Schlafmuster dauerhaft ändern gar nicht möglich?

vom 07.07.2014, 13:44 Uhr

Manche Menschen stehen gerne früh auf und gehen zeitig schlafen. Andere sind Murmeltiere und schlafen lang, bleiben dafür aber auch lange wach. Diese Schlafmuster sind, so habe ich gelesen, genetisch bestimmt. Es gibt die Eulen-Typen und die Lerchen. Das steht relativ fest und man könne das nicht ändern.

Nun verändert sich aber der Schlaf auch im Laufe des Lebens. Kinder schlafen länger, Erwachsene kürzer und sobald man zur Schule oder später zur Arbeit muss, müssen wir uns ja nach externen Zeitgebern richten. Da müssen wir aufstehen, wenn es Zeit dazu ist und nicht, wann wir Lust dazu haben.

Ich habe aber bei mir festgestellt, dass ich immer wieder in mein Eulen-Langschläfer-Muster zurückfalle, sobald ich mehrere Tage am Stück frei habe. Da gehe ich automatisch immer später zu Bett und schlafe auch länger. Daher denke ich, dass man das Schlafmuster nicht dauerhaft ändern kann. Es lässt sich kurzzeitig anpassen, aber sobald die Gelegenheit da ist, bricht der eigene Ablauf wieder durch.

Denkst Ihr, dass man den Chronotyp verändern kann? Sind langfristige, also dauerhafte Änderungen möglich? Kann man die Eule zur Lerche machen oder hat das alles keinen Zweck?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 07.07.2014, 13:45, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Mir geht es auch so wie dir und vielen anderen auf dieser Welt. Eher kann ich von mir sagen, ein Eulen- Typ zu sein, denn früh aufzustehen ist einfach nicht meins. Ich kann übrigens noch so früh zu Bett gehen, ich komme trotzdem morgens nicht früh auf. Das heißt für mich ganz klar, dass ich mein eigenes Schlafmuster nicht einfach ändern kann.

Ich habe es auch probiert, weil ich berufsmäßig ja nicht schichte, also immer schon morgens parat stehen muss, früh aufzustehen und früh ins Bett zu gehen, aber ich schaffe es einfach nicht. Auch wenn ich morgens um sechs Uhr aus dem Bett muss, schlafe ich vor zwölf Uhr Nachts nicht ein. Ich glaube wirklich, dass jeder Mensch seine persönliche Uhr hat und man die nicht so einfach umstellen kann.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich kann deine Feststellung zumindest für meine Wenigkeit auch bestätigen. Ich bin die klassische Lerche, stehe also am liebsten recht früh auf, verkrieche mich dann aber auch schon spätestens gegen 22.00 Uhr wieder in mein Bett. Dieses Schlafmuster behalte ich relativ konstant bei. Wenn ich Urlaub habe, treibe ich meinen Partner regelmäßig damit in den Wahnsinn, trotzdem um spätestens 6.00 Uhr auf der Matte zu stehen. Hin und wieder bin ich auch in der Gastronomie tätig. Dabei ist es völlig egal, wann ich nach Hause komme, spätestens gegen 7.00 Uhr schlage ich die Augen auf.

Momentan studiere ich noch und teile mir meine Vorlesungen entsprechend so ein, dass ich schon früh morgens in die Universität fahre, aber dafür nicht zu viele Vorlesungen in den Abendstunden habe. Im späteren Berufsleben ist das wohl nicht mehr machbar. Ich gehe indes auch davon aus, dass sich mein Schlafrhythmus notfalls an die neuen Gegebenheiten anpassen wird; sobald ich aber frei habe, rutsche ich bestimmt wieder zurück in mein Lerchen-Muster.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen, kann ich deine Erkenntnisse nur bestätigen. Ich selbst zähle mich auch zu den Eulen, abends werde ich aktiv und lese bis spät in der Nacht und in der Früh komme ich kaum aus den Federn. Noch dazu brauche ich in der Früh mindestens eine Stunde bis ich vollständig wach bin und Menschen mich ansprechen können ohne eine patzige Antwort zu erhalten.

Natürlich ist es mir auch möglich früher ins Bett zu gehen, wenn ich am nächsten Tag in die Arbeit oder in die Fachhochschule muss, aber im Urlaub falle ich immer wieder in mein ursprüngliches Muster zurück. Leider finde ich es schade, dass ich dem Typus der Eule und nicht der Lerche zuzuschreiben bin, da ich denke, dass es Frühaufsteher in unserer Gesellschaft einfach sehr viel leichter haben. Schule, Arbeitsplätze und sonstige Insitutionen öffnen am frühen Morgen und somit müssen sich Eulen regelmäßig daran anpassen.

Ob man sich wirklich gänzlich von seinem Rhythmus abwenden kann weiß ich nicht, ich denke es wäre aber möglich wenn wir in ein höheres Alter kommen. Tendenziell schlafen ältere Menschen weniger lange und stehen somit auch früher auf. Aber ich warte einfach ab wie es sich entwickelt.

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» artemis88 » Beiträge: 160 » Talkpoints: 1,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es ist doch eigentlich klar, dass man bei ein paar freien Tagen diese Zeit auch nutzt und so eben seinen Lieblingsgewohnheiten nachgeht. So wird man automatisch ein bisschen länger aufbleiben und nicht so früh aufstehen, wie man es sonst macht, wenn man sonst auch gerne ausschläft. Ich kann von mir aber sagen, dass ich beispielsweise sehr gerne lange ausschlafe und auch spät ins Bett gehe. Gibt es der Job aber nicht her, kann ich durchaus auch früh aufstehen und funktionieren. Das gewöhne ich mir dann aber so an, dass ich ein paar Wochen nach Beendigung der Arbeit brauche um wieder in meinen Lieblingsrhythmus zu kommen, den ich dann ganz gezielt auch wieder erreichen will.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke auch, dass es nicht gut möglich ist, den eigenen Rhythmus so zu verändern, dass es dauerhaft Bestand hätte. Vielleicht schaffen es einige Menschen, aber auf mich trifft das nicht zu. Ich bin auch eine Lerche und damit eine Frühaufsteherin. Dafür gehe ich am Abend aber auch immer schon ziemlich zeitig in die Federn. So behalte ich das auch am Wochenende bei und spätestens um 7:30 Uhr wache ich auf. Selbst dann, wenn ich mal auf einer Feier war oder so und es später wurde, wache ich spätestens zu dieser Zeit auf. Zum Glück passt meine momentane Arbeit in diesen Rhythmus gut hinein, so dass ich nichts verändern muss.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Das leidige Thema Schlaf. Ich gehöre dann wohl auch eher zu den Nachteulen. Früher hat das auch super zu meinen Arbeitszeiten gepasst aber das hat sich irgendwann geändert und so muss ich nun tatsächlich darauf achten wann ich spätestens ins Bett gehe. Das ist schon ziemlich nervig aber einmal ins alte Schlafmuster zurückgefallen, wird es immer wieder zum Kampf normal zu schlafen. Und da ich mich konzentrieren muss und nicht völlig fertig auf der Arbeit sitzen kann, geht es eben nicht anders.

Bei mir spielt es keine Rolle wie müde ich von den täglichen Aktivitäten bin. Sobald ich nicht rechtzeitig im Bett bin und den toten Punkt einmal überwunden habe, kann ich die ganze Nacht wach bleiben. Ich habe lange gebraucht bis ich diesen normalen Rhythmus im Griff hatte. Klingt lächerlich aber das kann wirklich zum Problem werden. Denn auch wenn ich dann total müde auf der Arbeit gesessen habe, konnte ich am Abend einfach nicht einschlafen. Und daher achte ich auch wenn ich Urlaub habe darauf, dass ich nicht zu spät ins Bett gehe. Am Wochenende mal etwas später schlafen gehen und aufstehen ist ok aber es darf nicht zu spät werden.

Das heißt jetzt aber nicht, dass ich meine 7 bis 8 Stunden Schlaf bekomme. Ich muss mich in der Woche knapp halten um abends einigermaßen müde zu sein. Würde ich früh genug schlafen gehen und morgens ausgeschlafen aufstehen, hätte ich am Abend wieder Probleme. Also mache ich es so, dass ich die Samstage dazu nutzen mal auszuschlafen. Da aber dann auch nur bis maximal 10Uhr und sonntags stehe ich dann wieder früher auf um Montag wieder einigermaßen fit und spätestens um 5:15Uhr aus dem Bett zu kommen.

Obwohl das ein Kampf ist muss ich aber auch sagen, dass diese normalen Schlafzeiten meinem Körper besser tun als das Leben der Nachteule. Denn obwohl ich früher so lange wach geblieben bin wie ich wollte und von den Stunden her eigentlich ausgeschlafen haben müsste, bin ich durch das späte Aufwachen nie wirklich fit gewesen. Ich fand es da mit mehr Schlaf anstrengender/unangenehmer. Vielleicht lag es auch daran, dass da der Tag schon fast gelaufen war und es einfach nicht natürlich ist sich die Nächte um die Ohren zu schlagen.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich weiß nicht, ob man zwangsläufig in alte Schlafmuster zurück verfällt. So müsste ich eigentlich immer wieder früh aufstehen können, aber an freien Tagen oder an Tagen, an denen ich später los müsste, ist es oft so, dass ich dann auch eine Weile länger schlafe. Als Kind und Jugendliche war ich zwar immer mal ein Frühaufsteher, auch in den Ferien und am Wochenende. Inzwischen ist es mehr so, dass ich eine moderate Zeit zum Erwachen habe und diese auch oft außerhalb der extern vorgegeben Aufstehzeiten habe.

Es bringt mir übrigens nichts, wenn ich abends mich zum Schlafen zwinge, weil der folgende Tag ein Arbeitstag oder ein sonstiger Termintag ist. Zwar habe ich eine Idealzeit zum Einschlafen, aber ich muss sagen, dass ich es durchaus auch mal genieße, wenn ich länger aufbleiben kann und dann denke, es gleicht sich durch einen verlängerten Schlaf sowieso aus. Aber das bringt bei mir wohl nichts.

Sicherlich wird bei vielen Menschen das Schlafmuster so durchbrechen, wie es hier bereits geschrieben wurde, aber es kann sich auch immer mal ändern, ohne, dass die äußerlichen Einflüsse darauf einwirken konnten.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich glaube nicht, dass man den Schlaftyp grundlegend ändern kann, zumindest nicht von heute auf morgen. Ein Freund von mir arbeitet seit Jahren im Schichtdienst und ist morgens immer noch total gerädert, wenn er Frühdienst hat. Generell ist es aber bestimmt möglich, den Schlafrhythmus etwas anzupassen, zum Beispiel wenn man morgens immer um die gleiche Uhrzeit raus muss und merkt, dass man eigentlich zu wenig schläft. Ich gehe dann jeden Abend etwas früher ins Bett und nach ein paar Tagen finde ich auch schon ein bis zwei Stunden früher in den Schlaf.

» Wolfsburger » Beiträge: 121 » Talkpoints: 27,76 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Der Chronotyp gehört zu den stabilsten Persönlichkeitseigenschaften und das Ändern von dem ist fast unmöglich. Das Interessante ist, dass er sich über die Zeit von selbst ändert. Wie du schon eingangs geschrieben hast, tendiert man als Jugendlicher eher dazu lange wach zu bleiben und lange zu schlafen, je älter man wird desto eher tendiert es zu kürzeren Schlafzeiten, bis man irgendwann als Rentner kaum mehr Schlaf benötigt, was dazu führt, dass diese Schlafmittel nehmen, viel zu lange schlafen, nachts nicht wach werden und wieder Schlafmittel nehmen. Ein Teufelskreis.

Aber was hier auch schon angesprochen wurde, nämlich das ein aufgezwungener Rhythmus dem Körper gut tut und selbst nach langer Schichtarbeit die Nachtschicht immer noch rädert liegt am zirkadianen Rhythmus. Das ist im Grunde ein Tagesrhythmus der physiologisch ziemlich streng vorgelegt ist, so geschehen die meisten Geburten um 04:00 Uhr morgens, kurz nachdem der Blutdruck am niedrigsten ist. Wenn man dann beispielsweise die Phase der höchsten Konzentrationsfähigkeit verschläft hat man die halt einfach nicht und fühlt sich dann auch entsprechend.

» thumper » Beiträge: 819 » Talkpoints: 0,54 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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