Essen zubereitungsfertig aus dem Drucker?

vom 30.06.2014, 20:10 Uhr

Ein Startup-Unternehmen aus Barcelona arbeitet momentan an einem 3D-Drucker für Essen. Der Drucker soll leicht bedienbar sein und man soll mithilfe von verschiedenen Kartuschen - in welche man die Zutaten gibt - ganz einfach zum Beispiel eine perfekte Pizza "drucken" können, welche man nur noch in den Backofen schieben muss und essen kann. Der Drucker an sich soll ungefähr 1000€ kosten, sodass sich ihn fast jeder leisten kann - ob es unbedingt ein Muss ist, ist natürlich eine andere Frage.

Ich selber denke, dass der Drucker generell eine schöne Schweinerei werden wird. Alleine das Befüllen der Kartuschen wird garantiert nicht so einfach, wie man es sich vorstellt. Für so etwas dann noch so viel Geld zu verlangen, obwohl es mir nur die Küche dreckig macht und ich die Speisen garantiert selber schneller zubereitet hätte, finde ich eher dreist. Für die Gastronomie, bei der es um Perfektion in der Zubereitung geht und bei welcher eigentlich alle Speisen gleich sein sollten, wäre das natürlich eine schöne Idee.

Denkt ihr, dass sich ein solcher Drucker durchsetzen wird? Ist er zum einfachen Drucken von Speisen nicht dennoch zu teuer - er backt schließlich kein Essen, sondern bereitet es nur vor. Glaubt ihr es handelt sich hier um eine geniale Erfindung, die das Essen machen revolutioniert oder ist das ganze eher eine Schnapsidee? Fehlt eventuell am Ende die künstlerische Note des Kochs, welche ein Essen erst richtig lecker macht oder kann eine einheitliche Zubereitung auch lecker sein?

» Ninjawaft » Beiträge: 181 » Talkpoints: 0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Schon einige Unternehmen versuchen seit Jahren, Essen mit 3D-Druckern herzustellen. Dieses Start-Up-Unternehmen, von dem du hier berichtest, sammelt gerade Geld auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter. Und das Sammeln läuft wohl ganz gut. Google hat es mittlerweile geschafft. Die können bereits Nudeln drucken. Trockene Nudeln sind allerdings etwas anderes als eine fertige Pizza mit Belag. Ich würde also sagen, dass dieses Start-Up-Unternehmen sich etwas überschätzt.

Aber über kurz oder lang wird es sicherlich möglich sein, Essen in 3D-Druckern herstellen zu lassen. Es wird auch noch eine Weile dauern, bis der allgemeine Verbraucher sich da rantraut und bis es zur Normalität geworden ist. Aber letztlich sieht so wohl die Zukunft aus. Alles, was möglich ist, wird auch gemacht werden.

Und es wird auf Dauer billiger sein als Köche zu beschäftigen. Der Preis von 1000 Euro ist ja nicht der endgültige. Es wird teurere und je nach Produktionsumfang auch mit der Zeit billigere Drucker geben. Je mehr sie gekauft werden, desto billiger werden sie doch. Dass Maschinen Menschen überflüssig gemacht haben, ist ja nun wirklich schon häufiger vorgekommen. Und dass die Menschheit dabei auf Kunstfertigkeit und Kreativität verzichtet ebenfalls. Das nennt man dann Fortschritt.

Das Ganze erinnert natürlich sehr an Star Trek. In den Filmen und Serien verfügen die Raumschiffe über Replikatoren, die aus Energie Lebensmittel herstellen. Man muss dem Computer nur sagen, was man haben will. Es gibt Millionen von Rezepten im Computer. Praktisch ist es schon. Man könnte ja auch die unzubereiteten Lebensmittel bestellen und dann selber kochen, aber wir sehen ja schon heute, dass immer weniger Leute kochen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Diese Drucker sind doch sicher nicht als Ersatz für die Sterneküche gedacht sondern zur Herstellung von Gerichten, die man sich sonst tiefgefroren aus dem Supermarkt holen und in den Ofen schieben würde. Wenn du dir jetzt eine Lasagne holst oder eine Pizza oder was es da sonst noch so gibt erwartest du ja sicher auch nicht, dass diese Gerichte eine ganz spezielle, individuelle Note haben.

In der industriellen Fertigung von Lebensmitteln könnte ich mir solche Geräte schon vorstellen, da wird schließlich eh sehr viel von Maschinen erledigt. Für Restaurants, die Fast Food oder sehr einfache Gerichte anbieten ist ein Drucker vielleicht auch eine Option. Bei einem Pizzaservice könnte man so sicher Personal einsparen und die Lieferungen wären wahrscheinlich sogar schneller, wenn man sich online seine Pizza zusammenstellt und die Daten dann direkt an den Pizzadrucker gesendet werden, der sofort mit der Arbeit beginnt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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