Babys nicht stillen, weil man vegane Ernährung will
Ich kann diese Haltung absolut nicht nachvollziehen. Sie ist doch ein Mensch und kein Tier. Außerdem kann sie ja dann auch bestimmen wie sehr sie eben ausgenutzt wird oder nicht, sie könnte ja auch Milch zugeben. Ich finde diese Haltung auch alles andere als gut, eher lebensgefährlich und kindeswohlgefährdend. Wenn man ein Kind nicht stillen kann, ist das ja in Ordnung, aber so eine harte Einstellung lässt auch darauf schließen, dass das Kind später mangelernährt wird. Immerhin kann man ja als Veganer auch einiges nicht essen und Kinder brauchen diese Nährstoffe aber.
Diamante hat geschrieben:Naja, sie meint, dass der Mensch nichts anderes ist als ein Lebewesen wie ein Tier. Sie meint weiterhin, dass nur wir Menschen sagen, dass wir keine Tiere sind. Wir Menschen geben allen Lebewesen, die anders sind als wir eben den Namen "Tier". Und sie meint, dass es sich bei der Muttermilch um ein Milchprodukt handelt, was von einem Lebewesen kommt und sie würde den Menschen eben den Tieren da gleich stellen, zumindest, was die Produkte angeht, die wir zu uns nehmen. Sie meint weiterhin, dass keiner auf die Idee kommen würde Menschenfleisch zu essen. Auch dann nicht, wenn der Mensch nicht "geschlachtet" wurde, sondern eines natürlichen Todes gestorben ist.
Das ist ja auch alles in Ordnung. Natürlich ist der Mensch nur ein Säugetier, das abzustreiten wäre ja auch schwachsinnig. Dass die Frau Tiere und nichtmenschliche Tiere (= Menschen) auf eine Stufe stellt, finde ich richtig. Das mache ich auch. Aber das ist einfach keine gute Begründung, auf das Stillen des Babys zu verzichten.
Das wirkliche Problem liegt doch in der Ausbeutung anderer Lebewesen, die nicht zur eigenen Art gehören. Wenn diese Ausbeutung von Veganern kritisiert und die entsprechenden Produkte nicht konsumiert werden, ist das absolut nachzuvollziehen. Man kann und muss die Muttermilch des Menschen sicher auch als tierische Milch ansehen, sie ist schließlich nichts anderes. Aber es ist doch die Milch, die genau dafür gedacht ist, sie dem Baby zu geben. Die Logik dieser Frau erscheint mir etwas seltsam. Würde sie auch dafür plädieren, dass ein Hundewelpe nicht von seiner Mutter gesäugt werden sollte? Das wäre ja auch nichts anderes.
Diamante hat geschrieben:Für sie ist das vegane Leben ein Leben ohne Produkte eines Lebewesens.
Aber sie wird doch (hoffentlich) auch Begründung dafür haben, warum sie so ein Leben führen will. Und praktisch unabhängig von der Antwort sehe ich es definitiv nicht so, dass sie "weiter denkt als andere". Denn nur bei der Begründung, dass das Ganze zum Selbstzweck gemacht wird (oder weil es so hipp ist), ist es nachvollziehbar, dass das Stillen abgelehnt wird. Jede andere Begründung würde zwangsläufig dazu führen, dass sie einsieht, dass das Stillen hier ausgenommen werden kann und sich mit einem veganen Leben vereinbaren lassen kann.
Ramones hat geschrieben:Sie ist doch ein Mensch und kein Tier.
Das sehe ich genauso. Halte aber eine Diskussion für ähnlich erfolgsversprechend, wie eine Diskussion um die Wahrheit bei der Frage der richtigen Gottheit.
Ich werde aus deinem Post nicht schlau. Warum wäre Muttermilch keine sinnvolle Entscheidung? Wenn die Mutter selber vegan lebt, dann bekommt ja der Säugling auch nur vegane Muttermilch? Oder zählt Muttermilch jetzt auch zu den anti- veganen Lebensmitteln.
Der nächste mögliche Thread wäre in diesem Fall "Ist Muttermilch nicht vegan?", oder wie? Also in diesem Fall finde ich diese Einstellung äußerst fragwürdig. Das würde ja bedeuten, dass sich die Mutter selber als Tier sieht. Oder ist eine vegane Ernährung auch auf den Menschen anzuwenden? Es ist ja nicht so schlimm wie Kannibalismus oder? Also ich verstehe das Problem nicht.
nordseekrabbe hat geschrieben:Der nächste mögliche Thread wäre in diesem Fall "Ist Muttermilch nicht vegan?", oder wie? Also in diesem Fall finde ich diese Einstellung äußerst fragwürdig. Das würde ja bedeuten, dass sich die Mutter selber als Tier sieht.
Ich verstehe gar nicht, warum das zur Debatte steht. Rein wissenschaftlich sind Menschen Tiere, die Muttermilch besteht aus tierischem Eiweiß. Demnach ist Muttermilch nicht vegan. Aber menschliche Mütter sind die einzigen Lebewesen, die ihre Milch freiwillig abgeben können und demnach sollte das eigentlich kein Problem sein. Jede Regel hat eben ihre Ausnahme.
Bienenkönigin hat geschrieben:Rein wissenschaftlich sind Menschen Tiere
Wenn die Bio-Maschine allein betrachtet wird, ist das sicher so vereinfacht auszudrücken.
Bienenkönigin hat geschrieben:Aber menschliche Mütter sind die einzigen Lebewesen, die ihre Milch freiwillig abgeben können
Und hier bringst du ein einfaches Argument, welches ja in aller Regel helfen kann, doch eine Differenzierung zwischen Tier und Mensch vorzunehmen. Also, nicht allein die Bio-Maschine zu sehen, sondern auch die Fähigkeit zum eigenen Willen, zur Einsicht, zur Empathie und zur Vernunft.
derpunkt hat geschrieben:Bienenkönigin hat geschrieben:Aber menschliche Mütter sind die einzigen Lebewesen, die ihre Milch freiwillig abgeben können
Und hier bringst du ein einfaches Argument, welches ja in aller Regel helfen kann, doch eine Differenzierung zwischen Tier und Mensch vorzunehmen. Also, nicht allein die Bio-Maschine zu sehen, sondern auch die Fähigkeit zum eigenen Willen, zur Einsicht, zur Empathie und zur Vernunft.
Dann muss ich mich verbessern: Menschliche Mütter sind die einzigen Lebewesen, die ihre Milch freiwillig an andere Menschen abgeben können. Auch Kuhmütter geben ihre Milch freiwillig ihren Kuhbabys. Nur lassen sie sich eben nicht freiwillig an eine Maschine hängen und ihre Milch klauen, um sie Menschen zu geben. Also ein Argument gegen die Fähigkeiten zu eigenem Willen, zur Einsicht, zur Empathie und zur Vernunft von Tieren will ich hier nicht gebracht haben.
Dass man nun schon Muttermilch mit tierischer Nahrung gleichsetzt, ist mir völlig neu. Ich dachte immer, man ist Vegetarier oder Veganer, weil man nicht möchte, dass Tiere getötet bzw. "ausgebeutet" (für Milch, Eier etc.) werden. Wo ist dann also das Problem, wenn eine Frau ihrem Baby ihre eigene Milch gibt? Sie wird doch nicht in einem engen Stall gehalten, an die Melkmaschine gehangen und was weiß ich. Von daher kann ich das mal absolut nicht nachvollziehen.
Es soll auch Leute geben, die vegane Ernährung schlicht und einfach für gesünder halten, aber bitte, eigentlich sollte eine Mutter wissen, dass Muttermilch für ihr Baby sehr gesund ist, auch wenn es natürlich auch mit der Flasche groß wird. Ich halte sowieso absolut nichts davon, wenn man ein Kind bereits von Geburt an vegan ernähren will. Vielleicht habe ich unrecht, aber ich bin der Meinung, dass der Mensch für eine gesunde Entwicklung durchaus auch Bestandteile von tierischen Nahrungsmitteln braucht. Außerdem sollte jeder Mensch für sich selber entscheiden können, was er isst und was nicht, egal wie die Eltern ihre Ernährung gestalten.
Jessy_86 hat geschrieben:Außerdem sollte jeder Mensch für sich selber entscheiden können, was er isst und was nicht, egal wie die Eltern ihre Ernährung gestalten.
Bis auf die Suche nach der Brust der Mutter, trifft ein Kind da aber nie wirklich eigene Entscheidungen. Im Normalfall kauft die Mutter Gläschen mit Babynahrung im Supermarkt. Vielleicht stellt sich mal heraus, dass das Kind die eine oder andere Sorte nicht mag. Aber es ist immer die Mutter, die die Entscheidung trifft, welches gekauft wird. Und sie wird sich dabei an ihren eigenen Geschmack und ihre Gewohnheiten halten. Ansonsten müsste sie auch mal chinesische Gläschen ausprobieren oder was man in Brasilien so seinen Kindern gibt.
Die Ernährung eines Kindes ist immer fast die gleiche wie die der Eltern. Die wenigsten Eltern ernähren sich bewusst total falsch und machen dann beim Kind alles richtig. Und wenn man die asiatische Küche für viel gesündern hält, dann wird man sich auch selbst so ernähren und nicht nur das Kind. Und wenn man sich für sich selbst für die vegane Ernährung entschieden hat, denkt man natürlich darüber nach, ob sie auch für das Kind geeignet ist.
Nur, dass da dann schon die Muttermilch mit einbezogen wird, kann ich halt überhaupt nicht verstehen. Hat das nicht vielleicht gesundheitliche Gründe? Ich habe beispielsweise schon oft gehört, dass es hilft, tierische Eiweiße wegzulassen, wenn man Allergien oder Hauterkrankungen hat. Vielleicht denkt die Dame, dass ihr Kind schon mit den tierischen Eiweißen der Muttermilch die Grundlage für solche Probleme mitgegeben bekommt.
Man kann nur hoffen, dass sie mit einem Arzt mal darüber spricht. Der wird sich ja nach der Ernährung des Säuglings erkundigen, oder?! Dann bleibt noch zu hoffen, dass dieser Arzt nicht so vehement gegen die vegane Ernährung ist, dass er die Frau gleich gegen sich aufbringt und sie ihm kein Wort glauben wird. Wenn da zwei Fanatiker aufeinander treffen, gibt´s Krach.
Bienenkönigin hat geschrieben:Bis auf die Suche nach der Brust der Mutter, trifft ein Kind da aber nie wirklich eigene Entscheidungen.
So habe ich das auch nicht gemeint. Natürlich kann ein Baby nicht selbst entscheiden, welche Milch es bekommt. Hier liegt einfach bei der Mutter ein Denkfehler vor, wenn sie meint, pflanzliche Säuglingsnahrung wäre für ihr Kind besser als Muttermilch. Aber es wird ja vermutlich auch so weitergehen, dass das Kind rein vegan ernährt wird, wenn es dann feste Nahrung zu sich nehmen kann. Und genau das finde ich falsch. Ich finde, man sollte Kindern eine möglichst vielseitige Ernährung bieten, damit sie möglichst jeden Geschmack kennenlernen und so ihre eigenen Vorlieben entwickeln können.
Ich koche meinem Sohn auch manchmal Sachen, die ich selbst nicht esse, weil ich sie nicht mag. Und bei Babygläschen ist es ja ganz einfach, alles zu kaufen, was der Markt hergibt, egal, ob man die enthaltenen Zutaten selbst mag oder nicht. Auf andere Kulturkreise ausweichen muss man dabei aber nicht. Das, was man in Deutschland im Allgemeinen isst, ist vielfältig genug.
Vegane Ernährung ist da ja nochmal was ganz anderes. Ein kleines Kind kann die Überzeugung, die dahinter steckt, noch nicht verstehen. Der einzige Grund, warum ein Kindern von Veganern dann kein Fleisch essen darf, ist, weil Mama und Papa sagen, dass es das nicht darf. Was ist, wenn es bei einem Freund zu Besuch ist und dort mal Fleisch probiert? Wird es dann bestraft? Was ich eben sagen wollte, ist, dass man einem Kind so lange alles mögliche zu essen anbieten sollte, bis es alt genug ist, um selbst und vor allem auch bewusst zu entscheiden, ob es Fleischesser, Vegetarier, Veganer oder was auch immer sein will.
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