Für Hochzeitsmenü Gäste nach Unverträglichkeiten fragen?

Wir planen für unsere Hochzeit nächstes Jahr ein Menü zu machen. Hierbei werden wir auch eine Alternative für Vegetarier anbieten, aber dennoch sollte man ja vorher nachfragen, was wer nicht verträgt. Wir laden Verwandte ein, aber bisher haben wir mit kaum jemanden darüber gesprochen, was eventuell nicht vertragen wird. Die Vegetarier sind bekannt, aber über Unverträglichkeiten spricht man ja eigentlich nicht so. Nun frage ich mich aber, wann man das am besten abfragt.

Immerhin kann man es dann ja auch nicht mehr so kurzfristig ändern, wenn es nicht erfragt wurde und es dann das Menü gibt. Man kann dann ja auch nicht von der Küche verlangen etwas anderes zu machen. Das Hotel würde das Menü sehr gerne schon so früh wie möglich mit uns besprechen und so weiß ich nicht, wann wir da nachfragen sollen. Wenn die Save the Date Karten verschickt werden oder erst mit den Einladungskarten? Oder sollte man das nur mündlich abfragen und nicht noch mal schriftlich festhalten?

Ich muss sagen, dass mir das doch ein wenig zu weit ginge. Wie ich mich erinnere, wollt ihr sehr große Hochzeit machen und dazu kommen dann auch viele Gäste. Wenn du nun jeden Gast fragen willst, kannst du nachher ein Dutzend verschiedene Menues bestellen. Wenn ihr ein leichtes Menue in Auftrag gebt, was normal jeder vertragen kann und dann zusätzlich noch ein vegetarisches Gericht, vielleicht noch ein Diätgericht. Dann reicht es aber. Sonst kannst du gleich die Speisekarte herumgehen lassen mit der Einladung.

Es ist ja schön von dir, dass du dir Sorgen um jeden einzelnen Gast machst. Aber ist das nicht etwas übertrieben? So etwas habe ich noch nicht kennen gelernt. Vielleicht macht man das heute so. Die letzte Hochzeitsfeierlichkeit, die ich mitgemacht habe, liegt schon ein paar Jahre zurück.

Es ist eben keine Alternative da. Wenn ein Gast beispielsweise die Hauptspeise wegen bestimmten Unverträglichkeiten nicht essen könnte, dann kann er ja nichts als Alternative erwarten, weil in der Küche nur die Speisen zubereitet werden, die wir brauchen werden. Deswegen würde ich schon vorher gerne erfragen, was die Gäste nicht vertragen um dann festzustellen, was man anbieten kann und was man eventuell auch einfach bei der Anrichtung der Teller weglassen kann. Ich finde es sehr wichtig, dass jeder Gast auch etwas zu essen bekommt und nicht Hunger haben muss. Mit einem Menü ist das sicherlich schwieriger.

Wir haben eben so bestimmte Sachen im Kopf, die wir uns als Menü vorstellen könnten. Natürlich macht man sich dann viele Gedanken und mehr Gedanken als bei einem Büffet, aber dafür haben wir auch Sterneküche, also wirklich hochwertig, was uns wichtig war. Das heißt dann aber auch mehr planen, für so viele Gäste sicherlich nicht leicht. Dennoch würde ich es zumindest versuchen.

Wenn man wirklich auf alle Abneigungen Rücksicht nehmen will kommt so ein typisches Flugzeug Essen raus - ein Putenschnitzel natur mit Reis als Beilage. Das enthält nichts, auf das man allergisch reagieren könnte, es stört niemanden und wird auch von kaum jemandem als wirklich leckeres Essen empfunden. Man isst es eben, weil man es hin gestellt bekommt. So was will doch keiner zu seiner Hochzeit servieren.

Ich würde einfach die Lebensmittel weg lassen, bei denen man weiß, dass sie nicht bei allen Anklang finden werden. Fisch und Meeresfrüchte gehört auf jeden Fall dazu und Wild auch. Bei den Beilagen scheint es ja inzwischen eh üblich zu sein, dass die separat serviert werden und, dass sich jeder dann das nehmen kann, was er gerne hätte. Und bei speziellen Sachen, zum Beispiel einer Getreideallergie, sehe ich die Verantwortung bei denen, die das betrifft. Wenn die es nicht auf die Reihe bekommen vorher Bescheid zu sagen ist es ihr Problem, wenn sie später dann nichts essbares finden.

Ich muss auch sagen, dass ich es als zu großen Aufwand empfinde. Nicht mal das Nachfragen. Aber was ist los, wenn du dann von fünf verschiedenen Unverträglichkeiten deiner Gäste erfährst? Sollen die dann jeweils ein eigenes Menü bekommen oder glaubst du, etwas ansprechendes zu finden, das alle vertragen? Letzteres wird dann nämlich sehr schwierig.

Und welche Unverträglichkeiten sind denn überhaupt zu erwarten? Glutenunverträglichkeit ist gerade sehr häufig. Darauf einzugehen, ist gar nicht mal so schwierig. Es muss ja auch nicht wirklich jeder Bestandteil des Menüs verträglich sein. Wenn dann diejenigen, die kein Gluten vertragen, die Nachspeise nicht essen können, ist es ja nicht so schlimm, wenn die Hauptspeise bereits für sie geeignet war.

Und andere Unverträglichkeiten sind doch wirklich selten. Einige vertragen keine Nachtschattengewächse, also beispielsweise Tomaten und Paprika. Andere keine Nüsse. Aber diese Dinge werden doch nicht in allen Gängen enthalten sein. Und die Allergiker sind es schon gewohnt, dass sie vorsichtig sein und auf manche Dinge verzichten müssen.

Also wenn du es wirklich in Erfahrung bringen möchtest, würde ich einen Vermerk auf den "Save the Date"-Karten machen, dass sich diejenigen melden sollen. Immerhin müsst ihr das ja auch planen. Wenn sich jemand nicht sicher ist, ob er kommen kann - was er ja mit den Save the Date-Karten noch nicht verbindlich wissen muss - dann muss er sich eben darauf einstellen, dass auf seine Unverträglichkeit nicht eingegangen werden kann.

Ich finde das wirklich nicht schlimm. Die Leute kommen doch, um diesen Tag mit euch zu feiern und nicht wegen dem Essen. Sicherlich ist ein gutes Essen etwas Schönes. Aber niemand wird Hunger leiden, wenn er einen Gang aussetzen muss.

Ich würde dabei auch nicht so viel Rücksicht nehmen. Dein Vorhaben ist zwar Edel gedacht, lässt sich aber sehr schwer realisieren. Bestellt das Essen was ihr meint, und was vorallem euch schmeckt. Die Gäste die etwas nicht vertragen, haben immer die Möglichkeit das betroffene weg zulassen. Oder mit speziellen Medikamenten dagegen zu agieren.

Ich finde deine Motive wirklich ehrenhaft und auch positiv, dass du dir solche Sorgen um deine Gäste machst und eben auch willst, dass sie sich wohlfühlen. Allerdings glaube ich, dass du ein wenig übertreibst und dass du auch einen Gang runterschalten kannst. Das soll der schönste Tag in deinem Leben werden und dementsprechend willst du, dass alles bis ins kleinste Detail perfekt ist. Dementsprechend sollen sich auch die Gäste wohlfühlen und das perfekte Menü bekommen und auch satt werden. Aber ich fürchte das ist leider unrealistisch. Um es mal ein wenig überspitzt darzustellen: Du kannst nicht jedem einzelnen sein Lieblingsgericht auf den Tisch stellen. Das ist allein schon von der Organisation eine absolute Herausforderung und nur schwer realisierbar.

Ich finde es reicht, wenn man zwei oder drei unterschiedliche Gerichte zur Auswahl hat. Beispielsweise etwas vegetarisches, ein nicht vegetarisches Gericht und wenn du unbedingt willst ein kalorienarmes Gericht wie ein Vorredner schon vorgeschlagen hat. Noch dazu diverse Salate, die man sich selbst zusammenstellen kann und zum Nachtisch eben etwas ganz simples. Die Allergiker unter deinen Gästen werden schon selbst wissen was sie vertragen und worauf sie achten müssen. Aber ich finde, du solltest dich nicht unnötig verrückt machen, wenn es um deine Hochzeit geht.

Ich war schon auf sehr vielen Hochzeiten, weil die Verwandschaft und der Freundeskreis meiner Eltern auch vergleichsweise riesige Ausmaße hat. Aber noch nie habe ich mitbekommen, dass nach irgendwelchen Unverträglichkeiten oder Allergien in Bezug auf Lebensmitteln gefragt wurde. Trotzdem gab es hinterher keine "Skandale", weil irgendjemand etwas gegessen hat, was er nicht verträgt oder worauf er allergisch reagiert.

Na ja, ich würde jetzt auch nicht so den riesigen Aufwand betreiben, obwohl es schön ist, dass dir deine Gäste sehr am Herzen liegen. Auf jeden Fall bist du doch schon gut gewappnet, wenn du eine Alternative für die Vegetarier parat hast. Mehr würde ich aber auch nicht veranstalten. Wenn du das wirklich so genau nimmst, dann bekommt am Ende jeder dritte ein anderes Menü, weil er irgendetwas nicht mag oder nicht verträgt.

Das dürfte sich dann schwierig gestalten. Ich würde es an deine Stelle so belassen und wenn jemand etwas nicht essen mag, dann lässt er es eben weg oder er bestellt sich etwas anderes. Das kann man ja irgendwo bei einer Rede mit erwähnen und damit ist das Problem schon gelöst.