Als Kind etwas vom Grundstück des Nachbarn holen

Als Kind ist mir manchmal der Ball beim Spielen auf das Grundstück der Nachbarn geflogen. Weil man unter dem Zaun hindurchkrabbeln konnte, habe ich mir den dann selbst wiedergeholt. Das fand unsere Nachbarin aber nicht toll, die sprach meinen Eltern gegenüber von Hausfriedensbruch. Ich habe ja aber in ihrem Garten gar nichts gemacht, sondern nur den auf der Wiese liegenden Ball geholt. Daher erschien mir die Reaktion der Nachbarin übertrieben, aber wir haben uns mit ihr generell nicht gut verstanden.

Wie ist das in eurer Nachbarschaft, wenn Spielzeug der Nachbarn bei euch landet oder eure Kinder etwas zu den Nachbarn geworfen haben? Müssen die dann warten, bis es der Nachbar wiederbringt oder dürfen die sich das selber holen? Findet ihr es übertrieben, wenn Nachbarn dann gleich von Hausfriedensbruch sprechen?

Auch wenn man nichts weiter macht als wirklich nur den Ball holen, ist es Hausfriedensbruch, wenn man es ganz genau nimmt. Ob einem das nun so gefällt oder nicht. Man hat eben vorher zu fragen, ob man das Grundstück betreten darf. Aber wir hatten da nie so direkt Nachbarn, dass es da hätte Probleme geben können. Und meine Kinder haben es bisher nicht geschafft einen Ball beim Nachbarn landen zu lassen.

Von daher kenne ich eben solche Probleme weder aus meiner eigenen Kindheit, noch durch meine Kinder. Aber an meinem früheren Wohnort hatten wir direkte Nachbarn, wo es mit Sicherheit auch Probleme gegeben hätte, wenn man höflich nach dem Ball gefragt hätte.

Ich kenne aus meiner Kinderzeit das auch so, dass es da eine extreme Bandbreite an Reaktionen durch Nachbarn gab. Unsere Nachbarn haben mit etwas Glück den Ball selbst zurück geworfen. Auf ihr Grundstück hätte ich mich als Kind ohne vorherige Frage nie getraut, weil sie sich öfter mal mit meinen Eltern gestritten hatten. Für mich waren die Nachbarn die Inkarnation des Bösen. Heute muss ich ein wenig darüber lächeln.

Es gab aber durchaus auch einen Einwohner in unserem Ort, der ein unheimlicher Miesepeter war. Der war der Nachbar von einem meiner Freund. Der hat alle Spielsachen, wie zum Beispiel Bälle einfach im Müll entsorgt, wenn sie bei ihm über den Zaun geflogen kamen. Meine Eltern meinten damals, dass er sogar im Recht sei, weil es Gegenstände waren, die auf seinem Grundstück zu liegen kamen.

Ich kenne dementgegen aber auch eine ganze Menge Leute, bei denen es kein Problem war, wenn man als Kind einfach in den Garten gelaufen ist und ohne vorher zu fragen, den Ball zu holen. Rund um den Spielplatz in der Siedlung meiner Kindheit waren da alle Anwohner total liberal eingestellt.

Heute habe ich da wenig Erfahrung. Da wir in einem Mehrfamilienhaus wohnen, fallen solche Nachbarschaftsfragen zu Gunsten anderer einfach weg.

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Mein Bruder betritt fremdes Grundstück, ohne zu fragen!
Kaputte Pflanzen und ständig Bälle vom Nachbarn im Garten

Grundsätzlich ist es Hausfriedensbruch, aber Kinder sind ja nicht strafmündig. Ich hätte da weniger ein Problem, wenn ein Kind seinen Ball selbst aus meinem Garten holt, als wenn es achtmal am Tag an der Tür bimmelt. Das hängt aber auch immer ein wenig damit zusammen, wie man sich sonst so allgemein versteht. Ich hatte das Thema gerade bei Freunden, da fliegt öfter Mal ein Ball zu den Nachbarn, die haben den Kurzen jetzt auch die Ansage gemacht, dass der nächste Ball dann weg sei und sie gar nicht mehr klingeln bräuchten. Da warten meine Freunde nun sehr interessiert, wenn die Brut von den Nachbarn mal in das Alter kommt.

Ich muss auch von mir sagen, dass ab und an ein Ball von den Nachbarskindern auf dem Balkon landet und da mache ich auch nicht unbedingt die Tür auf, weil mir die Bande einfach tagtäglich so auf den Geist gehe, da freue ich mich eher eine Weile und werfe den Ball später irgendwann nach unten.