Wohnungssuche - Baum vor Fenster ein Ausschlusskriterium?

A sucht eine Wohnung und hat eigentlich seine Traumwohnung gefunden. Allerdings ist vor dem Wohnzimmer vor beiden Fenstern ein dicker dichter Baum, der nicht nur die Sicht nach draußen versperrt, sondern auch kein Licht in das Wohnzimmer lässt und A hat Pflanzen, die Licht brauchen. Nun hat A bei der Wohnungsbesichtigung dem Makler gesagt, dass der Baum ihn stören würde. Der Makler lächelte und meinte, dass er 60 Bewerber hat.

Für A war das die Antwort, dass man sich über nichts aufzuregen braucht, weil an der nächsten Ecke schon jemand steht, der die Wohnung auch so nehmen würde. A hat nun eingelenkt und gemeint, dass er damit ja noch leben kann. Aber wenn er den Zuschlag für die Wohnung bekommen würde, dann ist er mit der Lösung auch nicht so richtig glücklich.

Wäre ein dicker Baum vor dem Wohnzimmerfenster, der so breit ist, dass er auch vor dem Balkon ist ein Ausschlusskriterium für eine Wohnung für euch? Muss man so dicht am Fenster als Mieter einen Baum hinnehmen? Kann man sich auch im Nachhinein noch dagegen sträuben und verlangen, dass der Baum gekappt wird oder gefällt wird? A hat sonst ja keine Sicht nach draußen.

Ob der Vermieter bereit sein wird, den Baum zu fällen oder die Krone so zu kappen, dass A Licht und Luft bekommt, das ist die Frage, die nicht von vorneherein geklärt werden kann. Ich weiß nicht in welcher Etage sich die Wohnung befindet. Denn wenn die Krone gekappt wird, kann es Ärger mit dem Mieter darunter geben, der dann ebenfalls verlangt, den Baum zu fällen. Einklagen kann A den Baum nicht, weil er beim Mieten gesehen hat, dass der Baum störte.

Von dem Makler finde ich das äußerst unfair, so etwas zu sagen. Denn die Gründe, die zögern lassen, die Wohnung zu mieten, werden auch andere geäußert haben und noch tun. Das weiß der Makler und versucht nun, einen vernünftigen Mieter zu bekommen, indem er so tut, als ob andere nur auf die Wohnung warten. Das ist eine Masche.

Ich persönlich würde keine Wohnung mieten, wo ein dicker Baum beide Wohnzimmerfenster bedeckt und noch den Balkon. Dann muss A immer das Licht anmachen, was erstens mehr kostet und zweitens total nervt.

Mich persönlich würde das nicht stören, solange alles andere eben passt. Bei dieser Wohnung ist es zum Beispiel so, dass vor dem Balkon mehrere Bäume so stehen, dass die Sonne kaum durchkommt und es hier eher halbdunkel ist. Dass der Balkon dann noch auf der Ostseite ist, kommt noch dazu. Da aber alles andere in Bezug auf Größe, Lage, Mietpreise und Schnitt gestimmt hat, finden wir uns damit ab und stören uns nicht so wirklich an die Schattenseite im Wohnzimmer. Natürlich würde es etwas ändern, wenn da weniger Bäume stehen würden und kein halber Wald, aber ein Drama ist es auch nicht.