Als Fachkraft nach Ausbildung erst einmal Urlaub machen
In meiner Klasse werden wir alle zu Fachkräften ausgebildet. Genau genommen zu Altenpflegern. Diese sind sehr gefragt und man muss schon echt etwas verbrochen haben, um nicht eine Arbeitsstelle zu finden. Dadurch dass wir alle nur noch ein Jahr haben, hat man sich schon mal um die Zeit nach der Ausbildung unterhalten. Eine Mitschülerin will im Gegensatz zu uns allen erst einmal einen Monat Urlaub einlegen. Sie will von Arbeitslosengeld 1 leben und sich einen schönen Monat machen.
Nun meinen alle aus der Klasse und sogar die Lehrer, dass sie damit nicht durchkommen wird. Fachkräfte sind gefragt und die Bundesagentur für Arbeit wird sie wohl sehr schnell in Arbeit schicken. Sie wird Aufforderungen für Bewerbungen erhalten und sollte sie denen nicht nachkommen, wird ihr das Geld gestrichen. Eigentlich finde ich die Idee gar nicht so schlecht. Ich verdiene aber auch wesentlich weniger als sie. Somit hätte ich nur einen geringen Satz und müsste sogar noch mit Hartz IV aufstocken. Es würde mir nichts bringen. Viele aus der Klasse meinen auch zu ihr, dass sie den Monat mit eigenen Geld über die Runde kommen müsste.
Wie findet ihr ihre Einstellung? Sollte sie wirklich eine Auszeit nehmen? Oder wäre ihr doch zu raten, dass sie arbeiten geht?
Sich eine Auszeit zu nehmen, finde ich völlig in Ordnung. Allerdings sollte man dann auch das selbst finanzieren und nicht Versicherungsleistungen unberechtigt in Anspruch nehmen. Ich denke nicht, dass die Arbeitsagentur das durchgehen lässt und eine Sperre verhängt. Andererseits ist ein Monat so kurz, dass man sich womöglich irgendwie "durchmogeln" kann.
Das kommt dann sicherlich auf den Einzelfall an. Sauberer ist es auf jeden Fall, wenn man sich den Monat einfach selbst finanziert. Die Krankenversicherung sollte dabei nicht einmal das Problem sein, da man in jungen Jahren wohl noch familienversichert ist und sie deshalb nicht selbst bezahlen muss. Also muss man eigentlich nur seine Lebenshaltungskosten selbst zahlen.
Ein Monat ist ja eigentlich nicht besonders lang. Vielleicht bin ich einfach nur faul, aber wenn es sowieso kein Problem ist, in eurem Metier einen passenden Job zu finden, spricht doch gar nicht so viel dagegen, noch mal vier Wochen auszuspannen, bevor es arbeitsmäßig ernst wird. So viel Urlaub am Stück bekommt man schließlich so schnell nicht wieder.
Ob man dafür allerdings Alg I beantragen kann, weiß ich zwar nicht genau, bezweifle es aber. Das wäre ja quasi angekündigter Urlaub auf Staatskosten, und damit kommt man für gewöhnlich nicht durch. Deshalb fürchte ich auch, dass deine Mitschülerin selber dafür aufkommen muss, wenn sie ein paar Wochen die Beine hochlegen möchte. Ich würde mich jedenfalls nicht auf ALG I verlassen, sondern notfalls auf mein Erspartes zurück greifen.
Ich finde das vollkommen in Ordnung, wenn man direkt nach der Ausbildung einen Monat lang ausspannen will, bevor der "Ernst des Lebens" losgeht. Der Beruf des Altenpflegers kann sehr anstrengend und fordernd sein, sodass ich eine kleine Auszeit durchaus berechtigt finde. Wenn das jetzt um einen Job bei der Stadtverwaltung gehen würde, hätte ich für die einmonatige Auszeit absolut gar kein Verständnis. Ich habe dort nämlich schon diverse Praktika absolviert und ich weiß genau wie die Leute da "arbeiten".
Es ist aber ein wenig übertrieben in meinen Augen, wenn man sich diesen einen Monat vom Staat finanzieren lässt. Ich würde an ihrer Stelle jeden Monat ein wenig Geld zur Seite legen und dann von meinen Ersparnissen leben.
Ich finde es ebenfalls nicht verwerflich, nach einer Ausbildung Urlaub machen zu wollen. Das Ausnutzen der Arbeitslosenversicherung sehe ich da nicht so kritisch, wie manch einer in den vorangegangenen Beiträgen. Es handelt sich gerade mal um einen Monat. Die Frage ist jedoch, ob sie berechtigt sein wird, Arbeitslosengeld 1 zu erhalten.
Wird der Beruf des Altenpflegers größtenteils schulisch absolviert und macht man zwischendurch Praktika in verschiedenen Einrichtungen? Oder wird der Beruf in einer dualen Ausbildung gelehrt? Wenn Letzteres der Fall ist und sie einen Ausbildungsvertrag mit einer Einrichtung geschlossen hat, wird sie das angestrebte Arbeitslosengeld 1 nur dann erhalten, wenn die Einrichtung ihr deutlich mitteilt, dass sie nach der Ausbildung nicht mehr gebraucht würde. Sollte das nicht geschehen und die gute Frau lehnt einen Arbeitsvertrag ab, wird sie nach der Arbeitslosenmeldung in eine dreimonatige Sperrzeit eintreten. Sie bekäme dann kein Arbeitslosengeld 1. Das könnte sie wiederum mit Arbeitslosengeld 2 kompensieren. Dieses müsste sie allerdings nach dem Einstieg in das Berufsleben in voller Höhe zurückzahlen.
Ich glaube, dass das jeder für sich entscheiden sollte. Mit dem Zeigefinger auf diese Leute zu zeigen halte ich für unangebracht. So eine mehrjährige Ausbildung kann ganz schön stressig und nervenaufreibend sein. Viele vergessen so was leider gerne, sobald sie selbst eine Zeit lang im Berufsleben stehen.
Ich würde so etwas nicht unbedingt machen, wobei ein Monat wirklich auch nicht lange ist. Ich sehe es nicht als verwerflich an, wenn man sich mal einen Monat frei nimmt, aber dann darf man sich meiner Meinung nach auch nicht beim Amt melden, sondern sollte sich selber finanzieren. Altenpfleger ist ja auch ein harter Job da erst mal Kraft zu tanken macht sicherlich Sinn, aber dennoch muss man das erst erklären, warum man nun erst mal einen Monat keine Arbeit gesucht hat, weil es ja immer im Lebenslauf auftauchen wird.
Den Urlaub nach der Ausbildung selber finde ich gar nicht schlecht. Die Ausbildung ist sicher anstrengend und wenn man währenddessen im Urlaub noch lernen und sich auf die Prüfungen vorbereiten muss, dann kann ich es schon gut verstehen, dass man sich erst mal einen Monat nach der Ausbildung gönnt, um Urlaub zu haben und zur Ruhe zu kommen. Allerdings sehe ich es dann doch nicht so ganz ein, dass sie sich diesen Monat vom Staat und damit eben von der arbeitenden Bevölkerung finanzieren lassen möchte. Sicher ist ein Monat nicht lang, aber genau darum sollte sie den auch selber finanzieren können, wenn sie frei haben möchte.
Es ist nicht möglich in der Ausbildung das Geld für diesen einen Monat zurückzulegen. Sie wäre somit vom Staat abhängig. Ich denke auch, dass man irgendwie schon durchkommen würde. Viel eher würde ich aber einfach so intelligent sein und mit den neuen Arbeitgeber reden. Es ist ja meist nicht unbedingt möglich, gleich von der Ausbildung in das Arbeitsverhältnis einzusteigen. Somit kann man entweder vereinbaren, erst nach zum Beispiel drei Wochen anzufangen oder zunächst ein paar freie Tage oder sogar Urlaub zu nehmen, um einige Behördengänge noch durchzuführen.
Die Ausbildung ist teils schulisch, teils betrieblich, wenn man es denn so nennen will. Es ist nur ein Ausbildungsvertrag geschlossen wurden. Die Betriebe sind wohl dabei bedacht, die Auszubildenden zu übernehmen, aber in den meisten Fällen kommt es zu keiner Übernahme. Und selbst wenn diese Anstellung kann man auch ablehnen. Da kann auch ruhig das Arbeitsamt nachfragen, man muss den Ausbildungsbetrieb nicht als spätere Arbeitsstätte wählen.
Ich denke jeder hat ein Recht eine Auszeit zu nehmen. Allerdings nicht auf Kosten der Allgemeinheit. Das System ist eigentlich dafür da wenn man unverschuldet in Not gerät. Wenn man sich bewusst vom Staat abhängig macht, ist das in meinen Augen Betrug.
Ich selbst finde die Auszeit auch nicht schlecht. Jeder der eine Ausbildung gemacht hat, weiß wie anstrengend das sein kann und das man auch einiges an Kräften investieren muss. Ich denke es ist legitim sich diese Auszeit zu nehmen. Es kommt aber auch auf den Menschen an, einige können den Stress ab und gehen damit entspannter um. Wieder andere sehen das nicht so entspannt und entscheiden sich zu diesem Schritt. Ich finde das muss man individuell sehen.
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