Schuhe, die sich erst später als untragbar erweisen

Vor ein paar Wochen habe ich ein Stiefel mit breitem und nicht sehr hohem Absatz gekauft, die sich eigentlich im Geschäft noch sehr gut tragen ließen. Ich bin eine Weile herumgelaufen und es ging gut. Also habe ich sie gekauft. Letzte Woche habe ich sie dann auf eine Veranstaltung angezogen und nach einer halben Stunde waren meine Füße total hinüber. Erst wenn man eine Weile in diesen Stiefeln steht und ein gutes Stück gegangen ist, merkt man, dass das keine gute Idee ist.

Zurückbringen kann ich sie nicht mehr. Und ich möchte sie ungern verschenken oder verkaufen, außerdem ist das wohl keine gute Verkaufswerbung, wenn sie unangenehm zu tragen sind. Was tut ihr in der Regel mit solchen Schuhen? Würdet ihr sie trotzdem an jemanden gegen Geld loswerden wollen, auch wenn der nächste Besitzer damit vermutlich auch nicht zurechtkommt? Würdet ihr sie einfach behalten, so gut wie nie mehr anziehen und das verkaufte Geld als Lehrgeld betrachten?

Ich hatte schon Schuhe, die ich erst mal einlaufen musste. Aber wenn ich Schuhe aus anderen Gründen als unbequem empfunden habe, also wenn sie zum Beispiel irgendwo zu schmal oder zu weit für meine Füße geschnitten waren, habe ich das immer direkt im Geschäft bei der Anprobe gemerkt. Was ist denn an deinen Stiefeln genau so unbequem? Denn Leder dehnt sich ja und passt sich dem Fuß an und es gibt auch Sprays, mit denen man diesen Prozess beschleunigen kann.

Natürlich würde ich schauen, dass ich für meine Schuhe eine neue Besitzerin finde. Jeder Mensch hat andere Füße und das, was ich als unbequem empfinde passt anderen Füßen vielleicht perfekt. Und du musst ja nicht dazu schreiben, dass du die Teile verkaufst, weil sie unbequem sind. Es gibt genug Frauen mit "Schuhtick", die einmal getragene Schuhe verkaufen, weil sie nicht mehr wissen wohin mit den ganzen Schuhe, die sie ständig anschleppen.

Früher hatte ich überhaupt keine Probleme mit Schuhen. Was im Geschäft passte, passte auch später. Je älter ich werde, desto weniger sicher kann ich mir sein. So ist es mir auch schon passiert, dass Schuhe daheim superbequem waren (ich bestelle hauptsächlich im Internet), nach längerem Tragen aber zu Tage kam, dass sie etwas zu kurz sind, ich nach vorne rutsche oder sie irgendwo drücken.

Seither bin ich sehr kritisch beim Anprobieren und achte extrem darauf, ob sie auch wirklich nirgendwo drücken, genau passen und sich angenehm anfühlen. Früher habe ich mehr darüber hinweg gesehen, wenn ich bei der Passform nicht hundertprozentig sicher war, das kann ich mir heute nicht mehr leisten. Außerdem probiere ich Schuhe nur noch abends an, wenn die Füße etwas dicker sind durch das Herumlaufen den ganzen Tag über. So kann ich mir sicherer sein, dass sie später gegen Abend nicht auf einmal zu eng werden. Lieber kaufe ich eine halbe bis eine Nummer größer und lege Sohlen ein.

Schuhe, die sich als Fehlkauf herausgestellt haben und die ich nur einmal getragen habe, verkaufe ich weiter. Man bekommt zwar nur einen Bruchteil vom Neupreis, aber das ist immer noch besser, als sie nutzlos herum stehen zu lassen. Zum Wegwerfen sind sie mir schon der Umwelt zuliebe zu schade und was mir nicht passt, kann ja bei jemand anderem genau das Richtige sein. Hätte meine Freundin meine Schuhgröße, würde ich sie ihr schenken, aber leider ist das nicht der Fall.

Ich hatte zum Glück noch keine Schuhe, bei denen ich es so extrem bemerkt hätte, dass sie im Geschäft noch angenehm zu tragen waren, später aber nicht mehr. Sicher ist das sehr ärgerlich, wenn man sich Schuhe kauft, die man aber nicht tragen kann, weil sie auch durch längeres Laufen nicht bequemer werden. Dann würde ich die Schuhe aber sicher verkaufen, wenn sich ein Käufer findet. Dabei würde ich dann auch nicht sagen, dass ich sie als unbequem empfand, weil das sicher den Preis drückt und die Sache bei dem Käufer ganz anders aussehen kann, weil Füße eben total unterschiedlich sind.