NSA - Muss Grundlegendes verändert werden?

vom 04.07.2014, 21:41 Uhr

In der heutigen Zeit wird den Menschen immer bewusst, wie sehr sie staatlichen Kontrollen unterliegen und das Prinzip "My home is my castle", übersetzt mein Haus ist mein Schloss immer mehr zu einem Fantasie-Konstrukt wird, welches nur in den Köpfen einiger weniger existiert, die auch noch glauben, dass der Weihnachtsmann am Nordpol wohnt.

Jetzt stell sich Mal einmal vor, dass der Weihnachtsmann seine Waren im Internet bestellen muss und die NSA ihren Satelliten auf den Nordpol richtet, damit sie sehen können, was der Präsident der aus irgend einem Land der Welt zu Weihnachten als Geschenk erhält.

Nimmt die NSA damit nicht einem die Fantasie, dass Geschenk eigentlich ein Geschenk ist und der Inhalt genau, der Sinn der ganzen Verpackung ist. Damit wären wir beim heutigen Vorgehen von staatlichen Geheimdiensten und Regierungseinrichtungen angelangt, welche unsere persönlichen Geschenke in Form von E-Mails, SMS oder anderen Übertragungsdiensten öffnen ohne uns zu fragen.

Keine Verschlüsselung scheint mehr unüberwindlich für solche Einrichtungen, keine Maßnahme zu aufwendig und keine Aktion zu Dreist, um uns diese letzten Geschenke noch zu nehmen. Nicht einmal mehr Anonymisierungsdienste wie TOR oder VPN-Netzwerke sind angesichts neuer Informationen noch bekannt.

Erst jetzt wurde bekannt, dass viele Nationen sogar noch auf eine Arbeit mit der NSA anscheinend Wert legen und diesen das Ausspionieren sogar erlauben, welches in Form der Anzapfung von Telekommunikationsbehörden vollzogen wird. Jetzt fragt sich natürlich, wieso wird der Bürger davon nicht in Kenntnis gesetzt und ist das überhaupt mit Grundrechten vereinbar.

Hat der Mensch überhaupt noch eine persönliche Freiheit im Internet und wer ist da, um sie zu schützen außer Außenseiter wie Edward Snowden oder Hacker-Gruppierungen, wie zum Beispiel Anonymous. Ist es nicht an der Zeit, dass die Gesetze verschärft werden und die Überwacher, überwacht werden. Dies ist angesichts neuer Informationen wohl eher Wunschdenken, da sogar der Untersuchungsausschuss der NSA ausspioniert wurde.

Denkt ihr, dass es an der Zeit ist, dass die Bürger sich selbst schützen und viel Geld in Verschlüsselungssoftware investieren? Sollte man überhaupt noch wichtige Daten auf Smartphones, Notebooks oder Computern sichern? Welche Maßnahme, Gesetz oder Entwicklung wäre eurer Meinung nach richtig, um das zu verhindern?

» BluMix » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,66 »



Das ist meiner Meinung nach ein zweiseitiges Schwert: Einerseits will jeder seine Privatsphäre schützen, was total verständlich ist. Niemand möchte seine privaten oder auch intimen Nachrichten in den Händen eines anderen wissen. Streng betrachtet ist jede persönliche Nachricht, ob nun digital oder analog, ein versiegelter Brief, welcher nur vom Adressaten zu öffnen und zu lesen ist. Man stelle sich vor, dass alle Briefe wie zum Beispiel Rechnungen oder Dokumente stets in einem schon geöffneten, vielleicht mit Tesafilm neu verschlossenen Umschlag ankommen würde, das will niemand.

Auf der anderen Seite wird es wahrscheinlich nie passieren, dass jemand einem NSA oder sonstigen Geheimdienstmitarbeiter auf der Straße begegnet und dieser in auf die Nachricht an seine Frau von vor 2 Wochen anspricht. Der Großteil der Daten ist für solche Einrichtungen völlig uninteressant.

Für mich persönlich aber finde ich, dass die NSA zu weit geht. Es sollte erlaubt sein, jemanden überprüfen zu können falls ein schwerwiegender Verdacht von Kriminalität vorliegt. Alles was darüber hinaus geht ist für mich Überwachungswahn. Trotzdem schreibe ich meine Briefe/SMS/Emails etc. nach wie vor ohne Bedenken, obwohl man spätestens seit Snowden weiß, wer da noch so alles seine Finger mit im Spiel hat.

Wenn man aber generell in Richtung Datenschutz denkt: Mindestens genau so schlimm ist in der Hinsicht meiner Meinung nach Google oder Facebook, da diese aber kein Geheimdienst sind oder Aufgaben von besonderer Bedeutung nachkommen, sogar noch schlimmer. Mark Zuckerberg antwortete mal auf die Frage eines Datenschützers, wie Facebook es mit der Speicherung persönlicher Daten und Informationen halte, besonders mit den privaten Nachrichten: 'Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten.' So ein Satz aus dem Mund eines IT_Unternehmers, der auf Daten von Abermillionen Nutzern sitzt, finde ich sehr bedenklich, was meint ihr?

» steb » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,10 »


Naja, Gesetze bringen nichts, wenn sie in einem nationalen Rahmen erlassen werden. Der Ruf nach staatlicher Reglementieung ist nur dann sinnvoll, wenn der Staat auch tätig werden kann. Internetsperren und ähnliches treffen nie die Leute, die mit wirklich krimineller Energie im Netz unterwegs sind.

» Kobaltino » Beiträge: 4 » Talkpoints: 0,28 »



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