Kinderfreundschaft geht auseinander - wie verhalten?

vom 01.07.2014, 09:23 Uhr

Mein Sohn hat aus verschiedenen Gründen (nichts Tragisches, nur kleinere Zankereien unter Kindern) beschlossen, dass er nicht mehr mit einem Nachbars-Kind spielen will. Mein Sohn ist 8, das andere Kind ist 5, ein gewaltiger Unterschied in dem Alter, aber bisher haben sie gern miteinander gespielt.

Was ist das richtige Vorgehen eurer Meinung ach? Lasse ich ihn die Freundschaft beenden? Beharre ich darauf, dass mein Sohn dem anderen Kind "noch eine Chance" gibt? Wenn das andere Kind fragt ob sie spielen, sagt mein Sohn gerade "Ich bin beschäftigt." Aber das geht auch nicht dauernd, soll ich mal mit der anderen Mutter sprechen?

» bellevine » Beiträge: 579 » Talkpoints: 5,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das einzige was ich machen würde, wäre, mal nachzufragen, warum er auf einmal nicht mehr mit dem Kind spielen will. Ansonsten müssen Kinder das ganz alleine ausmachen. Wenn ich an meine Kindheit denke, die ja nun doch schon ein paar Jahrzehnte her ist und auch an meine Kinder denke, dann weiß ich, dass man Phasen hat, wo man mit einem Kind eben nicht mehr spielen will und irgendwann rauft man sich entweder zusammen oder das wars eben. Aber man kann doch auch Kinder nicht zwingen miteinander zu spielen. Gerade ein 8 jähriges Kind weiß genau, was es will.

Lass deinen Sohn doch selber entscheiden. Ein Gespräch kannst du ja mit ihm führen warum es dazu gekommen ist. Aber mehr auch nicht. Auch den 5 jährigen kannst du ja mal fragen was war. Dann kannst du beide Seiten mal anhören. Aber die Entscheidung, ob dein Sohn mit ihm spielen will liegt bei deinem Sohn.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Auf jeden Fall gelassen bleiben. Der Altersunterschied in dem Alter ist schon enorm. Vielleicht macht deiner einfach gerade eine Phase durch, wo ihm die Spielinteressen des anderen Jungen nicht mehr gefallen. Dann kann das in ein paar Tagen oder Wochen schon anders aussehen. Bei meinen Kindern geht das auch manchmal hin und her. Mal streiten sich Kinder, mal vertragen sie sich wieder. In dem Alter werden Kinderfreundschaften eben komplizierter und man ist nicht mehr wie früher einfach befreundet, weil man sich kennt.

Auf jeden Fall würde ich meinem Kind zuerst mal ein Gespräch anbieten. Nicht deshalb, weil du ihn drängen willst, den vermeintlichen Streit beizulegen. Sondern im Interesse deines Kindes solltest du dich erkundigen, ob etwas vorgefallen ist. Vielleicht ist er ja immer der Böse, wenn der Kleine heult und wird von den Eltern des anderen Kindes geschimpft? Das wäre ein denkbares Beispiel, das aus Erwachsenensicht völlig nachvollziehbar ist, wenn das Kind dann das Spiel verweigert.

Oder vielleicht ist im Elternhaus des anderen Kindes auch etwas vorgefallen, was ihn so geschockt hat, dass er mit dem Kind und der Familie nichts mehr zu tun haben will. Gründe wären da viele vorstellbar. Ich will niemanden etwas unterstellen und ich kenne ja auch keinen der beteiligten. Aber vielleicht war ja ein Elternteil von dem anderen Kind sturzbetrunken und hat dem älteren Kind dadurch Angst gemacht, weil das Verhalten einfach so komisch war. Oder der Junge hat sogar Gewalt im Elternhaus des anderen Kindes erfahren. Das sollte im Interesse des Kindes erst vorher abgeklärt werden.

Wenn da nichts gefunden wird, kann man ja mal unter Eltern sprechen, ob die sich einen Grund für den Abbruch vorstellen können. Manchmal lässt sich sowas dann auch klären. Ich hatte bei einem meiner Kinder mal so einen ähnlich unerklärlichen Fall, dass es plötzlich nicht mehr mit dem Kind spielen wollte, mit dem es schon seit den frühesten Kindergartentagen spielte. Wir Eltern haben dann rekonstruiert, dass es hier wohl kleine Eifersüchteleien gab. Beil letzten Spieltermin hatte das andere Kind, wo meines zu Besuch war, noch zwei weitere Freunde eingeladen gehabt, mit denen mein Kind nicht so gut klar kam.

Da sich ein gutes Gastgeberkind eben um alle Kinder kümmert, hatte sich mein Kind nicht genug beachtet gefühlt und trotzig versucht, deshalb die Freundschaft total zu begraben. Als das geklärt war, konnte ich mein Kind da auch anleiten, die Situation richtig einzuordnen und die Freundschaft lebte nach und nach wieder auf. Nur geklärt muss das eben werden, damit man nicht aus Versehen was ernstes übersieht.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich würde gar nichts machen, wir suchen uns doch auch unsere Freunde selber aus, und wenn dein Sohn acht Jahre ist, und das Nachbarkind erst fünf, dann ist er ihm vielleicht jetzt einfach zu jung zum spielen. Dir ist vielleicht unangenehm weil es das Nachbarskind ist.

Ich denke aber auch, dass er sicher noch mit ihm spielen wird, wenn sie sich draußen auf dem Spielplatz treffen. Mach dir darüber nicht so viele Gedanken. Mit acht Jahren ist es eben so, dass mal der eine oder andere nicht so toll ist, und nach 3 Wochen ist er wieder der beste Freund.

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das ist eine Lektion, die man als Mutter lernen muss. Man muss sich doch nur mal in die Lage deines Sohnes versetzen. Würdest du wollen, dass man dir deine Freunde vorschreibt? Und dementsprechend muss deine Entscheidung sein. Ich würde meinem Kind nicht in die Freundschaften herein reden. Dennoch muss dir auch bewusst sein, dass gerade in dem Alter das auch keine Aussage fürs Leben sein muss. Es kann durchaus sein, dass der andere Junge bald wieder bei euch vor der Tür steht. Zwingen bringt aber nichts, da man solche Sachen selber entscheiden muss.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich würde mich an deiner Stelle überhaupt nicht in diese Sache einmischen und das Ganze auch nicht wirklich ernstnehmen. Kinder zicken sich doch ohnehin manchmal an und vertragen sich dann sehr häufig nach ein paar Tagen oder Wochen wieder. In einigen Fällen ist es ein Bruch für immer, aber auch das kann einfach vorkommen. Bei Erwachsenen ist es ja auch so, dass man irgendwann einfach nichts mehr mit bestimmten Leuten anfangen kann und die einstigen Freundschaften dann entweder im Streit auseinandergehen oder irgendwann im Sande verlaufen. Das ist bei Kindern auch nicht so viel anders.

Eigentlich denke ich auch, dass dein Sohn schon zu alt ist, um mit einem fünfjährigen Kindergartenkind zu spielen. Es mag sein, dass ich das generell zu kritisch sehe, aber ich fände das schon komisch, da die drei Jahre in dieser Altersgruppe enorm viel ausmachen. Falls es nun andersherum wäre und dein Sohn der jüngere wäre, der gerne mit älteren Kindern spielt, fände ich das nicht so merkwürdig. Ich konnte allerdings früher auch eher etwas mit älteren anfangen als mit gleichaltrigen Personen. Das ist heute häufig noch so. Ich würde bei einem fünfjährigen und einem achtjährigen Kind irgendwie immer befürchten, dass das ältere Kind in seiner Entwicklung gebremst wird, während das jüngere Kind deutlicher von dieser Freundschaft profitiert.

Überlasse deinem Sohn doch einfach die Entscheidung, mit wem er spielen möchte. Er wird doch sicher noch andere Freundschaften haben, oder nicht? Kinder in dem Alter sind doch oft untereinander mit ganz vielen Kindern befreundet, so dass dein Sohn sicher nicht komplett alleine dastehen wird. Vielleicht fühlt er sich als Grundschüler selbst auch schon zu alt, um mit einem Fünfjährigen zu spielen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke auch, dass du dich nicht zu sehr in diese Geschichte einmischen solltest und die Kinder so etwas in der Regel doch auch ganz gut unter sich regeln können. Ich finde den Altersunterschied auch schon ziemlich groß und darum verstehe ich es, dass dein Sohn mit dem Nachbarskind nicht mehr spielen möchte. Dass es dann kleinere Streitereien gibt, ist eigentlich kein Wunder, weil die Interessen auch andere sein dürften. Wenn dein Sohn in der Schule Freunde hat und mit denen spielt, dann ist es irgendwie verständlich, dass das Nachbarskind ihm vielleicht zu kindlich ist.

Dass er nun ständig sagt, dass er beschäftigt sei, wenn das andere Kind spielen möchte, dass ist vielleicht auch nicht so gut, aber vielleicht fragt das Kind irgendwann einfach nicht mehr und so löst sich das dann von selbst. Ich kann mir auch vorstellen, dass es in einigen Tagen oder Wochen schon wieder anders aussieht und dein Sohn wieder mit dem Nachbarskind spielen möchte. Auf jeden Fall würde ich nicht darauf bestehen, dass das Nachbarskind noch eine weitere Chance bekommt. Das bauscht die Sache nur auf und fordert Trotzreaktionen heraus, die nicht sein müssen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Warum willst du denn an dieser Kinderfreundschaft festhalten? Weil es das Kind des Nachbarn ist oder weil du diese Freundschaft für so gut und wichtig ansiehst? Überlege doch mal welche Welten zwischen den Kindern liegen. Dein Sohn wird mindestens am Ende der ersten Klasse stehen, vermutlich eher zweite Klasse. Das andere Kind geht in den Kindergarten. Da gibt es kaum Gemeinsamkeiten und daher hat eben dein Sohn nun den Entschluss gefasst, dass er diese Freundschaft nicht mehr möchte.

Akzeptiere es doch einfach so wie es ist. Es bringt weder dir, noch den Kindern etwas, wenn du diese Freundschaft zwanghaft forcierst. Wobei man auch dabei sehen sollte, dass sich solche Probleme bei Kindern auch ohne elterliches Zutun recht schnell wieder einrenken. Also gönne deinem Sohn diese Auszeit und wenn es zwischen den beiden Kindern wirklich nicht mehr funktioniert, dann ist es eben so.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Nun ich denke, dass auch Kinder ihren eigenen Willen haben, so wie wir Erwachsenen ja nun auch. Bei uns Erwachsenen ist es doch auch so, dass man im Laufe des Lebens mitbekommen hat, wie Freundschaften kommen und gehen und, so wird es sicherlich auch bei Kindern sein. Wenn dein Sohn keine Lust mehr hat, mit dem Nachbarsjungen zu spielen, dann würde ich es in Ordnung finden. Auch, wenn sich dein Sohn und der Nachbarsjunge immer super verstanden haben, wird dein Sohn schon seine Gründe haben, weshalb er mit dem Nachbarsjungen nicht spielen möchte.

Ich würde dir raten, dass du dich vielleicht einmal mit deinem Sohn zusammensetzt und ihr beide einmal bespricht, weshalb dein Sohn nicht mehr mit dem Nachbarsjungen spielen möchte. Vielleicht hat das einen anderen Hintergrund, den du aus dem Weg räumen kannst. Vielleicht kannst du dann auch noch einmal mit deinem Sohn reden, dass er dem Nachbarsjungen eine zweite Chance gibt. Aber, wenn dein Sohn die zweite Chance ablehnt und definitiv keine lust, hat mit dem Nachbarsjungen zu spielen, dann würde ich dem Willen auch nachgeben. Immer hin kann man das Kind ja nicht zwingen mit einem Kind zu spielen, obwohl er es gar nicht möchte.

Natürlich kannst du auch mit der Mutter von dem Nachbarsjungen reden und vielleicht bekommst du dort auch ein paar Informationen, weshalb dein Sohn nicht mehr mit ihrem Sohn spielen möchte. Aber es kann natürlich auch sein, dass es nur eine Phase von deinem Sohn ist und er nun jetzt gerade einfach keine Lust auf den Nachbarsjungen hat und viel lieber mit anderen Kindern spielt. Natürlich spielt man mit acht Jahren nicht mehr so gerne mit einem Kind, was fünf Jahre alt ist. Die Interessen liegen da sicherlich auch auseinander, vielleicht liegt es ja daran. Also ich würde nach den Hintergründen schauen, weshalb dein Sohn sich so verhält. Vielleicht hat auch alles einen Grund oder sogar ein gutes Ende, ein Versuch ist es Wert.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke auch, dass ein 8 jähriger Junge keine Lust hat, mit einem fünfjährigen zu spielen. Deshalb denke ich, dass einfach ein fadenscheiniger Grund gesucht wird, den Kontakt abzubrechen. Es bestehen keine Gemeinsamkeiten mehr und damit das Kind das rechtfertigen kann, findet es einen Grund, sich vom jüngeren Nachbarskind zu trennen.

Ich würde da überhaupt nichts machen, würde mich nicht einmischen. Eher würde ich dazu schauen, dass der Junge gleichaltrige Freunde findet, weil es in diesem Alter sehr wichtig ist, dass man solche Freundschaften knüpft. Es wäre eh nicht ideal gewesen, wenn er nur Kontakt mit relativ viel jüngeren Kindern hätte.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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