Sind Haustiere die besten Motivationstrainer?

vom 04.07.2014, 13:03 Uhr

Im Laufe meines Lebens sind mir schon viele Menschen begegnet, die durch ein oder mehrere Haustiere richtig aufblühten. Ältere Leute, die nicht mehr raus wollten haben sich einen Hund angeschafft und nun gehen sie regelmäßig vor die Tür. Auch Katzen und andere Tiere lassen Menschen aufblühen und schon alleine, weil die Tiere Futter und Pflegemittel usw. brauchen, müssen die Besitzer zwangsläufig unter Menschen und auf gut deutsch gesagt "den Hintern hoch bekommen".

Gerade Hunde wollen zu bestimmten Zeiten raus. Katzen wollen zu bestimmten Zeiten Futter usw. Haltet ihr auch Haustiere für die besten Motivationstrainer? Denkt ihr, dass jeder ein Haustier haben sollte, damit er ständig motiviert wird?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das kann aber auch den gegenteiligen Effekt haben. Ich hatte früher mal Meerschweinchen und ich fand die Tiere nach einer Weile richtig anstrengend und habe sie abgegeben. Vor allem dass sie auch nachts sehr laut waren, hat mich gestresst.

Daher denke ich dass Tiere beides sein können - Belastung und Motivation. Es kann genauso sein, dass es jemand als Last empfindet, mit dem Hund immer herausgehen zu müssen, auch bei schlechtem Wetter und ich kenne auch Fälle, wo man dann nur knapp zur Tür rausgegangen ist, damit der Hund auf den Seitenstreifen machen kann und mehr nicht.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke mitnichten, dass zu Motivationszwecken jeder ein Haustier haben sollte. Die Tiere haben schließlich auch Bedürfnisse und sollten eigentlich das Recht auf artgerechte Haltung haben, gerade wenn es sich um Haustiere handelt, die man sich zum Spaß anschafft.

Nicht jeder mag Tiere im Allgemeinen und nicht jeder braucht dringend "Motivation", um vor die Tür zu gehen oder einen regelmäßigen Tagesablauf einzuhalten. Manche Zeitgenossen sind auch so faul, überfordert oder planlos, dass die Haustiere eher darunter leiden als dazu beitragen, dass ihre Menschen ihr Zeug auf die Reihe kriegen. Außerdem kann man nicht bestreiten, dass Haustiere auch manchmal unbequem sein können oder zu viel Arbeit machen, etwa wenn sie vielleicht krank werden oder Ähnliches.

Natürlich kenne ich auch gerade ältere Leute, denen es offensichtlich gut tut, wenn sie sich um ihre Haustiere kümmern. Sie kommen an die frische Luft, haben Gesellschaft, Gesprächsthemen und müssen sich auch mal zusammenreißen, weil sie die Verantwortung für ein anderes Lebewesen haben. Aber diesen Zweck können durchaus auch andere Hobbys wie Gartenarbeit, Handarbeiten oder ehrenamtliches Engagement erfüllen. Für mich sind Haustiere somit nur eine von mehreren Alternativen, wenn es darum geht, sich zu motivieren, um seine Zeit sinnvoll zu nutzen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Meiner Erfahrung nach können Haustiere durchaus eine Motivation im Leben sein. Ich selbst kenne Menschen, die durch ihre Katzen oder Hunde wirklich aufgeblüht sind. Das liegt wohl auch daran, dass man ein Verantwortungs- und Beschützergefühl für sie entwickelt, immerhin ist man ja für ihr Wohl zuständig und viele Tiere zeigen ihre Dankbarkeit dafür.

Ich selbst habe Zwergkaninchen und weiß noch, wann immer ich ein neues hatte, war ich die ersten Tage total aufgekratzt und konnte es kaum erwarten von der Schule nach Hause zu kommen, wenn eines der neuen erst eine Zeit lang da war. Außerdem bin ich dann für jegliche Aktivitäten raus in den Garten. Anstatt im Wohnzimmer auf dem Sofa zu lesen, habe ich mich nach draußen ins Gras zu den Kaninchen gesetzt und dort gelesen, während sie auf mir herumgeklettert sind. :)

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke nicht, dass man das pauschalisieren kann. Das hängt auch sehr vom Charkater des betroffenen Menschen ab. Bei manchen haben Haustiere natürlich einen positiven Effekt und ihre Besitzer blühen richtig auf und kümmern sich ausgiebig und liebevoll um ihre Tiere. Es gibt aber aber auch Haustierhalter, die total überfordert sind und bei denen die Tiere mehr oder weniger total verwahrlosen und vor sich hinvegetieren.

Meine Tante hat mal zu mir gesagt, dass sie sich einen Hund anschaffen möchte, wenn ihre Kinder aus dem Haus sind. So hätte sie eine tägliche Aufgabe und eine Beschäftigung, weil so ein Tier ja auch gepflegt, gefüttert und beschäftigt sein will. So gesehen sollten meiner Meinung nach viel mehr Menschen diese Einstellung haben wie sie. So müsste man sich wenigstens keine Sorgen um Tiere machen, die irgendwo von ihren Besitzern misshandelt oder vernachlässigt werden.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Pauschalisieren kann man die Aussage, dass Haustiere allgemein motivierend wirken, sicherlich nicht. Meine letzte Katze hat mich beispielsweise in meiner Lebensführung eher beeinträchtigt und demotiviert, sodass ich wirklich froh bin, ein schönes Plätzchen für sie gefunden zu haben. Entscheidend war sicher auch, dass uns die Katze mehr oder minder vor die Tür gesetzt wurde, wir also nur bedingt wählen konnten, ob wir sie bei uns aufnehmen wollen. Ich liebe Tiere, aber in meiner jetzigen Situation möchte ich keine eigenen.

Ich konnte nie über das Wochenende wegfahren, ohne davor eine Pflege organisieren zu müssen, abends wegbleiben konnte ich eigentlich auch nicht spontan, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Und wenn Wochenendaktivitäten außer Haus geplant waren, wollte ich nie wirklich lange bleiben, weil ich immer an die Katze denken musste, die ja schon unter der Woche viel zu oft alleine war. Natürlich geben Tiere sehr viel zurück, ich vermisse auch jetzt noch hin und wieder eine herzliche Begrüßung an der Wohnungstür, aber ich führe mein Leben jetzt deutlich abwechslungsreicher, meinen Neigungen entsprechender und somit auch motivierter.

Gleichzeitig habe ich aber auch schon oft erlebt, dass gerade ältere oder einsame Menschen durch die Tierhaltung, vor allem durch einen Hund, sehr aufblühten. Da ist auf einmal ein Ansprechpartner, jemand, der an die Luft muss. Hinzu kommt die Kontaktbörse "Hund", schnell kann es passieren, dass sich durch die Spaziergänge auch Kontakte zu anderen Haltern ergeben. Wie gesagt, so ein Haustier kann enorm hilfreich sein, es hängt aber auch vom Menschen ab. Jemandem, der keine Tiere mag, oder der mit seiner Lebenssituation allgemein überfordert ist, würde ich kein Tier überantworten wollen, alleine schon des Tieres wegen.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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