Als Vater 14 Jährigen als kleines Kind behandeln
Mir ist es schon sehr oft aufgefallen, dass mein Schwager von seinen Vater trotz seines 14. Geburtstag vor kurzem als kleines Kind gehalten und somit auch als solches behandelt wird. Er hat zum Beispiel zum letzten Weihnachtsfest ein Spiel für dreijährige erhalten. Es ist ja dann auch klar, dass er seinen Sohn wegen seiner Nicht-Anwesenheit in den Dreck gezogen hat. Irgendwie kam bei mir das Mitleid ans Tageslicht.
Ich meine, es ist so schön, wenn ein Kind groß wird. Es wird selbstständig. Klar kann man damit Probleme haben, dass das Kind nicht mehr unter den Entscheidungen der Eltern steht, aber muss man wirklich so sein. Dies ist nur eines von vielen Beispielen. Es geht auch krasser. Was kann der arme Junge machen? Wie sollte er sich gegen dieses Verhaltens des Vaters wehren? Reden braucht ihr gar nicht zu benennen, denn dies wurde schon so oft versucht, aber der Vater scheint nicht zuzuhören.
Ich fürchte, da kann man nicht wirklich etwas machen, wenn du schon sagst, dass Reden nichts hilft. Da kann man nur sich anpassen und das ganze akzeptieren.
Ich habe mich mal mit meinem Vater über diese Thematik unterhalten. Ich habe damals zu ihm gesagt, dass es mich stört, dass meine Mutter eher so "von oben herab" ist und mich behandelt wie ein Kleinkind, das keine Ahnung vom Leben hat. Daraufhin meinte mein Vater (48 ), dass dieses Verhalten ganz normal sei, weil sein Vater (83) mit ihm genauso reden und ihn genauso behandeln würde. Ich weiß selbst nicht woran das liegt, dass man nach fast 50 Jahren in seinem Kind immer noch keinen Erwachsenen sieht. Aber das muss man eben akzeptieren finde ich, denn Reden bringt nichts und was willst du sonst machen? Dem Vater Vernunft "einprügeln"?
Einem 14jährigen Kleinkindspielzeug zu schenken, finde ich schon etwas drastischer als das Verhalten von Eltern erwachsener Kinder, das Olly173 beschreibt. Man muss einem 14jährigen ja nicht gleich eine Großpackung Kondome schenken, weil er jetzt in der Pubertät ist. Aber ein Spielzeug für Dreijährige? Das ist schon heftig, wenn es nicht als Scherz gedacht war.
Leider bringst du ansonsten gar keine Beispiele, wie der Vater seinen Sohn behandelt. Wenn er in ihm wirklich noch ein kleines Kind sieht, muss der Junge dann beispielsweise um 7 Uhr ins Bett? Hat er noch ein Gitter am Bett, damit er nicht rausfällt? Darf er nicht alleine Fahrradfahren? Das wäre wirklich extrem und dann sollte man mal überlegen, woher das Verhalten kommt. Gibt es denn eine Mutter oder ist die zufällig gestorben, als der Junge noch klein war und der Vater ist gedanklich in dieser Zeit steckengeblieben? Gibt es noch anderes auffälliges Verhalten des Vaters in anderen Bereichen, in denen er Realitätssinn vermissen lässt?
Oder behandelt er ihn eher wie einen etwa 11jährigen? Als ob er noch vor der Pubertät stehen und nicht schon mittendrin stecken würde. Das kommt, denke ich, häufiger vor, dass die Eltern nicht wahrhaben wollen, dass ihr Kind nun eine neue Stufe erreicht hat. Der Junge wird aber immer mehr pubertäres, von den Eltern abkapselndes oder sogar rebellierendes Verhalten zeigen. Meist holt das Eltern dann auf den Boden der Tatsachen zurück und sie sehen, dass es sich nicht mehr um einen kleinen Jungen handelt.
Du bezeichnest ihn als deinen Schwager. Ist es der kleine Bruder deines Freundes? Wie war denn dann diese Zeit für deinen Freund damals? Hatte der Vater da auch so Probleme, der Realität ins Auge zu sehen? Wenn es nicht der kleine Bruder deines Freundes ist, muss doch trotzdem große Geschwister haben, über die du dann mit ihm verschwägert bist. Oder stehe ich da gerade auf dem Schlauch?
@Bienenkönigin: Er ist der Halbbruder meines Freundes. Gleiche Mutter, andere Väter. Und meine Schwiegermutter ist schon seit über zwölf Jahren vom Vater meines Schwagers getrennt. Dennoch sieht der Vater seinen Sohn oft genug, um ihn nicht als Kind zu behandeln.
Ja, es gibt tatsächlich eine Zu-Bett-Geh-Zeit, und zwar spätestens um Neun an freien Tagen. Dazu kommt dann noch, dass mein Schwager kein Mitspracherecht bei Aktivitäten hat. Wenn der Vater also in den Zoo möchte, mein Schwager aber keine Lust hat, weil er es langweilig findet nur mit seinem Vater in den Zoo zu gehen, dann geht es trotzdem in den Zoo.
Bis vor kurzem musste er sogar noch Schwimmflügel tragen, obwohl er schon seit einigen Jahren schwimmen kann (am Meer geboren und großgeworden, da lernt man schwimmen in jungen Jahren), und selbst jetzt darf er nicht einmal in der Schwimmhalle in Wasser, das tiefer ist als seine Brusthöhe.
Da der Vater weiter entfernt wohnt, schreibt er oft Briefe, aber nicht so, wie es sich gehört, sondern in teilweise abstruser Babysprache. Und bestimmte Wörter, die ein Vierzehnjähriger kennt, wie zum Beispiel Biologie, werden vom Vater erklärt, als wäre mein Schwager fünf. Er unterstreicht sogar bestimmte Wörter und schreibt in Klammern da hinter "Das schreibt man so und so." Kleines Beispiel: Chirurgie (Das schreibt man mit CH am Anfang und einem R hinter dem U)
Also ist der Junge das einzige Kind von diesem Mann? Dann kann man viele Dinge auf die Unerfahrenheit schieben. Gerade die Babysprache in den Briefen. Wenn man nicht viel mitbekommt vom schulischen Alltag des Kindes, weil man es nur an Wochenenden sieht. Dann hat er eben falsche Vorstellungen davon, was man in dem Alter schon alles weiß. Oder er versucht krampfhaft die wenigen Momente zu nutzen, um seinem Sohn etwas beizubringen.
Die Sache mit den Schwimmflügeln würde ich unter Übervorsichtigkeit einordnen. Der Mann kennt seinen Sohn eben nicht so gut wie man es tut, wenn er wirklich bei einem leben würde. Außerdem bekommt er die Verantwortung von der Mutter übertragen. Zusammen mit der Unerfahrenheit, was Kinder können und was nicht, geht man dann eben auf Nummer sicher. In dem Fall wirklich etwas sehr übertrieben.
Neun Uhr finde ich eine ganz normale Zeit für einen 14jährigen, um ins Bett zu gehen. Man sollte den Rhythmus, den er während der Schultage einhalten muss, nicht unnötig durcheinanderbringen, in dem er dann plötzlich bis um 12 aufbleiben darf. Wahrscheinlich ist es auch recht anstrengend für den Vater, ab und zu seinen Alltag mit dem Jungen zu teilen und möchte abends noch ein bisschen Zeit für sich. Also den Punkt finde ich nicht schlimm.
Ebenso das Bestimmen, was gemacht wird. Das ist Erziehungssache. Man kann mit seinen Kindern immer stundenlang diskutieren, welche Unternehmung denn nun gut wäre oder die Erwachsenen sagen einfach, wo es langgeht. Das hat nicht wirklich etwas mit dem Alter zu tun. Der Vater plant eben die wenige Zeit, die er mit seinem Sohn verbringt.
Also meiner Meinung nach, ist das alles ein bisschen grenzwertig. Der Vater scheint unsicher zu sein und daraufhin öfter mal zu Übertreibungen neigen. Aber bedenklich ist daran nichts. Das Alter des Sohnes ist auch gerade so die Übergangszeit. Sollte der Vater dem Jungen in ein oder zwei Jahren nicht schon sehr viel mehr zutrauen, würde ich mir Gedanken machen.
Dagegen tun kann nur der Sohn etwas. Wie schon erwähnt: die normale Rebellion von Teenagern. Man kann nur hoffen, dass er hier nicht so sehr rebellieren muss, dass das Verhältnis zum Vater nachhaltig Schaden nimmt.
Das geht ja mal gar nicht. An deiner Stelle würde ich mal mit deinem Schwager reden. Immerhin wird das Verhältnis zu dem Jungen nicht besser, wenn er immer solche Geschenke macht und nicht auf den Jungen eingeht. Es ist natürlich schwer nicht immer das Kind zu sehen, wenn ein Kind erwachsen wird. Eltern sind da gedanklich immer ein paar Jahre hinterher, aber etwas zu schenken mit dem ein Kleinkind spielen würde ist ja auch für beide Seiten peinlich. Ich würde ihm da dringend mal ins Gewissen reden.
@Ramones: Das Kind ist der Schwager. Warum sollte ich also mit ihm reden? Wohl eher mit dem Vater, oder? Ich habe mit ihm nichts zu tun. Ich sehe ihn nicht. Es könnte wohl nur die Mutter mit ihm reden.
@Bienenkönigin: Das Verhältnis zum Vater ist schon gestört. Mein Schwager fährt eigentlich nur noch zu seinem Vater, um ihm halt einen Gefallen zu machen. Ich finde somit ist doch geklärt, dass mein Schwager eigentlich keinen Kontakt möchte. Er hat sich sogar über sein Geschenk lustig gemacht. Wie es in ihn aussieht, kann aber nur mein Schwager beurteilen.
Ich finde auch, dass es einen Unterschied zwischen vorsichtig und übertrieben handeln gibt. Er kann einfach seinen Sohn nicht einschätzen. Und es kann auch nicht sein, dass man als Jugendlicher immer nach den Vorgaben der Eltern etwas unternimmt. Der Vater weiß, dass mein Schwager kein Fußball mag. Er macht es aber aus Protest. Mein Schwager muss dann einfach mit, ob es ihm passt oder nicht. Dadurch ist es eigentlich kein Wunder, dass mein Schwager nicht mehr zu seinem Vater will.
Wie kann er denn mit 14 dein Schwager sein? Ein Schwager ist doch der Mann der Schwester oder des Bruders. Wenn er das Kind deiner Schwester ist, ist er dein Neffe. Also so ganz blicke ich das nicht, aber gut. Natürlich muss die Mutter mit dem Vater reden, wenn dieser sich so verhält, aber ich denke, dass das nach einer Trennung schon schwer sein könnte. So guter Kontakt scheint ja nicht zu herrschen. Vielleicht sollte der 14 Jährige dann einfach noch weniger zu seinem Vater gehen, ihm eine Ansage machen und erst wieder Kontakt zulassen, wenn er von seinem Vater respektiert wird.
@Ramones: Der Bruder des Freundes/Verlobten/Mannes ist ein Schwager. Somit kann der vierzehnjährige Bruder meines Freundes durchaus mein Schwager sein. Solange er der Bruder meines Freundes ist, kann er drei oder hundertelf sein, er ist und bleibt mein Schwager durch den Verwandtschaftsgrad zu meinem Freund.
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