Trotz guten Verdienst nicht mit Geld auskommen

vom 07.07.2014, 21:00 Uhr

Ich habe schon sehr oft mit meinem Schwager die Diskussion um das liebe Geld geführt. Er verdient ein ordentliches Sümmchen. Er wohnt mit seiner Freundin, die wie er etwa 2400 Euro verdient, in einer Wohnung. Der gute Verdienst kommt durch die Bundeswehr zustande. Bei den Ausgaben gab er mir folgende Angaben: Miete (warm) 650 Euro; Monatsfahrkarte 150 Euro; Auto - Benzin 110 Euro; Riesterrente 200 Euro; Strom 50 Euro; Spenden 30 Euro; Smartphone, DSL 80 Euro; Haushaltsgeld - Lebensmittel, Hygiene, Zigaretten (ausschließlich Markenprodukte) Rest des Geldes. Das heißt sie benötigen Haushaltsgeld im Wert von 3530 Euro. Sonstige Ausgaben sind bei ihnen kein Problem, da es am Anfang des Monats gleich weggelegt werden kann.

Wäre ja alles kein Problem, wenn er sich nicht immer beschweren würde, dass er zu wenig Geld zum Leben hat. Ich habe ihn mal vorgeschlagen, er solle nicht ausschließlich Markenprodukte kaufen. Ich weiß aus guter Erfahrung, dass günstigere Dinge ebenso gut sein können wie teurere. Da schiebt aber seine Freundin einen Riegel davor, da zum Beispiel das Gemüse von Bonduelle "viel besser" schmeckt als die günstigen Handelsmarken. Dazu kommt, dass beide unglaublich viel rauchen und nicht einsehen, warum stopfen oder drehen günstiger wäre.

Findet ihr es auch übertrieben, so viel Haushaltsgeld auszugeben? Einer von uns muss um einiges sparen, dass er sich mal was leisten kann, und er schleudert das Geld nur so raus. Besonders ärgert es mich aber, dass sich darüber aufgeregt wird, dass das Geld nicht reicht. Was meint ihr, wie viel Haushaltsgeld müsste für die beiden ausreichen? Wo könnten sie noch sparen?

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bei einem Haushaltsgeld von 3530 Euro im Monat könnte ich ungefähr 3000 Euro beiseite legen. Selbst mit dem Kauf von Markenartikeln kann es doch unmöglich so viel kosten, zwei Menschen zu ernähren. Die beiden machen ganz grundsätzlich was falsch. Es klingt fast so als ob sie die Hunderterscheine mit den Zehnern verwechseln würden und kein Kassierer etwas sagt. :lol:

Ich würde an ihrer Stelle mal einen Monat lang die Kassenzettel aufheben oder eben ein Haushaltsbuch führen. Oder sie sollten am Anfang des Monats einfach mehr Geld beiseite legen. Da könnten sie sich ja auch langsam steigern. Am Anfang nur 200 Euro. Im nächsten Monat 500. Ich denke nicht, dass sie das Geld beim Einkaufen vermissen werden. Oder sie können sich das Geld für die vier Wochen eines Monats aufteilen und in der jeweiligen Woche wirklich nur das ausgeben, was für diese vorgesehen ist. Auf jeden Fall brauchen sie einen viel besseren Überblick. Ihnen fließt das Geld ja richtig durch die Finger.

Als Freund würde ich ihnen einfach raten, etwas zu unternehmen, anstatt sich immer zu beschweren. Wenn sie dir nicht glauben, dass sie viel verdienen und viel mehr von ihrem Geld haben könnten, können sie ja auch mal einen Monatslohn mit dir tauschen. Sie leben von deinem Geld und du von ihrem. Du führst Buch und zeigst ihnen, wie gut du von ihrem Geld gelebt hast und wie viel noch übrig ist.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Die Aufzählungen, die du gemacht hast, erklären aber nicht, wo 3500 EUR hingehen. Denn 650 + 150 + 11 + 200 + 50 + 30 + 80 ergeben rund 1200 EUR. Was macht er mit dem Rest? So viel kann man gar nicht an Lebensmitteln ausgeben, dass da am Ende 3500 EUR weg wären. Ich glaube, die veräppeln dich und jammern einfach nur so, ohne dass da wirklich eine Not besteht.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Regt es dich wirklich nur auf, dass er unbedacht das Geld ausgibt oder steckt da auch Neid dahinter? Denn ehrlich gesagt kenne ich aktuell niemanden, der beim Einkauf nicht auf den Euro schauen muss und dann noch jammert. Vielleicht kommt das bei dir auch nur so an. Und selbst wenn die beiden über 3.000 Euro im Monat ausgeben, hätte ich damit kein Problem. Es muss jeder selbst wissen, wie viel vom Einkommen wirklich rausgehauen wird.

Wer es sich leisten kann, soll es einfach machen. Ich selbst habe nicht so viel Geld zu Verfügung, aber ich schiele auch nicht danach was andere Menschen haben. Solange man uns Strom und im Winter die Heizung nicht abdreht und wir immer was zu essen haben, ist soweit alles in Ordnung.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Es gibt leider so Leute, die definitiv nicht mit dem Geld auskommen, egal wie viel sie verdienen. Mein Onkel beispielsweise hat früher 3000 € Brutto im Monat verdient, bei seiner Mutter also meiner Oma gewohnt und musste auch kein Geld für Miete oder Essen bezahlen. Trotzdem hat ihm das Geld nicht ausgereicht. Er hat ständig neue Handys gekauft, oder überteuerte Markenhosen. Er raucht viel und geht gerne feiern, wo er dann den anwesenden Damen gerne mal einen Cocktail spendiert. Trotzdem reicht das Geld vorne und hinten nicht und meiner Ansicht nach sollte er dringend lernen, wie man mit Geld umgeht. Es ist schon fast peinlich, dass er das mit 34 immer noch nicht kann.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wenn tatsächlich zwei gewöhnliche Angestellte pro Monat 3000 Euro und mehr "konsumieren", ist da tatsächlich etwas seltsam, weil allein in Nahrung bzw. Lebensmittel kann das Geld nicht gesteckt werden. Denn hier ist der Konsum schlicht begrenzt. So stehen 100 Euro pro Tag (auch an Sonn- und Feiertagen) zur Verfügung. Aber 100-200 Euro können locker reichen, um hier 2 Personen über eine Woche zu bringen. Kann also nur sein, dass hier übermäßig viel in Konsumgüter gesteckt wird. Aber auch das findet ein Ende - denn alle drei Monate einen neuen Flachbildfernseher oder aber endlos neue Kleidung dürfte auch für so ein Pärchen "langweilig" werden bzw. schnell zur "Übersättigung" führen.

Wobei hier ja u.U. gar nicht alle Ausgaben aufgeführt sind. Es mag also sein, dass hier noch "versteckte" Kosten existieren. Ebenso ist es nicht unüblich, bei den Einnahmen "aufzurunden", so dass es durchaus sein kann, dass das Geld auch deshalb knapp ist, weil die Zahlen nicht korrekt sind.

Letztlich muss man sich selbst aber auch nie Sorgen für Dritte machen. Das Paar wird schon selbst einen Weg zur finanziellen Zufriedenheit finden müssen und ich bin mir sicher, dass das auch passieren wird.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wie schafft man es denn so viel Geld auszugeben? In meinen Augen hinkt diese Rechnung, weil man nicht jeden Monat solche Summe ausgeben kann. Lebensmittel kosten nun ja auch nicht so extrem viel und Neuanschaffungen müssen ja auch nicht jeden Monat sein. Natürlich hat man seine Fixkosten, aber um auf eine solche Summe zu kommen muss man auch außerhalb dieser Fixkosten sehr spendabel sein.

Wenn ihn die Ausgaben wirklich stören, sollte er eine Liste machen, mit allen Ausgaben und den Einnahmen. Da sollte er aber alles aufschreiben und dann schauen, für was er Geld ausgibt und wo er sparen kann. Ich finde die Summe wirklich extrem hoch und kann mir gar nicht vorstellen, wie man das zusammen schaffen kann. Man muss so eine Summe ja auch erst mal erwirtschaften und wenn man immer so viel ausgibt kann man sich bestimmte unerwartete Dinge ja auch nicht mehr leisten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ramones hat geschrieben:In meinen Augen hinkt diese Rechnung, weil man nicht jeden Monat solche Summe ausgeben kann.

Gut wir sind jetzt mit 2 kleinen Kindern eine vierköpfige Familie, aber solche Ausgaben kann man locker hinkriegen. Ich denke eher, dass die Aufschlüsslung der Ausgaben nicht ganz stimmt. So fehlen hier ja sämtliche Versicherungen, die man ja auch mal bezahlen muss oder ganz profane Sachen wie GEZ-Gebühr. Ebenso ist die Frage ob in den Autokosten tatsächlich alles enthalten ist (Reparaturen, KfZ-Steuer, eventuell noch Kreditrate). Genauso müsste man noch schauen, was so im Monat für Konsumgüter ausgegeben wird. Auch da könnten ja noch Kredite laufen oder einfach in letzter Zeit mehrere Großgeräte ersetzt worden sein.

Ebenso schreibst du ja auch noch, dass auch Zigaretten bezahlt werden müssen. Ich kenne auch genug Leute, die rauchen allein locker eine Schachtel am Tag, da sind Pro Person dann ganz schnell 5 Euro am Tag weg, was auf den Monat gerechnet 300 Euro wären. Genauso ob von dem Geld auch der Urlaub bezahlt wird ist nicht klar.

Also 3500 Euro kann man auch zu zweit im Monat verbraten ohne sich dabei groß anzustrengen, genauso wie man natürlich auch zur Not mit 3000 Euro weniger auskommen könnte. Schlussendlich ist es aber eigentlich auch egal, denn wenn beide etwa 2400 Euro nach Hause bringen, bleibt auch bei ihrem Lebensstil immer noch 1300 Euro am Monatsende über oder war damit der Bruttoverdienst gemeint (wobei ich das ja eher nicht glaube, wenn du von gutem Verdienst schreibst).

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Stimmt, da kommen ja häufig noch paar weitere monatliche Kosten hinzu, aber selbst, wenn man Kosten für die Versicherungen auf 12 Monate aufteilt, gibt man doch nicht so viel Geld aus. Dann müssten die ja jeden Tag essen gehen und massenhaft anderes Zeug kaufen - Klamotten, Hobbykram etc.

» Urstrike » Beiträge: 22 » Talkpoints: 2,92 »


Das ist wirklich ein spannendes Phänomenen, Leute die im Vergleich zu mir oder zum Durchschnitt der Bevölkerung über bedeutend mehr Einkommen verfügen barmen tatsächlich wie schlecht es ihnen geht und wie knapp das Geld zum Monatsende wird. Ehrlich, ich bin da auch immer etwas ratlos. Ist es nur Dummheit, werden mir Lügen aufgetischt oder hat derjenige wirklich so viele Pflicht-Ausgaben dass es nicht zum Leben reicht? Mir geht es auch so wie dir. Ich bin da nicht neidisch auf deren Einkommen oder Erbschaften, aber mich ärgert schon die Unverfrorenheit dann mich mit ihren angeblichen finanziellen Problemen zu belästigen.

Wenn man die Sache näher beleuchtet dann kommt man den Ursachen eigentlich sehr schnell auf die Spur. Meistens handelt es sich wirklich um schlechte Gewohnheiten beim Konsum oder einfach nur um Trägheit. Da werden Handy-Verträge, unnötige Versicherungen oder Zeitungs-Abos nicht gekündigt, es wird mehr konsumiert als man eigentlich benötigt, es gibt etliche teure Freizeit- und Urlaubsaktivitäten oder man geht regelmäßig essen. Das mit dem Kauf von Markenklamotten und Statussymbolen lasse ich bewusst mal außen vor, bei manchen geht es nicht ohne weil sie sich dann minderwertig fühlen oder man hat wirklich Spaß daran. Wenn sie es sich leisten können ist das auch in Ordnung oder wenn man darauf spart natürlich auch. Aber dass manche Zeitgenossen überhaupt kein Gefühl für Einkommen und Ausgaben entwickeln können ist mir unbegreiflich.

Im Grunde finde ich es ja gar nicht so verkehrt wenn andere alles verprassen und damit die Wirtschaft ankurbeln. Meine Taschen bleiben zu, ich muss das ja nicht mitmachen. Ich vermisse nichts und meine Frau zum Glück auch nicht und so kommen wir mit unserem bescheidenen Einkommen auch ausgezeichnet über die Runden. Natürlich kann ich nicht jeden Trend mitmachen und ich muss mich auch mit meinen Finanzen beschäftigen. Dazu gehören unter anderem auch dass ich meine Wertpapiere im Blick habe, mich im Steuerrecht auskenne und auch eine gewisse Affinität bei Sparmöglichkeiten entwickelt habe.

Ich barme manchmal auch, aber doch eher auf hohem Niveau wenn ich ehrlich bin. Das ist so wie wenn sich zwei Leute treffen und man irgendwelche Belanglosigkeiten austauscht. Über die eigene Gesundheit geht es dann zum Wetter bis man schließlich dabei landet wie teuer alles geworden ist. Es gibt wohl kaum jemanden der dann sagt das es ihn nicht stört dass alles teurer geworden ist.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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