Einzug klar aussagt, dass man lieber "noch mal so viel wie möglich Zeit allein" haben will, dann kann das nur so interpretiert werden, dass die gemeinsame Wohnung als was Negatives empfunden wird. Als etwas, bei dem man selbst etwas verliert. Und diesen Verlust soll man so lange wir nur möglich hinauszögern - bis es kein Zurück mehr gibt. Das ist schade und ich kann nur hoffen, dass er wenigstens die Nächte gerne bei dir verbringt. Ansonsten der Rat: alles noch mal überdenken und die eignen Lebenskonzepte offen legen.
Oh je, seid ihr euch wirklich sicher, dass ihr zusammenziehen wollt und ständig aufeinander hocken wollt? Seid ihr euch sicher, dass ihr das wirklich beide wollt? Für mich hört sich das so an, als ob er die Zeit noch mal genießen will. Das ist wie die Ruhe vor dem Sturm. Ich denke, dass jemand, der die Zeit alleine noch genießen will schon noch Bedenken hat und ich kann mich erinnern, dass ich und auch mein Mann gar nicht mehr abwarten konnte, bis unsere erste gemeinsame Wohnung fertig war und die Zeit bis dahin war er jede freie Minute bei mir. Den Vorschlag finde ich nicht gut und ich glaube nicht, dass er sich sicher ist, wirklich zusammen ziehen zu wollen.
Man will auch immer nur das lesen, was man verstehen will! Ich möchte doch auch die Zeit mit meinen Hobbys nutzen. Ist dagegen was einzuwenden? Dies hat überhaupt nichts damit zu tun, dass er sich unsicher ist. Es ist aber klar, dass er es nicht so ausleben werden kann, wie er es in seiner Wohnung gemacht hat. Man nimmt dann ja Rücksicht auf den Partner. Wenn er sich unsicher gewesen wäre, hätte er ja bestimmt versucht, die Kündigung zurückzunehmen. Damit könnte er ja in seiner Wohnung bleiben und seinen Hobbys wie gewohnt weiter gehen.
Ich kann es auch verstehen, dass er ein wenig an dieser Zeit hängt. Schließlich konnte er so fünf Jahre leben, ohne Rücksicht auf jemanden zu nehmen, außer natürlich wenn ich zu Besuch kam. Ich habe mit ihm auch schon mal eine gewisse Zeit in seiner Wohnung mitgelebt. Dies war mit dem Einverständnis der Wohnungsgenossenschaft. Dort hat er sich auch gut bewiesen, dass er Rücksicht nehmen kann. Ich verstehe bloß nicht, warum man nun wieder einmal auf ihn herum hackt, schließlich macht er ja nichts böses, wenn ich sogar einwillige.
iggiz18 hat geschrieben:Ist dagegen was einzuwenden?
Nein, natürlich nicht. Aber so wie das da steht (nicht, wie ich das "lesen will") schaut es so aus, als ob er jetzt Angst davor hat, sein Leben zu verlieren. Wenn er nicht mehr so leben kann, wie er will und diesen Verlust nicht möchte, dann ist der Schritt falsch. Und nachdem er sich bewusst darüber ist, dass es nicht mehr so weiter geht, wie bisher, will er "so viel Zeit wie möglich" noch "nutzen". Wie glücklich kann er aber dann in der gemeinsamen Wohnung sein? Wenn er es jetzt schon nicht schafft, verstehe ich nicht, was ihn sechs Monate lang in der gemeinsamen Wohnung halten soll.
Niemand "hackt" auf ihm rum. Es wird lediglich die jeweils subjektive Sicht dargestellt. Und ich sehe, dass hier mindestens drei unterschiedliche Teilnehmerinnen (welche nicht wirklich immer einer Meinung sind) hier die Sachlage ähnlich (kritisch) beurteilen.
Wenn man so argumentiert sollte man es meiner Meinung nach sein lassen. Wie blöd ist diese Aussage denn bitte? Ich meine als ob man nicht mehr man selber sein kann, wenn man zusammenzieht. Man kann doch immer noch seinen Hobbys nachgehen und für ein bisschen zocken oder auch schreiben bleibt doch auch immer Zeit. Ich finde nicht, dass man vorher so ein großes Theater darum machen muss, einfach machen und gut ist.
Mein Freund hat schon sehr oft in meiner Wohnung geschlafen. Dort hat er auch die Möglichkeit erhalten zu zocken. Ich verbiete ihn das ja jetzt auch nicht. Ich werde es aber ein wenig eindämmen. Das versteht er und akzeptiert er auch. Zudem raucht er in seiner Wohnung. Ich untersage dies strikt.
Mir kommt es so vor, als ob man wirklich ihm unterstellt, dass er nicht mit mir zusammen ziehen will. Wir hatten die Diskussion mit den Zusammenziehen sehr oft. Wann wollen wir zusammen ziehen? Da wurde immer gesagt, nach meiner Ausbildung. Auf einmal kam dieser Vorschlag von ihm, dass wir zusammen ziehen. Warum also sollte er nun einen Rückzieher machen oder es nicht mehr wollen? Er kennt die Konsequenzen.
Dass hier drei unabhängige Teilnehmer dasselbe schreiben, scheint daran zu liegen, dass auch bei den anderen Themen diese Teilnehmer immer das gleiche geschrieben haben. Es ist aber sehr subjektiv, wenn man mit diesen Lebensstil nicht klar kommt und dann davon abratet.
Danke Ramones. Ich werde mein Freund auch den Freiraum geben, seinen Hobbys nachzugehen. Ich kenne meinen Freund schließlich nicht anders und ich bin keiner dieser Freundinnen, die mein Freund so manipuliert, dass er gar nicht mehr spielen darf (siehe meine Schwägerin!). Er würde dann auch sehr schnell zeigen, dass man dies nicht mit ihm machen kann.
iggiz18 hat geschrieben:Mein Freund hat schon sehr oft in meiner Wohnung geschlafen.
Für ein wenig Sex bekommst du jeden rum. Ist hoffentlich etwas, was du schon weißt und was nichts Neues ist.
iggiz18 hat geschrieben:Dort hat er auch die Möglichkeit erhalten zu zocken. Ich verbiete ihn das ja jetzt auch nicht. Ich werde es aber ein wenig eindämmen.
Du schreibst es ja schon so, dass es selbst mir im Grunde wie eine Drohung vorkommt. Wie willst du das warum "eindämmen"? Die Vorstellung ist in meinen Augen schon etwas abenteuerlich.
iggiz18 hat geschrieben:Das versteht er und akzeptiert er auch.
Welche Alternative würde er auch haben? Offenbar ist er sich aber auch der Konsequenzen nicht wirklich bewusst, was nicht dafür spricht, dass das Eindämmen lange Zeit gut gehen wird.
iggiz18 hat geschrieben:Zudem raucht er in seiner Wohnung. Ich untersage dies strikt.
Das ist jetzt tatsächlich so ein Punkt, bei dem ich dir und ihm glaube, dass im Rahmen des Zusammenziehens der eine seine Interessen hinten anstehen lässt! Wobei ich das Szenario schon riechen kann: wenn er allein zu Hause ist, dann raucht er am offenen Fenster. Du wiederum könntest über die Zeit auf die Idee kommen, dich über die nach kaltem Rauch stinkende Kleidung zu beschweren. Aber das ist sicher nichts, was eine Beziehung verhindern könnte.
iggiz18 hat geschrieben:Mir kommt es so vor, als ob man wirklich ihm unterstellt, dass er nicht mit mir zusammen ziehen will.
Die Unterstellung wird aus seinem von dir beschrieben Verhalten gezogen. Ich für meinen Teil schreibe nur, was ich aus eben dem von dir beschrieben heraussehe. Als unbeteiligter Dritter. Andere sehen das ja ähnlich. Du bist ja in dem Fall nicht unbeteiligt und es besteht ja die Gefahr, dass du diejenige bist, die die Zeichen nicht sehen kann bzw. nicht sehen will.
iggiz18 hat geschrieben:Wir hatten die Diskussion mit den Zusammenziehen sehr oft. Wann wollen wir zusammen ziehen? Da wurde immer gesagt, nach meiner Ausbildung. Auf einmal kam dieser Vorschlag von ihm, dass wir zusammen ziehen. Warum also sollte er nun einen Rückzieher machen oder es nicht mehr wollen? Er kennt die Konsequenzen.
Warum er jetzt "kalte Füße" bekommt? Niemand weiß doch, warum er überhaupt den Vorschlag gemacht hat, jetzt (also "zu früh") zusammen ziehen zu wollen. Es ist doch nicht das erste Mal, dass ein Mensch Vorschläge macht oder Entscheidungen fällt, die später bereut werden aber die - aus sozialen Gründen - nicht mehr umkehrbar sind.
Nebenbei: kennst du das Gefühl, dass man manchmal einen Punkt erreicht, ab dem man sich nicht mehr traut, die Wahrheit von sich zu geben. Selbst bei Menschen, die man sonst "liebt"? Wenn nicht: kannst du es dir wenigstens vorstellen?
iggiz18 hat geschrieben:Dass hier drei unabhängige Teilnehmer dasselbe schreiben,
Mittlerweile ja vier ...
iggiz18 hat geschrieben:scheint daran zu liegen, dass auch bei den anderen Themen diese Teilnehmer immer das gleiche geschrieben haben.
Ob das so ist, will ich nicht beurteilen. Aber das kommt ja dann immer dadurch zustande, dass das was du schreibst, interpretiert wird. Wie sonst sollte auch eine Reaktion auf deine Frage zustande kommen?
iggiz18 hat geschrieben:Es ist aber sehr subjektiv, wenn man mit diesen Lebensstil nicht klar kommt und dann davon abratet.
Das hat nichts mit "Lebensstil" zu tun und allein auf Grund der Tatsache, dass ich mit was nicht klarkommen würde, würde nie ausreichen, dass ich anderen davon abraten würde. Wenn ich aber sehe, dass Dritte offenbar selbst nicht wissen, auf was sie sich einlassen, dann erlaube ich mir, meine Sicht der Dinge zu erläutern - übrigens auch nach Möglichkeit immer begründet. Hoffe sehr und aufrichtig, du kommst damit klar.
So wie du es beschrieben hast, kommt es so an, als wenn deinem Freund nun das Licht ausgeht, was nach dem Zusammenzug nicht mehr möglich ist. Auch du willst noch mal ausgiebig deinen Hobbys frönen. Und dann wunderst du dich, wenn es dann so ankommt, als wenn ihr euch doch nicht so sicher seid, ob er der richtige Schritt ist?
Klar ändern sich manche Gewohnheiten wenn man zusammen wohnt. Mein Mann und ich rauchen auch. Er hat immer und in jedem Raum in seiner Wohnung geraucht. Bei mir gibt es das nur auf dem Balkon, egal wie kalt es draußen ist. Mein Mann ist froh darüber, weil er dadurch doch zumindest zu Hause weniger raucht. Und wenn ich dann lese, dass dein Freund den Umzug zu dir wollte, aber auch die Konsequenzen dazu kannte, dann klingt das eher nach einer Drohung, als nach einer harmonischen Beziehung.
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