Welche Zinsbindungsdauer bei Baufinanzierung sinnvoll?

vom 03.07.2014, 19:11 Uhr

Gerade bei langfristigen Krediten wie der Immobilien- oder Baufinanzierung ist wohl die Zinsbindungsdauer relativ wichtig und mitunter sicherlich auch viel Geld wert. Hat man denn eigentlich immer und generell die Möglichkeit eine Zinsbindungsdauer zu vereinbaren und wenn ja, welche Zeiträume sind denn dann denkbar, zu empfehlen oder sinnvoll? Habt ihr schon mal eine derartige Kreditfinanzierung mit Zinsbindungsdauer vereinbart und wo würdet ihr die Vorteile oder vielleicht auch Nachteile sehen?

» FinanzScout » Beiträge: 1063 » Talkpoints: 19,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die Zinsbindungsfristen gibt es allgemein für 5, 10, 15 und 20 Jahre. Je länger man vereinbart, desto höher ist der Zinssatz. Meist wird für 10 Jahre ein Vertrag geschlossen, weil es damit dem Kreditnehmer eine längere Planungsphase gibt, wie es danach weiter gehen soll. Wenn ich nun aber weiß, dass in fünf Jahren die Erbtante das Geld auszahlt, eine Lebensversicherung fällig wird oder sich andere Dinge einstellen, die man in den Kredit werfen kann, dann sollte man auch nur für fünf Jahre abschließen.

Wobei ich selbst bei der aktuellen Zinslage eher zu 20 Jahren bei einem neuen Kreditvertrag tendieren würde. Dann aber mit dem Recht auch Sondertilgungen zu leisten um die gesamte Laufzeit zu verkürzen. Dann könnte man, je nach Kredithöhe, nach den 20 Jahren sogar mit der Abzahlung fertig sein, wo man im Schnitt bei einer Immobilienfinanzierung von rund 30 Jahren ausgeht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Welche Kredite - vom Dispositionskredit abgesehen - wären denn in Deutschland üblich und hätten keine "Zinsbindungsdauer"? Mir sind kaum Finanzprodukte bekannt. Jedem Ratenkredit wird mit einer "Zinsbindung" vergeben. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sein Smartphone, den LCD-Fernseher oder den Porsche Cayenne finanziert. Die Dauer der "Zinsbindung" bestimmt auch die Dauer des Darlehens.

Genau so funktioniert das auch bei Immobiliendarlehen. Wenn hier 10 Jahre an Laufzeit vereinbart werden, dann wird die Bank mit dem Ablauf der 10 Jahre den noch offenen Betrag einfordern oder aber ein Folgedarlehen anbieten. Wobei man hier natürlich auch zu einer anderen Bank gehen kann - sofern (was üblich ist) noch Schulden offen sind.

Da solche Kreditgeschäfte immer auszuhandeln sind, kann man theoretisch auch Zeiträume von 7 Jahren und 8 Monaten an "Zinsbindung" verlangen. Je nach dem wie wichtig der Bank das Geschäft erscheint, wird sie dem Anliegen zustimmen oder aber doch auf die Standardverträge bzw. die üblichen Zeiträume bestehen. Und das können dann drei, fünf, zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahre sein. Für einen längeren Zeitraum wird sich eine Bank aber wohl nicht festlegen wollen.

Schön für Verbraucher aber ist, dass so ein Darlehen nach 10 Jahren immer auch gekündigt werden kann. Wer sich also für 15 Jahre festlegt und nach 10 Jahren feststellt, dass die Zinsen gefallen sind, kann der Vertrag auflösen und einen neuen - zu besseren Konditionen - abschließen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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