Eure Meinung zum Zusammenhang Twitteraktivität und Beziehung
Laut dem auf n-tv.de aufgeführten Beitrag zu einer entsprechenden Studie beschäftige man sich nicht mehr so intensiv mit der Partnerin oder dem Partner, wenn man sich eher mit dem Twittern beschäftigt. Meiner Meinung nach ist es nachvollziehbar, dass eine intensive Beschäftigung mit dem Social-Network twitter eine geringere verbleibende Zeit für die Partnerin oder den Partner bedeutet jedoch muss das nicht für alle gelten.
So kenne ich Organisationstalente, die bekanntlich bereits Multi-Tasking fähig sind und beim Binden der Schnürsenkel noch den Whatsapp-Status auf "Binde gerade meine Schnürsenkel. Bin gleich am Flughafen. Tschüss." aktualisieren, doch hier geht es um eine Beziehung zu der neuen Kommunikationstechnik einerseits, wenn man das als Beziehung an sich betrachten darf und um eine zu einem menschlichen Wesen andererseits.
Was nun bleibt, ist, was eure Meinung zu diesem Zusammenhang ist, ob es überhaupt einen wirklichen gibt und wenn ja, wie genau diese miteinander interferieren: Gefährdet eurer Meinung nach das intensive Twittern das Liebesleben, wie die Studie suggeriert oder sind Twittern und ein intensiveres Liebesleben für euch vereinbar?
Es ist doch immer die Frage, wie wir mit etwas umgehen. Verbringt man täglich sagen wir mal 3 Stunden am Stück bei Twitter, wird man diese Zeit nicht für den Partner haben. Wenn man aber immer mal hereinschaut, kann man seine Beziehung nicht gefährden, weil man damit eben nur einen kurzen Moment beschäftigt ist.
Soziale Netzwerke werden immer mehr zur Sucht und so sind sie auf jeden Fall auch Beziehunggefährdend, wenn man süchtig ist und keine Zeit mehr für den Partner hat. Man muss eben einen gesunden Weg finden damit umzugehen. Ich finde auch, dass man in der Beziehung ab und an mal seine Zeit braucht und diese kann man ja auch online verbringen, das muss jeder selber wissen.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass eine sehr intensive Nutzung von Twitter, Facebook, WhatsApp und Co. zu Problemen in realen Beziehungen führen kann. Wer hat es nicht schon erlebt, dass er einfach ein Gespräch führen möchte und der Gesprächspartner hört nur halb zu, weil das Bild vom Mittagessen des Kumpels auf dem Smartphone gerade wichtiger ist?
Und die Leute, die unter dieser Sucht leiden, merken ja nicht mal, dass andere sich dadurch gestört und schlecht behandelt fühlen. Man weißt sie darauf hin, bittet sie sich auf das Gespräch zu konzentrieren und beim nächsten Treffen ist das alles wieder vergessen und man bekommt einen genervten Blick, wenn man fragt, ob der andere überhaupt zuhört. Ich habe deshalb schon mal eine Bekanntschaft stark eingeschränkt und ich könnte mir eine Beziehung mit so jemandem absolut nicht vorstellen.
Mir persönlich ist diese Studie nicht valide genug. Knapp 600 Menschen, die befragt wurden, sind nicht wirklich repräsentativ. Zusätzlich denke ich, dass soziale Netzwerke, in diesem Fall Twitter, nur ein Tropfen auf dem heißen Stein in Sachen Beziehungsprobleme darstellen. Dieser eine Tropfen kann in Einzelfällen garantiert das Fass zum überlaufen bringen, jedoch liegt die Problematik für Beziehungskonflikte an ganz anderer Stelle.
Betrachtet man einfach den sozialen Wandel, so erkennt man schnell, dass sich Werte und Normen in der Gesellschaft gravierend verändert haben. Die Freiheit und dem damit einhergehenden Selbstverwirklichungswillen, wonach ein jeder heutzutage strebt, stehen oftmals in Konflikt mit den Erwartungen seines oder ihres Partners. Das Erwartungen dabei oftmals auch völlig überzogen und durch Medien, wie zum Beispiel durch Hollywoodfilme oder Liebesromane, beeinflusst werden, steht meiner Meinung nach an erster Stelle einer Liste von den häufigsten Ursachen für Beziehungsprobleme.
Eine Sucht nach sozialen Netzwerken scheint dadurch eher eine Flucht aus seiner Welt der nicht erfüllten Erwartungen an sich selbst. Im Grunde gilt das für jede Sucht. Anstatt also den sozialen Netzwerken den schwarzen Peter zuzuschieben, sollten sehr viele Menschen erstmal rational über Anforderungen an ihre Mitmenschen nachdenken. Es ist immer einfach, anderen Dingen die Schuld zuzuweisen. Wahre Größe ist aber, wenn man erkennt, dass der Mensch selbst die Verantwortung für sich und seine Liebsten innehat. Eigentlich ist das Ganze nicht schwer.
Ich denke schon, dass ein extremes Nutzungsverhalten Probleme innerhalb einer Beziehung verursachen kann. Nur kommt es eben darauf an, ob man dann als Betroffener "Suchtie" Einsicht in seinem Fehlverhalten zeigt und dem Partner dann entgegen kommt oder nicht. Wenn ich persönlich beispielsweise so ein intensives Nutzungsverhalten bei Twitter oder anderen Netzwerken hätte und mein Partner aber anmerken würde, dass er sich deswegen von mir ein wenig vernachlässigt fühlt, würde ich mich in dieser Hinsicht an ihn anpassen. Schließlich will ich doch mit ihm mein Leben verbringen und nicht mit Twitter. Nur leider hat nicht jeder diese Einsicht und manche suchen eben gerne die Schuld bei anderen und nie bei sich selbst.
Meiner Ansicht nach liegt doch ein Zusammenhang klar auf der Hand. Wenn man lieber mit dem Smartphone in der Hand agiert statt mit dem Partner zu reden, wenn das Smartphone sogar am Esstisch dominiert oder beim Fernsehabend oder anderen gemeinsamen Aktivitäten, dann ist es klar, dass sich der Partner vernachlässigt fühlt.
Neben der Häufigkeit solcher Twitteraktivitäten spielt es meiner Ansicht nach aber auch eine Rolle, was man denn dann twittert. Denn wenn ständig irgendwelche intimen Beziehungsdetails oder Konfliktinhalte oder dergleichen veröffentlicht werden, würde mich das auch total stören und ich würde ehrlich gesagt an der Beziehung zweifeln, besonders wenn der Partner so gar keine Einsicht zeigt.
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