Anwälte wegen der Gerichtsshows im TV nicht ernst nehmen

vom 12.07.2014, 14:29 Uhr

Schon seit Jahren laufen im Fernsehen die Gerichtssendungen, in denen Prozesse, Verhandlungen, Ermittlungen und andere Dinge nachgespielt werden. Ein Beispiel ist die Sendung „Richter Alexander Hold“. Früher dachte ich immer, dass das alles Schauspieler sind, aber irgendwann habe ich mitbekommen, dass das ja echte Richter und Anwälte sind, die hier zwar schauspielern, aber die sind im sonstigen Leben eben wirklich im Gericht tätig.

Aber irgendwie kann ich solche Leute dann nicht mehr ernst nehmen. Diese Sendungen wirken so albern und wie sich da Anwälte und Rechtsanwälte gegenseitig wie im Kindergarten bekriegen, da geht mir jeder Respekt vor den Berufen verloren. Ich war noch nie bei einer echten Gerichtsverhandlung, aber wenn es da so zugeht wie bei diesen Sendungen, dann kann ich die Justiz nicht mehr ernst nehmen.

Welches Bild vermitteln die Gerichtssendungen denn von juristischen Berufen? Sicherlich kein gutes oder?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Juristen in den TV-Shows wirklich ernstzunehmende Juristen

» ten points » M » Beiträge: 741 » Talkpoints: 11,49 » Moderator


Du kannst dir gerne mal meinen Anwalt als Gegner vor Gericht im realen Leben wünschen. Ich garantiere dir, du erkennst ganz schnell, dass er ernst zu nehmen ist. Ich arbeite mit diesem Mann seit fast fünf Jahren zusammen und er ist, soweit ich das auch von ehemaligen Gegnern gehört habe, der beste Anwalt seines Faches hier in der Gegend. Wer allerdings im realen Leben nicht den Erfolg als Anwalt hatte, der muss eben im Fernsehen sein Geld verdienen. :D

Wobei das im Fernsehen in aller Regel immer Fälle vom Strafgericht sind. Es gibt aber eben auch noch andere Zweige, wie das Familiengericht und da geht es schon anders zu. Zumal diese fast immer nicht öffentlich sind.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Vielleicht ist man auch einfach nur irritiert, weil die deutschen Anwälte eben ganz anders dargestellt werden, wie dies bei den Anwälten und Richtern aus US-Sendungen der Fall ist. Abgesehen davon finde ich nicht, dass man einen Berufsstand danach beurteilen sollte, wie das Auftreten im Fernsehen ist. Ich schaue mir derartige deutsche Produktionen aber auch nicht an, weil ich die schauspielerischen Leistungen einfach nur grottenschlecht finde.

Man darf auch nicht vergessen, dass diese Sendungen auch gescripted sind und die Anwälte sich eben nicht so benehmen können oder dürfen, wie sie das sonst in "freier Laufbahn" im echten Gerichtssaal des Berufsalltags tun würde. Ich finde, dass man da schon unterscheiden sollte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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