Die Generation Y gibt es gar nicht so wie angenommen

vom 12.07.2014, 14:27 Uhr

Weasel_ hat geschrieben:Das geht in einigen Berufen nicht so einfach, besonders wenn man eine hohe Begeisterung für sein Fach an den Tag legt. Hätte ich einen normalen Bürojob, würde ich das sicherlich auch ganz anders sehen.

Warum sollte das in einigen Berufen nicht gehen? Ich kann mir eigentlich keinen Beruf vorstellen, wo man die Arbeit nicht auf Arbeit lassen kann. Das ist eine reine Einstellungsfrage. Es mag sicherlich mal die ein oder andere aufwühlende Sache geben, über die man nochmal nachdenkt, aber das würde ich jetzt mal außen vorlassen.

Gerade was auch dein Einwurf mit dem Berg von hunderten E-Mails angeht, habe ich letzten erst einen Bericht über Daimler gesehen. Dort kann man einen Urlaubsassistenten schalten, der einfach gnadenlos alle ankommenden Mails löscht. Es wird dann eine Info rausgeschickt, dass der Mitarbeiter im Urlaub ist und die Mail gelöscht wird. Damit türmt sich da auch kein Berg an und alles was wichtig ist, muss dann eben nach dem Urlaub nochmal geschickt werden oder man muss sich an jemand anderes wenden.

Auch wenn ich vielleicht nicht in die klassische Generation Y gehören mag, ich habe trotzdem eine hohe Begeisterung für meinen Beruf und gehe meistens gern zu Arbeit, aber ich habe auch gerne Feierabend.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Warum sollte das in einigen Berufen nicht gehen? Ich kann mir eigentlich keinen Beruf vorstellen, wo man die Arbeit nicht auf Arbeit lassen kann. Das ist eine reine Einstellungsfrage. Es mag sicherlich mal die ein oder andere aufwühlende Sache geben, über die man nochmal nachdenkt, aber das würde ich jetzt mal außen vorlassen.

Es geht schon in allen Berufen. Nur ist es bei manchen einfacher als bei anderen. Stell dir einfach vor, dass deine Firma ein technisches Problem zu lösen hat, mit dem es eine Million Euro verdienen kann, falls du es innerhalb einiger Wochen lösen kannst. Dann wirst du sicherlich auch mal vielleicht unter der Dusche mal darüber nachdenken.

Der springende Punkt ist aber, wenn man eine große Begeisterung für seine Arbeit aufbringen kann. Dann möchte man ja auch nicht unbedingt mit dem ausstechen alle Gedanken daran ausblenden.

Es geht ja auch nicht darum, dass man 24 Stunden am Tag im Gedanken mit seiner Arbeit verbringt. Ganz im Gegenteil. Das ganze funktioniert gerade dann sehr gut, wenn man auch mal gedanklich abschaltet. Denn da kommen oft die besten Ideen. Bei einem normalen Job ist ja eher das Problem, dass du dich 8 Stunden am Tag gedanklich voll bei der Arbeit sein musst. Ich schätze, das können die wenigsten. Bei manchen funktioniert es ganz gut, bei anderen aber auch überhaupt nicht. Und gerade letztere sind wesentlich effektiver, wenn man die Trennung von Berufs- und Privatleben auftrennt, so dass man seinen eigenen Arbeitsrhythmus finden kann.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Weasel_ hat geschrieben:Es geht schon in allen Berufen. Nur ist es bei manchen einfacher als bei anderen. Stell dir einfach vor, dass deine Firma ein technisches Problem zu lösen hat, mit dem es eine Million Euro verdienen kann, falls du es innerhalb einiger Wochen lösen kannst.

Kurze Gegenfrage: Wenn die Firma damit soviel Geld verdienen kann, was spricht dagegen, wenn sich in deiner Freizeit dann jemand anderes mit diesem Problem beschäftigt, da sollten doch die paar Euro auch mal über sein einen zweiten Mitarbeiter zu bezahlen.

Das ist eben das was ich meine. Reine Einstellungssache des Arbeitgebers und Arbeitnehmers. Viele Arbeitgeber sehen eben gerade in solchen Punkten einfach nur den kurzfristigen Vorteil. Der Mitarbeiter kümmert sich den ganzen Tag um seine Firma ohne dafür mehr Geld zu kosten. Und wenn es ihm irgendwann zu viel wird, dann sucht man sich einen anderen. Ein paar stehen das durch und werden Führungspersonen und machen es wieder genauso.

Das ganz große Problem beim Auftrennen von Beruf und Privatleben ist doch aber ganz einfach die Familie. Mag zwar schön sein, wenn man sinnbildlich auf Arbeit abchillen kann, wenn man gerade nicht weiterkommt. Aber zu Hause funktioniert dass eben nur wenn sich die Familie darauf einlässt. Aber erzähl mal kleinen Kindern, dass du gerade über deine Arbeit nachdenkst, wenn die gerade mit dir spielen wollen. Das funktioniert nicht wirklich.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Kurze Gegenfrage: Wenn die Firma damit soviel Geld verdienen kann, was spricht dagegen, wenn sich in deiner Freizeit dann jemand anderes mit diesem Problem beschäftigt, da sollten doch die paar Euro auch mal über sein einen zweiten Mitarbeiter zu bezahlen.

Das wird ja auch gemacht und darum geht es ja nicht. Es geht darum, dass man persönliches Interesse an einem Erfolg hat und deshalb nicht einfach sagen kann "jetzt ist meine Arbeitszeit zu Ende, jetzt interessiert mich das Thema nicht mehr". Wenn man Regale einräumt kann man eine solche Einstellung haben, ab einer gewissen Ebene funktioniert das Abschalten nicht mehr so einfach. Zumindest nicht, wenn man seinen Job gewissenhaft macht. Besonders bei akademischen Berufen ist das weit verbreitet; schließlich ist man schon aus dem Studium einen solchen Arbeitsmodus gewohnt.

Das ist eben das was ich meine. Reine Einstellungssache des Arbeitgebers und Arbeitnehmers. Viele Arbeitgeber sehen eben gerade in solchen Punkten einfach nur den kurzfristigen Vorteil. Der Mitarbeiter kümmert sich den ganzen Tag um seine Firma ohne dafür mehr Geld zu kosten. Und wenn es ihm irgendwann zu viel wird, dann sucht man sich einen anderen. Ein paar stehen das durch und werden Führungspersonen und machen es wieder genauso.

Das geht doch gar nicht unbedingt vom Arbeitgeber aus. Sicherlich gibt es einige Jobs, bei denen der Arbeitgeber ständige Erreichbarkeit fordert. Aber meistens tut er das eben nicht. Noch einmal: Es geht nicht darum, mehr zu arbeiten oder 24h für die Arbeit zu leben. Ganz im Gegenteil.

Aber erzähl mal kleinen Kindern, dass du gerade über deine Arbeit nachdenkst, wenn die gerade mit dir spielen wollen. Das funktioniert nicht wirklich.

Tausende Freiberufler schaffen das aber trotzdem. Funktionieren kann es also. Und vielleicht hilft es ja gerade, wenn man mal eine halbe Stunde mit den Kindern spielt, wenn man sich danach wieder auf die Arbeit konzentrieren kann.

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