Junge Mutter scheint überfordert - wie Mut zusprechen?
X ist zum ersten Mal Mutter und hat das Gefühl ihre zweijährige Tochter würde überhaupt nicht auf sie hören. Sie ist sehr aufgeweckt und hat ihre kleinen Finger ständig in Dingen, wo sie noch nicht hingehören (so die Mutter, ich finde das für dieses Alter ganz normal). Sie will auch ständig zu ihrer Oma, weil die ihr mehr erlaubt und mehr Geduld mit ihr hat.
Ich habe versucht mit X zu reden und ihr begreiflich zu machen dass das normal ist, und obwohl es anstrengend sein kann, sie sich doch darüber freuen soll dass sie so ein aufgewecktes Kind hat, das seine Umwelt wahrnimmt und interessiert darauf zu geht, aber sie ist nur frustriert. Abnehmen kann ich ihr die Kleine aus gesundheitlichen Gründen in dem Alter nicht – wie kann man ihr helfen und sie entlasten?
Wie alt ist denn X? Es hört sich ja fast so an, als ob sie sehr jung Mutter geworden ist und ein wenig unrealistische Vorstellungen vom Muttersein hatte. Klar, dass man dann enttäuscht ist. Aber wie das eben so mit Enttäuschungen ist: Es ist das Ende einer Täuschung und danach sieht man klarer. Das würde ich der Dame auch so mit teilen, dass sie eben gerade einen Lernprozess durchmacht, der richtig und wichtig ist.
Ich würde sie einfach bestärken und ihr sagen, dass das allen Müttern anfangs mehr oder weniger so geht. Schließlich ist es für das Kind notwendig, dass Eltern konsequent sind und eben auch klarere und strengere Regeln ziehen, als die Großeltern. Und wenn die Großeltern klar im Kopf sind, dann werden sie die Frau auch unterstützen und das dem Kind auch so sagen, dass Oma und Opa eben andere Aufgaben haben als Eltern. Und dass man als Mutter oder Vater eben auch mal aus Sicht des Kindes der Spielverderber sein muss oder "der Böse" das ist ganz normal und das kann man lernen auszuhalten.
Vielleicht kannst du ihr ja ein gutes Buch schenken, in dem die natürliche Entwicklung der Kinder darstellt. Remo H. Largo finde ich da ganz toll. Der erklärt das einfach aus der Sicht der Medizin. Und es ist bewusst kein Erziehungsratgeber. Das kommt dann nicht so belehrend an, sondern eher wie eine nette Geste. Vielleicht ist das ja eine Idee zur Unterstützung.
Ansonsten gibt es eigentlich in jedem Gebiet, wo die Besiedelung etwas dichter ist auch Institute, wo man Kurse belegen kann. So unter dem Motto Starke Eltern starke Kinder, oder Triple P oder was auch immer zum Thema Elternrolle angeboten wird. Vielleicht kannst du sie da ja mit Recherchen unterstützen und ihr Veranstaltungstipps geben? Da kann sich sich mit Gleichgesinnten austauschen, was bestimmt auch gut tut.
Also ich finde es auch ganz normal, dass ein zwei Jahre altes Kind nicht immer hört und die Finger immer genau da hat, wo sie letztendlich nicht hingehören. Mir scheint es auch so, dass die Mutter noch sehr jung ist, da sie anscheinend ein anderes Bild von dem Mutterdasein hat, wie es letztendlich in der Realität ist. Auch das ein Kind immer zu den Großeltern möchte, speziell in diesem Fall immer zu der Oma möchte, ist auch ganz normal. Meine Kinder wollen auch immer zu der Oma oder zu dem Opa, weil den Kindern dort einfach mehr erlaubt wird. Dort haben die Kinder nicht so viele Regeln, wie zu Hause. Das ist völlig normal.
Wenn die junge Mutter sich in der Situation überfordert fühlt, würde ich auch versuchen ihr Mut zuzusprechen. Irgendwann einmal wird es besser, solange die Mutter Regeln aufgestellt hat und diese konsequent auch einhält. Irgendwann wird das Kind lernen und, dann wird das Kind auch hören. Hat die Mutter denn keine Freunde, die auch so jung Mutter geworden sind? Meist können junge Mütter unter sich, sich gegenseitig austauschen und Ratschläge geben und so könnte die junge Mutter sehen, dass ihr Kind nicht das einzige Kind ist, was mit zwei Jahren nicht hört, die Finger überall hat und so aufgeweckt ist.
Wenn das Zusprechen von Mut nicht viel bringt. Dann rate ich ihr, dass sie sich andere Mütter in ihrem Alter sucht, wo das Kind dann auch vielleicht so alt ist, wie ihre Tochter, damit sie jemanden zum Austauschen und desgleichen hat. Ansonsten kann ich noch raten, dass es diverse Hilfsstellen gibt, an die man sich wenden kann und man dort auch Hilfe bekommt. Nun heißt es nicht gleich, dass sie häusliche Betreuung oder desgleichen bekommt oder benötigt. Aber dort gibt es auch Ansprechpartner, die für alle Fragen der Erziehung und desgleichen Antwort und Rat geben.
Was will sie denn in zehn Jahren machen, wenn das Mädchen mitten in der Pubertät steckt? Solche Phasen wird sie immer wieder erleben, da Kinder ständig ihre Grenzen austesten und erweitern wollen. Dass bei Oma alles viel besser ist, weil Oma nicht oft genug Grenzen aufzeigt ist auch normal. Aber auch da kann man dem Kind beibringen, dass eben die Regeln zu Hause anders sind als bei Oma. Und diese Regeln muss man eben konsequent durchsetzen.
Wobei ich auch der Meinung bin, dass man viel zu schnell davon spricht, dass eine Mutter überfordert scheint. Da frage ich mich manchmal wie das war, als eine Mutter noch mehrere Kinder in kurzen Abständen bekommen hat. Wenn man heute schon bei einem Kind so überfordert ist, dann müssen ja früher die Mütter schon reif für die Psychiatrie gewesen sein.
Ich war selber auch einmal in dieser Situation. Das wichtigste ist, dass die Mutter dem Kind einfach klare Regeln aufstellt, bei denen sie natürlich dazu sehen muss, dass sie eingehalten werden. Wenn es schon klar zum Vorschein kommt, dass die Großeltern dem Kind mehr erlauben, dann wenn möglich nur den Kontakt unter Beisein erlauben, damit man eingreifen kann. Wenn man dann das Kind im Griff hat, kann man es dann auch einmal bei den Großeltern lassen. Aber zuvor muss es klappen mit dem Folgen, so finde ich, denn sonst schneidet man sich ins eigene Fleisch.
Wichtig ist eben, dass du sie auch unterstützt, wenn du direkt dabei bist und ihr dann auch Rückhalt gibst und ihr unter die Arme greifst. Oft wirkt es mehr, wenn Fremde etwas sagen, wie wenn die Mutter ständig dasselbe predigt. Die Erfahrung habe ich auch schon oft gemacht. Wenn das Kind hingegen merkt, es sind immer Menschen da, die es das machen lassen, das es gerne möchte, wie in diesem Beispiel die Großeltern, dann wird es nie besser werden. Die Mutter wird dann selber darunter leiden, wenn sie das Kind oft bei den Großeltern lässt, weil dann das Kind erst recht das macht, was es möchte. Was also wie eine Entlastung scheint, wird im Endeffekt dann eine Belastung für die Mutter, weil sie mit ihrer Erziehung immer wieder von vorne anfangen kann.
Ich denke, dass gerade beim ersten Kind einfach Aufgaben und Phasen auf einen zukommen, die einen ganz schön an die Grenzen bringen können. Es ist sicherlich ein guter Schritt sich das auch einzugestehen und der Überforderung nicht einfach nachzugeben. Als Freundin sollte man vielleicht mit ihr über eigene Erfahrungen reden, ihr Mut zu machen kann auf jeden Fall nicht schaden. Ansonsten würde ich ihr vielleicht auch Fachliteratur ans Herz legen. So kann sie verstehen, warum ihr Kind in manchen Phasen so drauf ist.
Ansonsten hilft vielleicht auch das Jugendamt weiter. Man sollte sich da durchaus hinwenden, wenn man überfordert ist. Das ist denke ich besser, als dem Kind dann dadurch zu schaden, dass man nicht mehr weiter weiß. Ansonsten sollte man auch mit der Oma des Kindes zusammen arbeiten und die Oma sollte auch mal Nein sagen und nicht alles erlauben, nur um besser da zu stehen.
Also "Mut zusprechen" finde ich in dieser Situation nicht wirklich passend. Denn das hilft nicht. Das sind nur Floskeln und nicht mehr und nicht weniger. Aus diesen Floskeln kann sie aber keine Strategien oder Handlungsemfpehlungen ableiten. Wichtig ist nur, dass sie sich passende Strategien überlegt und das dann auch konsequent umsetzt, sonst klappt das nie. Sie sollte sich mal hinsetzen und überlegen wodurch sie ihre Situation angenehmer gestalten und damit verbessern kann und das dann auch umsetzen. Wenn sie Ratschläge braucht, sollte man sie geben. Aber Floskeln helfen gar nicht.
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