Wie kann man sich am besten den Haushalt aufteilen?
Ich ziehe mit meinen Freund zusammen. Ich habe ihm schon gesagt, dass ich keine Lust habe, den Haushalt allein zu schmeißen. Deswegen soll er mich in bestimmten Tätigkeiten unterstützen. Dadurch dass er doch etwas faul ist und auch lustlos, sehe ich es schon kommen, dass ich doch den gesamten Haushalt erledigen darf.
Wie kann ich nun den Haushalt genau aufteilen? Gibt es bestimmte Tätigkeiten, die nur euer Partner macht und andere Aufgaben, die ihr als Frau erledigt? Ich bin noch zu keiner optimalen Lösung gekommen, gerne könnt ihr mir auch euren Haushaltsplan aufschreiben. Vielleicht hilft das ja!
Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, die Hausarbeit strikt nach Plan aufzuteilen, noch dazu von anderen Aufteilungen auszugehen. Nicht jeder ist ja unbedingt in der Lage, auch alle Hausarbeiten durchzuführen.
Meine Frau und ich halten es zum Beispiel so, dass eigentlich jeder nahezu alles macht, eben immer dann, wenn es anfällt. Fenster putzen mache ich meistens, da ich doch einiges größer bin, als meine Frau und überall ohne Leiter dran komme, auch von außen. Beim Bügeln stelle ich mich zu ungeschickt an, daher macht das meistens meine Frau.
Wäsche wird bei uns täglich gewaschen, wer zuerst da ist, macht die Waschmaschine an, derjenige, der hört, dass sie fertig ist, hängt die Wäsche auf, wer dann feststellt, dass die Wäsche trocken ist, nimmt sie ab und legt sie in den Schrank oder zur Bügelwäsche. Ebenso ist es bei der Geschirrspülmaschine, beim Staub saugen, Böden wischen, Abfallentsorgung, Altpapier, Altglas und so weiter. Ganz ohne Plan.
Ich muss sagen, dass ich solche Pläne ziemlich überflüssig und blöd finde. Ganz schrecklich ist es, wenn es dann bestimmte Tätigkeiten gibt, die nur der Mann erledigt und andere, die nur von der Frau erledigt werden. Ich sehe es als Selbstverständlichkeit an, dass jeder grundsätzlich in der Lage und auch bereit ist, jede im Haushalt übliche und anfallende Tätigkeit zu erledigen. Wenn man alleine wohnt, muss man schließlich auch alles selbst machen.
Ich kannte mal ein Paar, bei denen wirklich nur der Mann die Reifen beider Autos gewechselt, neue Leuchtmittel in die Lampen geschraubt oder den Rasen gemäht hat. Das fand ich reichlich lächerlich, da gerade die Frau auch immer darauf hinwies, dass sie als Frau das ja alles nicht könnte. Im Gegenzug war er Macho genug, um sich „als Mann“ nicht für das Putzen zuständig zu fühlen, was natürlich ebenfalls armselig ist.
Ich gehe davon aus, dass bei euch natürlich auch beide arbeiten gehen. Daher sollte auch der Haushalt zu gleichen Teilen aufgeteilt werden. Großartig planen würde ich da nichts, jeder sollte das machen, was gerade anfällt, egal ob er gerade an der Reihe ist oder nicht. Am Ende sollte es aber natürlich ausgeglichen sein. Ich hätte auch keine Lust, den Haushalt (bei einer gemeinsamen Wohnung) alleine zu schmeißen, nur weil der Partner oder die Partnerin zu faul dafür ist. So etwas würde schnell zu Streit führen und eventuell damit enden, dass ich ausziehen würde.
Du solltest frühzeitig klarstellen, dass jeder die Hälfte der anfallenden Arbeiten zu erledigen hat – und zwar nicht vielleicht und nach Lust und Laune, sondern definitiv. Falls dein Freund in diesem Punkt Probleme mit der Disziplin hat, könntet ihr überlegen, eine Art „Strafkasse“ aufzustellen, in die er (oder auch du, falls es dich betreffen sollte) einen festgelegten Betrag einzahlen muss, falls er seinen Teil der Hausarbeit nicht erledigt. Von dem gesammelten Geld könntet ihr dann irgendwann gemeinsam etwas unternehmen oder du kaufst etwas für dich. Das macht natürlich nur dann Sinn, wenn es deinen Freund stören würde, das Geld zu bezahlen. Falls ihm das nichts ausmacht, wird es ihn nicht dazu bringen, im Haushalt anzupacken.
Es kommt immer darauf an, was genau bei uns zu Hause gerade anfällt. Wenn beispielsweise der Müll wieder rausgetragen werden müsste, dann macht das bei uns in der Regel der, der zuerst das Haus verlässt, egal ob jetzt durch Arbeit oder Uni. Wer zuerst raus muss, nimmt den Müll eben mit. Da wir auch nie lange zu Hause sind, kommt es auch nie vor, dass der Müll tagelang in der Küche warten muss.
Ansonsten mache ich das so, dass ich meinem Freund die Wahl lasse, wenn ich möchte, dass er auch etwas im Haushalt tut. So überlasse ich ihm die Wahl, ob er beispielsweise den Abwasch erledigt oder sich um die Wäsche kümmert. Er sucht sich dann immer das heraus, was ihm in dem Moment am ehesten zusagt, aber er macht das dann auch. Vielleicht würde so etwas bei euch beiden auch funktionieren? So richtige Haushaltspläne würde ich persönlich nicht machen, ich entscheide so etwas lieber spontan.
Ich würde schon zu festen Aufgaben tendieren. Wenn der Partner faul ist und sich gerne mal darum drückt, ist es viel einfacher, wenn er seine festen Aufgaben hat. Darauf zu warten, dass er von alleine merkt, dass die Fenster geputzt werden müssen und es auch tut, kann man da lange. Ich denke, es würde viel mehr Streit geben, wenn man darauf wartet, dass ein fauler Partner etwas macht. Letztlich macht man es dann doch selber.
Mich erinnert das einfach an ein Kind und so würde ich mit meinen Kindern auch verfahren. Meine Mutter war immer enttäuscht, dass wir dieses oder jenes nicht gemacht haben. Dabei haben wir das in unserem Alter einfach nicht gesehen. Außerdem gab es ständig Streit, weil sie ganz unverhofft enttäuscht war. Bei festen Aufgaben zu festen Zeiten ist es wenigstens klar, bis wann man es erledigt haben muss, damit der andere nicht sauer wird.
Es müssen ja auch gar nicht die typischen Männeraufgaben sein. Dann bekommt er eben die Aufgabe, jeden zweiten Tag oder wie oft auch immer zu staubsaugen oder die Toilette zu putzen. Außerdem muss man ihn auch so akzeptieren, wie er ist, finde ich. Wenn er faul ist und im Dreck zu leben ihn nicht stört, passt man entweder nicht zusammen oder man macht es selber. Ich würde mich deswegen nicht ständig streiten wollen.
Ob es bei euch Sinn macht, den Haushalt genau aufzuteilen, das müsst ihr natürlich entscheiden. Wenn dein Freund eher faul ist, wäre es vielleicht schon von Vorteil, wenn er ganz genau wüsste, was seine Aufgaben sind.
Bei uns ist es kein Problem, da mein Mann immer gerne mit an packt und hier und da mithilft. Es gibt trotzdem bestimmte Dinge, die er immer macht und bestimmte, die ich immer mache. So saugt er immer, da es für ihn nicht so anstrengend ist wie für mich. Er bringt auch immer den Müll weg, da es für ihn auf dem Weg zur Straßenbahn auf dem Weg liegt. Zumeist wäscht er auch die Wäsche. Ich hingegen bin für das Saubermachen zuständig, staube ab und putze das Bad. Ich pflege unsere Pflanzen und bügle die Wäsche. Einkäufe machen wir gemeinsam. Und je nachdem, wo es mal hakt, hilft der eine dem anderen und umgekehrt.
Wenn ich den Haushalt mit jemandem aufteilen müsste, der eher faul ist, würde ich schauen, was er dennoch gerne macht. Es muss ja Aufgaben geben, die er lieber macht und andere, die er nicht so gerne tut. So kann man es ihm vielleicht einfacher machen, in dem er die Sachen machen darf, die er gerne tut. Es muss dann eben nur klar sein, dass er diese Sachen auch zu tun hat und das regelmäßig. Vielleicht hilft es ihm auch, wenn ihr gemeinsam an die Sache ran geht und er seine Aufgabe erledigt, während du deine machst. Das gibt oft das Gefühl, nicht alleine für alles verantwortlich zu sein und man ist auch schneller fertig.
Ich mache es mit meinem Partner so, dass der sauber macht, der es sieht und der auch Zeit hat. Das klappt bei uns auch super. Außerdem kocht auch mal jeder bei uns und manchmal eben auch zusammen. Nur die Wäsche wäscht mein Verlobter, weil ich das nicht so mag. Dafür bügele ich besagte Wäsche dann, weil er das nicht mag.
Vielleicht hilft es euch, wenn ihr einen Plan macht mit Aufgaben, die jeder in der Woche zu erledigen hat. Wenn dann einer etwas nicht macht muss man eben miteinander reden, aber eigentlich finde ich so einen Plan in einer erwachsnen Beziehung nicht nötig, weil man sich nach einer Weile wirklich eingespielt haben sollte.
Nur weil ich eine Frau bin sehe ich es nicht als selbstverständlich an bestimmte Aufgaben zugeteilt zu bekommen. Ich finde solche Rollenverteilungen nicht nur lächerlich sondern vom Mann auch respektlos mir gegenüber. Was meint so jemand denn wer er ist? Ist man als Mann besser gestellt und muss sich nicht zu bestimmten Aufgaben herablassen? Ganz ehrlich. Mit so jemanden würde ich nicht zusammen ziehen.
Mach ihm von Anfang an klar, also bevor ihr zusammengezogen seid, dass ihr gleichgestellt seid. Für mich gäbe es da keine Diskussionen. Ein Mann kann genauso gut das Bad schrubben wie eine Frau. Wenn er meint sich blöd stellen zu müssen würde ich mich nicht einfach zur Putze degradieren lassen. Ich finde das immer ganz schlimm, wenn Frauen dies mit sich machen lassen.
Eine Hausfrau, die den ganzen Tag eh nichts zu tun hat außer den Haushalt kann man so behandeln. Arbeiten beide Vollzeit und kommen ausgelaugt nach Hause, macht derjenige der die Zeit hat die anfallenden Arbeiten. Mit meinem Exfreund gab es da nie Probleme. Es wurde immer alles nach Gebrauch (Küche, Bad, etc) wieder tadellos hinterlassen. Gesaugt und gewischt oder die Tiere fertig gemacht, hat dann derjenige, der zuerst Daheim gewesen ist. Ganz ohne Haushaltsplan oder so. Wir haben uns gegenseitig respektiert und da war es selbstverständlich, dass die Arbeit nicht liegen gelassen oder nur einer Person aufgebrummt wird.
Ich halte von Plänen ehrlich gesagt gar nicht viel. Selbst in meinem Elternhaus gab es keine Haushaltspläne und jeder hatte seine festen Aufgaben, die dann im Bedarfsfall erledigt worden sind. Interessanterweise hatte jeder bei uns in der Familie andere Interessen und Vorlieben, sodass es nie Streit gab, wer was putzen oder aufräumen musste.
Bei meinem Partner und mir existiert auch kein Haushaltsplan. Jeder putzt das, wo er eben Bedarf sieht. Wenn es um den Müll geht, die Wäsche, die Spülmaschine oder Staubsaugen übernimmt jeder mal einen Part, je nachdem wie die Zeit aussieht. Mein Partner kehrt auch mal den Dachboden, wozu wir vom Vermieter verpflichtet sind. Um das Bad kümmere ich mich meistens genauso wie um das Feucht wischen der Böden. Dafür erledigt er dann die ganzen Rechnungen und die Steuern, weil ihm das mehr liegt.
In einer WG kann man solche Pläne ja machen, in einer Beziehung finde ich das hingegen übertrieben und überflüssig. Man kann doch jederzeit miteinander kommunizieren. Es ist doch der eigene Partner, mit dem man problemlos über alles reden sollte. Es ist doch normal, dass man sich immer gegenseitig unterstützt und unter die Arme greift. Dazu gehört es für mich auch, sich nicht an feste Pläne zu halten, sondern einfach Tag für Tag zu schauen, wer was macht.
Wenn mein Partner besonders viel auf der Arbeit zu tun hätte, laut Plan aber dran mit allen möglichen Aufgaben wäre, würde ich das natürlich für ihn übernehmen, wenn ich denn viel mehr Zeit hätte. Ich denke, dass es normal ist, dass man sich diesbezüglich einfach ergänzt. Man kann doch ohne Plan gewisse Aufgaben aufteilen und jeder macht einfach das, was am besten in den Zeitplan passt und was gerade so ansteht.
Wenn man sieht, dass der Müll voll ist, bringt man ihn eben raus. Ansonsten macht jeder seinen Dreck hinter sich sauber. Wenn es Streit gibt, wenn es keinen Plan gibt, dann ist man wohl einfach noch nicht bereit, zusammenzuziehen. Gerade dann, wenn es auch die eigene Wohnung ist, muss man doch den Willen dazu haben, sie auch sauber zu halten, ohne die ganze Zeit dazu vom Partner gezwungen zu werden.
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