Dem Partner unterordnen - plötzliche Lebensumstellung
Mein älterer Schwager ist ein Mensch, der sich in seinen Beziehungen immer unterbuttern lässt. In seiner derzeitigen Beziehung merkt man das ganz extrem. Früher hat er viel Fleisch gegessen, war Stammkunde bei Burger King und Pizza Hut, liebte Steaks und Bratwurst, wenn man gegrillt hat, jetzt lebt er größtenteils laktovegetarisch.
Er würde zwar Fleisch essen, aber nur von Tieren, die nicht in Massenhaltung leben, also von glücklichen Kühen und Schweinen, wie er es nennt. Aber nicht unbedingt, weil ihm die Tiere am Herzen liegen, sondern weil seine Freundin das so macht.
Auch früher hat er sich seinen Freundinnen untergeordnet. Er hat trotz seiner Leidenschaftl das Spielen von Videospielen aufgegeben, hat aufgehört zu rauchen und sogar Musik gehört, die er eigentlich gar nicht mag, aber plötzlich total toll fand, weil seine Freundin diese Musik mochte. Nach dem Aus der Beziehungen hat er allerdings wieder gezockt, geraucht und die Musik nie wieder gehört, weil sie plötzlich schlecht war.
Ich finde ja, dass er zu extrem vorgeht. Natürlich verändert man sich ein wenig für den Partner, aber seine komplette Lebensweise umstellen, nur weil die Freundin das gut findet, ist doch reichlich übertrieben.
Was haltet ihr davon? Verändert er sich zu sehr, nur um seiner Freundin zu gefallen? Würdet ihr euch auch so unterordnen und alles machen, was der Partner gut findet? Gibt es Sachen, die ihr nie aufgeben würdet, auch wenn der Partner das verlangt, zum Beispiel Hobbys, die ihr schon jahrelang betreibt?
Wenn sich diverse schlechte Essgewohnheiten positiv beeinflussen lassen, ist das sicherlich nicht schlecht. Gerade, wenn ich den von dir beschriebenen Konsum von Fastfood sehe. Eine gesündere Ernährung hat noch keinem Menschen geschadet und mein Mann hat sich da auch ein wenig unserem Essverhalten angepasst. Obst und Gemüse war noch nie ganz oben auf der Einkaufsliste bei ihm und er hatte es eben auch nicht im Haus. Da ich fast ausschließlich einkaufe, gibt es solche Dinge immer in der Küche und gelegentlich greift auch mein Mann zu. Allerdings freiwillig.
Wenn man sich allerdings in allen Lebensbereichen einschränken lässt, dann ist das mit Sicherheit keine harmonische Beziehung. Sicher muss man in jeder Beziehung auch Kompromisse finden, so dass man sich auch ab und an mal mit den Interessen und Hobbys des Partners befasst. Aber man sollte dem einen die Hobbys nicht aufzwingen und umgekehrt eben auch nicht ausreden oder gar verbieten.
Ich finde es sehr positiv, wenn er seine Ernährung ein wenig umstellt und dann eben versucht gesünder zu leben. Irgendwo muss man sich als Paar ja auch anpassen und auf den anderen einstellen. Zu viel Fastfood ist meiner Ansicht nach nicht gut. Man kann ja ruhig einmal im Monat irgendwo Fast Food essen gehen, aber wenn er wirklich Stammkunde bei diversen Fast-Food-Restaurants war wie du sagst, dann finde ich das schon übertrieben und finde gut, dass er das seiner Freundin zu Liebe ein wenig geändert hat. In meiner Beziehung ist das ähnlich. Seitdem wir zusammen sind, essen wir beide weniger Fertiggerichte und kochen viel mehr frisch und mit viel Gemüse.
Zwischendurch ist auch etwas vegetarisches auf dem Teller. Mein Freund hat nicht die Geduld, in der Küche über längere Zeit so viel Gemüse klein zu schneiden und ich finde es lohnt sich nicht wirklich für eine einzelne Person zu kochen, daher nutze ich die Gelegenheit schon ziemlich aus und koche so oft ich will.
Auch bei der Musik muss man sich anpassen. Mein Partner hört auch eine bestimmte Musikrichtung während ich sie total grausig finde. Er hört sie trotzdem hin und wieder und so lange das in Maßen ist und nicht in Massen, komme ich gut damit zurecht. Er hat sich aber auch schon ein wenig verändert in dieser Richtung und hört zum Teil auch Musik, die ich gut finde. Wir haben auch schon eine gemeinsame Schnittmenge gefunden mit der wir zufrieden sind.
Gegen das Rauchen habe ich so oder so etwas, daher finde ich es auch positiv, dass er mit dem Rauchen aufgehört bzw. es reduziert hat. Schließlich ist das besser für seine Gesundheit. Was das Spielen von Videospielen angeht, sehe ich das nicht so eng wie du. Es kann doch auch sein, dass er das freiwillig gemacht hat, weil er mehr Zeit mit seiner Freundin verbringen möchte. Mein Freund beispielsweise hat früher auch sehr viel gezockt und man hätte ihn schon fast als süchtig bezeichnen können. Aber seitdem wir zusammen sind, hat er das stark reduziert und spielt kaum noch, besonders nicht wenn ich anwesend bin. Dabei habe ich das nie kritisiert oder ihm verboten oder so. Er macht es einfach automatisch, weil er sagt, dass er die Zeit lieber mit mir verbringen möchte, wenn ich bei ihm bin. Wenn er das nicht mal erwähnt hätte, hätte ich auch nicht gewusst, dass er früher so viel gezockt hat.
Du gibst einige Veränderungen an, die ich durchaus verstehen kann. Aber ich finde all diese Veränderungen nicht schlimm, so lange er das freiwillig und von sich aus ihr zu Liebe macht und nicht weil sie das verlangt. Eine Beziehung verändert einen Menschen bewusst aber auch unbewusst. Natürlich gibt es auch ganz gemeine "Hexen", die immer ihren Willen durchsetzen müssen und eben auch Sex als Waffe benutzen, um den Partner soweit "umerziehen" und "dressieren" bis sie mit ihm zufrieden sind. Aber so lange es keine Beweise für so ein Verhalten gibt, würde ich das auch keinem unterstellen.
@Olly173: Ja, ich gebe zu, die Beispiele waren nicht perfekt gewählt, aber es waren halt auch nur spontane Beispiele, die mir schnell eingefallen sind. Die Problematik ist aber, dass, wenn seine nächste Freundin auf Fast Food steht, er wieder Fast Food isst, wenn sie gerne Atombomben baut, er das auch tut, und wenn sie Kühe umbringt, ihre Kadaver einer dämonischen Macht aus dem Weltraum opfert und dabei die Lieder von Las Ketchup singt, er sofort mitmachen würde.
Diesmal habe ich extra übertrieben, damit klar wird, dass er sich nicht nur verändert, er ordnet sich wirklich unter und macht das, was die Freundin toll findet.
Noch mal zum Thema Videospiele: Bei seiner letzten Exfreundin hat er sich hinter ihrem Rücken sogar ständig beschwert, dass er nicht mehr zocken kann, vor ihr hat er aber immer die Fresse gehalten, weil er nicht wollte, dass sie weiß, dass er gerne zockt.
Bei kleineren Dingen finde ich es auch noch normal, dass man sich vielleicht anpasst oder eben Kompromisse findet. Aber dass man direkt das ganze Leben umstellt, nur um dem Partner zu gefallen, das kann ich nicht verstehen. Irgendwann weiß man gar nicht mehr, was einem wirklich selber gefällt, wenn man sich nur nach anderen richtet. Ich finde auch nicht, dass es in einer Partnerschaft zwingend so sein muss, dass man alle Hobbies teilt. Es ist doch schön, wenn jeder andere Interessen hat, die der andere vielleicht nicht so mag. Aber so wird es wenigstens nicht langweilig.
Ich finde das durchaus schön, wenn man sich in einer Beziehung auch mal gesünder ernährt und sein Leben ein bisschen normaler führt und sich nicht in Süchte flüchtet. Dennoch sollte man sich für keine Beziehung der Welt verstellen und wenn er gerne diese Extreme lebt, sollte er das auch in einer Beziehung können und nicht nur wenn Schluss ist.
Es kann aber auch einfach eine extreme Handlung sein, die nach einer Beziehung eben gemacht wird. Frauen färben sich ja auch mal die Haare oder schneiden sie ab, weil sie sich verändern wollen und so will er einfach sein Leben genießen. Ich denke, dass er mit der richtigen Frau alles ausleben könnte, aber nicht so extrem.
Auch wenn das Endergebnis oftmals das Gleiche ist, so finde ich doch, dass es einen Unterschied macht, ob man seinen Lebensstil quasi aus eigenem Antrieb heraus verändert oder "nur", um jemandem zu imponieren oder zu gefallen.
Generell halte ich es in einer Beziehung durchaus für eine positive Entwicklung, wenn einer oder beide Partner sozusagen mit gutem Beispiel voran gehen und der jeweils Andere sich anpasst, weil ihm von alleine aufgeht, dass gesündere Ernährung, weniger Computerspiele oder mehr Radfahren eine gute Idee darstellen. Aber das scheint hier ja nicht der Fall zu sein, da der Herr ja wieder angefangen hat zu rauchen und vermehrt zu zocken, als die Beziehung beendet war. Von Einsicht und selbständiger Erkenntnis kann also hier nicht wirklich die Rede sein.
In diesem Fall finde ich es eher negativ, quasi seine eigene Lebensweise und dadurch einen Teil seiner Persönlichkeit aufzugeben. So ein Verhalten kommt mir schon ein bisschen rückgratlos und unreif vor und ich glaube auch nicht, dass es eine gute und tragfähige Grundlage für eine Beziehung darstellt. Im Idealfall sollten ja schließlich beide Partner auch ihre eigenen Werte, Hobbys und Eigenheiten zu einem gewissen Grad pflegen. Wenn einer immer den Ton angibt und der andere prinzipiell alles super und toll findet, wird es in einer Partnerschaft schnell langweilig oder krampfig.
Also ich selber finde es auch bedenklich, wenn ein Mensch plötzlich seine ganze Lebens- und Verhaltensweise komplett dem Partner anpasst. Ich denke, es muss doch einen Grund geben, warum sich eine Frau in einen Mann verliebt. Doch sicher nicht, weil dieser sich komplett ihren Vorlieben, Hobbies und Lebenseinstellung anpasst, wenn sie nachher zusammen sind, oder? Es ist doch toll, wenn die zwei Partner verschieden sind, so können sie sich ergänzen.
Da du hier von mehreren Partnerinnen spricht, kann ich mir auch nur vorstellen, dass es für die Beziehung nicht förderlich war, dass er sich immer angepasst hat, sonst wäre er wahrscheinlich immer noch mit derselben Frau zusammen. Ich finde so etwas schrecklich. Auch Vegetarier zu werden, nur weil die Frau Vegetarier ist, finde ich einfach nur bescheuert.
Es käme für mich auf keinen Fall in Frage, mir Musik anzuhören, die mir selber nicht gefällt, nur weil ich einen Menschen liebe. Vor allem würde ich nicht auf Fleisch verzichten wollen, nur weil mein Partner es tut. Das tolle am Mensch sein ist doch, dass jeder anders ist als der andere. Mich würde das als Frau selber auch nur nerven, wenn mein Partner plötzlich alles tut, was ich mache, nur um mir quasi zu gefallen oder ich weiß nicht, was hier dahinter steht. Vielleicht haben die Beziehungen ja deshalb nicht lange gedauert.
Bei diesem Mann scheint es ja geradezu gut zu sein, dass er eigentlich keine eigene Meinung hat und sich seinen Partnerinnen anpasst. Solange er damit zufrieden ist, ist das auch kein Problem und falls es ihn dann doch irgendwann stören sollte, kann er es ja einfach ändern. Ein wirkliches Problem gibt es hier definitiv nicht, schließlich sucht der Mann sich nicht nur seine Partnerinnen selbst aus, sondern auch sein eigenes Verhalten. Man kann niemandem etwas aufzwingen, was dieser wirklich absolut nicht will. Wenn sich jemand seinem Partner unterordnet, falls das hier überhaupt der Fall sein sollte, geschieht das schon freiwillig.
Ich fände einen Fast-Food-essenden und häufig Computer-spielenden Typen ziemlich abstoßend und prollig. Ein Fleischesser wäre nun ohnehin kein passender Beziehungspartner für mich, aber wenn jemand nicht nur Fleisch isst, sondern dieses auch noch aus fragwürdigen Haltungsformen bezieht, finde ich das auch alles andere als attraktiv. Wenn so jemand seinen Lebensstil ändert, ruhig auch durch eine neue Partnerschaft inspiriert, ist das doch nichts Schlechtes. Selbst wenn derjenige das nicht nur aus eigenem Antrieb tut oder zuvor in seiner Einfältigkeit nicht daran dachte, dass man auch anders leben kann, finde ich es prima, wenn derjenige dann irgendwann doch mal etwas Neues ausprobiert, das eben besser ist als sein vorheriger Lebensstil.
Natürlich ist es merkwürdig, wenn jemand beispielsweise vegetarisch lebt, weil der Partner dies tut und nicht, weil er dabei an die Tiere denkt. Mir ist so jemand aber dennoch tausendmal lieber als jemand, der jeden Tag den Unterschichtenfraß von McDonalds und Konsorten in sich hineinschaufelt. Und wie gesagt: der Mann macht das ja freiwillig und wird sicher nicht von seiner Partnerin mit Gewalt dazu gezwungen. Selbst wenn sie sich von ihm trennen würde, wenn er wieder nur Fast-Food essen und den halben Tag am Computer vor sich hinblöden würde, wäre das ja kaum als Druckmittel zu werten.
Dass sich dieser Mann dann hinter dem Rücken seiner Partnerin dann beschwert, finde ich allerdings auch eher lustig. Das zeigt dann noch einmal recht deutlich, dass er nicht weiß, was er eigentlich will und gar nicht in der Lage ist, seine Wünsche umzusetzen. Das ist aber allein sein Problem. Falls der Leidensdruck zu groß wird, wird er schon etwas ändern.
Ich finde nicht, dass man sich immer gleich automatisch dem Partner unterordnet, wenn man sich in einer Beziehung verändert und auch Eigenschaften und Tipps des Partners annimmt. Immerhin ist so eine Veränderung doch nicht immer schlecht und negativ behaftet, sondern sie kann einem durchaus dabei helfen, das eigene Leben angenehmer zu gestalten. So finde ich nicht, dass es schlimm ist, dass dein Schwager seine Ernährung umgestellt hat. Stattdessen scheint er sich nun sehr viel gesünder zu ernähren, seitdem er in einer Beziehung ist und das wirkt sich sowohl gut auf die Figur als auch auf die Gesundheit aus. Dabei verbietet ihm die Freundin sicherlich nicht, bestimmte Lebensmittel zu essen, weshalb seine Entscheidung frei ist. Von daher lässt er sich da sicherlich nicht unterordnen, sondern er hat sich einfach von seiner Freundin inspirieren lassen.
Ich finde es auch eher wichtig, dass man sich in einer Beziehung anpasst und auch auf den Partner eingeht oder auch andere Sachen ausprobiert. Auch wenn man sich selbst treu bleiben sollte, muss das doch noch lange nicht heißen, dass man deshalb völlig auf stur schalten und genauso weiter leben muss, wie vorher. Stattdessen kann man sich doch vom Partner inspirieren und sich auch von ihm beeinflussen lassen. So kann man beispielsweise auch eine bestimmte Sportart machen, wenn der Partner diese ausübt oder man kann beispielsweise auch mit dem Rauchen aufhören. Das sind jedoch positive Sachen und das hat nichts mit unterkriegen zu tun. Stattdessen zeigt man sich offen gegenüber einem neuen Lebensstil und neuen Erfahrungen und das finde ich einfach klasse.
Man sollte einfach darauf achten, dass man sich nicht vom Partner herum kommandieren und sich nichts verbieten lässt. So ist es absolut nicht schlimm, wenn der Partner einem Tipps und Ratschläge zur Ernährung gibt, wobei es natürlich nicht sein sollte, dass er einem verbietet, bestimmte Sachen zu essen. In einer Beziehung sollte man sich generell nichts verbieten und sich auch zu nichts zwingen, sondern alles sollte aus freien Stücken geschehen. dabei sollte man auch nicht versuchen, den Partner zwanghaft ändern zu wollen. Wenn das jedoch alles nicht der Fall ist und man nur Tipps gibt, während der Impuls vom Partner selbst ausgeht, dann spricht doch nichts dagegen, wenn man sich verändert und ich finde das gut. Beziehungen helfen einem doch auch dabei, sich selbst neu zu entdecken und sich selbst weiter zu entwickeln und ich finde nicht, dass man jede Veränderung immer gleich negativ ansehen sollte.
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