Polizist schubst gelähmten Rollstuhlfahrer

vom 04.07.2014, 07:54 Uhr

In der US-amerikanischen Stadt Lafayette ereignete sich im Herbst 2013 ein Vorfall, wo ein Polizist einen gelähmten Rollstuhlfahrer geschubst hat, welcher daraufhin zu Boden stürzte. Das Video zu diesem Vorfall wurde jedoch erst jetzt veröffentlicht. Der Grund, weshalb die Polizei ausrückte ist, dass der Mann in der Nähe einer Schule gedroht haben soll eine Schusswaffe bei sich zu tragen.

Die Polizei forderte den Rollstuhlfahrer auf sich zu entfernen, dieser war jedoch nicht nicht besonders erfreut und fuhr den Polizisten kurzerhand mit seinem Rollstuhl über den Fuß. Der Rollstuhlfahrer wurde wegen Körperverletzung festgenommen und angeklagt. Die Anzeige wurde jedoch später fallengelassen. Der Polizist wurde für seine Tat 30 Tage vom Dienst suspendiert. Quelle

Ich bin über diese Tat zwar nicht erfreut, allerdings hat der Rollstuhlfahrer auch nicht besser gehandelt. Interessant wäre es noch zu wissen, ob der Gelähmte wirklich eine Schusswaffe bei sich trug oder er nur Panik und Angst verbreiten wollte. Meiner Meinung nach hätte er aber auch für diese Aussage eine angemessene Strafe kriegen müssen, denn mit einer Schusswaffe vor einer Schule zu drohen ist, Rollstuhl hin oder her, kein kleines Vergehen.

Könnt ihr eher den Polizisten oder den Rollstuhlfahrer verstehen wenn ihr euch entscheiden müsstet? Meint ihr ein Polizist muss sich immer in jeder Lebenslage beherrschen können? Hättet ihr anders reagiert?

» Horkrux » Beiträge: 564 » Talkpoints: 53,84 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Horkrux hat geschrieben:Interessant wäre es noch zu wissen, ob der Gelähmte wirklich eine Schusswaffe bei sich trug oder er nur Panik und Angst verbreiten wollte.

Der Rollstuhlfahrer ist dem Polizisten über den Fuß gefahren, nachdem er dazu aufgefordert wurde, sich zu entfernen. Also hatte er wohl keine Waffe bei sich. Sonst wäre er ja gleich festgenommen worden. Ich nehme mal an, dass sie ihn für die Drohung verwarnt haben. Da waren sie schon recht kulant. Ich finde die Drohnung nämlich auch alles andere als harmlos.

Aber hier geht es ja wirklich nur um tätlichen Angriff gegen einen Polizisten und die übertriebene Reaktion eines Polizisten, also um Polizeigewalt. Dass tätliche Angriffe gegen Polizisten anders bewertet werden als gegen Privatpersonen hat gute Gründe. Es würde ihre Autorität schwächen. Also Festnahme und Anzeige sind vollkommen richtig.

Dass der Polizist gleich so reagieren musste, dass der Rollstuhlfahrer umfällt, ist krass. Aber für mich sieht es gar nicht so aus, dass er wirklich viel Kraft angewandt hätte. Ich denke eher, das ist dem ungewohnten Schwerpunkt des Rollstuhls zu verdanken. Aber meiner Meinung nach muss sich ein Polizist nicht über den Fuß fahren lassen. Er darf sich ruhig verteidigen. Das hier schoß bisschen über das Ziel hinaus. Daher 30 Tage Suspendierung. Ich weiß nicht, was das für Folgen für seine Karriere hat. Aber es klingt angemessen.

Meine Sympathien liegen eigentlich weder bei dem einen noch bei dem anderen. Der eine spricht eine Drohung gegen Kinder aus. Der andere bleibt breitbeinig im Weg stehen und spielt den harten Cop. Beides keine Sonnenscheine. Dass der eine im Rollstuhl sitzt, ist mir egal. Und über die amerikanische Polizei liest man so viel, dass sie bei mir nicht den gleichen Respekt genießen wie ihre deutschen Kollegen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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